Lang beschattete Täler – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden letzter Teil (41)

Lang beschattete Täler – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden letzter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

Schluss

… Am anderen Morgen, vor der Abfahrt, saßen Paula und Carl einträglich zusammen beim Frühstück. Carl nützte die entspannte Stimmung, um mit Paula seine aktuellen Informationen von Findus abzugleichen. „Der Flachler hat am Tag des Todes von deinem Großonkel Ewald seine Kanzleiräume zur Beratung zur Verfügung gestellt. Der Tod des Onkels am Tag des Vertragsabschlusses war der erste Zufall. Da der Vertrag rechtskräftig war, als Ewald Bündner starb, mussten danach die restlichen Formalitäten erfüllt werden. Dies geschah durch Tante Luise und mit Hilfe vom Verwalter des Vermögens. Der Verwalter war schon eine Weile vor dem Tod des Ewald Bündners zur Entlastung eingesetzt. Der Florian Flachler kam aber erst ins Spiel, als der Verwalter hier vor Ort eine zuverlässige Vertretung brauchte“, fasste Carl zusammen.

Persönliches Versagen

„Ja“, bestätigte Paula: „Und weil der Onkel beim Vertragsschluss alles komplett abgelöst hat, bekam der Vorderschein dann sofort die Kohle, die er mit dem Urteil zugesprochen bekam.“ Carl zuckte zusammen, Paula erwähnte sein persönliches Versagen jedoch mit keiner Silbe. Stattdessen fuhr sie fort: „Der Vorderschein hat sich durch sein falsches Spiel, eine >berechtigte Forderung< erwirkt. Damit er Ruhe gab, bekam er von den Sparkässlern sein Siechenhaus günstig finanziert. Vorderschein wusste über alles Bescheid und hätte auspacken können. Weil der Vertrag noch rechtskräftig wurde, bevor der Onkel starb, hatte der Verwalter ja sofort alles unter sich. Er musste sich nur solange mit der Tante absprechen, bis sie ihm, nach den notariellen Eintragungen, dann die gesamte Vermögensverwaltung übertragen hat.“

Romantische Liebesgeschichte

„Dein Onkel hat die ganze Betrügerei glasklar durchschaut. Das muss man erst mal aushalten können. Er hat sich damals furchtbar über das ganze Theater aufgeregt und vielleicht war das zu viel für sein Herz?“, spekulierte Carl, fuhr aber, um zum Ende zu kommen, fort: „Ob er aus dem Weg geschafft wurde oder nicht, werden wir hier nicht klären, aber wie das mit dem Überfall auf dich war, das können wir nun vollends herausfinden Paula. Also, wenn niemand von deinen Reiseplänen gewusst hat, dann muss doch dein Vetter Wilhelm trotzdem auf irgendeine Art und Weise Wind davon bekommen haben“, und stellte nochmals klar: „Da muss es einen Plan gegeben haben. Der Zeitpunkt des Überfalls kann kein Zufall gewesen sein.“ Paula erinnerte sich daran, dass es im Sommer und Herbst 2016, in der Zeit vor dem Überfall, eine romantische Liebesgeschichte im Internet zu lesen gab. Die episodale Fortsetzungsgeschichte stellte die Lebensgewohnheiten von Carl und ihr recht ausführlich dar. „Vielleicht haben mein Vetter Wilhelm und sein Sohn Lucian diese Geschichte ja aufmerksam verfolgt? Der damalige Verlauf der Episoden ließ vermuten, dass wir ihnen bald auf die Schliche kommen würden. So dass sie sich zum baldigen Handeln gezwungen sahen“, mutmaßte Paula.

Informationen „frei Haus“

„Ja, aber wir haben die Schlüsselfrage immer noch nicht beantwortet: Woher wussten sie so genau von deinem Vorhaben?“, fragte Carl. Paula nestelte ungeduldig ihr mobiles Telefongerät aus der Hosentasche, um nach der Uhrzeit zu sehen. Sie hatte genug von den dunkelgrünen Schwarzwaldtannen und wollte wieder heim. Da fiel es Carl wie Schuppen von den Augen: „Paula? Wie gehst du am Computer in dein E-Mailkonto?“ Paula sah auf: „Na wie schon? Ganz einfach.“ „Das heißt, du schaltest den Rechner ein?“, fragte Carl. „Nein, der läuft die ganze Zeit durch, nur die Maus bewegen oder auf die Tastatur drücken.“ Und Carl ergänzte: „Dann erscheint ganz automatisch die Bildfläche auf dem Monitor. Und auf dem Monitor ist ein Bildchen mit dem Zugang zu deinem E-Mailkonto. Das kann dann durch Anklicken direkt geöffnet werden.“ „Ja, das Passwort ist ja gespeichert“, meinte Paula lapidar. „Mhm“, machte Carl. „Tja dann, Paula, haben sie die Informationen über deine Vorhaben >frei Haus< bei dir im Laden abgeholt“, rief Carl aus.

„Der junge Teufel“

„Wenn der Lucian Teufel sich da nachts oder abends Zutritt verschafft hat, war es ein leichtes, deine E-Mails anzuschauen und in aller Ruhe zu erkunden was du so vorhast“, meinte Carl Eugen Friedner, der mit dem jetzt gefundenen Ergebnis fast zufrieden war. Paula überlegte: „Er könnte aber auch vom Flachler ins Haus gelassen worden sein. Die Tür vom Atelier ins Treppenhaus war nicht immer abgeschlossen. Und der Schlüssel lag innen, oben auf dem Sims. Den hätte auch der Wilhelm bei seinen Besuchen einfach nehmen können und nachmachen lassen. Das wäre mir nämlich gar nicht aufgefallen. Und das Schloss war eines, das man auch ohne kriminelle Energie leicht aufbrachte.“ Carl runzelte die Stirn: „Ja, dann haben sie sich wohl die Arbeit geteilt. Der junge Teufel hat die Vorarbeit geleistet und dich ausspioniert. Er hat die Details zum Überfall ausgekundschaftet. Mit dem freien Zugang zu deinen Emails waren die beiden dann stets über deine Vorhaben informiert. Sie konnten sich alles in Ruhe zurechtlegen und einen perfekten Plan aushecken. So könnte es gewesen sein“, schloss Carl diesen Gedankengang ab.

„Nur ich störte noch“

„Deswegen war er beim Überfall dann so souverän. Es setzt Übung voraus, jemanden gezielt zu erschlagen. Kaltblütig ist so ein kleiner Feigling, wie es dein Vetter Wilhelm zu sein scheint, nämlich nicht! Aber es bleiben immer noch offene Fragen: Was hat der Flachler eigentlich konkret mit deiner Verwandtschaft zu schaffen?“, dachte Carl erneut laut nach. Paula seufzte und fasste das fehlende Stück vollends für Carl zusammen: Mit dem geschehenen Betrug wollte man mir lediglich kurzerhand das geerbte Haus abnehmen. Damals hatte aber noch keiner von euch eine Ahnung von meinem Großonkel in Würzburg. Der lebte ja auch weit weg und musste sich als Schweizer überwiegend in seinem Heimatort Maienfeld zeigen. Als meiner gierigen Tante auf der Schwäbischen Alb dämmerte, dass mein Haus nun dem Ewald Bündner gehören würde, sah sie sich ihrem alten Plan, noch reicher zu werden, wieder näher. Um an das große Vermögen des Onkels und an das Haus in Hall zu kommen, störte ja nur ich. Daher sollte ich beseitigt werden.“

„Diese Bande“

„Oder sollen wir sagen, auch noch beseitigt werden?“, fragte Carl dazwischen und beantwortete die weitere Frage im Voraus: „Weil du die Erbin der Bündners warst, hättest du dein Haus ja sowieso irgendwann wieder zurückbekommen. Wenn man aber zwischen dem Tod deines Großonkels und dem deinen, das Testament fälscht, fällt das Vermögen selbstredend an den dann Begünstigten. Dazu war es ja praktisch, dass der Flachler vorher schon dem Verwalter des Vermögens beistand. Und jetzt wird es schlüssig: Diese Bande wollte dich beseitigen. Dann hätten die drei Teufel, der Verwalter und der Flachler, das Vermögen ungestört unter sich verteilen können.“

Fortsetzung in „Gelochte Augenblicke“

„Carl, was tun wir jetzt?“, fragte Paula Engel. Und Carl antwortete bestimmt: „Wir werden jetzt die nötigen Strafanzeigen machen. Komm Paula wir gehen nach Hause.“ Wie es mit Paula und Carl, dem >Karinafirlefanz< und den FreundInnen des Stausees an der Linach weitergeht, erfährt die Leserschaft in den Folgen aus >Gelochte Augenblicke< …

Erläuterungen:

Hinweis auf Paulas Lebensweise
42. Episode aus Irgendwo in Hohenlohe im Juli 2016: https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=20976

Offenlegung der betrügerischen Erbschleicherei 43. Episode im September 2016 https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=21171

Zeitvertreibender Spielfilm: https://www.lebeblog.de/besuch-vom-grunen-planeten-auf-der-erde/?cn-reloaded=1 auf dem nachfolgenden „Button“ kommt es gleich, zwar mit einem zuerst vielleicht seltsam gruseligen Bild, aber dann wird es „schön“ Film auf Dailymotion

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„Der Baubürgermeister in den Fußstapfen der Schildbürger“ – Das „Bahnhofsareal Nord“ in Schwäbisch Hall – Teil 2

„Der Baubürgermeister in den Fußstapfen der Schildbürger“ schreibt der Autor Paul Michel als Überschrift zu seinem Artikel „Das Bahnhofsareal Nord“ in Schwäbisch Hall – Teil 2.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Zauberwort „Verdichtete Bebauung“

Der Bahnhofsvorplatz gehört nicht zu den Orten in Schwäbisch Hall, die besonders einladend wirken. Man hat ihn in den letzten Jahren ziemlich verlottern lassen. Er würde aber gewiss nicht an Attraktivität gewinnen, wenn auch noch das restliche Grün verschwinden, die Bäume abrasiert und durch sechsstöckige Gebäude ersetzt würden. Der um schöne Worte selten verlegene Baubürgermeister weiß natürlich eine Begründung dafür, warum eine Verhässlichung durch kalte Betonbauten ein Segen wäre: „Verdichtete Bebauung“ lautet das Zauberwort. Grundsätzlich ist ja richtig, dass durch die Erstellung von immer mehr Einfamilienhäuser eine Zersiedelung der Landschaft und eine Versiegelung der Oberfläche befördert wird. Der grundsätzlich richtige Gedanke einer verdichteten Bebauung, wird hier aber ad absurdum geführt, wenn er eine unnütze und überflüssige Zubetonierung der Landschaft rechtfertigen soll.

Sechs Betonburgen

Auf der anderen Seite der Gleise, im „Bahnhofsareal Süd“ erfolgt ja schon verdichtetes Bauen. Wenn jetzt auch noch das Bahnhofsvorfeld mit Betonburgen vollgestellt wird, mag das auf den Planskizzen der verantwortlichen Architekten „metropolitan“ wirken. Ob es ein schönes Wohnen ist und ob der Bau sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Im Übrigen stellt sich die Frage, welche Auswirkung die sechs Betonburgen auf die Durchlüftung des Haller Talkessels haben. Aber diese Fragen stellen die Verantwortlichen im Baudezernat nicht. Und den GemeinderätInnen will die Frage auch nicht einfallen.

Alte Wildbadquelle „gammelt vor sich hin“

Im „Bahnhofareal Nord“ ist eine Mischbebauung aus Wohnungen und gewerblich genutzten Räumlichkeiten vorgesehen. Wie genau der Mix aussehen soll, verrät der Baubürgermeister nicht. Dabei ist mehr als fraglich, ob in Schwäbisch Hall wirklich Mangel an gewerblich nutzbaren Räumen für Architekten, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Immobilienbüros besteht. Ich für meinen Teil habe jedenfalls noch nie eine diesbezügliche Klage vernommen. Und wenn es wirklich so wäre – Wäre es da nicht sinnvoller, das Gelände der alten Wildbadquelle zu nützen? Das gammelt schon seit Jahren vor sich hin. Die Nähe zur B19/B14 wäre bei gewerblicher Nutzung mit gut isolierten Fenstern kein großes Problem.

Parkhausbau = Steuergeldverschwendung

Mit der Bebauung des Bahnhofsvorfelds würden nicht nur die Bäume plattgemacht. Es würden auch Parkplätze verschwinden. Nun scheinen Parkplätze der Stadt offenbar wichtiger zu sein als Bäume. Deswegen sollen quasi als Ausgleich für das Verschwinden von oberirdischen Parkplätzen offenbar direkt unter der Fläche, die oben zugebaut wird, ein unterirdisches Parkhaus mit zirka 250 Stellplätzen gebaut werden. Nun weiß jeder Mann/ jede Frau, dass Parkhäuser nicht gerade billig sind. Vermutlich würde so ein Parkhaus zwischen zehn und zwanzig Millionen Euro kosten. Diejenigen, die es genauer sagen könnten, der OB und der Baubürgermeister, hüllen sich aber hinsichtlich des Preises eines solchen Parkhauses hartnäckig in Schweigen.

Häuser, die niemand braucht

Es mutet wirklich wie ein Schildbürgerstreich an: Viele Millionen Euro sollen für ein unterirdisches Parkhaus verschleudert werden, um letztendlich weniger Parkplätze zu schaffen als man selber gerade oberirdisch abgeräumt hat für Häuser, die niemand braucht. Ein Fall von Steuergeldverschwendung, deren einziger Nutznießer wohl die beauftragten Baufirmen sind. Hier stellen sich mir zwei Fragen: 1) Was soll der Unsinn? 2) Warum stellt eigentlich niemand anders diese Frage?

Nadelöhr in der Steinbacher Straße

Die Neuplanung der Stadt für das „Bahnhofsareal Nord“ sieht eine Verlagerung der Bushaltestellen weg vom Bahnhof hinunter an die Steinbacher Straße vor. Künftig soll es also vier Bushaltestellen in der Steinbacher Straße geben – etwa in der Höhe, wo heute die Bahnhofsstraße in die Steinbacher Straße einmündet. Schaut mensch sich die Verhältnisse konkret vor Ort an, fällt auf: Momentan steigen die Leute am Bahnhof aus dem Bus aus und sind sofort bei den Gleisen. Wenn die Bushaltestellen in die Steinbacher Straße verlegt werden, ist der Weg zu den Gleisen deutlich länger. Leute, die mit dem Bus aus Richtung Steinbach bzw. Hagenbacher Ring kommen, müssten zudem erst einmal die Straße überqueren in einen Bereich, wo dann verkehrsmäßig der Bär los ist. Denn im Bereich wo die neuen Bushaltestellen entstehen sollen, wird es ein Nadelöhr geben, wenn hier auf engsten Raum die Einmündung der Bahnhofstraße, ein mit Ampel geregelte Fußgängerübergang und vier Bushaltestellen zusammenkommen. Zudem ist in diesem Bereich eine Verbreiterung der Straße schwer vorstellbar. Wo sollen die Bushaltestellen also hin? Auf der Seite hin zum Bahnhof kommt gleich die Böschung, auf der Seite hin zur Stadt gibt es auch keinen Platz – es sei denn, man reißt das Haus der Rentenversicherung ab. Was also tun? Eine Schneise in den Hang schlagen? Oder den Verkehr in der Steinbacher Straße anhalten, solange dort Fahrgäste aus dem Bus einsteigen und aussteigen? Fragen über Fragen – die nicht gestellt werden.

Deutlich verengte Fahrbahn

Nach Angaben von Leuten, die diese Strecke oft mit dem Auto befahren, gibt es jetzt dort schon ein hohes Verkehrsaufkommen – nicht nur in den Stoßzeiten. Es gehört wenig Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass in diesem Bereich Staus und Chaos fast der Normalfall sein werden, wenn dort ein Fußgängerübergang (mit Ampel) und Busverkehr (mit oder ohne Abbiegespur?) bei einer deutlich verengten Fahrbahn zusammenkommen. Die Haller BürgerInnen hätten allen Grund, hier von der Stadt Auskunft zu verlangen. Absolut unverständlich ist, warum diese brisante Gemengelage weder im alten noch im neuen Gemeinderat jemand aufgefallen ist.

Weg zur Bushaltestelle wird länger

Dass der Baubürgermeister die Probleme nicht anspricht verwundert weiter nicht. Sein Anliegen ist ja sein Projekt so in der Öffentlichkeit darzustellen, als ob das jetzt der große Wurf in Sachen Optimierung des ÖPNV sei. Klink bemüht hier das Argument, dass das eine bessere Anbindung von Innenstadt und Katharinenvorstadt an den ÖPNV bringe. Wer sich die Mühe macht, vor Ort zu gehen, stellt allerdings fest, dass sowohl für Fußgänger aus der Stadt als auch aus der Langen Straße der Weg zur aktuellen Bushaltestelle am Bahnhof kürzer ist als der zur geplanten künftigen Bushaltestelle in der Steinbacher Straße. Voraussetzung ist allerdings, dass der Aufzug bei der „Agentur für Arbeit“ funktioniert. Aber das tut er schon seit einigen Jahren nicht – was wirklich kein Ruhmesblatt für das Baureferat der Stadt und für die „Agentur für Arbeit“ ist.

Großspurige Aussagen der Betreiber

Entgegen allen großspurigen Aussagen der Betreiber bringen die Bauvorhaben rund um das „Bahnhofareal Nord“ keine Verbesserungen für den ÖPNV. Dafür sind die Kollateralschäden des Projekts umso gravierender.

· Der Übergang vom Bus zur Bahn wird umständlicher und beschwerlicher

· Es gehen Grünflächen und Baumbestände verloren

· Und obendrein werden die geplanten Verschlimmbesserungen ein teurer Spaß

Dabei ginge alles viel einfacher, viel besser und viel kostengünstiger. Davon mehr in der Fortsetzung dieses Artikels…

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„Corona: Crailsheim möchte Modellstadt für testbasierte Öffnungen werden“ – Oberbürgermeister Grimmer schreibt an Landesregierung und Landkreis

Crailsheim möchte bei Corona Modellstadt für testbasierte Öffnungen werden. Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer wendet sich an Land sowie Landkreis und schlägt eine vorsichtige Öffnung des Handels unter strengen Testungen vor. Damit soll gezeigt werden, dass auch in einer Hotspot-Region eine Abkehr vom Lockdown möglich ist.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Testmöglichkeiten stark erweitert

Seit mehreren Wochen gehört der Landkreis Schwäbisch Hall und dort besonders die Horaffenstadt Crailsheim zu den Spitzenreitern der Corona- Hotspots in Deutschland. Während in anderen Regionen zumindest zeitweise der Einzelhandel wieder öffnen durfte, blieben die Geschäfte hier weiter geschlossen. Die Testmöglichkeiten für die Bevölkerung wurden derweil durch die Stadtverwaltung in Kooperation mit diversen Partnern in den vergangenen Tagen massiv ausgebaut.

Öffnungen dank Corona-Tests

Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer schlägt in einem Schreiben an die Landesregierung, das Regierungspräsidium sowie den Landkreis nun vor, eine „Modellstadt Crailsheim“ zu schaffen. Ähnlich wie bei dem bundesweit viel beachteten Vorgehen in Tübingen sollen dabei Öffnungen des Einzelhandels, der körpernahen Dienstleistungen, der Sport- und Fitnessstudios, der Gastronomie, der Hotellerie oder auch der Kultur- und Veranstaltungsbranche eng mit Schnelltestungen der Bevölkerung verknüpft werden. „Die Grundphilosophie ist hierbei, nicht den Weg der Angst und Einschränkung zu gehen, sondern den Weg des Muts und der Freiheit“, so Grimmer. Ziel sei es, mit einer kontrollierten Wiedereröffnung eine Abmilderung des Inzidenzwertes zu erzielen. Dazu der Oberbürgermeister: „Dieser Weg basiert auf einem Anreizsystem, um die Menschen hier in der Region zum Testen zu motivieren, um Infektionen in alltäglichen Lebensroutinen zu identifizieren und dadurch Infektionsketten zu unterbrechen.“

Anreize für Tests schaffen

Dadurch, dass aufgrund der bereits vorherrschenden Inzidenzwerte der Handel gar nicht erst aufgemacht hatte, könne er auch als Antreiber der derzeitigen Pandemiesituation ausgeschlossen werden, so Grimmer. Daher würden sich in der Region aktuell vor allem die Menschen testen lassen, die dies im beruflichen Kontext für notwendig erachten oder Angehörige besuchen wollen, die sich im höheren Alter befinden oder Vorerkrankungen haben. „Ein Anreiz, einen Test ‘für sich‘ zu machen, um beispielsweise wieder einkaufen oder ins Fitnessstudio gehen zu können, ist bei uns im Landkreis so gut wie nicht gegeben, weil diese Bereiche leider aufgrund der Vorgaben der Landesregierung geschlossen sind. Es bleibt bei ‚arbeiten, einkaufen, spazieren gehen – und den Lockdown akzeptieren“, stellt Grimmer fest.

Hygienekonzepte der Branchen beachten

Er schlägt daher vor, im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung für die „Modellstadt Crailsheim“ von der Corona-Verordnung abzuweichen und gemeinsam in zuvor definierten Bereichen und unter festgelegten Rahmenbedingungen wieder zu öffnen. Hierbei sollen auch die vielfältig ausgearbeiteten und oftmals wenig beachteten Hygienekonzepte der Branchen berücksichtigt werden. Um eine tägliche Testung zu ermöglichen, schlägt Grimmer eine Unterstützung durch die aktuell nur wenig ausgelasteten Impfzentren oder die Bundeswehr vor.

Perspektiven schaffen und Versuch wagen

„Wir ermöglichen hiermit den von Insolvenzen bedrohten Bereichen eine echte Perspektive. Und ich bin überzeugt, dass wir mit dieser klugen Lösung den Bürgerinnen und Bürgern wieder einen wichtigen Teil des normalen Lebens zurückgeben können. Gleichzeitig können wir sogar den positiven Effekt erzielen, dass wir täglich Menschen für Tests begeistern können, die sich sonst nicht testen lassen würden, weil sie derzeit ihrerseits gar keinen persönlichen Mehrwert dadurch erlangen, sondern vielmehr noch fürchten müssen, für mehrere Tage in Quarantäne gehen zu müssen“, wandte sich Grimmer an seine Adressaten, wobei er auch erklärte, dass der Versuch scheitern könnte. „Wenn sich das Infektionsgeschehen in eine falsche Richtung entwickelt, haben wir es zumindest versucht.“ Er appellierte abschließend, nicht einfallslos so weiterzumachen wie bisher, sondern kreativ zu denken und lösungsorientiert zu handeln.

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„Bahnhofareal Nord: Mehr großstädtischer Beton-Style für Schwäbisch Hall“ – Kommentar von Paul Michel

Nachdem die Stadt sich lange Zeit auf die Suche nach „Anker-Mietern“ für das „Bahnhofareal Süd“, die Fläche hinter dem Bahnhof konzentriert hatte, nimmt sie jetzt allmählich das „Bahnhofareal Nord“, die Freifläche vor dem Bahnhofsgebäude, ins Visier. Wie bei so manchen anderen Projekten soll auch diesmal geklotzt werden. Bei der PR für das Projekt wird kräftig auf den Putz gehauen, wobei man es mit den Fakten und der Wahrheit nicht so genau nimmt.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Um was geht es beim „Bahnhofsareal Nord“?

Die Stadt will die Bushaltestelle vom Bahnhof weg runter in die Steinbacher Straße verlegen, um sich oben auf dem Bahnhofsvorfeld bautechnisch ungehemmt austoben zu können. In dem Teil des Geländes zwischen Bahnhofsgebäude und Ausfahrt in die Neue Reifensteige sollen für eine Mischnutzung (gewerblich und Wohnungen) sechs große Wohnblöcke entstehen. Die Wohnblöcke sollen sich praktisch direkt angrenzend an die Steinbacher Straße befinden. Die grüne Böschung zur Steinbacher Straße und die Bäume oben auf Bahnhofsvorfeld müssen zu Gunsten einer großstädtisch anmutenden Betonkultur weichen. Auch die bisher vorhandenen Parkplätze müssen verschwinden. Für sie wollen der Baubürgermeister und der OB allerdings Ersatz schaffen: In Gestalt eines unterirdischen Parkhauses mit zirka 250 Plätzen. Darüber, wie viel dieser Spaß kosten dürfte, schweigen sich OB und Baubürgermeister hartnäckig aus.

Betonfestival

Ein Teil dieses geplanten Betonfestivals hat bei Umweltschützerinnen zu Empörung geführt. Eine BaumschützerInnengruppe hatte in einer Online-Petition 1600 Protestunterschriften gegen das Projekt gesammelt. Das Umweltzentrum beauftragte einen Stadtplaner mit der Erstellung eines Alternativentwurfs. Wichtigstes Anliegen dieses Alternativentwurfs ist, dass die geplanten sechsstöckigen Häuser so weit in Richtung Bahngleise verschoben werden, dass der grüne Hang hin zur Steinbacher Straße erhalten bleiben kann.

Alternativentwurf des Umweltzentrums

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung vom 17. März 2021, auf der von Baubürgermeister Klink die aktuellen Baupläne für das „Bahnhofareal Nord“ dem Gemeinderat zur Bestätigung vorgelegt werden sollten, geschah etwas Unerwartetes: Das Umweltzentrum hatte im Vorfeld der Sitzung den mittlerweile fertiggestellten Alternativentwurf allen Stadträten zukommen lassen. Insofern mussten Verwaltung und Gemeinderat beim TOP 9.1. der Tagesordnung auch Bezug nehmen auf den vom Umweltzentrum vorgelegten Alternativentwurf. Man/frau durfte gespannt sein, wie Verwaltung und Gemeinderäte reagieren würden.

Von der Kunst, aus einem X ein U zu machen

Tatsächlich war es bemerkenswert, was ich als Zuhörer auf den Besucherrängen der Hagenbachhalle bestaunen durfte. Das, was sich bei der Aussprache über TOP 9.1 abspielte, war gewiss keine Sternstunde des sachorientierten Bürgerdialogs. Zu bestaunen waren stattdessen beachtliche rhetorische Höchstleistungen des Baubürgermeisters. Peter Klink zeichnete ein Bild der Lage, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat, aber dennoch überzeugend rüberkommt. Er bewies an diesem Abend, dass er über die rhetorischen Fähigkeiten verfügt und so in der Lage ist, einem nicht sonderlich kritischen Publikum ein X für ein U vorzumachen. Ohne erkennbar rot zu werden, beteuerte Peter Klink, dass sein Amt bei der Information über die Pläne für das „Bahnhofareal Nord“ von Anfang an transparent verfahren sei. Dabei verwies er darauf, dass bereits frühzeitig, im Jahr 2017 informiert worden sei.

Ahnungslos

Dazu wäre anzumerken: Ich zumindest habe davon nichts bemerkt, als ich mich im Sommer 2019 zu dem Thema „Bahnhofareal Nord“ schlau zu machen versuchte. Alle Leute, mit denen ich sprach, waren noch ahnungsloser als ich. Niemand wusste, dass es bezüglich „Bahnhofsareal Nord“ überhaupt irgendwelche Pläne gab. Selbst von einem hochrangigen Mitarbeiter von Klink im Baureferat war zu dieser Zeit nur zu erfahren, dass man da nicht viel Konkretes sagen könne, weil man sich gerade intensiv um das „Bahnhofareal Süd“ kümmere.

Ein Hoch der Sprachakrobatik!

Letzten Endes war Klink mit seiner Sprachakrobatik erfolgreich. Mit 18 gegen 10 Stimmen wurde der Vorschlag der weiteren Befassung mit dem Vorschlag des Umweltzentrums abgelehnt. Als Andrea Herrmann von den Grünen beantragte, mit dem Beschluss über die Auslegung der Baupläne noch etwas zu warten und in der Zwischenzeit den Alternativentwurf des Umweltzentrums noch einmal zu prüfen, brachte Peter Klink das Kunststück zuwege, seine Ablehnung der weiteren Befassung mit dem Alternativvorschlag des Umweltzentrums als Akt der Offenheit gegenüber Änderungsvorschlägen zu verkaufen.

Wieder auf Linie

Martin Lindner von der CDU und Friedrich Waller von der FWV dankten Klink ausdrücklich dafür, dass er mit seinen Auslassungen ihr Weltbild wieder gerade gerückt habe. Sie seien vorher schwach geworden und hätten gewisse Sympathien für den Vorschlag des Umweltzentrums verspürt. Nun aber wüssten sie, dass Klink alles richtig mache und nun wären sie wieder auf Linie. Entsprechend fiel das Ergebnis der Abstimmung aus. Die Reihen von CDU, SPD, FDP und FWV stimmten geschlossen für den Antrag der Verwaltung. Wird fortgesetzt…

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„Lang beschattete Täler“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden vierzigster Teil

„Lang beschattete Täler“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden vierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXXX Wald

… Nach seinem Vortrag machte sich Heiner auf den Weg neu dazugewonnenen Energiemitstreiter im Rheintal zu besuchen. Er hatte im Zug der Landtagswahl gute Kontakte im badischen Land aufgebaut. Violetta musste zu einer Veranstaltung ihrer Partei. Da eine öffentliche Wahlkampfdiskussion in der Nähe von Hoheitshausen geplant war, wurde sie von Paul zähneknirschend dorthin mitgenommen. Es war ihm anzumerken, dass Violettas Engagement nicht ganz auf seine Zustimmung traf. Carl und Paula würden erst am anderen Morgen nach Hohenlohe fahren. Sie wollten heute noch das in der Nähe befindliche sagenumwobene Bruderkirchle anschauen und Fotogenes der schönen Schwarzwaldlandschaft einfangen.

Mörderischer Anschlag

Beim Abendessen berichtete Paula, dass sie nun alle in Frage kommenden Motive für Carl abgelichtet und genug Material für seine großflächigen Vorstellungen gesammelt hätte. Dabei wagte Carl es vorsichtig, das Gespräch auf den mörderischen Anschlag zu lenken: „Wie sollen wir nun weiterhin vorgehen, Paula?“, fragte Carl Eugen. „Was fragst du da mich, du bist doch der Fachmann.“ „Ach Paula, wir haben uns doch darauf geeinigt, erwachsen miteinander umgehen – hast du das vergessen?“, konterte Carl Paulas Frage. Paula schwieg verdutzt, dass Carl Wert auf ihr gutes Miteinander legte, freut sie einerseits, aber er war ihr in den letzten Jahren fremd geworden. Und der Stachel des Verrats, den er ihr angetan hatte, saß immer noch tief. Aber Paula sah ein, dass es keine andere Möglichkeit gab, als mit Carl zusammen zu geschirren. Er war der einzige mit dem die Geschehnisse aufzuklären wären. Und Carl Eugen war in der Lage, die juristischen Vorgänge anzuleiern, die da nötig wären, um ihr dann auch tatsächlich Recht zu verschaffen.

Beklemmungen

Durch die freundschaftliche Umgangsform, die er neuerdings und zu Paulas Erstaunen sogar beständig an den Tag legte, fühlte sie sich geborgen und wohl. „Also gut“, fing sie an und holte Luft: „Ich weiß, wer mich überfallen hat. Es ist jemand, der mir sehr nah ist. Besser gesagt – war. Jedoch allein beim Gedanken daran bekomme ich Beklemmungen“, und sie lehnte sich, wie nach Abstand suchend, weit in die Nische der Eckbank zurück. Carl Eugen Friedner wusste um die Langzeitwirkung, die Überfälle bei Menschen hinterließen. Einzelne Zellen haben ein eigenes Gedächtnis für jede Gewalt, die dem Organismus jemals angetan wird. Da hilft auch keine laufende Zellerneuerung, um irgendwann zu vergessen. Diese Informationen sind in einer Art umfassenden Gedächtnis in jedem Menschen parat. Dieses Phänomen erinnerte Carl an >Big Data<. Dieses Erinnerungsvermögen taucht in unbekannte Tiefen ab, damit der Mensch nicht an den Folgen der angetanen Gewalt vor Schock sofort stirbt.
Diese Art von Gedächtnis zu strapazieren wird ganz gezielt zur scheinbar spurlosen Einschüchterung und Entmenschlichung benützt. Man lässt das überfallene Opfer zwar überleben, aber es hat künftig Angst und ist geschwächt. Je nach Persönlichkeit und hinzugenommener Hilfe kann ein Mensch sein beschädigtes Selbstbewusstsein wieder auf- und ausbauen.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Und je nach dem staatlichen System, in dem dieser Mensch lebt, sorgt zum Beispiel ein demokratischer Rechtsstaat mit einer funktionierenden Gewaltenteilung dafür, dass solcherlei Anschläge verfolgt, geahndet und in einem Gerichtsverfahren abgehandelt und Täter dann bestraft werden. Bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie das im Fall der >Karinakrise< der Fall war. Wo die angeleiteten Medien, wohl überlegt und mit Fleiß, derart Angst und Schrecken in der Bevölkerung verbreitet haben, um damit eine zweckdienliche Massenlähmung zu erreichen. Diese Vorgehensweise der politisch Verantwortlichen im abgesprochenen Zusammenspiel mit den Medien, wird sogar beim internationalen Gerichtshof zur Anklage gebracht. Um Paula wieder aus ihrem Rückzug hervorzulocken, lenkte Carl das Gespräch gezielt auf Allgemeinplätze und kramte in seinem humanistischen Gedächtnis: „Paula? Woher kommt Macht und reißt andere mit, böse Schandtaten zu begehen? Etienne de la Boite, meinte bereits im sechzehnten Jahrhundert: >Wie hat er irgend Gewalt über euch, wenn nicht durch euch selber?<“ „Ja Carl, das kannst du schon so sehen, aber wenn eine organisierte Bande über eine herfällt, ist es schwierig. Die Bereitschaft, für die Freiheit alles Materielle aufs Spiel zu setzen, würde letztlich eine Aufgabe der eigenen materiellen Existenz bis hin zum Tod bedeuten“, ergänzte Paula, wiederum für Carl ungewohnt, in philosophischer Art.

Überfall

„Nun gut, darum geht es ja grad eigentlich nicht. Wir wollen leben und die Geschehnisse aufklären, um sie dann anzuklagen.“, relativierte Carl, und fragte weiter: „Paula, an was kannst du dich denn erinnern?“
Paula grübelte: „Am anderen Morgen und dann im Krankenhaus konnte ich mich an nichts erinnern. Nur ein dumpfer Kopfschmerz, ein leichter Schwindel und ein ungutes Gefühl. Ich weiß einfach nicht, wie dieser Teufel es geschafft hat, von meinen Plänen zu erfahren.“ „Der Überfall war doch genau in der Nacht, wo du anderntags in die Schweiz fahren wolltest?“ „Ja.“, bestätigte Paula. „Und wer wusste von deinem Vorhaben?“, fragte Carl weiter: „Niemand, bloß der Rechtsanwalt in Kreuzlingen, und mit dem habe ich mich ausschließlich per E-Mail verständigt. Da hat niemand etwas mitbekommen.“ „Hast du vor dem Überfall, so zwei, drei Monate vorher den Eindruck gehabt, dass jemand heimlich im Laden und in deinem Atelier war? Oder ein diffuses Gefühl von etwas Fremden, merkwürdige Gerüche zum Beispiel?“, hakte Carl nochmals ungeduldig nach. „Nein.“, meinte Paula, es war nicht besonderes.“

„Da ist doch was faul“

„Aber irgendjemandem musst du doch von dem geplanten Treffen in Kreuzlingen gesagt haben“, entfuhr es Carl heftig, und dann begriff er und meinte: „Es war dein Vetter Wilhelm.“ „Ja.“, bestätigte Paula kurz und knapp. „Aber es stimmt trotzdem etwas nicht. Der Wilhelm konnte doch gar nicht wissen, dass ich einen Notartermin hatte. Und grad dem hätte ich das als letztem auf die Nase gebunden. Da fehlt ein Stück in der Geschichte.“ „Mein Informant Findus hat den Sohn von Wilhelm erwähnt. Hat der Lucian dich denn in der in Frage kommenden Zeit besucht? Oder hat Wilhelm seinen Sohn einmal mitgebracht?“ „Nein, der war nie bei mir.“, erklärte Paula. Carl überlegte: „Findus hat den Lucian Teufel aber nachts in Hall gesehen. Immer wieder in der Innenstadt und zwar öfters und genau zwischen deinem ehemaligen Elternhaus und deinem Atelier. Da ist doch was faul.“ Carl bestand darauf, dass hier das fehlende Teilstück zu finden war. „Der Lucian wird ja wohl kaum zum Flachler gegangen sein, sich mitten in der Nacht juristischen Rat einzuholen, oder?“ Paula seufzte, und setzte hinzu: „Mir fällt nichts mehr dazu ein.“ „Gut, wir haben ja noch Zeit, das finden wir schon noch alles heraus. Für heute langt es mir jetzt auch“, damit beendeten sie ihr Abendessen und gingen noch auf einen kleinen Spaziergang an die frische Luft.

Mit Steuergeldern finanziert

Als Paula sich zur guten Nacht verabschiedete, sinnierte Carl noch bis lange in die Nacht hinein. Wie war das damals genau gewesen? Heiners Vortrag hatte ihn dazu inspiriert, sich das Thema nochmals gründlich zu durchdenken. Als man vor vierzig, fünfzig Jahren in Baden-Württemberg begann, landauf und landab die regionale Stromversorgung und die in kommunaler Obhut befindliche Wasser- und Abwasserversorgung aus den öffentlich verwalteten Händen abzugeben, wurden auch alle vorhandenen und mit Steuergeldern finanzierten Versorgungsleitungen privatisiert. Der Begriff Privatisierung bedeutete aber nicht, dass etwas in eine wohlmeinende private Hand überging, sondern es wurden aufgrund von Beschlüssen der Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte öffentliche Güter von rücksichtlosen und rein gewinnorientierten Betrieben in Besitz genommen. Diese waren irgendwo angesiedelt, weit weg und wurden überwiegend als anonyme Aktiengesellschaften geführt.

Ungute Entwicklung rückgängig machen

Diese ungute Entwicklung müsste aus Carls Sicht sehr schnell rückgängig gemacht werden. Jetzt in der >Karinazeit< uferte die Situation vollends unkontrolliert aus. Es wurde alles dazu getan um anständige Menschen soweit als möglich zu schröpfen. Wo es gelten sollte, endlich ein menschliches Miteinander zum Wohle aller herzustellen … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

http://www.voehrenbach.de/tourismus/bruderkirchleodermichaelskapelle/index.html

Big Data: https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Data

Etienne de la Boite – 16.Jhd.: https://geistblog.org/tag/etienne-de-la-boite/
Woher kommt die Macht :

https://faszinationmensch.wordpress.com/2020/08/10/der-covid-plan-des- rockefeller-institut-veroffentlicht-2010/

Internationaler Gerichtshof: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Gerichtshof

Stiftung Corona-Ausschuss, Sitzung Nr. 39, Klage für den internationalen Gerichtshof wird im italienischen Beitrag ab Stunde:Minute:Sekunde 3:57:53 erläutert: https://www.bitchute.com/video/s2VianntyI1P/

Masken: https://www.kla.tv/17962

Maskenball: https://www.schildverlag.de/2021/01/24/ffp2-maske-dr-markus-soeder-und-das- faule-ei/

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„1101 Euro für Flüchtlinge gesammelt – 418 Euro für Frauen in Bangladesch“ – Aktionen von Solidarität International (SI) in Schwäbisch Hall

Für die Verbesserung der Lebensverhältnisse im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos setzt sich Solidarität International (SI) in Schwäbisch Hall ein. Eine Aktion dazu fand unter anderm am 20. Februar 2021 statt. Für Gewerkschafterinnen in der Textilindustrie in Bangladesch setzte sich SI in Hall bei einer Aktion zum Weltfrauentag ein.

Von Willi Maier, Solidarität International (SI) in Schwäbisch Hall

Lebensverhältnisse im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos verbessern

In Schwäbisch Hall fand am 20. Februar 2021 eine begeisternde Aktion zur Flüchtlingssolidarität, für die Verbesserung der Lebensverhältnisse im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos statt. Weitere Forderung: Die sofortige Evakuierung aller Flüchtlinge und Auflösung aller Flüchtlingslager.

Ermutigender Prozess des Flüchtlings Alassa

Solidarität International hatte dazu aufgerufen und diese mit Bündnispartnern 3.-Weltladen, Freundeskreis Asyl, Internationaler Chor, DKP und MLPD auf die Beine gestellt. Am offenen Mikrofon gab es Lieder, vielfältige Beiträge zum Beispiel über den ermutigenden Prozess des Flüchtlings Alassa gegen das Land Baden-Württemberg und die Situation in den Camps wie Kara Tepe auf Lesbos.

Anträge auf Mitgliedschaft in Solidarität International (SI)

Diese überwältigenden Solidarität wurde auch durch eine Vorarbeit ermöglicht. Durch persönliche Mobilisierung, Presseartikel und Ankündigung durch Flugblätter eine Woche vorher mit stillen Spendendosen. Im Vorbeigehen warfen die Passanten 118,50 Euro hinein.
Während der zweistündigen Kundgebung mit 40 Teilnehmern und Teilnehmerinnen und zahlreichen Passanten landeten insgesamt 1101,13 Euro in den Spendendosen. Die Hälfte davon waren 50-Euro-Scheine. Neben zahlreichen Gesprächen gab es ermutigende Anteilnahme und Anträge auf Mitgliedschaft in SI.

„Tausche Rose gegen Spende“

Zum 5. Mal organisierte Solidarität International (SI) am Samstag 6. März 2021 die bewährte Aktion „Tausche Rose gegen Spende“ anlässlich des Internationalen Frauentags, diesmal für die Gewerkschafterinnen in der Textilindustrie in Bangladesch. Bei ziemlich frischer Temperatur zeigte sich die SI-Ortsgruppe mit erfreulich guter Besetzung wieder in der Öffentlichkeit und erhielt viel Zuspruch.

Aussagen wie „Es ist gut, was ihr da macht“ oder „gut, dass sich da jemand um das Thema kümmert“ waren öfters zu hören. Auch diesmal wurde die Aktion im Haller Tagblatt angekündigt. Und das wird auch registriert von den Menschen, denn einige kamen daraufhin gezielt zum Infostand. Innerhalb von gut zwei Stunden konnte die Gruppe 418,43 Euro an Spenden sammeln. Das war jetzt doppelt so viel wie beim letzten Frauentag. Alle 70 Rosen, die wir zum Einkaufspreis bekommen hatten, waren restlos ausverkauft.

Am 8. Mai 2021 sind in vielen Städten Infostände geplant anlässlich des 25-jährigen Bestehens von Solidarität International (SI).

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„Zwei Grünen-Politikerinnen gewinnen in Hohenlohe“ – Jutta Niemann und Catherine Kern liegen bei der Landtagswahl 2021 im Wahlkreis 22 (Schwäbisch Hall) und Wahlkreis 21 (Hohenlohe) vorne

Jutta Niemann ist die Gewinnerin der Landtagswahl 2021 im Wahlkreis 22 (Schwäbisch Hall). Die Grünen-Politikerin erreichte nach Auszählung aller Stimmen 28,65 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,51 Prozent. Jutta Niemann zieht auf jeden Fall wieder in den Stuttgarter Landtag ein. Wer aus dem Wahlkreis 22 sonst noch ein Mandat erhält, stand um 21.10 Uhr noch nicht fest.

Ergebnisse zusammengestellt von Hohenlohe-ungefiltert (Quelle: Internetseite des Landratsamts Schwäbisch Hall)

Catherine Kern (Grüne) vor Arnulf von Eyb (CDU)

Im Wahlkreis 21 (Hohenlohe) gewann Catherine Kern (Grüne) mit 29,1 Prozent vor Arnulf von Eyb (CDU) mit 23,9 Prozent. Auf jeden Fall zieht Catherine Kern in den Landtag ein.

Die vorläufigen Ergebnisse nach Auszählung aller Wahlbezirke des Wahlkreises 22 (Schwäbisch Hall):

Jutta Niemann, GRÜNE 22.003 Stimmen / 28.65 Prozent
Isabell Rathgeb, CDU 17.808 / 23.19 %
Udo Stein, AfD 9.606 / 12.51 %
Nikolaos Sakellariou, SPD 8.716 / 11.35 %
Stephen Brauer, FDP 10.082 / 13.13 %
Ellena Schumacher-Koelsch, DIE LINKE 2.560 / 3.33 %
Peter Gansky, ÖDP 967 / 1.26 %
Tillmann Finger, Die PARTEI 1.358 / 1.77 %
Markus Elsasser, FREIE WÄHLER 1.421 / 1.85 %
Andreas Baum, dieBasis 1.341 / 1.75 %
Markus Damson, KlimalisteBW 404 / 0.53 %
Max Weber, W2020 527 / 0.69 %

Die Wahlbeteiligung liegt bei: 61,51 Prozent

Gewählt ist: Niemann, Jutta (GRÜNE)
Niemann, Jutta (GRÜNE)
Wahlkreis 22 Schwäbisch Hall

Alle Schnellmeldungen eingegangen!
(158 von 158 Ergebnissen)
Wahlberechtigte 125.975
Wähler/innen 77.482 / 61,51 %
ungültige Stimmen 689 / 0,89 %

Die vorläufigen Ergebnisse nach Auszählung aller Wahlbezirke des Wahlkreises 21 (Hohenlohe):

Catherine Kern, GRÜNE 14.913 / 29.09 %
Arnulf von Eyb, CDU 12.271 / 23.93 %
Anton Baron, AfD 7.462 / 14.55 %
Patrick Wegener, SPD 6.207 / 12.11 %
Uwe Wirkner, FDP 5.487 / 10.70 %
Simon Brecht, DIE LINKE 1.408 / 2.75 %
Ute Göggelmann, ÖDP 461 / 0.90 %
Jürgen Braun, FREIE WÄHLER 1.969 / 3.84 %
Nico Mast, W2020 712 / 1.39 %
Roland Mettcher, Volt 379 / 0.74 %

Die Wahlbeteiligung liegt bei: 63,02 Prozent

Alle Schnellmeldungen eingegangen!
(129 von 129 Ergebnissen)
Wahlberechtigte 82.105
Wähler/innen 51.742 / 63,02 %
ungültige Stimmen 473 / 0,91 %
gültige Stimmen 51.269 / 99,09 %

Weitere Informationen im Internet zu den Ergebnissen im Wahlkreis 22 Schwäbisch Hall:

https://wahlergebnisse.komm.one/01/produktion/wahltermin-20210314/08127000/html5/Landtagswahl_BW_2021_Land_BW_172_Wahlkreis_Wahlkreis_22_SchwaebischHall.html

https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/landtagswahl-schwaebisch-hall-ergebnisse-2021-bw-wahlkreis-22-umfrage-hochrechnung-prognose-ltw-21-kandidaten-niemann-rathgeb-stein-sakellariou-brauer-55663504.html

Weitere Informationen im Internet zu den Ergebnissen im Wahlkreis 21 Hohenlohe:

https://wahlergebnisse.komm.one/01/produktion/wahltermin-20210314/08126000/html5/Landtagswahl_BW_2021_Land_BW_172_Landkreis_Hohenlohekreis_Landkreis_Hohenlohekreis.html

https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/landtagswahl-hohenlohe-ergebnisse-2021-bw-wahlkreis-wk-umfrage-hochrechnung-prognose-ltw-21-kandidaten-kern-eyb-baron-wegener-wirkner-55665318.html

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„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neununddreißigster Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neununddreißigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXXIX Schwarz

… In der Talsperrenwirtschaft ließen sich die fünf das vom Wirt vorbereitete Vesper mit Schwarzwälder Schinken und Schwarzbrot samt dem alkoholfreien Tannenzäpfle gut schmecken. Beim Leeren der Bretter und Flaschen entspann sich eine Diskussion über den Sinn und Zweck von regionalen Problemlösungen.
„Mancherorts findet noch nicht einmal der vielgepriesene Fernunterricht an den Berufsschulen statt. Die Lehrer, welche es sich einfach machen, stellen lediglich Aufgaben ins Netz, und lassen die Auszubildenden damit alleine. Wenn nicht bei uns zum Beispiel engagierte Meister und Techniker den Prüflingen mit Nachhilfestunden und brauchbaren Erklärungen beistehen würden, wären viele der Lehrlinge komplett aufgeschmissen“, wusste Paul aus seinem beruflichen Alltag zu berichten. Violetta spann am Faden seiner Worte fort: „Damit unsere ethischen Werte wieder umgesetzt werden, müssen die Regelschulen, Kindergärten, Tagestätten und alle anderen Fort-, Weiter- und Bildungseinrichtungen umgehend wieder öffnen und die Maskenpflicht komplett abgeschafft werden. Unsere Kinder und Jugendlichen sollten künftig mit viel mehr Personal betreut und belehrt werden. Ich halte es für dringend erforderlich, dass BürgerInnen aus verschiedensten Berufen und allen Teilen unserer Gesellschaft in den Regelschulen präsent sind. Lehren und Lernen müssen einen Bezug zur Wirklichkeit herstellen. Ergänzend sollten die studierten Pädagogen alle fünf Jahre für zwei Jahre aus dem Schuldienst austreten, um je nach Eignung oder Neigung im Einzelhandel, in der Pflege oder in der Landwirtschaft tätig zu sein“, ergänzte Violetta.

Dichter und Denker demontiert

„An mehreren Fachhochschulen in Baden-Württemberg wurden jetzt die Prüfungen auf Mai verschoben“, wusste Paula Engel aus Schwäbisch Hall zu berichten: „Und im April sollten eigentlich bereits die Folgesemester beginnen – aber wie soll man denn wissen, welche der jungen Menschen überhaupt zugelassen sind? Da blickt doch keiner mehr durch.“ Paul Malibo grinste und erzählte, dass im Quellenlandkreis, da letzthin sechshundert Prüflinge der Polizeihochschule in eine Halle gequetscht wurden und kommentierte: „Es macht den Eindruck, als würden gerade die Dichter und Denker demontiert, aber der Polizeistaat um jeden Preis und gegen jede Regel verstoßend, aufgerüstet.“

Gierige Aktionäre

Violetta gab sich daraufhin betont konstruktiv. Sie sprach das nächste heiße Eisen klar und deutlich an: „In der Altenpflege und Krankenbetreuung sind unbedingt neue Modelle vonnöten. Man muss nicht nur die Wasser- und Energieversorgung, sondern auch das Gesundheits- und Betreuungswesen wieder zurück in die Hände der Allgemeinheit führen. Ein Arzt muss so viele Tupfer nehmen können, wie er für nötig hält und nicht nur einen, weil dann das zugeteilte Kontingent erschöpft ist. Und anstatt nimmersatte und gierige Aktionäre zu füttern, sollte es wieder dezentrale kleine Krankenhäuser geben. Es sollte in kleinen Küchen überall direkt vor Ort und ganz frisch gekocht werden. Damit unsere Kranken und Alten insgesamt gesünder bleiben, braucht es einen Wandel hin zu einer Pflege, die sich >liebevoll und nährend< nennt.“ Und sie ergänzte ausführlich: „Sämtliche Krankenhäuser und Altenheime sollten sofort enteignet werden. Es ist eine Schande, Gesundheits- und Altenherbergen als gewinnorientierte Aktiengesellschaften zu erlauben. Es ist nicht jeder Heilprozess und auch nicht jede Geburt von teurer intensivtechnischer Apparatemedizin abhängig. Außerdem ist die deutliche Erhöhung der Vergütung der Pflegekräfte überfällig. Das ganz am Anfang der >karinösen< Panikmache gegebene Versprechen an die sogenannten >Helden der Arbeit< muss endlich eingelöst werden!“

Beschauliches für die Seele gönnen

Nach Violetta Zylinders überzeugender Rede herrschte bedächtiges Schweigen in der Runde. Man war sich darüber einig, dass nur eine gemeinsame Anstrengung diese vielen gesellschaftlich missratenen Dinge wieder in Ordnung bringen kann. Carl Eugen brachte die Gefühle der Runde zum Ausdruck: „Ich möchte einfach wieder ausgehen, und zwar wann und wohin es mir grad einfällt. Mir etwas Beschauliches für die Seele gönnen. Einen Musikabend bei der Volkhochschule, eine Ausstellung vom Kunstverein, eine Lesung hören, einem Vortrag mit anderen Gedanken lauschen.“ „Ja, und sich danach ausgiebig bei Kaffee oder Bier austauschen“, fügte Paula hinzu.

Demokratische und dezentrale Strukturen

Nachdem der Wirt, die Pause nutzend, geflissentlich den Tisch abräumte, läutete Heiner Grün den Abschluss ein: „Ich danke euch für die wundervollen Ideen. In vielen Bereichen werden die verkommenen Umgangsformen durch wesentlich clevere Modelle ersetzt werden. Wir brauchen demokratische und dezentrale Strukturen, um die neuen Techniken darin solidarisch einzusetzen. Was an lebensgerechten Vorschlägen und Ideen jetzt noch nicht für die Landtagswahl im Ländle eingebracht werden kann, muss halt zur Bundestagswahl im Herbst eingefädelt werden“, lautete Heiners Vorschlag. Carl Eugen lenkte mit der Frage, wie die zellulare Versorgung ganz konkret funktionieren solle, das Thema wieder auf die dezentrale Energieversorgung zurück.

Zellulare Stromversorgung

Heiner Grün jedoch forderte die Runde mit einem Gleichnis zum Gehen auf: „Ja, dann beenden wir die Einkehr, danken für die gute Bewirtung und gehen zur Mauer.“ Er stand auf und die fünf machten sich auf den Weg zur Staumauer. Den silbern glitzernden See betrachtend schlenderten sie über das begehbare Bauwerk hinweg und bogen am Ende links ab. Nach wenigen Metern stand dort eine modern geformte, bunt gestaltete Sitzbank. „Darf ich vorstellen“, Heiner holte mit seiner Hand zu einer präsentablen Geste aus: „Hier, Violetta, das ist sozusagen dein neuer Amtssitz. Der ist aber nur für regenerative Überlegungen gedacht. Sobald du als gewählte Bürgermeisterin über das Gelingen deiner Amtsgeschäfte und die Stromversorgung deiner Gemarkung nachdenken willst, kannst du dich hier frei inspirieren lassen.“ Dann ging die Runde wieder auf die andere Seite der Anlage, wo Heiner ausführlich die Umsetzung der zellularen Stromversorgung erläuterte.

Mitverantwortung übernehmen

Für die Sicherstellung einer stabilen Stromversorgung sei die Selbstorganisation in autonomen Energiezellen, anstatt einer hierarchischen Steuerung geeignet. Lokal erzeugte Elektrizität würde direkt an lokale Kunden geliefert. Die automatische Abrechnung würde durch eine moderne Echtzeitmessung ermöglicht. Zu einem umfassenden Energiemanagement würden vielfältige Speicherkapazitäten in allen Hierarchieebenen des Gesamtsystems gehören. Mit Hilfe der Verbindung von Energie-, Informations- und Kommunikationstechnik, wäre dann eine Vielzahl von Energiezellen vernetzbar. Die Energieassistenzsysteme seien dazu befähigt, Mitverantwortung für ein stabiles und sicheres Energiesystem zu übernehmen. Diese würden wie ein Orchester in Teilen autonom und gleichzeitig doch gemeinschaftlich zusammenwirken. Energiezellen würden durch ihr robustes System nicht nur eine hohe Versorgungssicherheit nach außen hin bieten, sondern auch störende Ereignisse innerhalb des Systems weitgehend abfedern. Im Falle eines großflächigen Stromausfalls wären diese Energiezellen nämlich befähigt eine Not-Versorgung aufrecht zu erhalten.

Kleine Probleme brauchen nur kleine Lösungen

„Heiner, ich erkenne hier nur, dass man die Herstellung und Versorgung von Energie durch technische Vernetzung sehr gut überwachen und steuern kann. Und das mag ja auch sicherlich Notfällen entgegenwirken – aber was soll an diesem zellularen Energieversorgungssystem denn nun demokratisch oder gar solidarisch sein?“, fragte Violetta nach. „Die lokalen Bürger-Energie-Gemeinschaften, mit ihren jeweiligen Interessensschwerpunkten“, antwortete Heiner und führte weiterhin aus: „Weil man sich eher kennt und voneinander weiß, wäre es möglich, in der Region lebende, finanzschwache Bezieher einfach mitzunehmen, also mit Strom zu versorgen, ohne ihnen gleich den Saft abzudrehen und folgenschwere Mahnverfahren anzuzetteln. Das gleiche könnte dann auch für Betriebe in einer Krise gelten. Pauschal kann man sagen, dass große Probleme große Lösungen erfordern – kleine Probleme, aber nur kleine Lösungen brauchen. Und die findet man vor Ort, also dezentral angegangen zügiger und effektiver, als in einer zentralistisch und hierarchisch angelegten Energieorganisation.

„Wir brauchen ein Wunder“

Solidarität lässt sich in kleinen Einheiten und auf überschaubaren Gebietsflächen eher herstellen, als in bundesweiten Dimensionen. Versorgungseinheiten mit Dorfcharakter und regionalem Bezug, können sich nach innen sinnvoll und schnell organisieren. Diese Zellen können sich dann wiederum untereinander einvernehmlich austauschen. Und so in einer weiteren Fläche effektiv zusammenwirken.“ Mit der Bemerkung: „Aber um das tatsächlich umzusetzen, brauchen wir ein Wunder“, schloss Heiner Grün seine Rede ab. … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

Überwachungskapitalismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Shoshana_Zuboff

Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und von dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique regieren zu lassen: Die Weiße Rose 1943
https://www.youtube.com/watch?v=jDuiA-NDqIk

Bildungswissenschaft:
Beitrag von Dr. Matthias Burchhardt, Bildungsphilosph und Anthropologe, ab Stunde:Minute:Sekunde 2:30:30 in Sitzung Nr. 37
https://corona-ausschuss.de/sitzungen/

Bestellte Wissenschaft: https://kaisertv.de/2021/02/07/bestellte-wissenschaft-soll-schockwirkung-erzielen/

Maskenmüll: https://utopia.de/video-mundschutz-wird-zum-umweltproblem-183762/

Polizeiprüfung in Villingen-Schwenningen: https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article225751097/600-Polizei- Studenten-geprueft-Gewerkschaft-uebt-Kritik.html

Energiewunder:
https://www.dieter-schaefer.eu/newpage9002110d

https://cdn.website- editor.net/f2e4bd5c50274b788f195797ce845591/files/uploaded/AbBEkDaseinsvorsor ge%2520final%2520Jan-21.pdf

Liedwunder: https://www.youtube.com/watch?v=FZXMVlwUSVE

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„Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern“ – Aktionen von Gewerkschafterinnen zum Frauentag 2021


„Mehr Gewerkschaft. Mehr Gleichstellung. Mehr denn je!“ lautete das Motto zum Internationalen Frauentag 2021. Mitbestimmung und Tarifverträge helfen in der Krise besonders Frauen.

Von Silvia Wagner, DGB-Region Nordwürttemberg, Büro Schwäbisch Hall

Einkommenseinbußen

Die Corona-Krise trifft Frauen besonders hart. Anlässlich des internationalen Frauentag am 8. März 2021 machte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg auf die Mehrfachbelastung und Ungleichheit aufmerksam. „Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Vor allem Frauen arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. In der Krise sind sie durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit besonders von Einkommenseinbußen betroffen. Sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit.
„Jetzt gilt es zu verhindern, dass die Krise zu einem Rollback der Geschlechterrollen führt“, meint Silvia Wagner, Regionssekretärin des DGB Baden-Württemberg für den Hohenlohekreis. „Umso wichtiger ist es, eine starke Gewerkschaft im Rücken zu haben. Wir setzen uns dafür ein, dass es während der pandemiebedingten Schließzeiten von Kitas und Schulen einen auskömmlichen Lohnersatz gibt. Das erweiterte Kinderkrankengeld kann hierzu beitragen. Wir brauchen aber verlässliche Perspektiven für den gesamten Zeitraum der Pandemie, um den Eltern Planungssicherheit zu geben.“

Entgeltlücke

Und Wagner weiter: „Ganz klar, mit Tarifverträgen kommen Frauen besser durch die Krise. Höhere Gehälter, Sonderleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, bessere Arbeitszeitregelungen und eine kleinere Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen sind auf gute Tarifverträge zurückzuführen. In der Krise profitieren Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen häufiger von der Aufstockung des Kurzarbeitsgeldes. Daher muss die Tarifbindung gestärkt werden, vor allem in frauendominierten Branchen. Die Arbeit in systemrelevanten Berufen muss endlich aufgewertet werden.“

Online-Veranstaltungen

Wegen des Infektionsschutzes fanden die Veranstaltungen des DGB zum Internationalen Frauentag vor allem online statt.

Die zentrale Veranstaltung für Baden-Württemberg kam aus Mannheim:

Unter Federführung des dortigen Kreisfrauenausschusses ist ein buntes Programm entstanden, das am 8. März 2021, ab 17 Uhr als Livestream auf dem YouTube-Kanal des DGB Nordbaden sowie live auf der Facebook-Seite des DGB Nordbaden ausgestrahlt wurde.

YouTube DGB Nordbaden: https://youtu.be/qFXKi3ZtkyQ

Facebook-Live-Veranstaltung: https://cutt.ly/vlhZSz0

Hauptrednerin war Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.

Den Internationalen Frauentag gibt es seit 1911

Seit 1911 fordern Frauen am 8. März gleiche Rechte und Gleichstellung in der Gesellschaft ein. Die Hohenloher Frauen fordern mehr weibliche Präsenz in Politik, Parteien, Wirtschaft und Öffentlichkeit, gleiches Entgelt bei gleichwertiger Arbeit, eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen – und Frauenförderung, bis „die Hälfte“ erreicht ist.

Der DGB Kreisverband Hohenlohe verteilte am Montag in den Pflege- und Krankenhäusern des Kreises zum Dank an die beschäftigten Frauen und Zeichen der Unterstützung Rosen.

Kontakt:

Silvia Wagner, DGB-Region Nordwürttemberg, Büro Schwäbisch Hall, Schlichtweg 4, 74523 Schwäbisch Hall

E-Mail: silvia.wagner@dgb.de

Handy: 0170 / 85 14 009

Büro Heilbronn: 07131 / 8888 010

Internet: www.nordwuerttemberg.dgb.de

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