„Was darf Satire?: Alles“ – Ein Text von Kurt Tucholsky

„Was darf die Satire?“ – Ein Text von Kurt Tucholsky im Berliner Tageblatt vom 27. Januar 1919.

Frau Vockerat: „Aber man muß doch seine Freude haben können an der Kunst.“

Johannes: „Man kann viel mehr haben an der Kunst als seine Freude.“ Gerhart Hauptmann

Gegen alles, was stockt und träge ist

Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel. Satire scheint eine durchaus negative Sache. Sie sagt: „Nein!“ Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine. Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechtstrommel gegen alles, was stockt und träge ist.

Empörtes Fauchen

Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den. Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an. Die Satire eines charaktervollen Künstlers, der um des Guten willen kämpft, verdient also nicht diese bürgerliche Nichtachtung und das empörte Fauchen, mit dem hierzulande diese Kunst abgetan wird.

Den Vorhang heben

Vor allem macht der Deutsche einen Fehler: er verwechselt das Dargestellte mit dem Darstellenden. Wenn ich die Folgen der Trunksucht aufzeigen will, also dieses Laster bekämpfe, so kann ich das nicht mit frommen Bibelsprüchen, sondern ich werde es am wirksamsten durch die packende Darstellung eines Mannes tun, der hoffnungslos betrunken ist. Ich hebe den Vorhang auf, der schonend über die Fäulnis gebreitet war, und sage: „Seht!“ – In Deutschland nennt man dergleichen ›Kraßheit‹. Aber Trunksucht ist ein böses Ding, sie schädigt das Volk, und nur schonungslose Wahrheit kann da helfen. Und so ist das damals mit dem Weberelend gewesen, und mit der Prostitution ist es noch heute so.

An die deutschen Heiligtümer rühren

Der Einfluß Krähwinkels hat die deutsche Satire in ihren so dürftigen Grenzen gehalten. Große Themen scheiden nahezu völlig aus. Der einzige ›Simplicissimus‹ hat damals, als er noch die große, rote Bulldogge rechtens im Wappen führte, an all die deutschen Heiligtümer zu rühren gewagt: an den prügelnden Unteroffizier, an den stockfleckigen Bürokraten, an den Rohrstockpauker und an das Straßenmädchen, an den fettherzigen Unternehmer und an den näselnden Offizier. Nun kann man gewiß über all diese Themen denken wie man mag, und es ist jedem unbenommen, einen Angriff für ungerechtfertigt und einen anderen für übertrieben zu halten, aber die Berechtigung eines ehrlichen Mannes, die Zeit zu peitschen, darf nicht mit dicken Worten zunichte gemacht werden.

Satire muss übertreiben

Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. Aber nun sitzt zutiefst im Deutschen die leidige Angewohnheit, nicht in Individuen, sondern in Ständen, in Korporationen zu denken und aufzutreten, und wehe, wenn du einer dieser zu nahe trittst. Warum sind unsere Witzblätter, unsere Lustspiele, unsere Komödien und unsere Filme so mager? Weil keiner wagt, dem dicken Kraken an den Leib zu gehen, der das ganze Land bedrückt und dahockt: fett, faul und lebenstötend.

Elementare Wut

Nicht einmal dem Landesfeind gegenüber hat sich die deutsche Satire herausgetraut. Wir sollten gewiß nicht den scheußlichen unter den französischen Kriegskarikaturen nacheifern, aber welche Kraft lag in denen, welch elementare Wut, welcher Wurf und welche Wirkung! Freilich: sie scheuten vor gar nichts zurück. Daneben hingen unsere bescheidenen Rechentafeln über U-Boot-Zahlen, taten niemandem etwas zuleide und wurden von keinem Menschen gelesen.

Ehrlich soll er sein

Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle – Volksschullehrer und Kaufleute und Professoren und Redakteure und Musiker und Ärzte und Beamte und Frauen und Volksbeauftragte – wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren (›Schlächtermeister, wahret eure heiligsten Güter!‹), wenn einer wirklich einmal einen guten Witz über uns reißt. Boshaft kann er sein, aber ehrlich soll er sein. Das ist kein rechter Mann und kein rechter Stand, der nicht einen ordentlichen Puff vertragen kann. Er mag sich mit denselben Mitteln dagegen wehren, er mag widerschlagen – aber er wende nicht verletzt, empört, gekränkt das Haupt. Es wehte bei uns im öffentlichen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übel nähmen.

Ständischer Dünkel schwillt zum Größenwahn

So aber schwillt ständischer Dünkel zum Größenwahn an. Der deutsche Satiriker tanzt zwischen Berufsständen, Klassen, Konfessionen und Lokaleinrichtungen einen ständigen Eiertanz. Das ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Die echte Satire ist blutreinigend: und wer gesundes Blut hat, der hat auch einen reinen Teint.

Was darf die Satire?

Alles.

Weitere Kommentare im Internet zum Thema Satire:

http://de.wikiquote.org/wiki/Satire

http://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/189/man-nennt-das-meinungsfreiheit-2548.html

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/wir_ueber_uns/wasdarfsatire100.html

http://www.radiobremen.de/kultur/themen/satire-tilmette100.html

 

 

   Sende Artikel als PDF   

„Über 300 Intellektuelle appellieren: SYRIZA geht alle an“ – Aufruf der Solidarität mit der griechischen Linkspartei

Ökonomen, Sozialwissenschaftler, Gewerkschafter, linke Politiker und Intellektuelle aus ganz Europa und Nordamerika haben in einem Appell ihre Solidarität mit der griechischen Linkspartei SYRIZA bekundet. »Der mögliche Sieg von SYRIZA bei den kommenden Wahlen in Griechenland geht alle an, die einen Richtungswechsel in Europa anstreben. Er wäre Ausdruck der Forderung nach Menschenwürde, Gerechtigkeit und Hoffnung«, heißt es in dem Aufruf, dem sich über 300 kritische Intellektuelle als Erstunterzeichner angeschlossen haben.

Informationen zugesandt von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Soziales, ökologisches und demokratisches Europa aufbauen

Es gelte nun »überall in Europa diejenigen zu unterstützen, die für eine Veränderung der Kräfteverhältnisse kämpfen« und »gemeinsam mit der griechischen Bevölkerung ein soziales, ökologisches und demokratisches Europa aufbauen wollen«. Die Drohungen und der Druck, die seitens der Staats- und Regierungschefs der EU, der Troika und der Finanzinstitutionen ausgeübt werden, um die Wahl der griechischen Bevölkerung zu beeinflussen, werden in dem Aufruf als unakzeptabel bezeichnet.

Griechisches Volk soll frei entscheiden

Unterstützt wird der Appell unter anderem von den kritischen Wissenschaftlern Elmar Altvater, Etienne Balibar, Christoph Butterwegge, James K. Galbright, Michael Hardt, David Harvey, Bob Jessop und Leo V. Panitch sowie von der Linkenpolitikerin Kerstin Kaiser und dem Filmemacher Ken Loach. »Wir werden überall in Europa das Recht des griechischen Volks verteidigen, sich frei zu entscheiden; mit der Austeritätspolitik zu brechen; Nein zu sagen zur Austeritätspolitik, die das Land verwüstet; den Weg einer realen Alternative für Griechenland und eine demokratische und soziale Neuorientierung freizulegen.«

Der Appell kann im Internet auf folgender Seite mitunterzeichnet werden:

http://www.with-the-greeks.eu/

Appell:

„Change Greece – Changing Europe – Change4all!“

Der mögliche Sieg von SYRIZA bei den kommenden Wahlen in Griechenland geht alle an, die einen Richtungswechsel in Europa anstreben. Er wäre Ausdruck der Forderung nach Menschenwürde, Gerechtigkeit und Hoffnung. Die Drohungen und der Druck, die seitens der der Staats- und Regierungschefs der EU, der Troika und der Finanzinstitutionen ausgeübt werden, um die Wahl der griechischen Bevölkerung zu beeinflussen, sind unakzeptabel.

Wir werden überall in Europa das Recht des griechischen Volks verteidigen, sich frei zu entscheiden; mit der Austeritätspolitik zu brechen; Nein zu sagen zur Austeritätspolitik, die das Land verwüstet; den Weg einer realen Alternative für Griechenland und eine demokratische und soziale Neuorientierung freizulegen.

Die Mehrheit der politischen Kräfte in Griechenland geht vor der Troika in die Knie. Alexis Tsipras und SYRIZA haben sich für das Gegenteil entschieden. Gemeinsam mit den sozialen Bewegungen haben sie einen breiten Zusammenschluss geschaffen, dessen Dynamik die Mehrheit gewinnen könnte. SYRIZA und ihre Verbündeten setzen sich gegen die humanitäre Krise zur Wehr, wollen die Kollektiv- und Tarifverträge wiederherstellen, ein faires Steuersystem einführen und das politische System demokratisieren.

Eine SYRIZA-Regierung wird Griechenland zu einem verlässlichen Partner machen und das Überleben des Landes und der Bevölkerung zum Ausgangspunkt in allen Verhandlungen machen. Die Regierung wird das Land auf einen neuen Weg jenseits von Korruption und Patronage führen und sich für ein neues Entwicklungsmodell im Interesse aller entscheiden.

Die SYRIZA-Regierung wird eine europäische Schuldenkonferenz vorschlagen, mit dem Ziel die Schulden teilweise zu streichen und die Zahlungsmodalitäten für den Rest so festzulegen, dass eine wirtschaftliche Erholung ermöglicht wird. Das dazu erforderliche Programm öffentlicher Investitionen und Maßnahmen zur Befriedigung dringender sozialer Bedürfnisse soll aus dem europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt ausgenommen werden.

Auf europäischer Ebene wird eine SYRIZA-Regierung einen Europäischen „New Deal” für menschliche Entwicklung und ökologischen Wandel vorschlagen. In ganz Europa müssen wir mit der Logik brechen, die Europas soziale Errungenschaften zerstört und Nationalismus und Rechtspopulismus verstärkt. Wir brauchen ein neues Projekt inklusiver Entwicklung, Zusammenarbeit und Demokratie.

Wir sind davon überzeugt, dass eine solche Veränderung in Griechenland nicht nur die Zukunft des griechischen Volks betrifft. Wenn SYRIZA siegt, wird nicht nur Griechenland aus der katastrophalen aktuellen Situation ausbrechen können, sondern die Möglichkeit eines Wechsels in Europa entstehen. Der Bruch mit der Austeritätspolitik wäre Signal und Hoffnung für diejenigen, die sich nicht beugen wollen.

Eine SYRIZA-Regierung wird angesichts des massiven Drucks der Finanzmärkte und der politischen Kräfte, die jedes Abweichen vom gescheiterten Rahmen der kapitalistischen Globalisierung fürchten, massive Unterstützung der europäischen Völker brauchen.

Wir, Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft, aus einem breiten sozialen und politischen Spektrum und aus zahlreichen Organisationen akzeptieren den Druck nicht, der ausgeübt wird, um die Griechinnen und Griechen an ihrer freien Entscheidung zu hindern. Diejenigen, die diesen Druck ausüben, nehmen die Verantwortung dafür auf sich, dass die schädliche „Schocktherapie“ um jeden Preis fortgesetzt wird.

Unsere Verantwortung ist es, überall in Europa diejenigen zu unterstützen, die für eine Veränderung der Kräfteverhältnisse kämpfen, die den Kampf der Ideen aufnehmen und alle vereinigen, die gemeinsam mit der griechischen Bevölkerung ein soziales, ökologisches und demokratisches Europa aufbauen wollen.

Wir stehen an der Seite der Griechinnen und Griechen, weil ihr Kampf der unsere ist.

   Sende Artikel als PDF   

„Heimliche Verhandlungen zwischen der EU und den USA“ – Schwäbisch Haller Anti-TTIP-Aktionen vorbereiten

Zum ersten Treffen 2015 lädt das Bündnis gegen TTIP im Landkreis Schwäbisch Hall am Donnerstag, 8. Januar 2015, um 20 Uhr ins Umweltzentrum in der Gelbinger Gasse ein.

Von Hans A. Graef, attac Schwäbisch Hall

„Stille Macht – eine Lobbyistenkomödie“

Zu besprechen sind die aktuelle Lage, nachdem eine Million Unterschriften gegen das so genannte Freihandelsabkommen gesammelt wurden, die Aktionen im Umfeld des so genannten Haller Weltmarktführer-Gipfeltreffens, die Theateraufführung „Stille Macht – eine Lobbyistenkomödie“ mit der Berliner Compagnie am 14. März 2015 sowie die Aktivitäten im Jahr 2015 gegen die heimlichen Verhandlungen der EU mit den USA. Zur Diskussion stehen auch der Anti-TTIP-Antrag im Haller Gemeinderat und die Zustimmung der CDU/SPD-Bundesregierung zum CETA-Abkommen zwischen Europäischer Union und Kanada.

Weitere Informationen und Kontakt:

Telefon: 0791-94668526.

Weitere Informationen über das Theaterstück (Stille Macht…) der Berliner Compagnie:

Die Mitarbeiter der Lobbyagentur UTTERLY & QUIET Brüssel/Berlin haben´s generell nicht leicht. Keiner mag sie. Schließlich heißt „für die Besitzenden denken“ gegen die Besitzlosen denken. Aber jetzt: Rüstungsexport-Skandal! Und wieder mal steht die Agroindustrie am Pranger! Da gilt es, Nerven zu behalten. Da braucht es Fantasie und einen kühnen Kopf. Aber auch, wenn der alte Chef mit seiner Raucherlunge auf der Intensivstation liegt und die junge, ehrgeizige Estelle sich als seine Stellvertreterin im Team erst durchsetzen muss – unsere Profis zeigen Klasse.

Erobern Sie die ganze Welt

Sie wollen ein Ziel durchsetzen, das sehr unpopulär ist und für das Sie keine Mehrheiten bekommen? Verpacken Sie Ihr Projekt in ein Freihandelsabkommen! Mit ihm senken Sie nicht nur überflüssige ökologische und soziale Standards bei uns, sondern erobern die ganze Welt! Mit ihm fegen Sie nationale Produzenten aus dem Weg und eröffnen Ihrem multinationalen Konzern bislang streng verschlossene Märkte. Und indem Sie mit Massentierhaltung, Dumping-Preisen, Billigexporten und exportiertem Gen-Saatgut die Kleinbauern im Süden in den Widerstand treiben, erhalten Sie dort unten neue Kunden: Sie liefern den Herrschenden das Kriegsgerät, das sie brauchen, um den Widerstand zu brechen.

Biegsame Moral

Allzu zart besaitete Wesen dürfen Sie natürlich nicht sein. Es braucht schon eine biegsame Moral, wer dem heimischen Volk die Zwangsfütterung mit Gen-Food als gesundheitsfördernd, Freihandel als segensreich und Streubomben als „Smart-Munition“ verkaufen will. Aber der erfolgreiche Lobbyist wird auch gut bezahlt.
In der jüngsten Produktion der Berliner Theatermacher jedenfalls wird Stress ganz locker abgebaut. Es wird gesungen, es wird getanzt. Und es gibt einiges zu lachen.

Förderer des Theaterstücks:

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ, von LEZ Berlin sowie aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst.

Internetseite der Berliner Compagnie:

http://www.berlinercompagnie.de/index.htm

   Sende Artikel als PDF   

„Juncker und Schäuble: Schluss mit den Drohungen! – Es ist die Sache der GriechInnen, über ihr Schicksal selbst zu bestimmen“ – Kommentar von Paul Michel

Fast wie erwartet reagieren bürgerliche Medien, Regierungsvertreter, so genannte „Wirtschaftsexperten“ und Führungspersonal der „europäischen Institutionen“ als sie das Scheitern ihres Kandidaten Dimas bei den griechischen Präsidentschaftswahlen zur Kenntnis nehmen mussten.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Apokalyptische Horrorszenarien

Gezielt werden über willfährige Medien apokalyptische Horrorszenarien in die Welt gesetzt, wonach im Fall  eines Syriza-Wahlsiegs in Griechenland das Chaos ausbräche. Man beschwört die Rückkehr der Euro-Krise (Spiegel-Online: „Jetzt fängt die Eurokrise erst richtig an“) und ein Abgleiten Griechenlands ins Chaos herauf.  Gebetsmühlenartig wird wiederholt: Wer sich den Troika-Auflagen nicht beugt und stattdessen über das gesamte Hilfsprogramm neu verhandeln will, ist des Teufels und riskiert den Ruin Griechenlands. Hinter der Mischung aus inszenierter Empörung und theatralisch zur Schau gestellter Besorgnis um die Zukunft Griechenlands, ist die Drohung mit dem eigenen Machtpotential unverkennbar: Für den Fall, dass eine künftige Linksregierung in Griechenland nicht nach ihrer Pfeife tanzt, wird mit dem Zudrehen des Geldhahns gedroht.

Scheinheilige Warnungen

Wolfgang Schäuble, der selbst ernannte Zuchtmeister der Griechen, drückt  das scheinbar nüchtern sachlich, aber unmissverständlich aus: „Die harten Reformen tragen Früchte, sie sind ohne jegliche Alternative. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten. Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt wird es schwierig.“ Solche scheinheiligen Warnungen vor den möglichen Folgen unbotmäßigen Verhaltens einer linken Regierung in Griechenland sind in der Substanz Warnungen vor dem Machtpotential der Troika und deren Bereitschaft, ohne jegliche das Land mittels ökonomischer Strangulierung in den Abgrund zu treiben.

Humanitäre Katastrophe dank Troika

Festzustellen bleibt: Bis jetzt tragen die „harten Sparmaßnahmen“ allenfalls für Investoren Früchte, die ihr Geld wieder sicher in Anteilsscheinen griechischer Banken  anlegen zu können glauben. Oder für ökonomische Schnäppchenjäger wie die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport, die sich kürzlich zu Dumpingpreisen Anteile an einigen für den Tourismus wichtigen griechischen Regionalflughäfen unter den Nagel riss. Die Mehrzahl der Menschen in Griechenland ist keineswegs „aus dem Gröbsten heraus“ wie es uns der für mehrere überregionale Tageszeitungen tätige Journalist Gerd Höhler glauben machen will.  Die von Merkel und Schäuble inspirierte, von der Troika diktierte und von willfährigen Marionettenregimen in Athen verabreichte Sparpolitik hat in Griechenland eine humanitäre Katastrophe verursacht: Die Einkommen der normalen Menschen sind um 40 Prozent zurückgegangen, die Arbeitslosigkeit liegt immer noch bei 27 Prozent, die der Jugendlichen bei 52 Prozent. Ein Parlamentsbericht beziffert die Zahl der Armen oder von Armut bedrohten auf 6,5 Millionen Menschen bei einer Gesamtbevölkerung von elf Millionen Menschen. Drei Millionen sind nicht mehr krankenversichert und müssen deshalb alle medizinischen Leistungen selbst bezahlen – so sie denn können. Das ist die bittere soziale Realität, die uns unsere Regierungspolitiker unter tätiger Mitwirkung verantwortungsloser Journalisten hierzulande als Erfolg verkaufen wollen.

„Rettungspakete“: Wer hat da wen gerettet?

Und noch eine Anmerkung zu den sogenannten „Rettungspaketen“  für Griechenland in Höhe von über 200 Milliarden Euro, die von unserer Regierung immer als Beweis für die Solidarität von Merkel und Schäuble mit Griechenland angeführt werden: Die Menschen in Griechenland sahen wenig bis nichts davon. Nach einer Studie von ATTAC Österreich sind  über  drei Viertel dieser Gelder direkt an Banken und reiche Kapitalanleger ausbezahlt worden. Den einfachen BürgerInnen in Griechenland wurde von Merkel und Schäuble die Rolle zugedacht, dafür  die Zeche zahlen – in Form einer brutalen Kürzungspolitik, die die bekannten katastrophalen sozialen Folgen hat.

Was ist so schlimm an Syriza?

Die Linkspartei Syriza, die bei den Meinungsumfragen im Moment die Nase vorn hat, zieht sich den Zorn der Eliten in Berlin und Brüssel zu, weil sie die harte Spar- und Kürzungspolitik ablehnt, die Griechenland von der Gläubiger-Troika aus Europäischer Zentralbank, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds verordnet wurde. Schäuble und Juncker missfällt, dass Syriza so „schlimme Dinge“ fordert wie die Erhöhung der Steuern für Reiche, eine konsequentere Bekämpfung der Steuerhinterziehung, die Anhebung des Mindestlohns von 585 auf 751 Euro, die Einführung einer Krankenversorgung für alle, die Einführung von Essensmarken für Arme oder kostenlose Strom- und Mietzuschüsse für Familien, die unter der Armutsgrenze leben müssen. Was die Verschuldung betrifft, so strebt Syriza eine Regelung ähnlich jener für Deutschland im Jahr 1953 an. Damals wurden Deutschland über 60 Prozent der Schulden erlassen und die Rückzahlung des verbleibenden Betrags wurde gedeckelt: Deutschland sollte nicht mehr als ein Zwanzigstel seiner Exporterlöse für den Schuldendienst ausgeben.

Menschen sind wichtiger als Profite – Solidarität mit den Menschen in Griechenland

Die von Syriza beabsichtigten Sofortmaßnahmen bringen noch keine grundlegende Wende. Sie sind aber dazu geeignet, das Leben der Menschen etwas erträglicher zu machen. Eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation ist in Griechenland nur durch einen grundlegenden Richtungswechsel zu erreichen, in dem nicht mehr die Renditeerwartungen einer kleinen reichen Investorengemeinde als Kompass politischen Handelns dienen, sondern die Bedürfnisse und Nöte der Bevölkerungsmehrheit. Diese dringend erforderliche (Links-)Wende hin zu sozialer Gerechtigkeit und politischer Demokratie in Staat und Wirtschaft wird auf den erbitterten Widerstand der griechischen Oligarchie und ihrer Aufpasser in Berlin und Brüssel stoßen. In den absehbaren sozialen und politischen Auseinandersetzungen, sind auch wir, die Menschen in den Kernländern der EU,  insbesondere wir im europäischen Hegemonialstaat BRD, gefordert. Es ist jetzt bereits absehbar, dass Schäuble und Juncker, die selbsternannten Gralshüter des „Marktes“ und Schutzpatronen der Renditejäger, versuchen werden, jegliche Ansätze hin zu sozialer Gerechtigkeit zu ersticken. Die Menschen in Griechenland brauchen unsere Solidarität und unseren lautstarken Protest, um die Strangulierungsversuche der Troika zu verhindern, um sich aus dem neoliberalen Schwitzkasten zu befreien und wieder Luft zum Atmen zu bekommen.

Systematische Verarmungspolitik aus Berlin

Wir, die Masse der Menschen in diesem Land, die tagtäglich ihre Arbeitskraft, zu Markt tragen müssen und dafür mäßige bis saumäßige Löhne bekommen, haben mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Griechenland weit mehr gemein als mit „unseren“ Bossen und Bankern. Uns ist wohl bewusst, dass das obrigkeitsstaatlich autoritäre und extrem ungerechte Regime in Griechenland nur eine radikalisierte Form der deutschen Agenda 2010 ist und dass die Designer der systematischen Verarmungspolitik in Berlin zu finden sind. Es sind genau dieselben Personenkreise, die hierzulande auf der Beibehaltung, ja sogar Verschärfung der Agenda 2010 beharren. Wenn wir uns auch in diesem Lande für eine Wende hin zu sozialer Gerechtigkeit und wirklicher Demokratie in der Gesellschaft engagieren, haben wir den gleichen Gegner wie jetzt die Menschen in Griechenland.

Insofern gilt: Wir sind alle Griechen!

   Sende Artikel als PDF   

„Blues, Soul und Rock ‚n‘ Roll“ – Mike Sponza Blues Convention spielt in Gaildorf

Die „Mike Sponza Blues Convention“ spielt am Samstag, 10. Januar 2015, um 20 Uhr in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Eine echte Marke

Blues, Soul und Rock ‚n‘ Roll sind die Schlüssel zu Mike Sponzas Personalstil. Seit den frühen 1990ern bewegt sich der italienische Gitarrist, Sänger und Komponist erfolgreich in der europäischen Szene und ist vor allem am Mittelmeer und an der Adria, dank der European Blues Convention, eine echte Marke. Jetzt erobert der charismatische Musiker auch Deutschland.

Neue musikalische Brüder gefunden

Mit dem Projekt „Mike Sponza & Central European Blues Convention“ führte er 15 Musiker aus allen Teilen Europas zusammen und veröffentlichte 2005 die CD „Kakanic Blues“, die sehr  erfolgreich war und internationale Anerkennung erntete. 2008 schob er eine zweite CD mit der gleichen Besetzung nach. Im März 2012 erschien dann die erste CD aus der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Bob Margolin „Blues Around The World“ Bob Margolin, unter anderem Mitstreiter der Muddy Waters Band (1973-1980) sagte nach der ersten gemeinsamen Tour 2011: Ich habe auf der Tour mit der Mike Sponza Band neue musikalische Brüder gefunden“.

Keine Juke-Box Blues-Band

Während der letzten zehn Jahre ist Mike Sponza mit seiner Band durch ganz Europa und die USA getourt gemeinsam mit internationalen Künstlern wie Bob Margolin, Georgie Fame, Ian Siegal, Dana Gillespie, Angela Brown, Herbie Goins, Ronnie Jones und anderen. Die reine Essenz von Mike’s Blues wird hier direkt mit diesem heißen und doch stilvollen Quartett geliefert. Die Show basiert auf eigenen Songs und nur ein paar Hommagen an die großen Blues-Meister. Ja… dies ist keine Juke-Box Blues-Band…

LINE-UP:

Mike Sponza – guitar/voice
Mauro Tolot – bass/voice
Matej Kuzel – saxophone/voice
Moreno Buttinar – drums

Weitere Informationen und Kontakt:

www.kulturschmiede.de

Vorbestellungen sind möglich, ab sofort bis 12 Uhr am Veranstaltungstag: Telefon 07943-943 86 31. Alle Reservierungen müssen am Veranstaltungstag bis spätestens 19.50 Uhr abgeholt werden, sonst gehen sie in den „normalen“ Verkauf. An der Abendkasse wird bei verbilligtem Eintritt der Mitgliedsausweis verlangt.

   Sende Artikel als PDF   

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden sechsundzwanzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden sechsundzwanzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXVI Wahrheit

… Paula blickte ihn auf einmal sehr ernst an und fragte, wann er ihr endlich die ganze Geschichte erzählen würde, die damals hinter den Kulissen gelaufen sei? Diese Frage traf Carl Eugen Friedner nun vollkommen unvorbereitet. Warum musste sie ausgerechnet jetzt davon anfangen? Jetzt, wo es grad so schön friedlich zwischen ihnen war und nichts die Harmonie trüben konnte, wollte Paula die Rede auf die damals so dunkle Zeit in ihrem Leben bringen. Er versuchte abzulenken und meinte, dass sie darüber noch in Ruhe zu einem
späteren Zeitpunkt sprechen könnten. Gerade heute könnte der Abend noch so wunderschön werden, sie könnten auf den Hohenberg fahren, dort nochmal einen kleinen Spaziergang machen und die herrliche Aussicht im Sonnenuntergang genießen. Es wäre doch schade um das gute Wetter, wenn man da nur daheim
herumsitzen und reden würde.

Erklärungen

Carl Eugen Friedner hatte in seinen neu entfachten zärtlichen Liebesgefühlen zu Paula vollkommen vergessen, dass er ihr zugesagt hatte, alle ihre Fragen zu beantworten – auch die schwierigen, und auch auf die Fragen die gefährlich nah an seinem eigenen miserablen Verhalten lagen. Oh wie gerne wäre er jetzt einfach in ihre Arme gesunken und hätte ihr flüsternd von seiner innigen Zuneigung erzählt. Aber Paula machte überhaupt keine Anstalten ihre Arme zärtlich für ihn auszubreiten. Sie saß versteinert auf der gemütlichen Eckbank und während sie ihre Brille aufsetzte, schienen ihre Lippen bedenklich schmal zu werden. Ihre Augenfarbe war von einem zarten Grün in ein kühles dunkles Aquamarin übergegangen. Paulas gesamte Haltung spiegelte die kompromisslose Forderung nach Erklärungen wieder.

Wendig und gescheit

Carl wurde klar, wenn er jetzt nicht anfangen würde zu reden, wäre jede Chance verspielt, Paula würde ihm keine einzige Gelegenheit mehr geben. Er überlegte kurz und kam zu dem Schluss, dass er ihr den Ausflug als eine Art Erzählpause abringen könnte, mehr würde er an Ausflüchten für heute jedoch nicht riskieren. Paula stimmte unter der Bedingung, dass er aber auch beim Spaziergang auf dem Hohenberg weitererzählen müsse, der kleinen Landpartie zu, und Carl begann zu erzählen. Er erzählte von der Zeit als er in die Kreisstadt auf das dortige Gymnasium kam. Es gab keine andere Wahl, Carl war gescheit und zeigte sich wendig in der Welt der
Buchstaben und Zahlen. Bücher und Rechenergebnisse sagten ihm schon immer mehr zu als klingende Eisen in der Schmiede oder der erdige Geruch umgegrabener Felder. Carl Eugen Friedner wollte daher schon als Bub weder Schmied noch Bauer werden, sondern ein höherer Beamter.

Wichtige Freundschaften

Eine humanistische Bildung wie sie im Bubengymnasium der Kreisstadt angeboten wurde, kam da gerade recht. Dort lernte Carl unter anderen auch Michael Fieläckerle kennen. Harmlos, wie Schulfreundschaften immer beginnen, sahen die täglichen und mehr oder weniger zufälligen Begegnungen damals aus. Mal blieb der eine sitzen, mal der andere und so lernte man die höheren, aber vor allem die unteren Klassen und die
Kameraden darin, im Lauf der Jahre eben kennen. In den Pausen und auf den Gängen wurde nicht nur gerauft, es wurden auch mancherlei Geschäfte betrieben und auf dem Heimweg spannen sich dann für einige wichtige lebenslange Freundschaften an.

Der Verwegene

Fieläckerle war seinerzeit schon als Berühmtheit in das Bubengymnasium gekommen, man sagte ihm nach, dass er gern mit Hut und Stock und schwarzem bodenlangem Mantel in die Schule gehen würde, er es aber im Gymnasium unter Strafandrohung verboten bekommen habe. Der Verwegene brauchte immer mindestens einen Vasallen. Und er scharte, ganz wie später in seinem politischen Leben, treue Anhänger, die ihm nicht zu widersprechen wagten, um sich. Sein Bruder trug ihm in der Regel die Schultasche hinterher und keiner konnte sich erklären wie es dazu kam, dass die Zwillingsbuben sich charakterlich derart unterscheiden konnten.

Weiter berichten

Mittlerweile hatte Paula es sich auf der Eckbank gemütlich gemacht und lauschte aufmerksam Carls Erzählungen. Dieser wollte nun ein wenig Bewegung haben und so beschlossen sie, sich jetzt zu dem kleinen Ausflug aufzumachen. Dann wollte Carl an der frischen Luft weiter berichten. Paula zeigte sich hocherfreut, dass Carl nun endlich so offen von sich aus erzählte und war beruhigt über die Aussicht, dass er sein Wort halten würde. Einträchtig räumten sie den Tisch ab und machten sich auf den Weg…. Fortsetzung folgt.

Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF   

„Landesbischof July antwortet Windkraftgegnern in Michelbach/Bilz“ – Ärzteforum: Infraschall lässt Krankenzahlen steigen

Inzwischen ist zu dem Offenen Brief der Windkraftgegner in Michelbach/Bilz ein Antwortschreiben von Landesbischof Frank O. July eingegangen. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Antwort des Landesbischofs, außerdem ein neues Schreiben der Windkraftgegner vom 21. Dezember 2014 und eine eine aktuelle Abhandlung des Ärzteforums Bad Orb zur Infraschallproblematik.

Informationen zugesandt von Beate Braun, Michelbach/Bilz

Ansteigen der Erkrankungshäufigkeit

In dieser Abhandlung des Ärzteforums heißt es unter anderem: „Demnach kommt es im Abstandsbereich von 1000 bis 2000 Meter Entfernung von der nächstgelegenen Windkraftanlage (WKA) zum Ansteigen der Erkrankungshäufigkeit und -schwere um 5 bis 20 Prozent.“ Die Orte Hirschfelden und Michelbach sind genau in dieser Umgebung zu den nächstgelegenen Windkraftanlagen (WKA) angesiedelt.

Die einzelnen Schriftstücke zum Herunterladen als PDF-Dateien:

Antwort Kirche.pdf

Brief an Landesbischof July 20141221.pdf

Ärzteforum zum Thema Abstand.pdf

   Sende Artikel als PDF   

„Windkraft: Ohne Sach- und Rechtskenntnis kommentiert“ – Leserbrief von Ulrike Hölzel zu einem Kommentar im Haller Tagblatt

Einen Leserbrief hat Ulrike Hölzel aus Gaildorf zu dem Kommentar von Jochen Korte im Haller Tagblatt „Letzte Winkelzüge“ (19. Dezember 2014) geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Ulrike Hölzel, Gaildorf

Rechtsunkenntnis

Unter der Überschrift „Letzte Winkelzüge“ kommentiert Jochen Korte am 19. Dezember 2014 die weitere Ablehnung der Windräder durch die Michelbacher Gemeinderäte. Die darin enthaltenen Aussagen und Wertungen von Jochen Korte lassen den sachkundigen Leser erstaunen. So schreibt Jochen Korte: „Windkraftanlagen sind privilegierte Bauvorhaben. Daran kommt keiner vorbei.“ Mit dieser Aussage suggeriert Jochen Korte, dass Windräder als privilegierte Vorhaben stets gebaut werden dürften. Dies beweist die Rechtsunkenntnis von Jochen Korte! Denn ein privilegiertes Bauvorhaben ist nach dem Baugesetzbuch dann unzulässig, wenn entgegenstehende öffentliche und private Belange überwiegen.

Woher hat er diese Kenntnis?

Jochen Korte schreibt weiter: „Tatsächlich wird die Entscheidung noch vor Weihnachten fallen.“ Woher hat er diese Kenntnis? Wieso ist dies jetzt schon sicher, obwohl das Landratsamt erst noch die Stellungnahme der Gemeinde Michelbach rechtlich zu prüfen hat? Wir erwarten eine öffentliche Antwort von Jochen Korte zu den Quellen seiner Kenntnisse!

Außerdem schreibt Jochen Korte:

„Wenn Michelbach auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung pocht und die Konzentrationszonen verringern will, dann sind das letzte Winkelzüge. … Rat und Bürgermeister müssten vielmehr ihr eigenes Verhalten hinterfragen. Wenn erst mitgetragene Beschlüsse der Verwaltungsgemeinschaft später negiert werden, dann ist das sehr merkwürdig.“ Auch dies zeigt Rechts- und Sachunkenntnis von Jochen Korte. Wenn das Gesetz eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorsieht und das Landratsamt sich darüber hinweg setzt, dann ist das kein „letzter Winkelzug“ sondern das Recht der Gemeinde, zugunsten seiner Bürger die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu fordern. Und wenn die Gemeinde Michelbach nur aufgrund falscher rechtlicher Auskünfte des vom Regierungspräsidiums die Beschlüsse der Verwaltungsgemeinschaft damals mitgetragen hat, dann ist es jetzt gleichfalls das Recht und die Pflicht der Gemeinde, im Interesse ihrer Bürger an der Umsetzung dieser rechtswidrigen Beschlüsse nicht mehr festzuhalten.

Sach- und Rechtsunkenntnis

Die einseitige Kommentierung von Jochen Korte, gestützt auf Sach- und Rechtsunkenntnis, widerspricht einem gut recherchierten Journalismus. Damit erweist er seinen Kollegen einen Bärendienst!

Artikel im Haller Tagblatt zu den geplanten Windkraftanlagen in Michelbach/Bilz:

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Das-sind-wir-den-Buergern-schuldig-Windpark-bei-Michelbach-Gemeinde-pocht-auf-weitere-Pruefung-der-Gutachten;art5722,2959585

   Sende Artikel als PDF   

„TTIP und Co.: Welche Lobbyisten die EU-Kommission bearbeiten“ – Neue Informationen des Vereins Abgeordnetenwatch

Dass Lobbyisten politische Entscheidungen im Hinterzimmer beeinflussen, ist kein Geheimnis. Die Organisation Abgeordnetenwatch zeigt nun, welche Konzerne die EU-Kommission wann und zu welchem Thema bearbeitet haben.

Von der Organisation Abgeordnetenwatch

Die Themen im Überblick:

– TTIP und Co.: Welche Lobbyisten die EU-Kommission bearbeiten

– „Zukunft der Demokratie“: Heribert Prantl und Gregor Hackmack im Gespräch

– Höhepunkte aus zehn bewegten Jahren abgeordnetenwatch.de

– 100.000 Euro-Spendenaktion: Kurz vor der Ziellinie

– Zeitintensive Nebentätigkeit: Abgeordneter gibt über 50 Mandanten an

– abgeordnetenwatch.de für Brandenburg und Sachsen gestartet

Online spenden: Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer einmaligen oder regelmäßigen Spende.

TTIP und Co.: Welche Lobbyisten die EU-Kommission bearbeiten

Lobbyisten-Termine der EU-Kommission: Die Treffen sind streng vertraulich, doch immerhin wissen wir jetzt, welche Lobbyisten die EU-Kommission wann hinter verschlossenen Türen bearbeitet haben – und zu welchem Thema: Vertreter der amerikanischen Milchindustrie wurden kürzlich wegen des umstrittenen Freihandensabkommens TTIP bei der Kommission vorstellig, Berlusconis Fernsehgruppe Mediaset suchte Digital-Kommissar Günther Oettinger zum Thema Copyright auf, die Bankenlobby hatte Gesprächsbedarf zur Finanztransaktionssteuer.

abgeordnetenwatch.de hat die Lobbyisten-Treffen der neuen EU-Kommission übersichtlich in einer Tabelle zusammengetragen – machen Sie sich selbst ein Bild davon, welche Konzerne Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wollen.

Mehr Informationen dazu auf abgeordnetenwatch.de:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-16/ttip-urheberrecht-finanzmarktregulierung-mit-diesen-lobbyisten-traf-sich-die-eu

„Zukunft der Demokratie“:

Heribert Prantl und Gregor Hackmack im Gespräch – Von Politikerverdrossenheit und einem Vertrauensverlust in die Demokratie ist dieser Tage oft die Rede – aber wie lässt sich dem begegnen? Bei einer Diskussion zur „Zukunft der Demokratie“ zeigten Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung) und abgeordnetenwatch.de-Mitgründer Gregor Hackmack kürzlich Wege auf, wie sich die Menschen wieder für die Demokratie begeistern lassen. Beide Gesprächspartner waren sich einig: Statt einer Zuschauer-Demokratie brauchen wir endlich eine Mitmach-Demokratie!

Sehen Sie die Diskussion zwischen Heribert Prantl (SZ) und Gregor Hackmack (abgeordnetenwatch.de) vom 8. Dezember 2014 in Hamburg hier noch einmal im Video:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-11/zukunft-der-demokratie-debatte-zwischen-heribert-prantl-und-gregor-hackmack

Eine Zusammenfassung der 100-minütigen Diskussion finden Sie in unserem Artikel „Mitmach- statt Zuschauer-Demokratie“:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-10/mitmach-statt-zuschauer-demokratie

Höhepunkte aus zehn bewegten Jahren abgeordnetenwatch.de:

Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie uns vergangenes Jahr ein Bundestagsabgeordneter wegen eines Artikels über seine fragwürdigen Nebentätigkeiten abmahnte. Oder wie wir 2010 die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück öffentlich machten und damit eine Verschärfung der Veröffentlichungsregeln anstießen. Diese und andere Ereignisse aus den ersten zehn bewegten Jahren abgeordnetenwatch.de haben wir für Sie in einer Jubiläumschronik aufbereitet.

Chronik 2004 bis 2014 – Höhepunkte aus zehn bewegten Jahren abgeordnetenwatch.de mit Zeitstrahl 10 Jahre abgeordnetenwatch.de:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-09-09/wir-feiern-10-jahre-abgeordnetenwatchde

100.000 Euro-Spendenaktion: Kurz vor der Ziellinie

Jetzt sind es nur noch 1.259 Euro, die auf der Spendenuhr unserer 100.000 Euro-Jubiläumsaktion fehlen! Mit dem Geld wollen wir in den nächsten zwei Jahren drei konkrete Projekte entwickeln: eine Transparenzdatenbank, eine Transparenz-App für Mobilgeräte und einen Petitions-Check, der Bürgeranliegen in den Bundestag bringt. Unser Weihnachtswunsch an Sie: Helfen Sie uns mit Ihrer Spende, die fehlenden 1.259 Euro noch bis Jahresende zusammen zu bekommen.

Jetzt spenden: https://www.abgeordnetenwatch.de/ueber-uns/spendenformular

Zeitintensive Nebentätigkeit: Abgeordneter gibt über 50 Mandanten an
Foto: MdL Flierl CSUVielen Abgeordneten bleibt gar keine Zeit für einen Nebenjob, beim CSU-Politiker und Rechtsanwalt Alexander Flierl ist dies anders: Über 50 Mandanten führt er auf der Landtagshomepage auf. Wie er dies mit seiner Vollzeittätigkeit als Parlamentarier unter einen Hut bekommt, wollte Flierl gegenüber abgeordnetenwatch.de nicht näher erklären.

Zeitintensive Nebentätigkeit: Abgeordneter gibt über 50 Mandanten an

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-17/zeitintensive-nebentatigkeit-abgeordneter-gibt-uber-50-mandanten

abgeordnetenwatch.de für Brandenburg und Sachsen gestartet:

Auch in Brandenburg und Sachsen können Sie nun den Landtagsabgeordneten öffentlich Fragen stellen. Damit sind insgesamt elf der sechzehn Landesparlamente auf abgeordnetenwatch.de vertreten.

Zu abgeordnetenwatch.de:

Für Brandenburg: https://www.abgeordnetenwatch.de/brandenburg

Für Sachsen: https://www.abgeordnetenwatch.de/sachsen

Haben Sie Fragen an Abgeordnete in einem anderen Bundesland, im Bundestag oder dem Europäischen Parlament? Hier geht es zur Fragefunktion auf abgeordnetenwatch.de:

http://www.abgeordnetenwatch.de/

Spendenkonto von abgeordnetenwatch.de:

Parlamentwatch e.V., Kto.: 2011 120 000, BLZ: 430 609 67 bei der GLS Bank,

IBAN DE03430609672011120000, BIC GENODEM1GLS

Als gemeinnütziger Verein stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

   Sende Artikel als PDF