Mit dem Titel „Annette Sawade: Lieber munkeln im Dunkeln“ überschreibt Paul Michel aus Schwäbisch Hall einen Kommentar zum Thema Stuttgart 21.
Kommentar von Paul Michel aus Schwäbisch Hall
Vor öffentlicher Diskussion gedrückt
Frau Sawade ging auf Tauchstation als sie unter anderem vom „Schwäbisch Haller Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ als Teilnehmerin an einer öffentlichen Diskussion eingeladen wurde, in der die Frage erörtert werden sollte, ob das Megaprojekt Stuttgart 21 Vorteile oder Nachteile für den öffentlichen Personenverkehr im Allgemeinen und hier in der Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe im Besonderen bringt.
Lieber unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Mit ihrer Stellungnahme will sie den Eindruck erwecken als sei das nicht zutreffend. Schließlich habe sie sich doch mit Matthias Lieb, dem Landesvorsitzenden des VCD, getroffen. Es war also offenbar kein Terminproblem, das einem Zustandekommen eines öffentlichen Gesprächs im Wege stand. Es sollte halt bloß schön in gediegener Atmosphäre, und vor allem unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Es ist wohl kein Zufall, dass es über den Inhalt des Gesprächs von Seiten von Frau Sawade keinerlei Informationen gibt. Und das zu Wahlkampfzeiten, wo die Kandidatin Sawade, wie die meisten anderen KandidatInnen, darauf bedacht ist, möglichst viele Nachweise ihrer Umtriebigkeit zu schaffen.
Ungewöhnlich verdruckstes Verhalten
Liegt es daran, dass das Thema Zukunft des öffentlichen Personenverkehrs im Allgemeinen und Stuttgart 21 im Besonderen jetzt mega-out ist? Wohl kaum. Da liegt es nahe, nach anderen Gründen für das ungewöhnlich verdruckste Verhalten einer ansonsten eher extrovertierten Kandidatin zu suchen. Ich will gestehen, dass ich da einen Verdacht habe: Offenbar ist das Vertrauen der Frau Sawade in ihre eigenen Argumente beim Themenkomplex Stuttgart 21 und Nahverkehr nicht sonderlich ausgeprägt. Sie geht, in der vermutlich richtigen Einschätzung der Überzeugungskraft ihrer Argumente, davon aus, dass sie in einer öffentlichen Diskussion weder einen Blumentopf noch Wählerstimmen gewinnen könnte.
Wer blamiert sich schon gerne öffentlich?
Insofern habe ich – rein menschlich – Verständnis für Frau Sawade. Wer blamiert sich denn schon gerne, dazu noch öffentlich? Dass diese Herumdruckserei nicht gerade vertrauensfördend wirkt hinsichtlich der Transparenz und Kompetenz einer Frau, die immerhin als Volksverteterin gewählt werden will, steht auf einem anderen Blatt.
Der Leserbrief von Paul Michel und die Antwort von Annette Sawade in chronologischer Reihenfolge:
Der Leserbrief von Paul Michel vom 8. Juli 2013:
“Sawade kneift bei Stuttgart 21″
Annette Sawade, die Bundestagskandidatin der SPD für die Kreise Schwäbisch Hall und Hohenlohe, profiliert sich gerne als engagierte Streiterin für den Ausbau des Nahverkehrs.
Von Paul Michel, Schwäbisch Hall
Öffentlichkeitswirksame Aktionen
Dafür macht sie schon mal öffentlichkeitswirksame Aktionen. So zum Beispiel im November 2012, als sie Eckhart Fricke, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, nach Hessental einlud, um sich den dortigen Bahnhof anzusehen.
Sawade ist für Stuttgart 21
Es gibt aber offenbar Fragen, bei denen Annette Sawade das Licht der Öffentlichkeit scheut. Vor einiger Zeit lud das „Schwäbisch Haller Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ sie als Teilnehmerin an einer öffentlichen Diskussion ein, in der die Frage erörtert werden sollte, ob das Megaprojekt Stuttgart 21 Nachteile für den öffentlichen Personenverkehr im Allgemeinen und hier in der Region Schwäbisch Hall/Hohenlohe im Besonderen bringt. Dabei sollte Annette Sawade, die bekanntermaßen eine Befürworterin von Stuttgart 21 ist, mit Matthias Lieb, dem Landesvorsitzenden des VCD, einem ausgewiesenen Gegner von Stuttgart 21, auf dem Podium sitzen.
Sawade macht keine eigenen Terminvorschläge
Die beiden Terminvorschläge, die wir Frau Sawade machten, wurden von ihr, beziehungsweise ihren Büromitarbeitern, abgelehnt. Auf unsere Bitte, doch Ihrerseits Terminvorschläge machen, reagiert sie schlicht und einfach nicht.
Pro-Stuttgart 21-Fraktion der SPD meidet Kontakt mit Stuttgart 21-GegnerInnen
Dieses Abtauchen von Frau Sawade spricht Bände und kommt doch nicht ganz überraschend. Überall in Baden-Württemberg ist die Pro-Stuttgart 21-Fraktion der SPD peinlichst darauf bedacht, jeglichen Kontakt mit Stuttgart 21 GegnerInnen zu vermeiden.
6,5 Milliarden Euro werden für unsinniges Bahnrückbauprojekt Stuttgart 21 verbuddelt
Im Falle von Frau Sawade ist das besonders peinlich. Denn auf den ersten Blick scheint es ja ein gemeinsames Anliegen zu gehen: die Stärkung des Nahverkehrs. Aber Frau Sawade verweigert jede Diskussion darüber, warum heute schon äußerst notwendige Schienenprojekte zur Beseitigung von Engpässen auf die lange Bank geschoben wurden, weil ihre Finanzierung auf absehbare Zeit nicht gesichert ist. Winfried Hermann, der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, nannte in diesem Zusammenhang die Strecke von Karlsruhe nach Basel, den Lückenschluss von Frankfurt nach Mannheim, Frankfurt−Fulda, oder den Rhein-Ruhr-Express in Nordrhein-Westfalen. Hier in der Region wird die sinnvolle und wichtige Elektrifizierung der Strecke von Öhringen nach Schwäbisch Hall wegen angeblich zu hoher Kosten abgelehnt. Andrerseits werden 6,5 Milliarden Euro für das unsinnige Bahnrückbauprojekt Stuttgart 21 verbuddelt.
BürgerInnen sollen Fragen zu S21 stellen
Gibt es da wirklich keinen Zusammenhang? Wir vom Schwäbisch Haller Bündnis gegen Stuttgart 21 werden auch im kommenden Wahlkampf diese Frage an Frau Sawade stellen. Freuen würden wir uns natürlich, wenn noch mehr BürgerInnen Frau Sawade dies tun würden und die Kandidatin die Erfahrung macht:
Kneifen geht nicht!
Die nächsten Termine des Schwäbisch Haller Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21:
Treffen in Schwäbisch Hall, Gaststätte Dorle:
Donnerstag, 1. August 2013, von 19.30 bis 21 Uhr – Themen: Vorbereitung von Aktionen, Diskussion über den Regionalverkehr
http://infooffensive.de/termine/terminkalender/
Weitere Informationen und Kontakt:
http://hall-heilbronn-hohenlohe.vcd-bw.de/presse/2010/06-2010/index.html
http://www.ingenieure22.de/index.php?option=com_content&view=article&id=62:s21-nur-fuer-30-zuegegeplant&catid=35:presse&Itemid=58
Die Antwort von Annette Sawade vom 15. Juloi 2013:
Zum Leserbrief von Herrn Michel “Sawade kneift bei Stuttgart 21″ (https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=16202) schreibt die SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade folgendes Statement:
“Zum Leserbrief von Herrn Michel möchte ich einige Punkte klarstellen:
Es gibt einen Termin: am 16.7. werde ich mit dem Landesvorsitzenden des VCD in Stuttgart, Herrn Lieb, ein Gespräch führen. Der Termin ist dem VCD Schwäbisch Hall bekannt, seit ich ihn vereinbart habe. Mit Herrn Lieb werde ich das weitere Vorgehen in der Sache besprechen. Zu S 21 gab es eine Volksabstimmung und mir geht es jetzt darum, wie eine gute Zug-Anbindung meines Wahlkreises gelingen kann.”
ANNETTE SAWADE, Mitglied des Deutschen Bundestages, Wahlkreisbüro, Keltergasse 47, 74653 Künzelsau
Telefon: 07940/982 9947
Fax: 07940/982 4604
E-Mail: annette.sawade@wk.bundestag.de
Internet:
http://www.annette-sawade.de
http://www.facebook.de/AnnetteSawade