„Zum neuen Arbeitskreis-Vorsitzenden Innenpolitik gewählt“ – Sakellariou im SPD-Fraktionsvorstand

Auf ihrer Klausurtagung hat die SPD-Landtagsfraktion den Schwäbisch Haller Abgeordneten Nikolaos „Nik“ Sakellariou in geheimer Wahl zum neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises Innenpolitik gewählt – als einziges Mitglied des Fraktionsvorstandes ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen.

Vom SPD-Wahlkreisbüro Schwäbisch Hall

Leiter des Arbeitskreises Petitionen der SPD-Landtagsfraktion

Der 48-jährige Sakellariou tritt damit die Nachfolge von Reinhold Gall an, der vor einigen Tagen zum Innenminister des Landes berufen wurde. Zum Geschäftsbereich des Arbeitskreises Innenpolitik gehört neben dem Verfassungsrecht, das gesamte Wahlrecht, die Behördenorganisation, die öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie das gesamte Kommunalwesen. Der Jurist war bislang stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss und hat auch schon im Ständigen Ausschuss, dem er weiter angehört, Rechtsfragen bearbeitet. Als neuer innenpolitischer Sprecher ist Sakellariou damit auch Mitglied im Fraktionsvorstand der Landtagsfraktion. Daneben wird Sakellariou – wie bisher – auch den Arbeitskreis Petitionen der SPD-Landtagsfraktion leiten.

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„Gegen Atomkraft protestieren“ – Am Montag in Schwäbisch Hall

Das Haller Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 ruft auf zum Protest gegen die Nutzung der Atomkraft. Die nächste Aktion findet am Montag, 23. Mai 2011, ab 18.30 Uhr am Milchmarkt in Schwäbisch Hall statt. Verbunden ist der Protest mit einer Mahnwache für die Opfer in Japan und dem obligatorischen Schwabenstreich gegen S 21.

Von Hans Maier, Schwäbisch Haller Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und für Kopfbahnhof

Ab 19 Uhr wird eine Minute lang Krach gemacht, um gegen den Bau des Stuttgarter Tiefbahnhofs zu protestieren.

Weitere Informationen im Internet über Stuttgart 21:

Weitere Termine unter http://www.parkschuetzer.de/termine/kalender und http://kopfbahnhof-21.de/index.php?id=44

Eine Liste mit der landes- und bundesweit stattfindenden Schwabenstreiche findet sich unter http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/schwabenstreiche

Infos zu Kopfbahnhof 21 (K21) beziehungsweise Stuttgart 21 (S21) gibt es zum Beispiel auf folgenden Internetseiten:

Die facebook-Gruppe “Kein Stuttgart 21″:
http://www.facebook.com/keinstuttgart21

Im Weblog “Bei Abriss Aufstand” die neuesten Infos und Links zu Presseartikeln:
http://www.beiabrissaufstand.de/

Alle Infos rund um S 21 und die Alternative “Moderner Kopfbahnhof”:
http://www.kopfbahnhof-21.de

Es gibt bereits fast 32.000 Parkschützer:
http://www.parkschuetzer.de

Der Stuttgarter Appell für ein sofortiges Moratorium bei Stuttgart 21 mit fast 88.000 Unterstützern:
http://stuttgarterappell.de/

Weitere Informationen aus der Region Heilbronn-Franken:

http://stadtbahn.wordpress.com
http://frankenbahn.wordpress.com


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„Hinter jedem Scherbenhaufen erblüht eine Blume“ – Julian Gerhard spielt in der 7180-Bar in Crailsheim

Der Sänger und Songwriter Julian Gerhard gibt sich am Freitag, 27. Mai 2011, ab 21 Uhr, die Ehre in der 7180-Bar in Crailsheim.

Von Harald Haas, Betreiber der 7180-Bar in Crailsheim

Halt in den alltäglichen Wundern

Julian Gerhard steht für ausgefallenes Songwriting mit viel poetischem Inhalt. Mal hoffnungsvoll, mal verzweifelt singt er vom Diesseits und findet immer wieder Halt in den alltäglichen Wundern. Dazu gesellt sich eine filigran gezupfte Gitarre, die zu einem Biest werden kann mit einem Hang zur Selbstzerstörung. Doch hinter jedem Scherbenhaufen erblüht eine Blume in den Texten, in deren Unvollkommenheit die Zuhörer ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Gisbert zu Knyphausen sah ein Konzert von ihm und holte ihn prompt zu seinem Lieblingslabel „Omaha Record“. Jüngst wurde Julian Gerhard in einer großen deutschen Zeitung als ein würdiger Nachfolger von Herbert Groenemeyer vorgestellt. Und doch besticht er durch seine eigene Art die Welt zu vertonen.

Weitere Informationen im Internet über Julian Gerhard:

http://www.omaha-records.de/index.php/einwohner/julian-gerhard/

http://www.youtube.com/watch?v=s3uEDrMGcoY

http://www.youtube.com/watch?v=aU07ovL_9ww

 

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Wie man Patienten um den Finger wickelt

Um ihre teuren Medikamente zu verkaufen, unterwandern manche Arzneimittelhersteller sogar Selbsthilfegruppen, Ärzte werden beiseite geschoben. Anstatt das Treiben zu unterbinden, heizt die Politik es noch an. Die Einflussnahme wird immer dreister.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Lesenswert – auch wenn es schon länger bekannt ist!

FTD

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“Ziviler Ungehorsam, der friedlich stattfindet, kann nicht falsch sein“ – Ver.di zum Festhalten von Gegendemonstranten bei der Neonazi-Demo in Heilbronn

Die Presseberichte zum 1. Mai 2011 in Heilbronn (Anmerkung: Nazi-Demonstration und Gegenblockade) waren unvollständig. Aus Gesprächen mit ver.di-Mitgliedern ist bekannt, dass es vielfältige Behinderungen gab.

Von Marianne Kugler-Wendt, ver.di Heilbronn-Neckar-Franken

Bis zu zehn Stunden von der Polizei festgehalten

Teilnehmer konnten nicht zu unserer Demonstration, die um 10.30 Uhr begann, kommen. Trotz Zusage, wer nach dreimaliger Aufforderung die Blockade verlässt, bleibt unbehelligt, wurden alle Menschen, egal wo sie blockierten, in Gewahrsam genommen, die meisten 6 bis 10 Stunden. Es wurden Platzverweise ausgesprochen, die bis Montag 2. Mai 2011, 9 Uhr, galten und Arbeitsstätten von ver.di-Mitgliedern in der Innenstadt mit einbezogen. Das hat uns veranlasst den Teilnehmern von Heilbronn-stellt-sich-quer in einer Pressekonferenz ihre Darstellung zu schildern. Eine schriftliche Pressemitteilung von ver.di wurde dazu erstellt.

Die ver.di-Pressemitteilung hat folgenden Wortlaut:

Aus Sicht einer Organisation, die beim Bündnis gegen Rechtsextremismus dabei war und einer Organisation, deren Jugend unter anderem beim Bündnis Heilbronn-stellt-sich-quer, dabei waren:

1. Der 1. Mai war nicht friedlich, denn wenn Nazis durch Heilbronn marschieren, den Hitlergruß zeigen, die Auflage, keine menschenverachtenden Lieder zu singen, nicht beachten und in ihren Reden gegen ausländische Bürgerinnen und Bürger hetzen, dann ist das nicht friedlich.

2. Erleichert sind alle Beteiligten, dass es keine schweren Verletzungen gab. Bisher wurden keine bekannt.

3. Es gab 2 Bündnisse und jedes hat dazu beigetragen den Rechtsextremisten und Nazis zu zeigen: Sie sind in Heilbronn nicht erwünscht. Wenn fast 5.000 Menschen aktiv waren, dann ist das ein gutes Zeichen für die Demokratie und Völkerverständigung in Heilbronn.

4. Es gibt unterschiedliche Auffassungen zur Rechtmäßigkeit von Blockaden. Für ver.di stelle ich fest: “Ziviler Ungehorsam, der friedlich stattfindet, kann nicht falsch sein, auch wenn er juristisch anders bewertet und möglicherweise geahndet wird. Das wussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Heilbronn-stellt-sich-quer.“

5. Der Grundkonsens im Bündnis Heilbronn-stellt-sich-quer war und ist: „von uns wird keinerlei Eskalation ausgehen“. Nur friedliche Aktionen, keine Gewalt, kein Sich wehren gegen die Polizeiaktivitäten, nur passives Verhalten.

6. Es ist deshalb auch dem Verhalten der Blockierer zu verdanken, dass es zu keinen Ausschreitungen von Gewalt kam.

7. Zur Strategie der Polizei gegenüber den Nazis kann ich nur feststellen: Das Recht der Nazis zu demonstrieren wurde durchgesetzt, mit der Folge, dass nicht wenige Menschen in ihrer Freiheit eingeschränkt waren, so die Bewohner der Bahnhofsvorstadt, die Teilnehmer an der DGB-Demonstration, die mit den Zügen kamen und nicht durchkamen.

Mit dem (heutigen) Pressegespräch, an dem auch Vertreter des Bündnisses Heilbronn-stellt-sich-quer teilnehmen, möchten wir zusätzlich zur Sicht der Stadt Heilbronn als Ordnungsbehörde (nicht als Teil des Bündnisses Heilbronn gegen Rechtsextremismus) und der Polizei über die Ereignisse am 1. Mai 2011 informieren.

Reaktionen der Polizei auf die ver.di-Presseerklärung:

http://linksunten.indymedia.org/de/node/39454

Weitere Informationen und Kontakt:

ver.di Heilbronn-Neckar-Franken, Marianne Kugler-Wendt, Gartenstraße 64, 74072 Heilbronn

Telefon: 07131/9616-100

Fax: 07131/9616-109

E-Mail: marianne.kugler-wendt@verdi.de

Internet: www.heilbronn.verdi.de

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„SPD-Geschäftsstelle in Crailsheim geschlossen“ – Büroleiterin Christl Scherrle-Dietenmaier in den Ruhestand verabschiedet

Christl Scherrle-Dietenmaier, 30 Jahre lang Büroleiterin der SPD-Geschäftsstelle in den Landkreisen Hohenlohe und Schwäbisch Hall ging vor wenigen Tagen in den Ruhestand. Landesgeschäftsführer Marten Jennerjahn verabschiedete sie im Rahmen eines Empfangs der SPD-Kreisverbände.

Von Stefan Oetzel, Regionalgeschäftsführer, Regionalzentrum Ostwürttemberg-Schwäbisch Hall-Hohenlohe in Aalen

Region Hohenlohe wird von Aalen aus betreut

Scherrle, die ihre Tätigkeit begonnen hatte, als Willy Brandt noch Parteivorsitzender der SPD war, war die Stimme am Telefon, wenn jemand im Hohenloher Land die Nummer der SPD wählte. Die Crailsheimerin organisierte auch die Zeit nach sich. Die SPD-Baden-Württemberg hatte schon im Jahr 2006 beschlossen, sich in den kommenden Jahren organisatorisch neu auszurichten, indem sie statt vieler kleiner Büros, die quer über das Land verteilt sind, einige größere Zentren bildet. Diese Zentren sind vernünftig mit Personal und Technik ausgestattet, um die Arbeit der ehrenamtlichen Gliederungen der SPD im Land zu unterstützen. Nach der Landtagswahl 2011 und mit dem Ruhestand von Christl Scherrle-Dietenmaier schließt die Baden-Württemberg SPD das SPD-Büro in Crailsheim. Die Region wird künftig über das Regionalzentrum Aalen organisiert und betreut.

Grün-Rote Landesregierung tatkräftig unterstützen

Die SPD-Kreisvorsitzenden Nikolaos Sakellariou (Schwäbisch Hall) und Johannes Württemberger (Hohenlohe) würdigten im Rahmen eines Empfangs die Arbeit von Christl Scherrle-Dietenmaier. Einhellig waren sie sich einig, dass sie sehr schwer zu ersetzen ist. Christl Scherrle-Dietenmaier dankte der SPD-Basis für 30 Jahre gute Zusammenarbeit und forderte die Anwesenden auf, die neue Grün-Rote Landesregierung tatkräftig zu unterstützen. „Ich freue mich sehr, dass ich es noch geschafft habe, in diesem Land eine andere Landesregierung zu sehen,“ konstatierte die Büroleiterin zum Abschied. Der SPD-Chor unter der Leitung von Annette Sawade sang ihr zum Abschied noch ein Ständchen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Stefan Oetzel,  Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Regionalgeschäftsführer, Regionalzentrum Ostwürttemberg-Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Beim Hecht 1, 73430 Aalen

Telefon: 07361 – 6 15 35

Fax: 07361 – 680 769

Mobil: 0172 – 73 18 678

Internet:

www.spd-ostalb.de

www.spd-heidenheim.de

www.spd-sha.de

www.spd-hohenlohe.de

http://www.warumspd.de/cms/index.php

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Drohen, tricksen, verzögern – Wie RWE die Energiewende bei den Kommunen bekämpft

Wer Interessen durchsetzen will bei Politikern, kann das mit Argumenten versuchen. Kostet oft Zeit und Energie. Wem das zu mühselig ist, betreibt Lobbyarbeit und das müssen keine großen Geldkoffer sein. Nein, oft ist es eher das kleine Angebot, das für Gewogenheit sorgt. Gerade in der Lokalpolitik. Und alles ganz legal. Der Energieriese RWE kennt sich da aus, denn viele Städte wollen jetzt dem Konzern die Stromnetze abnehmen. Aber das will RWE nicht.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Die Strom-Mafia in Deutschland – auch Dank der Rot-Grünen-Bundesregierung von 2004 …

MONITOR

Sieh hierzu auch: Stadtwerke nutzen Atomausstieg. Stephan Weil, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen, kündigt Milliarden-Investitionen in die Stromproduktion an. Die Stadtwerke greifen die Vormachtstellung der Stromriesen an.

FR

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„Heilbronn stellt sich quer“ – Demobeobachter berichten von eingekesselten Demonstranten am 1. Mai 2011

Heilbronn stellt sich quer – Ablauf der Demonstration am 1. Mai 2011: Ein Bericht von Demobeobachtern (Stand: 6. Mai 2011). Über die Vorgeschichte zur Aktion der Blockierer und Demonstranten wird an dieser Stelle nicht informiert. Einzelheiten zu Zweck und Ziel der Blockade beziehungsweise Demonstration „Heilbronn stellt sich quer“ unter http://heilbronn-nazifrei.de

Von der AG Demobeobachtung

Morgens:

Die Anfahrt per Bahn und Bussen gelang ohne größere Behinderung. Die mit dem Zug anreisenden Demonstranten wurden dann aber am Bahnhof festgehalten. Es wurde von der Polizei schon bei der Einfahrt des Zuges ständig gefilmt. Das Filmen und Fotografieren wurde von der Polizei den ganzen Tag ununterbrochen durchgeführt. Zudem waren mehrere Polizeihunde im Einsatz.

Ab 9:40Uhr wurde der Bahnsteig von den Polizeikräften, unter Einsatz von massivem Zwang, geräumt. Dabei kam es zu mehreren brutalen Festnahmen. Einige Demonstranten wurden die Unterführungstreppe hinunter gestoßen. Nach der Ausleitung aus dem Bahnhof wurden die Gegendemonstranten (zwischen 400 und 500 Personen) in einem abgesperrten Bereich um zirka 10:15 Uhr eingekesselt. Dieser Polizeikessel wurde bis zirka 18 Uhr gehalten. Während dieser Zeit standen bis auf wenige Ausnahmen weder Toiletten noch Wasser zur Verfügung.

Die Demonstranten, die mit 3 Bussen gekommen waren, gelangten, indem sie der Polizei auswichen, in Bahnhofsnähe (Weststraße). Dort gelang es der Polizei die zirka 150 Personen größtenteils in zwei Kesseln festzuhalten (zirka 10 Uhr). Die etwa 80 Personen des einen Kessels wurden auf ein nahegelegenes eingezäuntes Sportgelände einer Schule gebracht. Ihnen wurde angekündigt, dass sie dort bis zum Ende des Tages festgehalten würden. So geschah es dann auch. Die anderen wurden nach einiger Zeit mit einem Bus und einem anderen Polizeifahrzeug weggebracht und ebenfalls erst abends freigelassen. Längere Blockaden der für die Nazis vorgesehen Demoroute wurden so verhindert. Diese blieben zunächst in Bahnhofsnähe, teils, weil sie an ihrem Demozug noch gehindert wurden, teils weil sie die Ankunft weiterer Teilnehmer erwarteten.

Gegen 12.30 Uhr wurde die Demoroute (Weststrasse und weiter bis zum Arbeitsamt) von der Polizei geräumt. Die (laut Aussage der Polizei) 740 Nazis konnten ihren Aufmarsch samt Abschlusskundgebung am Arbeitsamt durchführen. Aufgrund der Festsetzung konnte der nach den Protesten angesetzte Antifa-Demonstrationszug nicht stattfinden.

Zwischen 18 Uhr und 19 Uhr trennte ein äußerst massives Polizeiaufgebot (3 bis 4 Reihen Polizisten, eine Reihe Reiter) den immer noch bestehenden Kessel am Bahnhof vor Demonstranten, die die Menschen dort freigelassen sehen wollten. Die Auflösung des Kessels nach Aufhebung der Ingewahrsamnahme um 18:08 Uhr geschah nur sehr langsam, nach Abfilmen, Personalienaufnahme, Durchsuchung jedes einzelnen (bis mindestens 21 Uhr). Erst gegen 20 Uhr war der Bahnhof wieder betretbar. Das Recht auf Versammlungsfreiheit wurde für die Demonstranten massiv beschnitten.

Zwar scheint es nicht sehr viele gewalttätige Übergriffe der Polizei mit Verletzungen gegen Einzelne gegeben zu haben (uns wurde allerdings von einigen Verletzungen – zum Beispiel Prellungen, Handfraktur, Schürfwunden, und ähnliches – von Sanitätern berichtet), umgekehrt konnten wir keine Gewalt von Demonstranten beobachten, wohl konnten wir beobachten, wie die Polizei Gewalt bei den Demonstranten konstruieren wollte (Polizist zu Mitgliedern seiner Einheit: „Die haben euch überrannt; so war`s doch?“).

Chronologische Aufzeichnungen der beobachteten Ereignisse am Bahnhof:

8:17 Uhr: Ankunft in Heilbronn. Polizei hat weiträumig abgesperrt und fährt auf dem Neckar Streife mit Schlauch- und Motorbooten.

9:00 Uhr: Polizei greift hinter Werbeschild ein – Geschrei auf dem Bahnsteig. Ein Jugendlicher wird brutal zu Boden geworfen, mit Kabelbindern gefesselt und festgenommen.

9:30 Uhr: Stuttgarter Zug steht seit zirka 45 Minuten im Bahnhof. Leute werden in Gruppen von 20 bis 30 Leuten herausgelassen.

10:29 Uhr: Polizeidurchsage, Bahnhof sei versammlungsfreie Zone, fordert Demonstranten zum Gehen auf.

11:07 Uhr: Faschisten werden von Polizei zum Kundgebungsplatz geleitet – man hört Musikbeschallung der Faschisten-Demo.

13:20 Uhr: Gegendemonstranten werden im Kessel festgehalten. Die Faschisten haben ihren Demozug noch nicht gestartet.

13:37 Uhr: „Wir wollen aufs Klo“ wird skandiert. Polizei dringt in Sperrbereich ein, in dem die Demonstranten stehen. Hierbei werden diese wiederholt gestoßen.

14:11 Uhr: Naziaufzug setzt sich in Bewegung.

14:57 Uhr: Der Versammlungsleiter der für nach den Protesten angemeldeten antifaschistischen Demo hat zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Karin Binder (Karlsruhe) die Polizei aufgefordert, die Teilnehmer zu ihrem Versammlungsort gehen zu lassen. Polizei lehnt mit der Begründung ab, dass sie nur einverstanden sei, wenn jeder einzelne Teilnehmer kontrolliert und durchsucht werden kann.

15:23 Uhr: Kessel besteht weiterhin. Polizei teilt den Demobeobachtern mit, dass die Demo nicht durchgeführt wird. Die angeblich richterliche angeordnete Ingewahrsamnahme wird den Demobeobachtern angekündigt.

16:03 Uhr: Polizei bereitet sich auf einen Einsatz vor. Helme und Handschuhe werden angezogen beziehungsweise aufgesetzt.

16:13 Uhr: Polizeiliche Verkündung über Lautsprecher, dass aufgrund einer richterlichen Anordnung alle Teilnehmer bis auf weiteres in Freiluftgewahrsam genommen werden. Begründung: Die Teilnehmer wären der Aufforderung, den Platz zu verlassen, nicht nachgekommen. Dies wäre aber von Seiten der Polizei nur möglich gewesen, wenn sich alle Teilnehmer kontrollieren und durchsuchen hätten lassen.

16:26 Uhr: Die ersten Teilnehmer bekommen gesundheitliche Probleme, da sie in der Sonne stehen und nichts zu trinken bekommen. Einzelne Teilnehmer bitten die Polizei darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Diese lehnt ab. Es kommt zu äußerst peinlichen Situationen, da die Teilnehmer auf dem Freigelände ihre Notdurft verrichten müssen.

16:28 Uhr: Polizei verteilt „Steckbriefe“ an Beamte. Offensichtlich sollen einzelne Teilnehmer herausgegriffen werden.

16:41 Uhr: Der Demozug der Nazis erreicht in Sichtweite den Hauptbahnhof zur faschistischen Abschlusskundgebung.

16:50 Uhr: Ein antifaschistischer Demonstrationszug mit zirka 150 Teilnehmern bewegt sich auf die Eingekesselten zu. Die Polizei geht massiv dazwischen. Hierbei wurden auch Pferde in Stellung gebracht. Es kommt zu brutalen Festnahmen.

17:35 Uhr: Beide Blöcke sind getrennt voneinander eingekesselt. Polizeiliche Weigerung, den Eingekesselten, Wasser zu geben. Auch eine Toilettenbenutzung wird nach wie vor abgelehnt.

17:57 Uhr: Die meisten Polizisten ziehen ab. Situation entspannt sich. Polizei sagt zu den Demobeobachtern, dass die Ingewahrsamnahme in den nächsten Minuten aufgehoben wird. Mehrere Wasserflaschen sind plötzlich unter den Eingekesselten. Die Herkunft des Wassers ist uns nicht bekannt.

18:08 Uhr: Die Ingewahrsamnahme wird von der Polizei über Lautsprecher aufgehoben. Jeder einzelne Teilnehmer wird nach und nach von zwei Beamten herausgeführt und einer Leibesvisitation unterzogen. Alles wird durchsucht. Alle Personen werden über den ganzen Körper abgefilmt. Auch die Ausweispapiere werden abgefilmt.

18:12 Uhr: Teilnehmer protestieren über Megafon gegen die Kontrollen.

19:15 Uhr: Etwa die Hälfte der Teilnehmer stehen noch auf dem Platz und warten auf ihre „Behandlung“.

19:20 Uhr: Die Demobeobachter beenden ihren offiziellen Einsatz. Es liegen den Demobeobachtern weitere umfangreiche Foto-, Audio- und Videoaufnahmen vor.

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„Gegen religiösen Fundamentalismus und kulturellen Rassismus“ – Diskussion in Schwäbisch Hall

„If worst comes to worst…“ Die antifaschistische Linke im Spannungsfeld von religiösem Fundamentalismus, staatlichem Integrationszwang und kulturellem Rassismus. Eine Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema findet am Mittwoch, 18. Mai 2011, ab 20 Uhr, im Löwenkeller des Club alpha 60, Stuttgarter Straße 7, in Schwäbisch Hall statt.

Vom Club alpha 60, Schwäbisch Hall

Bundesweite Demonstration im Juni 2011 in Frankfurt

Die antifaschistische Linke hat es heutzutage nicht leicht. Rechtspopulisten demonstrieren plötzlich für Emanzipation und Frauenrechte, Neonazis solidarisieren sich mit migrantischen Fundamentalisten und (fast) alle anderen sind für „Integration“ – was immer das auch heißen soll. In dieser scheinbar unübersichtlichen Gemengelage, werden Referenten der autonomen antifa [f] aus Frankfurt, ausgehend von einer Kritik der unterschiedlichen Formen von Rassismus und Antisemitismus, versuchen eine linke Position in der aktuellen Einwanderungs- und Integrationsdebatte zu skizzieren. Nicht zuletzt in der Hoffnung, damit den/die einen oder anderen für die bundesweite Demonstration gegen die Innenministerkonferenz am 22. Juni 2011 in Frankfurt zu mobilisieren. Zu dieser Demo mobilisiert das linksradikale Umsganze-Bündnis unter dem Motto „Vielen Dank für die Blumen! Gegen Integration und Ausgrenzung.“

Weitere Infos dazu gibt es unter www.frankfurt.umsganze.de

Kurzinfo zur Veranstaltung in Schwäbisch Hall:

Diskussionsveranstaltung am Mittwoch, 18. Mai 2011, um 20 Uhr, im Club alpha 60, Löwenkeller, Stuttgarter Straße 7, Schwäbisch Hall

 

 

Timo

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