„Crailsheim bringt Draisinen-Rennen zurück nach Mannheim“ – Vor 200 Jahren fuhr Karl Drais mit seinem Laufrad erstmals über Mannheims Straßen

„Crailsheim bringt Draisinen-Rennen zurück“, titelte der Mannheimer Morgen am heutigen Montag (12. Juni 2017). Crailsheims Baubürgermeister Herbert Holl war am Sonntag zusammen mit 25 Sportlerinnen und Sportlern des TSV Crailsheim zu Gast beim „Monnem Bike-Festival“.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

25 Crailsheimer fuhren mit

1817 erfand Karl Drais in Mannheim das Fahrrad. Anlässlich „200 Jahre Fahrrad“ fand am Wochenende in „Monnem“ ein dreitägiges Festival statt. Dabei gab es in der City zahlreiche Aktionen rund um das Fahrrad. So wurde am Sonntag unter anderem die offizielle Liegerad-WM ausgetragen und auch der schrille „World Klapp“ auf Klappfahrrädern fand rund um den Wasserturm statt. Dazwischen erregte auch die Crailsheimer Delegation viel Aufmerksamkeit. In Mannheim waren die Draisinenrennen während der letzten Jahrzehnte etwas in Vergessenheit geraten. Deshalb holten die Organisatoren für ein „Original-Draisinen-Rennen“ die Crailsheimer in die Stadt. Rund 25 Sportlerinnen und Sportler folgten der Einladung und nahmen an dem Rennen teil, darunter auch der Austauschschüler aus der Partnerstadt Worthington, Dominic Burns. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Crailsheimer Laufräder für weitere Rennteilnehmer der Stadt Mannheim zur Verfügung gestellt.

Crailsheimer René Kuban siegte

Beim Lauf über zwei Mal 1,7 Kilometer ging der Crailsheimer René Kuban als Sieger mit Riesenschritten ins Ziel. Auch die nächsten beiden Plätze gingen an Crailsheimer. Beim Prominenten-Lauf davor hatte sich zuvor Landtagsabgeordneter Hermino Katzenstein in Frack und Zylinder mit Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz ging gleichauf mit Herbert Holl, der sich sportlich fair zurückhielt, über die Linie. Mit dabei war auch der Crailsheimer Arno Ferchow, der als Kommentator die Rennen fachmännisch begleitete.

Tüftler Wolfgang Frank aus Stimpfach

Aber nicht nur bei den Rennen selbst fanden die Crailsheimer Applaus. Viel Bewunderung bei Festivalbesuchern und Presse fanden auch die selbstgebauten Crailsheimer Draisinen, die Wolfgang Frank aus Stimpfach in der heimischen Werkstatt zu wahren Rennmaschinen weiterentwickelt hat. Auch Wolfgang Frank nahm am Rennen teil. Ein schöner und erfolgreicher Tag für die Crailsheimer Delegation – und das nicht nur in sportlicher Hinsicht.

Laufrad-Rennen seit 1973 in Crailsheim

Info: Schon seit 1973 finden am Volksfestsonntag die Laufrad-Rennen mit 60 bis 70 Teilnehmern statt. Die Idee kam tatsächlich aus Mannheim. Dort fand 1972 zwischen Mannheim und Schwetzingen ein solches Rennen statt. Mit dabei war der ehemalige Crailsheimer Radsportler Werner Scheurer. Er schlug darauf vor, ein solches Rennen auch in Crailsheim zu veranstalten. Die Idee kam an, schnell wurde das Draisinen-Rennen fester Bestandteil des Volksfestes.

Link zum Artikel im Mannheimer Morgen vom 12. Juni 2017:

https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-mannheim-crailsheim-bringt-draisinenrennen-zurueck-_arid,1062129.html

Weitere Informationen im Internet über Karl Drais und seine Erfindung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Drais

http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/karl-drais-100.html

 

 

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„Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler befinden sich weiter in stürmischem Gewässer“ – Heftige Kritik am Vereinsvorstand gab es bei der Mitgliederversammlung

Die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler e.V. befinden sich weiterhin in stürmischem Gewässer. Bei einer Bilanzsumme von rund 23,5 Millionen Euro betrug das Jahresergebnis 2016 Minus 1,72 Millionen Euro. (2015: Minus 1,39 Millionen Euro). Das Anlagevermögen beläuft sich auf 17,49 Millionen Euro. Flüssige Mittel: 3,9 Millionen Euro. Bei der Mitgliederversammlung Ende Mai 2017 waren nur drei von sieben Mitgliedern des neuen Aufsichtsrats dabei. Die Tagesordnung wurde wegen des – durch die Vereinsführung – selbst verschuldeten Zeitmangels durchgehechelt.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert, seit März 2017 Mitglied des Vereins Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler

Laden erwirtschaftete ein Minus

Grund für die seit drei Jahren negativen Zahlen sind nach Angaben von Wirtschaftsprüfer Felix Wannenwetsch vor allem „erhebliche Instandsetzungskosten und rückläufige Belegungszahlen“. Das noch geschäftsführende Vorstandsmitglied Stephan Jaletzke berichtete, dass der von der Heimaufsicht erwirkte Aufnahmestopp noch immer gilt. Laut Wirtschaftsprüfer Wannenwetsch lagen die  Mitarbeiterkosten im Wohnbereich 2016 bei rund neun Millionen Euro, in den Werkstätten bei etwa 5,8 Millionen Euro. Die Verkaufserlöse der Werkstätten betrugen rund 1,3 Millionen Euro. Ab 1. Juni 2017 sollen Waren aus Weckelweiler auch übers Internet verkauft werden. Der Laden in Weckelweiler habe im vergangenen Jahr ein Defizit erwirtschaftet. Eine Projektgruppe soll sich darum kümmern, dass dies künftig anders wird.

Keine Rückendeckung für alten Vorstand

Einen kurzen Vorstandsbericht des Zeitraums 1. Januar bis 31. Mai 2016 erstattete das damalige Vorstandsmitglied Axel Rudolph. Er sprach von einer damals „fehlenden Gesamtstrategie“ für die Einrichtung. „Wir bekamen keine Rückendeckung von den Mitgliedern“, nannte Rudolph den Grund weshalb er und die ehemaligen Vorstandsmitglieder Frau Freiberg, Frau Keck, Herr Kuhn und Manfred Schaffarczyk 2016 peu a peu ihre Ämter niederlegten. In einer der letztjährigen Mitgliederversammlungen habe der alte Vorstand nur noch 33 Ja-Stimmen und 78 Nein-Stimmen erhalten.

Zu wenige Nachtwachen

Von aktuell noch immer nicht gelösten Personalproblemen bei den Nachtwachen und Problemen im Dokumentationswesen der Pflege- und Begleitplanung, sprach Stephan Jaletzke in seinem Vorstandsbericht über den Zeitraum von 23. Juli bis 31. Dezember 2016.

Kritik aus den Reihen der Vereinsmitglieder gab es unter anderem zu verschiedenen Punkten:

  1. Die Schließung der Wäscherei sei keine Forderung der Heimaufsicht gewesen, kritisierte ein Mitglied. Die Wäschereinigung funktioniere seither nicht mehr richtig.
  2. Mehrere Mitglieder übten scharfe Kritik an der übereilten Schließung der gut funktionierenden Zimmerei mit Sägewerk. Dadurch habe Weckelweiler ein Alleinstellungsmerkmal in der Werkstättenarbeit für behinderte Menschen verloren. Stattdessen würde Weckelweiler jetzt verstärkt mit anderen sozialen Einrichtungen um Industrie-Montageaufträge buhlen. Stephan Jaletzke betonte daraufhin, dass die Zimmerei nur „vorübergehend geschlossen“ ist. Dies halten viele Mitglieder für unglaubwürdig. Auch den Grund für die Schließung halten viele für vorgeschoben. „Wir haben so schnell keinen Ersatz für Herrn Kämmlein gefunden“, sagte Jaletzke. Fritz Kämmlein war 33 Jahre lang Werkstattleiter der Zimmerei. Er geht im Sommer in den Ruhestand.
  3. Hohenlohe-ungefiltert kennt mehrere Zimmerei-Fachleute, die Interesse an einer Weiterführung der Zimmerei und des Sägewerks bekundet hatten.
  4. Ein Mitglied betonte: „Der soziale Erfolg ist wichtiger als allein der wirtschaftliche Erfolg.“
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„Quo vadis, Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler?“ – Leserbrief eines Mitglieds des Trägervereins

„Quo vadis, Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler ?“, schreibt Jupp Schmitz (Pseudonym) als Überschrift seines Leserbriefs. Der Mann ist Mitglied des Trägervereins der Sozialeinrichtung für Menschen mit Behinderung. Hat der geschäftsführende Vorstand noch das Vertrauen der Mitglieder des Trägervereins? Sind die Mitglieder denn nun überflüssig, nach der neuen Satzung? Wie sieht die Zukunftskonzeption aus? Werden auch Behinderte entlassen?

Leserbrief von Jupp Schmitz (Pseudonym), Mitglied des Trägervereins der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler

Offen, wer die außerordentlichen Versammlungen verlangt hat

Am Samstag, 27. Mai 2017 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Trägervereines statt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte eine nach der anderen außerordentlichen Mitgliederversammlungen stattgefunden. Bis heute ist noch nicht geklärt, ob die Mitglieder diese verlangt haben oder die Vorstände. Es waren die Vorstände, die einem Anwaltskanzlei den Auftrag gaben, eine Satzung mit Aufsichtsrat auszuarbeiten. Die so genannte neue Satzung wurde am 11. Mai 2017 beim Registergericht eingetragen und der Aufsichtsrat – Vorsitzender Herr Dieter Einhäuser – hat die beiden Vorstände Adalbert Wruck und Stephan Jaletzke am 6. Mai 2017 in ihren Ämtern bestätigt.

Die Herren Vorstände sind noch aus der „alten“ Zeit

Zu der ordentlichen Mitgliederversammlung waren auch drei Aufsichtsräte vor Ort und Herr Willms leitete die Versammlung. Herr Dieter Einhäuser und sein Stellvertreter Herr Nikolaos Sakellariou waren leider terminlich verhindert. Herr Willms schwor die Mitglieder auf die neue Satzung ein. Er sprach von einer „alten“ Zeit und von der nun vor den Mitgliedern liegenden „neuen“ Zeit. Dabei vergaß er zu erwähnen, dass die Herren Vorstände noch aus der alten Zeit waren und  die Mitglieder weitaus weniger Rechte haben, als nach der alten Satzung.

Schwere Bedenken gegen die Vorstände

Die Mitglieder konnten nach der alten Satzung den Vorstand entlasten oder nicht. Nun entlastet der Aufsichtsrat oder nicht. Der Aufsichtsrat hat ja auch die jetzigen Vorstände bestätigt, obwohl von einzelnen Mitgliedern schwere Bedenken geäußert wurden. In der neuen Satzung ist keine Rede von den anthroposophischen Grundregularien. Aber es waren ja die jetzt geschäftsführenden Vorstände, welche dies mit dem Anwaltsbüro so besprochen hatten.

Dürfen Schwerbehinderte ordentlich gekündigt werden?

Geht Weckelweiler nun neue Wege? Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, so sind bereits beim Kommunalverband für Jugend und Soziales, Baden Württemberg, anwaltliche Schreiben eingegangen, mit der Bitte zu überprüfen, ob der Arbeitgeber „Sozialtherapeuthischen Gemeinschaften Weckelweiler e.V.“ Schwerbehinderte ordentlich kündigen darf, da Arbeitsplätze durch Schließungen weggefallen seien. Und vom Betriebsrat würde dies nun befürwortet, so hört man.

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden sechsundvierzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden sechsundvierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XLVI Chancen

… Carl schwieg und behielt Paula wartend im Auge bis sie wieder etwas Farbe im Gesicht hatte. Sie atmete gleichmäßig, ließ aber ihre Augen geschlossen. Paula spürte deutlich, dass sie ihn endlich in der Hand hatte, er würde alles für sie tun, dessen war sich Paula Engel nun absolut sicher – sie durfte Carl jedoch auf keinen Fall dieses triumphale Gefühl zeigen. Also hob sie ihre Lider erst, als sie sich soweit gefangen hatte, dass ihre Augen lediglich die vornehme Blässe ihrer Haut wiederspiegeln würden.

Ein Prinzgemahl

„Wieso war man auf den Vorderschein eigentlich angewiesen, der hatte ja nicht mal ein abgeschlossenes Studium und brauchte doch immer seine Schwäger, wenn es um baurechtliche Genehmigungen ging?“, fragte Paula so harmlos wie nur möglich um Carl zum Weiterreden zu bringen. „Heike Vorderschein, seine Frau, hatte wohl irgendwann kurz vor ihrer Ehe mit Vorderschein, ein Verhältnis mit Fieläckerle, der wollte sie aber nicht heiraten. Außerdem war man in der Familie zufrieden als sie eines Tages mit dem scheinbar einfach zu handhabenden Balduin daherkam. Mit seinem Interesse an altem Gemäuer und seinem tatkräftigen Auftreten, welches er in die Ehe einbringen konnte, erschien Holger als der ideale Mann für Heike. Er würde mit ihr kräftige Söhne zeugen und ansonsten tun was man von ihm verlangte. Er war ein Prinzgemahl, zu melden hatte er nichts, das Vermögen um seine Interessen verfolgen zu können, kam allein von Heike und sie schien, zumindest anfänglich, glücklich mit ihm zu sein.“

Üppiges elterliches Erbe

„Zuerst hatten sie ja ein Antiquitätengeschäft, dort irgendwo in der Nähe wo der Windele in dem Eckhaus seine Kanzlei hat, wenn ich mich recht erinnere?“, fragte Paula gezielt dazwischen, froh darüber, dass sie Carl ihr bewegtes Innere verbergen konnte. „Ja“, meinte er kurz und versuchte sich an die verworrenen Beziehungskonstruktionen aus den alten Verbindungen zu erinnern. „Heike Vorderscheins Brüder waren auf demselben Gymnasium wie ich und Fieläckerle, studierten aber dann in handfesten Bereichen wie Architektur und im Ingenieurwesen, soweit ich mich erinnere“, dachte Carl zuerst laut nach, um dann Paulas Frage zu beantworten: „In dem Laden war jedenfalls nichts los. Vorderschein hatte zu wenig Ahnung von wertvollen Möbeln und sie war vom Wesen her zu kühl, um eine erfolgreiche Händlerin abzugeben. Außerdem ließ Vorderschein seine Frau zu oft alleine im Geschäft und verschwand unter dem Vorwand, in seiner Werkstatt noch für das Freilichtmuseum etwas tun müssen. Das hatte zur Folge, dass Heike sich bei ihrer Familie diesbezüglich beklagte. Um den Missstand zu beseitigen, wurde aus dem üppigen elterlichen Erbe Geld zur Verfügung gestellt. Heike und er konnten damit das ehemalige Wirtschaftsgebäude in der Mühlau, also dort wo er seine Werkstatt betrieb, erwerben. Damit war er sinnvoll beschäftigt und Rita konnte ihn besser im Auge behalten.

Einfluss auf die Fördergelder

Vorderschein baute das Anwesen großzügig aus. In den oberen zwei Stockwerken konnte die Familie wohnen, sie hatten dann ja drei Kinder, Buben meine ich.“ Carl musste kurz nachdenken bevor er fortfuhr: „ … im Untergeschoss, war jedenfalls Platz für einen eindrucksvollen Empfangsbereich und Büroräume. In den Anbauten erweiterte er seine Werkstatt. Heike legte einen Bauerngarten hinterm Haus an und fertig war das Idyll. Von da an nannte er sich jedenfalls Bauhistoriker und baute seinen Einflussbereich aus. Die verdeckten Steigvorlagen von Fieläckerle und Schneider kamen Zug um Zug zum Tragen. Harald Fieläckerle hatte in seiner Position
Einfluss auf die Fördergelder, und wenn es ihm gefiel, konnte er hier oder da eine verwaltungstechnische Vergünstigung ermöglichen. Gesetze und Verordnungen wurden von den zuständigen Beamten, je nach Anweisung, nicht ganz so eng auslegt. Hier eine Genehmigung, da ein Zuschuss – und Vorderscheins Unternehmungen waren gesichert. Dass die Gelder an die Bauherren flossen, oder wie es in deinem Fall passiert, manchmal auch nicht, oder einfach leider … „Carl machte eine kleine Pause, „nicht rechtzeitig genug ankamen, dafür waren mein Freund Schneider und der kleine Dreist sowie Teile der Vorstandschaft, also hauptsächlich Fade und Hagensteins Vorgänger zuständig.“

Fürsorge

Tatsächlich hatte sich Carl Eugen Friedner von Paulas Ablenkungsmanöver hinters Licht führen lassen. Er war derart begeistert über ihre gefasste Art mit seinen Eröffnungen umzugehen, dass er nun bereitwillig alles preisgab. Als Paula ihn unvermittelt fragte: „Möchtest Du jetzt einen Kaffee und etwas Süßes dazu?“, war er vor lauter Begeisterung nahe daran abzulehnen. Trotzdem nahm Carl Paulas Fürsorge recht gern an. Sie hatte extra für ihn Kekse besorgt und war nur wegen ihm in den Naturkostladen zum Einkaufen gegangen. Die Dinge waren dort wesentlich teurer als in den Discountern, in denen Paula sonst einkaufte. Sie schien ihn also doch hoch zu schätzen, wenn sie wegen ihm eine so aufwendige Verpflegung bereitstellte und dazu  noch nicht einmal eine spöttische Bemerkung über seine teuren Vorlieben fallen ließ. Ein zufriedenes Lächeln machte sich in Carls Gesicht breit.

Stur wie ein Bock

„Ja, gern“, antwortete er nur und ließ vor seinem geistigen Auge die Zusammenhänge, von denen er Paula erzählen wollte, vorbeiziehen. Paula stand erleichtert lachend auf und ging in ihr Büro. Carl folgte ihr um seine Hilfe zum Tragen und Tischdecken  anzubieten. Er räumte Teller, Zucker und kleine Löffel auf das bereitgestellte Tablett und stellte alles auf den Tisch, während Paula sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte. „Milch ist im Kühlschrank, dort stehen auch die Mohrenköpfe“, rief sie ihm zu, ohne sich umzudrehen. Kurz danach rauschten zwei heiße schwarze Rinnsale in die untergestellten Tassen und ein herber Geruch nach Kaffee breitete sich überall aus. Carl drapierte das opulente Gebäck auf die Teller, welches nun in der Wärme anfing seinen schweren schokoladigen Duft auszuströmen. „Mh, Paula, wie schön!“, entfuhr es Carl da. „Ja und das hättest du schon lang haben können, aber du warst ja stur wie ein Bock“, konterte Paula barsch … (Fortsetzung folgt).

Wer hat auch schon eine Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E-Mail: b.haebich@web.de

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„Syrien ist erst durch geostrategische Interessen zu einem internationalen Brandherd geworden“ – Vortrag von Karin Leukefeld in Schwäbisch Hall

„Syrien ist erst durch geostrategische Interessen zu einem internationalen Brandherd geworden. Chancen einer friedlichen Lösung eines ursprünglich lokalen Konflikts wurden vertan“, sagt Karin Leukefeld. Die freie Journalistin ist derzeit die einzige deutsche Korrespondentin im Kriegsgebiet in Syrien. Sie berichtet am Montag, 29. Mai 2017, um 19.30 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13/2 in Schwäbisch Hall von ihrer Arbeit.

Vom Club Alpha 60, Schwäbisch Hall

Kritik an einseitiger Berichterstattung über Syrien

Karin Leukefeld berichtet seit dem Jahr 2000 als freie Journalistin aus dem Nahen und Mittleren Osten. Sie ist die einzige
deutsche Korrespondentin im Kriegsgebiet in Syrien. In Schwäbisch Hall berichtet sie über „Syrien zwischen den Fronten“. Im Vortrag befasst sich Karin Leukefeld mit der Vorgeschichte des mörderischen Krieges in Syrien und mit der Lage der syrischen Bevölkerung, die mehrheitlich eine laizistische Staatsform beibehalten will. Sie berichtet über die Hintergründe der „Rebellen“, die unter verschiedenen Label kämpfen und morden. Als „Nusra“ oder „Islamischer Staat“, als „Freie syrische Armee“. Sie spricht über vertane Chancen einer friedlichen Lösung eines ursprünglich lokalen Konflikts, der durch geostrategische Interessen zu einem internationalen Brandherd geworden ist. Karin Leukefeld thematisiert auch die Rolle von Staaten wie Saudi Arabien, Katar, Türkei, USA, Russland und anderen in diesem Krieg. Leukefeld kritisiert die einseitige Berichterstattung über Syrien. Sie ist Ethnologin, Islam- und Politikwissenschaftlerin.

Kurzinformation:

Vortrag und Diskussion „Syrien zwischen den Fronten“ mit Karin Leukefeld, Ethnologin, Islam- und Politikwissenschaftlerin. Montag, 29. Mai 2017, um 19.30 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13/2 in Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen im Internet über die Referentin Karin Leukefeld:

https://leukefeld.net/

https://de.wikipedia.org/wiki/Karin_Leukefeld

https://www.perlentaucher.de/buch/karin-leukefeld/flaechenbrand.html

https://www.jungewelt.de/artikel/311312.kontrollierte-destabilisierung.html

https://www.jungewelt.de/artikel/311313.auf-amman-ist-verlass.html

http://www.nordrhein-westfalen.freidenker.org/frankfurter-solidaritaetskomitee-fuer-syrien/

http://www.nachdenkseiten.de/?p=27340

 

 

 

 

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„Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen“ – Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den aktuell gültigen Traditionserlass der Bundeswehr in voller Länge

Wegen rechtsextremistischer Soldaten wurde in Veröffentlichungen der vergangenen Wochen häufig auf den Traditionserlass der Bundeswehr aus dem Jahr 1982 verwiesen. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Traditionserlass in voller Länge. Außerdem sind in diesem Artikel die deutschen Kasernen zusammengestellt, deren Namen in den vergangenen Jahren geändert wurden. Angehängt ist auch die Zentrale Dienstvorschrift der Bundeswehr A-2600/1 Innere Führung – Selbstverständnis und Führungskultur zum Thema „Politische Bildung“.

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr

Geschichte kann Tradition bilden, wenn sie als Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft begriffen wird. In welcher Tradition sich die Bundeswehr sieht – und in welcher nicht – ist im Traditionserlass von 1982 geregelt.

Der Traditionserlass im Wortlaut:

Grundsätze

1. Tradition ist die Überlieferung von Werten und Normen. Sie bildet sich in einem Prozess wertorientierter Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Tradition verbindet die Generationen, sichert Identität und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Tradition ist eine wesentliche Grundlage menschlicher Kultur. Sie setzt Verständnis für historische, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge voraus.

2. Maßstab für Traditionsverständnis und Traditionspflege in der Bundeswehr sind das Grundgesetz und die der Bundeswehr übertragenen Aufgaben und Pflichten. Das Grundgesetz ist Antwort auf die deutsche Geschichte. Es gewährt große Freiräume, zieht aber auch eindeutige Grenzen. Die Darstellung der Wertgebundenheit der Streitkräfte und ihres demokratischen Selbstverständnisses ist die Grundlage der Traditionspflege der Bundeswehr.

3. In der pluralistischen Gesellschaft haben historische Ereignisse und Gestalten nicht für alle Staatsbürger gleiche Bedeutung, geschichtliche Lehren und Erfahrungen nicht für alle den gleichen Grad an Verbindlichkeit. Tradition ist auch eine persönliche Entscheidung.

4. Traditionsbewußtsein kann nicht verordnet werden. Es bildet sich auf der Grundlage weltanschaulicher Überzeugungen und persönlicher Wertentscheidungen.

Dies gilt auch für die Bundeswehr mit ihrem Leitbild vom mündigen Soldaten, dem Staatsbürger in Uniform. Die Freiheit der Entscheidung in Traditionsangelegenheiten gilt innerhalb des Rahmens von Grundgesetz und Soldatengesetz.

5. Politisch-historische Bildung trägt entscheidend zur Entwicklung eines verfassungskonformen Traditionsverständnisses und einer zeitgemäßen Traditionspflege bei. Dies fordert, den Gesamtbestand der deutschen Geschichte in die Betrachtung einzubeziehen und nichts auszuklammern.

6. Die Geschichte deutscher Streitkräfte hat sich nicht ohne tiefe Einbrüche entwickelt. In den Nationalsozialismus waren Streitkräfte teils schuldhaft verstrickt, teils wurden sie schuldlos missbraucht. Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen.

7. Alles militärische Tun muss sich an den Normen des Rechtsstaats und des Völkerrechts orientieren. Die Pflichten des Soldaten – Treue, Tapferkeit, Gehorsam, Kameradschaft, Wahrhaftigkeit, Verschwiegenheit sowie beispielhaftes und fürsorgliches Verhalten der Vorgesetzten – erlangen in unserer Zeit sittlichen Rang durch die Bindung an das Grundgesetz.

8. Die Bundeswehr dient dem Frieden. Der Auftrag der Streitkräfte, den Frieden in Freiheit zu sichern, fordert Bereitschaft und Fähigkeit, für die Bewahrung des Friedens treu zu dienen und im Verteidigungsfall für seine Wiederherstellung tapfer zu kämpfen.

Die Verpflichtung auf den Frieden verleiht dem Dienst des Soldaten eine neue politische und ethische Dimension.

9. Für die Traditionsbildung in den Streitkräften ist von Bedeutung, dass die Bundeswehr

– die erste Wehrpflichtarmee in einem demokratischen deutschen Staatswesen ist;

– ausschließlich der Verteidigung dient;

– in ein Bündnis von Staaten integriert ist, die sich zur Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts bekennen.

Diese politischen und rechtlichen Bindungen verlangen, dass die Bundeswehr ihre militärische Tradition auf der Grundlage eines freiheitlichen demokratischen Selbstverständnisses entwickelt.

10. Viele Formen, Sitten und Gepflogenheiten des Truppenalltags sind nicht Tradition, sondern militärisches Brauchtum. Es handelt sich um Gewohnheiten und Förmlichkeiten, wie sie in jeder großen gesellschaftlichen Einrichtung anzutreffen sind. Meist haben sie sich vor langer Zeit herausgebildet. Ihr ursprünglicher Sinn ist oft in Vergessenheit geraten, der Bedeutungszusammenhang zerfallen. Formen, Sitten und Gepflogenheiten tragen jedoch zur Verhaltenssicherheit im Umgang miteinander bei.

Nicht jede Einzelheit militärischen Brauchtums, das sich aus früheren Zeiten herleitet, muss demokratisch legitimiert sein. Militärisches Brauchtum darf aber den vom Grundgesetz vorgegebenen Werten und Normen nicht entgegenstehen.

Brauchtum muss, um lebendig zu bleiben, von den Soldaten angenommen werden.

Zielsetzungen

11. Traditionsbewußtsein zu wecken, ist eine wichtige Aufgabe der Vorgesetzten.

12. Traditionspflege ist Teil der soldatischen Ausbildung. Sie soll die geistige und politische Mündigkeit des Soldaten und die Einbindung der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft fördern. Die Pflege von Traditionen soll der Möglichkeit entgegenwirken, sich wertneutral auf das militärische Handwerk zu beschränken.

13. Traditionsbewusstsein und Traditionspflege sollen dazu beitragen, die ethischen Grundlagen des soldatischen Dienstes in der heutigen Zeit zu verdeutlichen. Sie sollen dem Soldaten bei der Bewältigung seiner Aufgabe helfen, durch Bereitschaft und Fähigkeit zum Kampf seinen Beitrag zur Sicherung des Friedens zu leisten und die damit verbundenen Belastungen zu tragen.

14. In der Ausbildung zum militärischen Führer sind mit der Kenntnis geschichtlicher Tatsachen auch Werte und Inhalte der Traditionspflege zu vermitteln.

15. In der Traditionspflege der Bundeswehr sollen solche Zeugnisse, Haltungen und Erfahrungen aus der Geschichte bewahrt werden, die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind.

16. In der Traditionspflege soll auch an solche Geschehnisse erinnert werden, in denen Soldaten über die militärische Bewährung hinaus an politischen Erneuerungen teilhatten, die zur Entstehung einer mündigen Bürgerschaft beigetragen und den Weg für ein freiheitliches, republikanisches und demokratisches Deutschland gewiesen haben.

17. In der Traditionspflege der Bundeswehr soll auf folgende Einstellungen und Verhaltensweisen besonderer Wert gelegt werden

– kritisches Bekenntnis zur deutschen Geschichte, Liebe zu Heimat und Vaterland, Orientierung nicht allein am Erfolg und den Erfolgreichen, sondern auch am Leiden der Verfolgten und Gedemütigten;

– politisches Mitdenken und Mitverantworten, demokratisches Wertbewusstsein, Vorurteilslosigkeit und Toleranz, Bereitschaft und Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit den ethischen Fragen des soldatischen Dienstes, Wille zum Frieden;

– gewissenhafter Gehorsam und treue Pflichterfüllung im Alltag, Kameradschaft, Entschlussfreude, Wille zum Kampf, wenn es der Verteidigungsauftrag erfordert.

18. Menschlichkeit hat nach unserem Grundgesetz einen hohen Rang. Das Selbstverständnis der Bundeswehr ist dem verpflichtet. Es gibt auch in der Vergangenheit viele Beispiele menschlich vorbildlichen Verhaltens, die unseren Respekt verdienen. Sie sollen daran erinnern, daß der Grundwert der Humanität auch unter schwierigen Bedingungen bewahrt werden muss.

19. Soldatische Erfahrungen und militärische Leistungen der Vergangenheit können für die Ausbildung der Streitkräfte von Bedeutung sein. Dabei ist stets zu prüfen, inwieweit Überliefertes angesichts ständig sich wandelnder technischer und taktischer, politischer und gesellschaftlicher Gegebenheiten an Wert behält. Die Geschichte liefert keine Anweisungen für künftiges Verhalten, wohl aber Maßstäbe und Orientierungen für Haltungen.

20. Die Bundeswehr pflegt bereits eigene Traditionen, die weiterentwickelt werden sollen. Dazu gehören vor allem:

– der Auftrag zur Erhaltung des Friedens in Freiheit als Grundlage des soldatischen Selbstverständnisses;

– der Verzicht auf ideologische Feindbilder und auf Hasserziehung;

– die Einbindung in die Atlantische Allianz und die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den verbündeten Streitkräften auf der Grundlage gemeinsamer Werte;

– das Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ und die Grundsätze der Inneren Führung;

– die aktive Mitgestaltung der Demokratie durch den Soldaten als Staatsbürger;

– die Offenheit gegenüber gesellschaftlichen Entwicklungen und die Kontaktbereitschaft zu den zivilen Bürgern;

– die Hilfeleistungen für die Zivilbevölkerung bei Notlagen und Katastrophen im In- und Ausland.
Das sind unverwechselbare Merkmale der Bundeswehr.

Hinweise

21. Die Traditionspflege liegt in der Verantwortung der Kommandeure und Einheitsführer. Sie verfügen über Ermessens- und Entscheidungsfreiheit vor allem dort, wo es sich um regionale und lokale Besonderheiten handelt.

Kommandeure und Einheitsführer treffen ihre Entscheidungen auf der Grundlage von Grundgesetz und Soldatengesetz im Sinne der hier niedergelegten Richtlinien selbständig.

22. Begegnungen im Rahmen der Traditionspflege dürfen nur mit solchen Personen oder Verbänden erfolgen, die in ihrer politischen Grundeinstellung den Werten und Zielvorstellungen unserer verfassungsmäßigen Ordnung verpflichtet sind.

Traditionen von Truppenteilen ehemaliger deutscher Streitkräfte werden an Bundeswehrtruppenteile nicht verliehen. Fahnen und Standarten früherer deutscher Truppenteile werden in der Bundeswehr nicht mitgeführt oder begleitet. Dienstliche Kontakte mit Nachfolgeorganisationen der ehemaligen Waffen-SS sind untersagt. Nationalsozialistische Kennzeichen, insbesondere das Hakenkreuz, dürfen nicht gezeigt werden.

Ausgenommen von diesem Verbot sind Darstellungen, die der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der politischen oder historischen Bildung dienen, Ausstellungen des Wehrgeschichtlichen Museums sowie die Verwendung dieser Kennzeichen im Rahmen der Forschung und Lehre.

23. Tradition braucht Symbole, Zeichen und Zeremonielle. Sie könne die inneren Werte der Tradition nicht ersetzen, wohl aber auf sie verweisen und ihre zeitgemäße Bewahrung sichern. In der Traditionspflege der Bundeswehr haben besondere Bedeutung:

– die schwarz-rot-goldene Flagge als Symbol freiheitlich-republikanischen Bürgersinns und staatsbürgerlich-demokratischer Mitverantwortung;

– unsere Nationalhymne als Ausdruck des Strebens der Deutschen nach Einigkeit, Recht und Freiheit;

– der Adler des deutschen Bundeswappens als Zeichen nationaler Souveränität, der dem Recht dienenden Macht und der geschichtlichen Kontinuität;

– das Eiserne Kreuz als nationales Erkennungszeichen und als Sinnbild für Tapferkeit, Freiheitsliebe und Ritterlichkeit;

– der Diensteid und das feierliche Gelöbnis der Soldaten als Bekenntnis und Versprechen, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.

Die Bedeutung der Symbole, Zeichen und Zeremonielle muß in der soldatischen Ausbildung erklärt und wachgehalten werden. So haben auch der Große Zapfenstreich als Ausdruck des Zusammengehörigkeitsgefühls und das Lied vom guten Kameraden als Abschiedsgruß ebenfalls einen festen Platz in der Traditionspflege.

24. Die deutsche Geschichte hat eine Fülle landmannschaftlicher, regionaler und lokaler Besonderheiten hervorgebracht. Die Vielfalt ist eine deutsche historische Eigentümlichkeit.

Bei der Traditionspflege hat es sich als sinnvoll erwiesen, an solche Besonderheiten anzuknüpfen, insbesondere durch

– Abschluß und Pflege von Patenschaften mit Städten und Gemeinden;

– Übernahme und Pflege von Gedenkstätten, Mahn- und Ehrenmalen;

– Begehen von Fest- und Gedenktagen des Verbandes und der Garnison;

– Sammeln von Dokumenten und Ausstellungsstücken;

– Erstellen und Fortschreiben einer Chronik der Einheit oder des Verbandes unter Berücksichtigung regionaler und lokaler Ereignisse.

25. Das Sammeln von Waffen, Modellen, Urkunden, Fahnen, Bildern, Orden und Ausrüstungsgegenständen ist erlaubt. Es dient der Kenntnis und dem Interesse an der Geschichte und belegt, was gewesen ist.

Die Art und Weise, in der wehrkundliche Exponate gezeigt werden, muss die Einordnung in einen geschichtlichen Zusammenhang erkennen lassen. Die äußere Aufmachung muss diesen Richtlinien entsprechen.

26. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und Auftragsverständnis der Truppe kann durch feierliche Appelle, vor allem anläßlich nationaler Gedenktage, der Aufnahme und Entlassung von grundwehrdienstleistenden Soldaten, beim Abschluss von Übungen sowie anlässlich der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen gestärkt werden.

Die Reservisten der Bundeswehr sollen zu geeigneten Veranstaltungen und kameradschaftlichen Zusammenkünften eingeladen werden.

27. Das Singen in der Truppe ist ein alter Brauch, der bewahrt werden soll. Das Liedgut ist im Liederbuch der Bundeswehr zusammengestellt. Diese Sammlung ist Richtschnur für die Auswahl.

28. Die Militärmusik hat eine lange und reiche Geschichte. Sie dient der Ausgestaltung dienstlicher Veranstaltungen und der Repräsentation der Bundeswehr im In- und Ausland.

29. Kasernen und andere Einrichtungen der Bundeswehr können mit Zustimmung des Bundesministers der Verteidigung nach Persönlichkeiten benannt werden, die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben.

30. Vereidigungen und feierliche Gelöbnisse unter Anteilnahme der zivilen Bürger sind ein öffentliches Bekenntnis der Soldaten zum demokratischen Staat. Sie sind Bestandteil einer gewachsenen Tradition der Bundeswehr. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen diejenigen, die sich zu ihren gesetzlichen Pflichten bekennen sollen. Ihnen muß der Sinn ihres Dienstes deutlich werden.

Die Beteiligung der Öffentlichkeit am Leben der Truppe fördert die Integration der Streitkräfte in die Gesellschaft. An „Tagen der offenen Tür“ und bei anderen Gelegenheiten sind die Bürger einzuladen, den Alltag und das Leistungsvermögen der Truppe kennenzulernen.

Die Textquelle im Internet:

https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition/traditionserlass/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQgKcXQw8fY2dnAwDjYx8XQz0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmeHmbKofrB-lH5WVWJZYoVeQX1SSk1qil5gMcqF-ZEZiXkpOakB-siNEoCA3otyg3FERALYe9dQ!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/

Überblick und Hintergrund: Kasernen mit neuem Namen

Berlin, 16.05.2017
Die Bundeswehr folgt bei Kasernenbenennungen dem Ansatz, Namensgebungen in einem Prozess bei den betroffenen Bundeswehrangehörigen „von unten“ zu initiieren. Das entspricht den Grundsätzen der Inneren Führung und dem Leitbild des mündigen Staatsbürgers in Uniform. Beispielgebend: Der Name einer Kaserne muss dem Traditionsverständnis der Bundeswehr entsprechen. (Quelle: Burkhard Schmidtke)

Aktuelle Diskussion, offene Meinungsbildung

Im Zuge der gegenwärtigen Diskussionen zum Traditionsverständnis der Bundeswehr wurde entschieden, diesen Prozess dort erneut anzustoßen, wo Kasernen mit Bezug zu Wehrmachtsangehörigen benannt sind, die nicht im Einklang mit dem heutigen Traditionsverständnis der Bundeswehr stehen könnten.

Ziel ist es, dabei grundsätzlich zu prüfen, ob die Benennungen der Kasernen sinnstiftend im Sinne des Traditionsverständnisses der Bundeswehr sind, oder ob eine Umbenennung von Kasernen zu erfolgen hat.

Es gilt daher, bei den Bundeswehrangehörigen einen offenen Meinungsbildungsprozess anzustoßen und gemeinsam mit den Vertretern der Kommunen in einen entsprechenden Dialog zu treten. Der Prozess soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden.

Traditionserlass ist Grundlage für Namensänderungen

In der vergangenen Woche hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereits eine Überarbeitung des Traditionserlasses zum Umgang der Bundeswehr mit ihrer Traditionspflege angekündigt. Nach Angaben des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker Wieker, solle die Überarbeitung voraussichtlich bis zum Ende der Legislatur im Herbst geschehen.

Der Traditionserlass dient auch in Verbindung mit der Zentralen Dienstvorschrift „Benennung von Liegenschaften der Bundeswehr“ als Grundlage für die Namensänderungen von Kasernen. Die Bundeswehr prüft besonders seit 1995 Kasernennamen. Im Zuge dessen wurden bis 2016 insgesamt 16 Kasernen umbenannt. Grund dafür: Die Namensgeber der Kasernen waren vor dem Hintergrund der beiden genannten Vorschriften nicht mehr sinnstiftend für die Bundeswehr in dieser Zeit. Hier einige Beispiele:

Bisherige Umbenennungen von Kasernen

Den Auftakt der Umbenennungen machte 1995 die einstige Dietl-Kaserne im bayerischen Füssen in Allgäu-Kaserne. Eduard Dietl war Generaloberst und Gebirgsjäger. Seine Rolle in der NS-Zeit wurde zunehmend als problematisch erachtet.

In der Folge dieser Kasernenumbenennung erhielt 1995 auch die General-Kübler-Kaserne in Mittenwald einen neuen Namen: Sie wurde in Karwendel-Kaserne umbenannt. General Ludwig Kübler spielte im Zweiten Weltkrieg eine umstrittene Rolle.

Im Herbst 2012 bekam auch die damalige General-Konrad-Kaserne in Bad Reichenhall mit Hochstaufen-Kaserne einen neuen Namen. Die Kaserne war ursprünglich nach dem General der Gebirgstruppe, Rudolf Konrad, benannt, dessen Handlungen während des Zweiten Weltkrieges nicht mehr vereinbar mit dem Traditionsverständnis der Bundeswehr galten.

Als vorläufig letzte Kaserne wurde im Oktober 2016 die General-Fahnert-Kaserne in Karlsruhe in Kirchfeld-Kaserne umbenannt.

Darüber hinaus wurden seit 1995 die Rüdel-Kaserne in Rendsburg neu benannt in „Feldwebel-Schmid-Kaserne (2000, Standort 2010 aufgegeben), die Mölders-Kaserne in Visselhövede in Kaserne Lehnsheide (2005), die Frankenstein-Kaserne in Pfungstadt in Major-Karl-Plagge-Kaserne (2008), die Lettow-Vorbeck-Kaserne in Leer in Evenburg-Kaserne (2010), die Medem-Kaserne in Holzminden in Pionier-Kaserne am Solling (2013), die General-Hüttner-Kaserne in Hof in Oberfranken-Kaserne (2013), die Albertstadt-Kaserne in Dresden in Graf-Stauffenberg-Kaserne (2013), die Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne in Pfullendorf in Staufer-Kaserne (2013), die Gallwitz-Kaserne in Aachen in Dr. Leo Löwenstein-Kaserne (2013), die General-Hans-Graf-von-Sponeck-Kaserne in Germersheim in Südpfalz-Kaserne (2015), die General-Delius-Kaserne in Mayen in Oberst-Hauschild-Kaserne (2015), die Harz-Kaserne in Blankenburg in Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne (2016) benannt.

Beispielgebend für unsere Zeit

Grundsätzlich können Kasernen der Bundeswehr mit Zustimmung des Verteidigungsministeriums nach bereits verstorbenen Persönlichkeiten der Geschichte, nach Landschaften, Regionen, Gemarkungen sowie nach Truppengattungen benannt werden. Bei der Auswahl von Persönlichkeiten der Geschichte sind Namensgeber zu berücksichtigen, die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben.

Bei der Beurteilung, ob Persönlichkeiten der deutschen Militärgeschichte für die Bundeswehr überlieferungswürdig sind, können nicht nur soldatische Haltung und militärische Leistungen zugrunde gelegt werden. Ausschlaggebend ist vielmehr, ob ihre Persönlichkeit und ihr gesamtes Verhalten beispielgebend in unsere Zeit hineinwirken.

Klar geregeltes Verfahren

Die Initiative für die Benennung einer Kaserne liegt grundsätzlich bei der dort stationierten Truppe. Der Kasernenkommandant stimmt den beabsichtigten Namensvorschlag mit den Kommandeuren und Dienststellenleitern der in der Kaserne untergebrachten Truppenteile und Dienststellen ab.

Besteht bei der Truppe Einvernehmen zu einem Namensvorschlag, so ist die Zustimmung des Inspekteurs des zuständigen militärischen Organisationsbereiches auf dem Dienstweg einzuholen. Anschließend ist die Stadt oder Gemeinde, bei der sich die Kaserne befindet, zu beteiligen. Ist die Benennung nach einer verdienten Persönlichkeit beabsichtigt, so ist danach die schriftliche Zustimmung der nächsten Angehörigen oder Nachkommen des zukünftigen Namensgebers einzuholen.

Der so abgeklärte und von allen Beteiligten getragene Vorschlag zur Benennung wird dem Verteidigungsministerium zur Genehmigung vorgelegt. Ist diese Genehmigung erteilt, wird die Namensgebung der Liegenschaft durch die Dienststellen vor Ort unter feierlicher Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt. Erst mit diesem feierlichen Akt ist die Namensgebung abgeschlossen. Die Benennung erlischt mit Aufgabe der Liegenschaft durch die Bundeswehr.

Textquelle im Internet:

https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition/kasernennamen/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MfAJMLAwc3S0cHQ3dvAwNDAz0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxm2GqH6wfpR-VlViWWKFXkF9UkpNaopeYDHKhfmRGYl5KTmpAfrIjRKAgN6LcoNxREQDm-NZ8/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/

Aus der Zentralen Dienstvorschrift der Bundeswehr A-2600/1 Innere Führung – Selbstverständnis und Führungskultur: 

(…) 6.2.2 Politische Bildung

625. Politische Bildung in der Bundeswehr hilft den Soldatinnen und Soldaten, ihre Kenntnis der Werte und Normen des Grundgesetzes zu vertiefen, damit sie den Sinn und die Notwendigkeit ihres Dienstes für Frieden, Freiheit und Recht besser verstehen und anerkennen. Nach § 33 des Soldatengesetzes ist politische Bildung in der Bundeswehr verpflichtende Aufgabe.

626. Soldatinnen und Soldaten dürfen ihren Dienst in den Streitkräften nicht als Bruch zur Werteordnung der Bundesrepublik Deutschland erfahren. Sie müssen die Grundwerte, für deren Erhaltung sie als „Staatsbürger in Uniform“ eintreten, im täglichen Dienst erleben. Politische Bildung steht demzufolge in enger Wechselbeziehung zur Menschenführung und der damit verbundenen
Wertevermittlung. Zudem sind Soldatinnen und Soldaten über ihre staatsbürgerlichen und völkerrechtlichen Pflichten und Rechte zu unterrichten.

627. Politische Bildung

• vertieft geschichtliche Kenntnisse,

• erklärt politische Zusammenhänge,

• unterstützt politische Urteilsfähigkeit,

• verbessert die interkulturelle Kompetenz,

• fördert das Wertebewusstsein und

• regt zur aktiven Teilnahme an der politischen Willensbildung an.

Alle Soldatinnen und Soldaten haben die Pflicht, sich politisch zu informieren und sich um Wissen und Bildung zu bemühen, damit sie dem Leitbild vom „Staatsbürger in Uniform“ gerecht werden.

628. Vor dem Hintergrund von Auslandseinsätzen gewinnt politische Bildung zusätzlich an Bedeutung. Die Soldatinnen und Soldaten müssen über die politischen Hintergründe, sicherheitspolitischen Interessen und die daraus hervorgehende Notwendigkeit von Einsätzen der Bundeswehr rechtzeitig und angemessen informiert werden. Vor, während und nach dem Einsatz sollen die Vorgesetzten aller Ebenen durch politische Bildung dazu beitragen, dass die ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten die notwendigen Kenntnisse über den aktuellen Einsatz, das Einsatzland und die jeweiligen besonderen Bedingungen erwerben. Damit unterstützen Vorgesetzte das Handeln der ihnen untergebenen Soldatinnen und Soldaten im Sinne der übergeordneten Führung, stärken deren Motivation und bestätigen sie als „Staatsbürger in Uniform“.

629. Um die Ziele der politischen Bildung erreichen zu können, ist häufig die Betrachtung geschichtlicher Hintergründe erforderlich. Diese sollen den Soldatinnen und Soldaten die Entwicklung unseres demokratisch verfassten Gemeinwesens veranschaulichen und den Wert und die Bedeutung des Grundgesetzes aus den Erfahrungen deutscher Geschichte verdeutlichen. Aus dem Verständnis der Grundsätze unserer Verfassung sowie durch eine werteorientierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit werden Maßstäbe gewonnen, um politische Geschehnisse und Zusammenhänge der Gegenwart zu beurteilen und ein angemessenes Traditionsverständnis im Rahmen der gültigen Richtlinien (Anlage 7.3) zu entwickeln.

630. Tradition ist die Überlieferung von Werten und Normen. Sie hilft den Soldatinnen und Soldaten bei der Bestimmung ihres Berufs- und Selbstverständnisses. Sie dient der Selbstvergewisserung, ordnet ihr Handeln in den größeren Zusammenhang der Geschichte ein und gibt ihnen Orientierung für militärisches Führen und Handeln. Die Pflege von Tradition leistet deshalb einen unverzichtbaren Beitrag für die Bundeswehr als Armee im Einsatz.

631. Politische Bildung ist eine weitere Kernaufgabe aller Vorgesetzten und gesetzliche Verpflichtung der Disziplinarvorgesetzten. Sie ist bei jeder sich bietenden Gelegenheit – auch im Einsatz – durchzuführen. Vorgesetzte gewinnen persönliche Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft, indem sie neben der erforderlichen Sachkenntnis einen eigenen durchdachten und begründeten Standpunkt beziehen und Gesprächsbereitschaft zeigen. Bei der Durchführung der politischen Bildung können Vorgesetzte sich der Vielfalt der politischen Bildungsangebote in und außerhalb der Bundeswehr bedienen. Sie bleiben jedoch stets für die Gestaltung dieses Bildungsbereiches verantwortlich.

632. Soldatinnen und Soldaten sind an Planung und Durchführung der politischen Bildung zu beteiligen. Vorgesetzte fördern neben der Wissensvermittlung eine freimütige Diskussion, die durch Aufgeschlossenheit, Aufrichtigkeit und Rücksichtnahme gekennzeichnet ist. Eine offene Gesprächsführung stärkt die Urteils- und Kritikfähigkeit und vermindert die Gefahr, dass Soldatinnen und Soldaten sich einseitig informieren und orientieren. Themen, die in Politik und Gesellschaft strittig sind, müssen auch strittig dargestellt und diskutiert werden. Dieses Gebot, sich an realen politischen Kontroversen zu orientieren, beinhaltet auch die Verpflichtung der Vorgesetzten, Auffassungen und Bestrebungen, die den Grundsätzen der Verfassung widersprechen, entschieden entgegenzutreten.

633. Politische Bildung wendet sich an Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgrade. Sie ist ein Element der Erwachsenenbildung und Teil eines auf Persönlichkeitsentwicklung angelegten Prozesses. Ihr wesentliches Ziel ist die Information über politische Zusammenhänge. Politische Bildung soll möglichst Situationen, Erfahrungen und Konflikte behandeln, die die Soldatin und den Soldaten unmittelbar betreffen. So können Themen lebensnah vermittelt und verstanden werden.

634. Der Dienst im multinationalen Umfeld erfordert, dass alle dort eingesetzten Angehörigen der Bundeswehr mit Organisationsprinzipien und Führungskulturen von Streitkräften anderer Nationen sowie von Nicht-Regierungs-Organisationen vertraut sind. Darüber hinaus sind Kenntnisse über Politik, Kultur, Land und Leute in den Einsatzgebieten unverzichtbar. Ziel ist der angemessene Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft im Sinne der Werte und Normen des Grundgesetzes und des Auftrags der Bundeswehr. Umgekehrt stehen die Angehörigen der Bundeswehr im multinationalen Umfeld auch für die Achtung der eigenen Führungsprinzipien, Sitten und Mentalitäten ein. Ein besonderes Anliegen politischer Bildung ist es, auf mögliche Spannungen zwischen der Beachtung der Menschenrechte, für die auch die Bundeswehr eintritt, und entgegenstehenden kulturellen und sozialen Eigenheiten im Einsatzgebiet vorzubereiten. (…)

Aktuelle Version auf unten verlinkter Internetseite/abgerufen am 26. Mai 2017:

http://www.kommando.streitkraeftebasis.de/portal/a/kdoskb/start/weitdstst/zinfue/download/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQtyMLAw8zb1CPE08HI0MXE31wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmhFqpB-sH6UflZVYllihV5BfVJKTWqKXmAxyoX5kRmJeSk5qQH6yI0SgIDei3KDcUREAM-tVmQ!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922TF280I7JTI4HA20U2

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„Erwin Rommel ist als Person der Zeitgeschichte für die Bundeswehr kein traditionswürdiges Vorbild“ – Petition von Wolfgang Proske zur Umbenennung der Rommel-Kasernen

Einen Offenen Brief zum Thema Umbenennung von Bundeswehrkasernen, die nach Erwin Rommel benannt sind, hat der Sozialwissenschaftler Wolfgang Proske aus Gerstetten bei Heidenheim geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief und eine Petition an den Bundestag jeweils in voller Länge.

Von Wolfgang Proske, Sozialwissenschaftler aus Gerstetten

Vernichtungskrieg in Libyen, Ägypten und Tunesien

Sehr geehrter Herr Brendle,
sehr geehrter Herr Knab,

was die Bundesregierung 2006 bewogen hat, die historische Forschung zu Rommel als „umstritten“ zu bezeichnen, weiß ich nicht. Meine Forschungsergebnisse, die sich auf Rommels Zeit in Libyen, Ägypten und Tunesien beziehen, wurden erst später veröffentlicht (Vgl. Proske, Wolfgang: Zwei Rollen für Erwin Rommel beim Aufmarsch der Wehrmacht in Libyen und Ägypten, 1941-1943, in: Ders. (Hg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus dem östlichen Württemberg (Bd. 3), Reutlingen 2014, S. 153-176.). Ich lege diesem Schreiben meine Petition an den Deutschen Bundestag bei, in der ich meine Bedenken bezüglich Rommel zusammenfasse. Die Petition ist bisher nicht endgültig beantwortet, da eine erste Antwort von Generalarzt Dr. Groß am 28. Dezember 2016 von mir als völlig unzureichend zurückgewiesen wurde.

Strategisch-taktische Überlegungen, aber kein Widerstand

Was die Äußerung von Professor Johannes Tuchel im Zusammenhang mit der Umbenennung von Kasernen, insbesondere der beiden Rommel-Kasernen betrifft: Ich kann diese Einlassung keinesfalls nachvollziehen. Den Text, auf den Tuchel sich offenbar bezieht (Rommels „Betrachtungen zur Lage“ vom 15. Juli 1944), können Sie nachlesen bei Remy, Maurice Philip: Mythos Rommel, Berlin 2004, S. 280 f). Dort ergeht sich Rommel über die verzweifelte militärische Lage und empfiehlt indirekt, „die Folgerungen aus dieser Lage zu ziehen“. Mit Widerstand hat das meines Erachtens überhaupt nichts zu tun. Das alles sind strategisch-taktische Überlegungen innerhalb des gegebenen nationalsozialistisch bestimmten Referenzrahmens, die nirgends darüber hinausragen. Herrn Tuchel ist vorzuwerfen, mit geschichtspolitischer Absicht einen Beleg ins Spiel zu bringen, der nicht hergibt, was er ihm unterstellt, um das Ziel durchzusetzen, die Benennung zweier Kasernen nach Rommel beizubehalten. Nicht einmal quellenkritisch gelesen gibt diese Quelle her, was Professor Tuchel ihr unterstellt. Hier wird meines Erachtens bewusst mit gezinkten Karten gespielt!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Proske, Diplom-Sozialwissenschaftler, Goethestraße 34, 89547 Gerstetten

Telefon: 07323-95 35 01

Fax.: 07323 – 95 35 02

E-Mail: wproske@aol.com

Petition von Wolfgang Proske an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags (Datum: 2. November 2016):

(An) Deutscher Bundestag – Petitionsausschuss
Frau Kersten Steinke MdB
Platz der Republik 1
11011   B e r l i n

Wehrliegenschaftswesen – Traditionspflege in der Bundeswehr
hier: Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891-1944)

Sehr geehrte Frau Vorsitzende!

Mit meiner vorliegenden Eingabe nehme ich Bezug auf das in Art. 17 GG formulierte Grundrecht: „Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.“

In meinem Vorbringen geht es um jene Liegenschaften der Bundeswehr, die nach Generalfeldmarschall Erwin Rommel benannt sind: Dornstadt, Augustdorf sowie die inzwischen leer stehende ehemalige Kaserne in Osterode am Harz. Aufgrund meiner zeitgeschichtlichen Forschungen gelange ich zur Überzeugung, dass die Person der Zeitgeschichte – nicht der „Mythos Rommel“ – für die Bundeswehr nicht als traditionswürdiges Vorbild geeignet ist.

Nach meiner Rückkehr aus Tripolis/Libyen, wo ich 1994-1996 Leiter der Deutschen Schule war, habe ich mich historischen Forschungen zum Auftreten der Wehrmacht in Nordafrika und hier insb. auch zur Person Erwin Rommel gewidmet. Dabei ging ich von folgenden Ausgangsfragen aus:

1. Welche Auswirkungen hatte der in Osteuropa praktizierte Vernichtungskrieg für die Kriegsführung des Deutschen Afrikakorps (DAK) in Nordafrika?

2. Welche Rolle spielte vorangehende „Osterfahrung“ der Soldaten  bei der Radikalisierung des DAK?

3. Wie funktionierte in Nordafrika die Zusammenarbeit zwischen DAK, SS, SD und deutscher Diplomatie?

4. Inwiefern unterschied sich das Auftreten der Wehrmacht in Ägypten 1942 von ihrem Verhalten in Libyen 1941/42?

5. Welche Belege sprechen für einen einsetzenden Vernichtungskrieg gegen die Juden Ägyptens nach osteuropäischem Vorbild?

In diesem Zusammenhang komme ich folgenden Ergebnissen:

zu 1. Die Wehrmachtsstrategie eines Vernichtungskrieges war nicht auf Osteuropa beschränkt, sondern fand ähnlich ihre Fortsetzung auch in anderen Kriegsgebieten, hier in Libyen, Ägypten und Tunesien.

zu 2. In Libyen, Ägypten und Tunesien gab es zunehmende „Osterfahrung“ der vor Ort anwesenden Deutschen wegen einer Vielzahl von Versetzungen von Offizieren, Soldaten und Diplomaten aus Osteuropa, insb. der Sowjetunion, die ihre einschlägigen Erfahrungen in Nordafrika einführten und umsetzten.

zu 3. Zwischen DAK, SS, SD und dem Deutschen Konsulat Tripolis gab es vielfache Beziehungen, insb. auch in Sachen Judenpolitik, die inzwischen in Bruchstücken nachgewiesen werden können.

zu 4: In Libyen handelte das DAK unterstützend unter italienischem Oberbefehl und mit Blick auf seine Judenpolitik „mit angezogener Handbremse“. Mit dem Einmarsch in Ägypten ab 22. Juni 1942 und bis 8. November 1942 begann ein NS-typischer, von Italien unabhängiger Eroberungskrieg mit entsprechenden Nebenwirkungen auf die ortsansässige jüdische Bevölkerung unter Erwin Rommel als von Hitler neu ernanntem Militärbefehlshaber Ägypten. Die von Hermann Göring am 31. Juli 1941 mit Schreiben an Reinhard Heydrich befohlene „Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet in Europa“ galt auch für Ägypten und Tunesien: „Nordafrika ist ein Teil Europas“, bestätigte Unterstaatssekretär Martin Luther dem Gesandten bei den deutschen Truppen, Rudolf Rahn, am 21. November 1942.

zu 5: Im DAK setzte über seine Propagandakompanie unter Sonderführer B beim Auswärtigen Amt, Constantin Alexander von Neurath, eine massive antisemitische Propaganda ein mit dem Ziel, einen Mob gegen die Juden Ägyptens zu mobilisieren.  Nach osteuropäischem Muster wurde, um dem weiter nachhelfen zu können, das SS-Einsatzkommando Ägypten (später umbenannt in SS-Einsatzkommando Tunis) unter Walther Rauff aufgestellt, mit dem erste, im Detail unbekannte Absprachen bereits am 20. Juli 1942 getroffen wurden (Oberstleutnant Sieg-fried Westphal für das DAK, Obersturmbannführer Walter Rauff für das EK). Der deutsche Konsul Gebhard von Walther bzw. SS-Hauptsturmführer Theo Saevecke arbeiteten derweil im Konsulat insb. mit Blick auf Italien an einer „Gleichschaltung in der Judenpolitik“.

Dass heute über diese Vorgänge kaum noch etwas bekannt ist, liegt an der Niederlage der deutschen Truppen unter Erwin Rommel gegen britische Truppen vor El Alamein im November 1942, dem dadurch ausgelösten Rückzug der Panzerarmee Afrika aus Ägypten, Libyen und schließlich Tunesien sowie dem Verlust der Akten aus dem Deutschen Konsulat (die nach meiner Vermutung und aufgrund eines Hinweises von MdB Roderich Kiesewetter nach seinem Besuch in Libyen im Dezember 2012 heute im Nationalarchiv Tripolis liegen könnten). Inzwischen liegen insgesamt genügend gesicherte Hinweise vor, die in eindrucksvollen Bruchstücken die von mir hier zusammengefassten Verläufe und Sachverhalte belegen. Aus diesem Grund ist nicht einzusehen, wieso der Hauptverantwortliche der damaligen deutschen Nordafrikapolitik, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, weiterhin als eine im Sinne der Traditionspflege der Bundeswehr geeignete Persönlichkeit gilt. Nach meiner Überzeugung ist die öffentliche Ehrung Rommels ein eklatanter Verstoß gegen die geltenden Richtlinien zur Traditionspflege!

Gestatten Sie an dieser Stelle, dass ich einige für mein Anliegen wesentliche Abschnitte aus den Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr  (20. September 1982) anführe:

„Politisch-historische Bildung trägt entscheidend zur Entwicklung eines verfassungskonformen Traditionsverständnisses und einer zeitgemäßen Traditionsverständnisses und einer zeitgemäßen Traditionspflege bei. Dies fordert, den Gesamtbestand der deutschen Geschichte in die Betrachtung einzubeziehen und nichts auszuklammern.“ (I. 5)

„Die Geschichte deutscher Streitkräfte hat sich nicht ohne tiefe Einbrüche entwickelt. In den Nationalsozialismus waren Streitkräfte teils schuldhaft verstrickt, teils wurden sie schuldlos missbraucht. Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen.“ (I. 6)

„In der Traditionspflege der Bundeswehr sollen solche Zeugnisse, Haltungen und Erfahrungen aus der Geschichte bewahrt werden, die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind.“ (II. 15)

„In der Traditionspflege soll auch an solche Geschehnisse erinnert werden, in denen Soldaten über die militärische Bewährung hinaus an politischen Erneuerungen teilhatten, die zur Entstehung einer mündigen Bürgerschaft beigetragen und den Weg für ein freiheitliches, republikanisches und demokratisches Deutschland gewiesen haben.“ (II. 16)
„Kasernen und andere Einrichtungen der Bundeswehr können mit Zustimmung des Bundesministers der Verteidigung nach Persönlichkeiten benannt werden, die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben.“ (III. 29)

Bitte schaffen Sie Abhilfe – gemäß der Grundwerte unserer freiheitlich-demokratischen Verfassung! Bitte nehmen Sie, sehr geehrte Frau Vorsitzende, mein Vorbringen zum Anlass, beim Bundesministerium der Verteidigung einen Bericht zum Sachstand der Prüfung einer möglichen Neubenennung jener Liegenschaften, die nach GFM Rommel benannt sind, anzufordern.

Für weiterführende Rückfragen und Klärungen stehe ich Ihnen stets sehr gerne zur Verfügung. Besten Dank für Ihre Mühe!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Proske, Goethestraße 34, 89547 Gerstetten

2. November 2016

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„Keine Ausreden mehr: Jedes Kind ist gleich viel wert – Kinderarmut endlich wirksam bekämpfen“ – Online-Petition jetzt unterschreiben

„Jedes Kind ist gleich viel wert – Kinderarmut endlich wirksam bekämpfen“ lautet der Titel einer Online-Petition von Michael David. Drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben in Armut. Es geht darum, diesen Kindern jetzt ein Leben mit Perspektiven und ohne Ausgrenzung zu ermöglichen.

Petition gestartet von Michael David

Die Onlinepetition jetzt unterschreiben:

https://weact.campact.de/petitions/keine-ausreden-mehr-armut-von-kindern-und-jugendlichen-endlich-bekampfen?utm_campaign=%2Fkb-weact%2F&utm_term=link1&utm_content=random-a&bucket=nl-17-05-20&utm_source=%2Fkb-weact%2F2017-ii-user-petitions%2F&source=nl-17-05-20&utm_medium=Email

Existenzminimum sichern

Wir fordern eine einheitliche Geldleistung für alle Kinder, die das Existenzminimum sichert. Ein gutes Aufwachsen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen:

– Die Hartz IV-Sätze für Kinder sind zu gering. Sie basieren auf ungenauen Rechnungen und willkürlichen Abschlägen.

– Arme Familien müssen mindestens in gleicher Weise gefördert werden, wie Familien mit höheren Einkommen entlastet.

– Staatliche Unterstützung muss einfach gestaltet und leicht zugänglich sein. Derzeit gehen viele Hilfen an den Familien und Kindern, die diese brauchen, vorbei.

– Das tatsächliche Existenzminimum muss ohne Rechentricks ermittelt und ausgezahlt werden.

Konkrete Ziele setzen

Wir werden aufmerksam verfolgen, welchen Stellenwert die Beseitigung von Kinderarmut in den Wahlprogrammen, einer Koalitionsvereinbarung und in Gesetzgebungsvorhaben erhält und ob konkret benannt wird, bis wann und wie Kinderarmut in Deutschland überwunden sein soll.

Warum ist das wichtig?

Wirksames Handeln gegen Kinderarmut ist überfällig: Die Zahl armer Kinder hat sich in den letzten Jahren auf einem skandalös hohen Niveau eingependelt. Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, so Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Jedes fünfte Kind lebt in Armut. 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche beziehen Grundsicherungsleistungen, davon leben knapp eine Million Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten.

Zentraler Risikofaktor

Materielle Armut ist der zentrale Risikofaktor für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Armut bedeutet einen ständigen Mangel in der materiellen Grundversorgung. Kinder kommen schon morgens hungrig in die Schule, es fehlt das Geld für geeignete Winterkleidung oder für die Teilnahme an Freizeitaktivitäten. Armut schränkt die Bildungschancen von jungen Menschen, ihre gesundheitliche Entwicklung und ihre kulturellen und sozialen Beteiligungsmöglichkeiten ein und wirkt sich auf das gesamte weitere Leben aus.

Wir sagen:

Das darf nicht sein! Gemeinsam müssen wir alles unternehmen, damit Kinder gut aufwachsen können!

Diese Online-Petition wurde initiiert von
Nationale Armutskonferenz
AWO-Bundesverband e.V.
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Deutscher Kinderschutzbund e.V.
Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband
Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.
Zukunftsforum Familie e.V.

Weitere Informationen und Kontakt:

E-Mail: armutskonferenz@diakonie.de

Michael David. Anna-Katharina Dietrich

Weitere unterstützende Organisationen:

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.; Bundesverband Deutsche Tafel e.V.; DEUTSCHLAND RUNDET AUF Partner GmbH; Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz; Diakonisches Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V.; DLRG-Jugend, Bundesverband; Humanistischer Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.; Mini Menschlein.de mommy blog

Wie die Unterschriften übergeben werden: persönlich an die Parteivorsitzenden der kandidierenden Parteien

Die Onlinepetition jetzt unterschreiben:

https://weact.campact.de/petitions/keine-ausreden-mehr-armut-von-kindern-und-jugendlichen-endlich-bekampfen?utm_campaign=%2Fkb-weact%2F&utm_term=link1&utm_content=random-a&bucket=nl-17-05-20&utm_source=%2Fkb-weact%2F2017-ii-user-petitions%2F&source=nl-17-05-20&utm_medium=Email

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„Glyphosat: Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Hauk (CDU) ist voll auf Agrarchemie-Propaganda hereingefallen“ – Kommentar des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner

„Beim Thema Glyphosat ist Baden-Württembergs Peter Landwirtschaftsminister Hauk (CDU) voll auf Agrarchemie-Propaganda hereingefallen“, meint der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht Ebners Kommentar in voller Länge.

Kommentar von Harald Ebner, Grünen-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Blanker Hohn

„Dass Peter Hauk den Einsatz von Glyphosat als Punktsieg für den Erhalt der Biodiversität bezeichnet, ist blanker Hohn und schon eine sehr einsame Sichtweise. Gerade Totalherbizide wie Glyphosat sind schuld daran, dass ganze Nahrungsnetzwerke zusammenbrechen, und dass wir von Insekten bis hin zu Vögeln einen massiven Verlust an Arten und Beständen erleben. Und auch für die Bodenfruchtbarkeit ist Glyphosat schädlich. Ausgerechnet dieses Ackergift als Bodenschützer zu bezeichnen, heißt nun wirklich den Gift-Bock zum Gärtner zu machen. Peter Hauk ist offensichtlich voll auf die Propaganda der Agrarchemie hereingefallen. Wir müssen weg vom massiven Glyphosat-Einsatz, diese Erkenntnis wir auch ein Peter Hauk nicht aufhalten können.“

Die Pressemitteilung von Peter Hauk „Die Pläne aus Brüssel, die Zulassung von Glyphosat zu verlängern, sind ein Punktsieg für den Schutz unserer Böden und den Erhalt der Biodiversität“ zum Nachlesen im Internet:

https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unser-service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/landwirtschaftsminister-peter-hauk-mdl-die-plaene-aus-bruessel-die-zulassung-von-glyphosat-zu-v/

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

 

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