Totalverweigern gegen Zwangsarbeit und Kriegsdienst: Am Donnerstag, 26. November 2009, findet um 10.45 Uhr im Amtsgericht Schwäbisch Hall der Prozess gegen den Totalverweigerer „Hannes“ statt.
Pressemitteilung von Totalverweigerer Hannes
Zivildienst unterstützt die Kriegsmaschine
Hannes hat im Dezember letzten Jahres nach zwei Monaten abgeleistetem Zivildienst die Arbeit verweigert und ist nicht mehr zum Dienst erschienen. Kriegsmaschine hat viele Gesichter – und der Zivildienst ist eines davon – begründet er diesen Schritt: Wenn ich aber Herrschaft und Krieg ablehne, dann ist es nur konsequent, „Total zu Verweigern“. Tatsächlich ist der Zivildienstleistende im nationalen Kriegsfall als ziviler Kriegshelfer verpflichtet. Darunter fallen alle Aufgaben, die keinen direkten Dienst an der Waffe bedeuten, wie die Aufrechterhaltung der herrschenden Infrastruktur und die Unterstützung der Streitkräfte mit Nachschub. Für die Kriegsführung ist es nebensächlich, wer schießt und wer die Infrastruktur erhält – beide sind gleichermaßen unabdingbar als Räder im Getriebe. Daneben ist der Zivildienst dem gleichen undemokratischen Befehls-Gehorsams-Prinzip unterworfen wie der Kriegsdienst.
Zivildienst ist Zwangsarbeit
Noch weitergehend ist die Kritik am Dienst als Zwangsarbeit an sich. Jede Zwangshandlung des Staates schränkt den Menschen in seiner eigenen Entscheidungsfindung und Entfaltung ein. Anstelle von
freiwilliger sozialer Kooperation und direkter Hilfe wird der Zivildienst erzwungen, er schafft damit keine Anreize zu Solidarität, sondern erhält eine repressive und von Kontrolle durchzogene Gesellschaft. „Es spielt keine Rolle, ob der Kriegs- und Zivildienst 9 oder 6 Monate dauert – als Zwangsarbeit lehne ich ihn in jeder Form ab“, so Hannes.
Am Samstag, 21. November 2009 hat es in der Schwäbisch Haller Innenstadt (Milchmarkt) von 10- 14 Uhr Aktionen gegen Zwangsdienste und den anstehenden Prozess gegeben.
Mehr Informationen zu Zwangsdiensten und den Gerichtsprozess gegen Hannes auf www.herrschaftsfrei.blogsport.de
Info: Der Prozess findet am Donnerstag, 26. November 2009, ab 10.45 Uhr im Amtsgericht Schwäbisch Hall statt. Zuschauer sind willkommen, kreative Aktionen erwünscht. Unterstützer treffen sich spätestens um 10.30 Uhr vor dem Amtgericht Schwäbisch Hall, Unterlimpurger Straße 8, 74523 Schwäbisch Hall.