Bundesverkehrsminister Dobrindt hat die Eckpunkte zur PKW-Maut vorgestellt. Dazu gibt die SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade, die auch Mitglied des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages ist, eine Erklärung ab. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Erklärung in voller Länge.
Kommentar der Bundestagsabgeordneten Annette Sawade (SPD), Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe
„Es darf keine Mehrbelastungen für deutsche Autofahrer geben“
„Im Koalitionsvertrag haben wir an die PKW-Maut zwei Messlatten gelegt. Sie darf zum Einen für deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer nicht zu Mehrbelastungen führen und muss zum Anderen mit EU-Recht vereinbar sein. Dobrindts Infrastrukturabgabe geht über die Pläne des Koalitionsvertrags weit hinaus. Dort war nur von einer PKW-Maut für die Autobahnen die Rede und nicht von einer Infrastrukturabgabe für das gesamte deutsche Straßennetz. Auch ist noch immer völlig offen, ob die Abgabe überhaupt mit EU-Recht vereinbar ist. Ich bin daher auf die Einschätzung aus Brüssel sehr gespannt.
Hoher Verwaltungsaufwand
Die Abgabe wird, sofern sie in dieser Form umgesetzt wird, einen hohen Verwaltungsaufwand erzeugen. Wobei noch nicht klar ist, wer Nachteile hat und wo Ungerechtigkeiten entstehen und wie hoch die Einnahmen bei diesem Aufwand unterm Strich wirklich sind.
Viele Holperpisten und sanierungsbedürftige Brücken in der Region
Da die geschätzten Einnahmen von 600 Millionen Euro im Jahr auch noch – zurecht – mit den Ländern und Kommunen geteilt werden müssen, weil sie auch auf Landes- und Gemeindestraßen erhoben werden soll, fällt unterm Strich für alle Beteiligte zu wenig ab, um den Sanierungsstau auf allen deutschen Straßen aufzuholen. Auch wenn ich es sehr begrüße, dass die Länder und Kommunen mehr Mittel erhalten, um ihre Straßen zu richten. Dies ist dringend notwendig, wenn wir an die vielen Holperpisten und sanierungsbedürftigen Brücken allein hier in unserer Region denken.
LKW sind Hauptverursacher von Straßenschäden
Mir ist es unverständlich, dass LKW nur auf den Autobahnen und einigen Bundesstraßen eine Maut zahlen müssen, auf den Landes- und Kreisstraßen jedoch nicht. Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zahlen dann aber auch auf diesen Straßen. Wer aber die meisten Schäden verursacht, ist hinlänglich bekannt. Da Minister Dobrindt die Eckpunkte vor der Sommerpause vorgestellt hat, können wir diese nun in aller Ruhe diskutieren. Wir werden den Gesetzesentwurf abwarten und diesen sorgsam nach den Kriterien prüfen, die wir gemeinsam im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“
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Annette Sawade, Mitglied des Deutschen Bundestages, Wahlkreisbüro, Keltergasse 47, 74653 Künzelsau
Telefon: 07940 / 982 9947
Fax: 07940 / 982 4604
E-Mail: annette.sawade@wk.bundestag.de
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