„Ziviler Ungehorsam will geübt sein“ – Anti-Atom-Camp im Wendland bei Gorleben vom 7. bis 15. August 2010

Die Initiativen „X-tausendmal quer“ und „.ausgestrahlt“ organisieren gemeinsam ein Anti-Atom-Camp im Wendland. Das Anti-Atom-Camp findet vom 7. bis 15. August 2010 beim Gasthaus Wiese in Gedelitz (Wendland), unweit des Zwischenlagers und Erkundungsbergwerks Gorleben statt.

Vom Anti-Atom-Camp im Wendland

Aktionstrainings und Workshops, Kennenlernen, Urlaub machen, Windrad bauen

Auf dem Programm stehen Aktionstrainings und Workshops, Kennenlernen, Urlaub machen, Windrad bauen und sicherlich die ein oder andere Aktion. An den Wochenenden gibt es Konzerte und Partys. Die Verpflegung erfolgt durch eine Kochkooperative mit veganer, eventuell vegetarischer Kost und die sanitären Einrichtungen des Gasthofs können wir mit nutzen.  Veranstaltungen finden in Zirkuszelten und im Saal des Gasthofs statt. Mitzubringen ist das eigene Zelt. In begrenzter Zahl stehen auch Schlafplätze für Menschen ohne Zelt zur Verfügung (bitte vorher anmelden). Damit auch Menschen mit Kind(ern) am Camp teilnehmen können, wird eine Kinderbetreuung organisiert. „Bitte meldet euch vorher an, damit wir richtig planen können –Danke!“

Vorbereitung auf die Castor-Blockade

Das Anti-Atom-Camp soll dazu dienen, dass sich Einzelne und Gruppen, die immer mal wieder bei Aktionen zum Beispiel von .ausgestrahlt mitmachen, sich kennenlernen und voneinander lernen können. In Workshops bieten wir Grundwissen für AtomkraftgegnerInnen an, stellen Methoden für die Arbeit vor Ort vor und diskutieren über neue Aktionsideen. Und X-tausendmalquer bietet auf dem Camp Aktionstrainings an, um die Teilnehmer ganz konkret auf die bevorstehende Castor-Blockade vorzubereiten. Ziviler Ungehorsam will geübt sein: von basisdemokratischer Entscheidungsfindung und Organisation, über Umgang mit Angst und Wut, sowie das Hinkommen zur Blockade und Verhalten bei polizeilicher Räumung, bis hin zu rechtlichen Fragen. Das Aktionstraining gibt das Handwerkszeug, um Situationen einschätzen zu können und selbstverantwortlich handeln zu können.

Mittrommeln

Wir freuen uns, wenn ihr unser Webbanner schaltet, s.u. und natürlich, wenn ihr mithelft, die Camp-Flyer zu verteilen. Flyer könnt ihr per E-Mail bestellen bei Kontakt@anti-atom-camp.de

Internet: http://www.anti-atom-camp.de/

   Sende Artikel als PDF   

„Christian von Stetten (CDU) ist durchgefallen“ – Abgeordnetenwatch.de gibt dem Bundestagsabgeordneten für Untätigkeit eine glatte Sechs

Eine glatte Sechs (Note ungenügend, durchgefallen) erhielt der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) aus Künzelsau-Schloss Stetten vom Internetforum www.abgeordnetenwatch.de. Der 40 Jahre alte Abgeordnete aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe beantwortete keine der Fragen, die bisher auf abgeordnetenwatch.de an ihn gestellt worden sind.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

275 von 622 Abgeordneten beantworteten alle Fragen

In einem Schreiben von abgeordnetenwatch.de heißt es: „Insgesamt 275 Parlamentarier (Anmerkung: von 622) erhalten für ihr Antwortverhalten auf abgeordnetenwatch.de nach den ersten neun Monaten die Note „sehr gut“. Von ihnen haben die Bürgerinnen und Bürger bislang so gut wie immer eine öffentliche Antwort erhalten (Antwortquote 100 Prozent bis 90 Prozent). Auf eine „gute“ Bilanz (90 Prozent bis 80 Prozent) kommen 51 Abgeordnete.

100 Abgeordnete antworteten überhaupt nicht

„Befriedigend“ (80 Prozent bis 67 Prozent) ist die Antwortquote aktuell bei 68 Bundestagsabgeordneten, immerhin noch 59 Volksvertreter erreichten die Schulnote 4 (67 Prozent bis 50 Prozent). Stark versetzungsgefährdet sind die übrigen Politiker: Eine „mangelhafte“ Antwortquote (50 Prozent bis 1 Prozent) haben 69 Abgeordnete, eine „ungenügende“ Arbeitsbilanz (überhaupt keine Frage beantwortet) gegenüber den Fragestellerinnen und Fragestellern weisen 100 Parlamentarier auf (darunter ist auch Christian von Stetten). Die Durchschnittsnote aller Bundestagsabgeordneten liegt bei 2,83.

Linke-Abgeordnete hauchdünn vor Grünen- und SPD-Parlamentariern

Mit einer durchschnittlichen Note von 2,38 schneiden die Abgeordneten der Linken im Parteienvergleich am besten ab, gefolgt von Parlamentariern der Grünen (2,39), der SPD (2,42) und der FDP (2,77). Mit größerem Abstand folgen die Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU, die auf eine Durchschnittsnote von 3,35 beziehungsweise 3,49 kommen. Insgesamt haben die Abgeordneten seit der Bundestagswahl 73,99 Prozent aller Fragen beantwortet (7.056 Fragen/5.221 Antworten).

Weitere Informationen zum Antwortverhalten des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten:

Nach der Bundestagswahl 2009 gestellte Fragen: http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_freiherr_von_stetten-575-37984.html

Im Wahlkampf 2009 gestellte Fragen: http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_freiherr_von_stetten-180-24192.html

Zwischen 2005 und 2009 gestellte Fragen: http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_freiherr_von_stetten-650-5658.html

Parteien erhielten zwei Millionen Euro an Großspenden

Die im Bundestag vertretenen Parteien haben seit der Bundestagswahl im vergangenen September zusammen über zwei Millionen Euro an Großspenden erhalten, zumeist von Unternehmen und Interessenverbänden. Unter den Spendern befinden sich unter anderen die Allianz, Daimler und BMW, aber auch Privatpersonen wie drei BMW-Erben sowie ein 82 Jahre alter Rentner.

CDU kassiert knapp die Hälfte der Großspenden

Etwa die Hälfte der Zuwendungen in einer Gesamthöhe von 2.197.875,10 Euro erhielt die CDU (1.033.235,62 Euro). Die FDP bekam knapp ein Viertel (490.886,41 Euro). Die übrigen Großspenden verteilen sich auf SPD (290.033,90 Euro), CSU (208.719,17 Euro) und Linkspartei (175.000 Euro). Als einzige Partei blieben bislang die Grünen ohne größere Spende.

Meistens sind es Mehrfachspender

Die Parteispenden stammen von insgesamt fünf Unternehmen, zwei Interessenverbänden und vier Privatpersonen. In den meisten Fällen handelte es sich um wiederkehrende Zuwendungen: Acht der elf Großspender hatten die Parteien in den Jahren 2000 bis 2009 bereits mit Spenden von zusammen 19 Millionen Euro bedacht.

Künftig jeden Monat die aktuellen Parteispenden ab einer Höhe von 50.000 Euro

www.abgeordnetenwatch.de veröffentlicht künftig jeden Monat die aktuellen Parteispenden ab einer Höhe von 50.000 Euro. Außerdem führt www.abgeordnetenwatch.de ein Parteispenden-Barometer ein, aus dem sich die Gesamthöhe der Spenden, die eine Partei in dieser Wahlperiode bereits erhalten hat, ablesen lässt (…).

Der ganze Text zu den Großspenden an Parteien ist nachzulesen auf der Seite http://blog.abgeordnetenwatch.de/2010/07/26/parteien-erhielten-2-mio-euro-an-grosspenden/

   Sende Artikel als PDF   

Rot-Grün in Baden-Württemberg im Aufwind

Rot-Grün hat laut einer Umfrage zum ersten Mal in der Geschichte Baden-Württembergs eine Mehrheit vor dem bürgerlichen Lager aus CDU und FDP. Rechnet man die Linke dazu, kommt Rot-Rot-Grün im Südwesten in der neuen Erhebung auf satte 50 Prozent.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Der Wahlkampf in Baden-Württemberg hat jedoch noch gar nicht begonnen. Die Umfrage spiegelt, so die Stuttgarter Zeitung, vor allem den augenblicklichen Bundestrend wider.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2571881_0_9521_-kommentar-zu-rot-gruen-im-suedwesten-im-aufwind.html

   Sende Artikel als PDF   

„75.000 geheime Berichte über den Afghanistan-Krieg im Internet“ – Nachzulesen auf der Seite Wikileaks

Das Internetforum WikiLeaks veröffentlichte am Sonntag, 26. Juli 2010, mehr als 75.000 geheime US-Militärberichte über den Krieg in Afghanistan. Insgesamt beinhaltet das „The Afghan War Diary“ (Das Tagebuch des Afghanistan-Krieges) über 91.000 geheime Berichte des Afghanistan-Kriegs aus den Jahren 2004 bis 2010.

Todbringende Militäraktionen, beteiligte Einheiten und Waffensysteme

Die Berichte beschreiben todbringende Militäraktionen, machen genaue geografische Angaben zu den Orten der jeweiligen Militäraktionen, die beteiligten Militäreinheiten und die verwendeten Waffensysteme.

Das Tagebuch des Afghanistan-Krieges ist zu finden auf der Internetseite http://wikileaks.de/wiki/Afghan_War_Diary,_2004-2010

   Sende Artikel als PDF   

„Mord an Babette H. aus Creglingen-Finsterlohr“ – Eines der letzten Euthanasie-Opfer in Grafeneck

Gedenkveranstaltungen für Opfer der NS-Euthanasie – bei der kranke, behinderte oder damals für krank oder behindert erklärte Menschen von den Nazis getötet wurden, sollen am Sonntag, 12. Dezember 2010, in allen Ortschaften stattfinden, aus denen Opfer stammen, die am 13. Dezember 1940 in Grafeneck auf der Schwäbischen Alb vergast und verbrannt wurden. Über 10.000 Menschen wurden von den Nazis in Grafeneck ermordet.

Von den Initiativen Stuttgarter Stolpersteine und „Die AnStifter, Interculturelle Initiativen e.V – gemeinsames Projekt „Spur der Erinnerung“

Auch eine Frau aus Creglingen-Finsterlohr unter den letzten Mordopfern

In Grafeneck auf der Schwäbischen Alb wurden am 13. Dezember 1940 im Rahmen der NS-„Euthanasieaktion“ die letzten Menschen vergast und verbrannt. Es waren:

Babette H., 45 Jahre alt, Finsterlohr (heute Teilort von Creglingen), Erwin W., 19 Jahre, Flein, Karl W,, 16 Jahre, Herkunft unbekannt, Gregor B,, 47 Jahre, Augsburg, Wilhelm H., 55 Jahre, Glems (heute Teilort von Metzingen), Julie F., 30 Jahre Hemmingen, Erwin D., 23 Jahre Jebenhausen (heute Teilort von Göppingen), Frieda H., 24 Jahre, Kleinsachsenheim (heute Teilort von Sachsenheim), Lydia A., 28 Jahre, Höfingen (heute Teilort von Leonberg), Hans B., 23 Jahre, Nagold, Karl V., 29 Jahre, Obernhausen (heute Teilort von Birkenfeld), Gertrud K., 32, Jahre, Richard R., 43 Jahre und Richard W., 66 Jahre, aus Reutlingen, Karl P., 26 Jahre Schluckenau (heute Sluknov in Tschechien), Otto G. 38 Jahre, und Eugen St., 33 Jahre, aus Schwäbisch Gmünd sowie aus Stuttgart Heinrich R., 21 Jahre, Karl B., 36 Jahre sowie Herbert F., 18 Jahre.

Mörder feierten noch Weihnachten in Grafeneck

Die Menschen kamen aus dem diakonischen Behindertenheim Mariaberg bei Gammertingen. Die Mörder feierten noch Weihnachten in Grafeneck und wechselten anschließend nach Hadamar in Hessen, um ihr Vernichtungswerk weiter fortzuführen.

Kirchenglocken sollen Tonspuren von allen Herkunftsgemeinden nach Mariaberg legen

Am 12. Dezember 2010, Sonntagnachmittag, sollen in allen Herkunftsorten Erinnerungsveranstaltungen für die oben aufgeführten Menschen stattfinden, stellvertretend für die über 10.600 im Grafeneck ermordeten Menschen. Daneben wollen wir am Montag, 13. Dezember, dem 70. Jahrestag mit Kirchenglocken Tonspuren von allen Herkunftsgemeinden bis nach Mariaberg legen. Wir denken, dass in annähernd 400 Kirchen die Glocken läuten werden – in Erinnerung an den Mord an kranken und behinderten Menschen einerseits und andererseits zur Achtsamkeit im Umgang mit den Menschen, die nicht der medizinischen, sozialen oder gesellschaftlichen Norm entsprechen als auch den Grenzsituationen am Beginn und Ende des Lebens. Es ist ein Bemühen, Spuren sicht- und wahrnehmbar zu machen und einmal den Trott des Alltags zu überschreiten – in Birkenfeld, in Flein oder auch in Stuttgart oder Berlin.

Veranstalter bittet um Mitarbeit und/oder Spenden

Wir stehen in der Umsetzungsphase und brauchen Ihre Hilfe. Wenn Sie Geld erübrigen und uns geben können, ist es für uns sehr hilfreich – wichtiger ist uns aber Ihre ideelle Begleitung als Einzelperson oder als Familie, als Schulklasse oder Schule, als Firma oder Betriebsrat, als Behörde oder Personalrat, als kirchliche oder weltliche Gemeinde, als Initiative oder Sportverein – alle sind uns wichtig und wertvoll.

Spendenkonto/Spendenbescheinigung

Unter www.spurensicherung.info, links, Rubrik „ideelle Unterstützung“ finden Sie die Möglichkeit, sich als ideelle(r) Unterstützerin/er einzutragen und mit Ihren Namen, Ihrem Status und Ihrer Reputation das Bürgerprojekt „SPURENSICHERUNG“ zu unterstützen. Wenn Sie daneben auch noch etwas Geld abgeben können sind wir dankbar – unser Konto: 229 234 2, BLZ: 600 501 01, Bank: BW Bank, Kontoinhaber: AnStifter, Stichwort: Spur, eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung. Bitte geben Sie doch die Information in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weiter.

Danke und mit freundlichem Gruß

Harald Habich

P.S.: Die Stuttgarter Erinnerungsveranstaltung verzichtet auf Reden – stattdessen werden Künstler mit und ohne Behinderung durch Musik, Tanzperformance, Pantomime und weitere Ausdrucksformen das besondere Wesen der Veranstaltung konstruieren.

Kontakt: Harald Habich, Walter-Heller-Straße 29a, 70563 Stuttgart, Telabends: 0711 / 735 631 3, E-Mail: habichha@t-online.de

Einrichtungen, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten übernehmen Schirmherrschaft

Das BohnenCafe, ein Arbeitsort für Menschen mit Behinderungen des Caritasverbandes für Stuttgart, und der heilpädagogische Kindergarten der Karl-Schubert-Schule für seelenpflegebedürftige Kinder, Stuttgart Degerloch, haben gemeinsam für die Erinnerungsveranstaltung eine Schirmherrschaft übernommen.

Weitere Informationen im Internet:

www.Stolpersteine-stuttgart.de

www.die-anstifter.de

www.spur-der-erinnerung.de

WWW.BOHNENCAFE.DE

www.karl-schubert-schule.de

www.spurensicherung.info.de

   Sende Artikel als PDF   

„Hohenloher Tagblatt goes Anzeigenblättchen“ – Ralf E. Stegmayer zum stellvertretenden Redaktionsleiter ernannt

Einen weiteren Schritt hin zum Anzeigenblättchen hat die Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt (HT) vollzogen. Mit Ralf E. Stegmayer bekommt das HT einen neuen stellvertretenden Redaktionsleiter und Chef vom Dienst (CvD). Der 43-jährige Mittelfranke hat bisher für Anzeigenblätter gearbeitet. In solchen kostenlosen Zeitungen wird vor allem PR-Material veröffentlicht, auf keinen Fall aber aufklärerischer Journalismus betrieben.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Gier nach Werbeanzeigen verhindert kritischen Journalismus

Erst zu Beginn des Jahres 2010 hatte das Hohenloher Druck- und Verlagshaus (HDV), das die Crailsheimer Lokalzeitung herausgibt, einen neuen Geschäftsführer eingestellt. Thomas Scherf-Clavel leitete zuvor das Anzeigengeschäft der Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg, davor unter anderem die Anzeigensparte des Donaukurier in Ingolstadt. Beides sind keine passenden Qualifikationen, um die HT-Redakteure und freien Mitarbeiter des HT zu mehr investigativem Journalismus zu motivieren.

PR-Journalismus und lokale Seifenopern

Was die Region „Altkreis Crailsheim“ braucht, sind aber nicht noch mehr seichter PR-Journalismus und „lokale Seifenopern“, sondern kritische Geschichten über lokalpolitische, wirtschaftliche, kulturelle, gesellschaftliche und sportliche Themen. Mit der eingeschlagenen Richtung in der Personalpolitik entfernt sich das Hohenloher Tagblatt immer weiter von seinem eigentlichen Auftrag – die Menschen über relevante Dinge, Hintergründe und Missstände umfassend und unabhängig zu informieren.

Andreas Harthan weiter Lehrling als Leiter

Seine Ausbildung „vom Lehrling zum Leiter“ (HT vom 24. Juli 2010) darf der 50-jährige Andreas Harthan beim Hohenloher Tagblatt fortsetzen. Der frühere HT-Kulturredakteur und HDV-Betriebsratsvorsitzende wurde von den HDV-Gesellschaftern in seinem Amt als HT-Redaktionsleiter bestätigt. Seit Anfang 2010 war der gebürtige Stuttgarter, der seit den 1980er Jahren bei der Crailsheimer Lokalzeitung arbeitet, als „kommissarischer Redaktionsleiter“ tätig.

Bartels und Zigan?

Was machen jetzt eigentlich der ehemalige Redaktionsleiter Mathias Bartels alias Mathias Schäfer und sein früherer Stellvertreter Harald Zigan? Die beiden degradierten Redakteure arbeiten laut Impressum noch immer für das Hohenloher Tagblatt – fragt sich nur was?.

Weitere Informationen zum Hohenloher Tagblatt in Hohenlohe-ungefiltert:

Journalisten-Chamäleon Andreas Harthan wechselt die Seiten – Neuer HT-Geschäftsführer Scherf-Clavel war bisher vor allem Anzeigenverkäufer https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=6387

   Sende Artikel als PDF   

„Tetra-Funk bedroht unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Kinder und damit unsere Zukunft“ – Offener Brief an die Polizeigewerkschaft in Schwäbisch Hall

Einen Offenen Brief zur geplanten Einführung von Tetra-Funk schrieb Beate Braun – nach eigenen Angaben für die „Mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen im Landkreis Schwäbisch Hall“ – am 24. Juli 2010 an Rolf Kircher von der Gewerkschaft der Polizei in Schwäbisch Hall.

Offener Brief:

Von Beate Braun, Obere Wiesen 9, 74544 Michelbach/Bilz

An die
Gewerkschaft der Polizei in Schwäbisch Hall

Herrn Rolf Kircher
Gräterweg 8
74523 Schwäbisch Hall

Mit gleicher Post an:
Innenministerium Baden-Württemberg
Herrn Christian Rech
Projektleiter TETRA BaWü
Herrn Christian Nill
Polizeidirektion Schwäbisch Hall
Herrn Günther Freisleben
Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Schwäbisch Hall
Herr Konrad Stöcker

Zur Kenntnis
Pressesprecher der Polizeidirektion Schwäbisch Hall
Herrn Ulrich Stuiber
BürgermeisterInnen und Gemeinderäte

OFFENER BRIEF

Geplante Einführung der TETRA-Technologie

Sehr geehrter Herr Kircher,
das Innenministerium ist im Begriff ein Funksystem (TETRA) einzuführen, das ein hohes Gesundheitsrisiko birgt. Dass dieses System darüber hinaus auch für eine Kostenexplosion und enorme Folgekosten – u. a. für Energie – sorgt und in der Anwendung erhebliche Schwächen hat, dürfte Ihnen bestens bekannt sein.

TETRA strahlt ununterbrochen, 24 Stunden am Tag, unabhängig davon, ob gerade gefunkt wird oder nicht. Übertragen auf Schnurlostelefone entspricht dies der veralteten DECT-Technologie, für deren Ablösung sich das Bundesamt für Strahlenschutz einsetzt.

Für TETRA werden Frequenzen genutzt, von deren Anwendung Wissenschaftler dringend abraten und die bei der englischen Bevölkerung und den PolizeibeamtInnen bereits zu Gesundheitsschäden geführt haben. Dazu zwei Beispiele:

– Motorola, Hauptproduzent von TETRA-Geräten, beauftragte einen führenden Wissenschaftler, Professor Ross Adey, die Gesundheitsfolgen von Mikrowellenfunksystemen zu untersuchen. Nachdem dieser empfohlen hatte die TETRA-Frequenzen nicht zu nutzen, weil sie zu Kopfschmerzen, Krebs, dem Zusammenbrechen des Immunsystems und dergleichen führen könnten, wurden ihm die Forschungsgelder entzogen und seine Empfehlung ignoriert. Die nächsten Wissenschaftler, die mit der Risikoabschätzung beauftragt wurden, kamen zu derselben Schlussfolgerung und erlitten dasselbe Schicksal.

– Barrie Trower, Experte für Mikrowellenwaffen und langjähriger Mitarbeiter der britischen Regierung, gab 2001 im Auftrag des britischen Polizeiverbandes ebenfalls ein Gutachten zu den gesundheitlichen Auswirkungen der TETRA-Frequenzen (Anlage). Auch seine Warnungen wurden ignoriert.

Bei der englischen Bevölkerung und den englischen PolizeibeamtInnen hat TETRA bereits zu Gesundheitsschäden geführt. Laut www.Telegraph.co.uk vom 1. Januar 2010 haben inzwischen 176 PolizeibeamtInnen Klage wegen Strahlenschäden eingereicht.

Wundern Sie sich, wenn die informierte Bevölkerung in Sorge ist?

Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz waren 2003 in Deutschland
zirka 6 Prozent der Bevölkerung elektrosensibel, also knapp 5 Millionen Menschen, darunter auch Kinder und Jugendliche. Hochrechnungen zufolge könnten bis 2017  50 Prozent der Bevölkerung elektrosensibel sein (BUND-Positionspapier ‚Für zukunftsfähige Funktechnologien‘, Seite 16). Wo sollen diese Menschen nach der flächendeckenden Installation des neuen TETRA-Funksystems leben? In welche Schulen sollen betroffene Kinder gehen?

Die möglichen Gesundheitsschäden durch TETRA stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Deshalb ist die Einführung unverantwortlich.

Darüber hinaus bekommt die Polizei mit TETRA eine Technologie von gestern (wieder mal?). Jedes Allerweltshandy kann mehr. So wird es z. B. unseres Wissens mit TETRA nicht möglich sein, Fingerabdrücke oder Kartenausschnitte zu übermitteln. Dazu wären teuere Zusatzpakete nötig, die im Moment nicht finanzierbar sind. Schon jetzt ist der Bundesrechnungshof wegen der Kostenexplosion alarmiert.

Abschließend:

Die Bürgerinitiativen stellen nicht in Abrede, dass das Polizeifunksystem in seiner derzeitigen Form den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht. Eine Runderneuerung des bestehenden analogen Behördenfunkssystems ist zweifellos notwendig.

Entscheidungen können revidiert, Verträge gelöst werden, wenn der Wille da ist.

Wir appellieren an Sie,  werden Sie als Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei unserer Region Ihrer Verantwortung gerecht – im besonderen gegenüber Ihren Kolleginnen und Kollegen – und setzen Sie sich nachdrücklich dafür ein, dass die Testläufe abgebrochen werden und gesundheitsschädliche TETRA-Technologie nicht zum Einsatz kommt.

Diese Technologie bedroht unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Kinder und damit unsere Zukunft.

Können Sie das verantworten?

Wir bitten um Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Beate Braun
(für die Bürgerinitiativen)

Zur Person:

Beate Braun ist nach Recherchen von Hohenlohe-ungefiltert Mitglied des Kreistags des Landkreises Schwäbisch Hall. Sie gehört der sechsköpfigen Fraktion Grüne/ÖDP an. Sie ist eines von fünf Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen. Das sechste Fraktionsmitglied gehört der ÖDP an. Der Kreistag Schwäbisch Hall besteht aus dem Landrat Gerhard Bauer als Vorsitzendem und 60 ehrenamtlich tätigen KreisrätInnen. Die Sitzungen des Kreistages und seiner Ausschüsse sind in der Regel öffentlich.

Bündnis 90/Die Grünen wird im Schwäbisch Haller Kreistag vertreten von (siehe auch http://kvsha.objectis.net/kt/):

Hans-Joachim Feuchter, Schrozberg, Fraktionsvorsitzender, Mitglied im Verwaltungs- und Finanzausschuss
Andrea Herrmann, Schwäbisch Hall, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Technik
Claudia Kern-Kalinke
Reinhard Huppenbauer, Schwäbisch Hall, Mitglied im Verwaltungs- und Finanzausschuss
Beate Braun, Michelbach/Bilz, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Technik, KV Hohenlohe

Weitere Informationen zum Thema Tetra-Funk im Landkreis Schwäbisch Hall auf der Internetseite Hohenlohe-ungefiltert:

“Mit Stacheldraht drumherum – Digitalfunk: Zaun soll vor Kritik schützen” – Offener Brief an das Haller Tagblatt https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=8315

Anlage: Trower Bericht aus England

Mittwoch, 14. Januar 2009
Offener Brief von Barrie Trower – To whom it may concern…

Die Kommunikationsindustrie ist wegen ihrer Nützlichkeit für Regierungen, Finanzwelt, Geheimdienste und Kriegführung mit fortschreitender Technologie daran, sich der Kontrolle durch den Einzelnen zu entwinden. Anfänglich bezeichnete man die modernen Funksysteme als „gepulst“. Als man jedoch merkte, wie die heimliche Mikrowellen-Kriegführung darauf beruht, dass das menschliche Gehirn in solche Pulsungen einkoppelt, wollte man die Pulsung in „Modulation“ umbenennen. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist winzig klein, aber der Effekt ist genau derselbe. Nur der Name wurde geändert. Ich glaube, dies erklärt die dramatischen Verhaltensänderungen, deren Zeugen wir jetzt sind – Gruppensuizid, Zerrüttung des Schulklimas, Aggression und so weiter. Über Jahre habe ich eine Liste bekannter Einkoppelungseffekte dieser Mikrowellen (gefolgt von neuronaler Langzeit-Potenzierung) zusammengetragen. Man muss nur bedenken, dass jeder Mensch individuell etwas unterschiedlich reagieren wird, auch wenn die betroffene Stelle im Gehirn (temporal, amygdaloid temporal, parotid usw.) dieselbe ist.

Pulse (=Modulationen) pro Sekunde

Mögliche Auswirkungen:

1 Herzschlagrhythmus
1 – 3 Schlafmuster
3 – 5 Paranoia, Halluzinationen, Erinnerungsverlust, Illusionen, Benommenheit, „Absenzgefühl“
6 – 7 Depression, Suizidgefühle, Sehverzerrungen, Verwirrtheit
8 – 11 Kann nicht entspannen, Gefühl des Unwohlseins, trübe Stimmung
11 – 13 Ärgerlichkeit, manisches Verhalten, Bewegungsstörungen, Blitze, Appetitverlust
14 – 18 Kleine Anfälle, gestörte Orientierung, Hör- und Sehstörungen
18 + Entschlussunfähigkeit, sensorische Probleme (Seh-, Tast- und Gehörsinn)
24 + * Verwirrtheit, Flimmern, Blitzlichter, Schwindel
35 + Raserei, Hyperaktivität
40 + Angst, Schlafstörungen, verlängerte Reaktionszeit, Entschlussunfähigkeit
* Eine Pulsfrequenz von 25 s-1 kann die am Sehvorgang und an der Herzfunktion beteiligten Neurotransmitter unterbrechen.

Eine empfindliche Person kann offensichtlich irgendeine Kombination dieser Auswirkungen verspüren. Elektrosensible Menschen werden manche ihrer eigenen Symptome erkennen. Meine Ausführungen über Elektrosensibilität und das Gehirn kann man unter www.mastsanity.org finden. Ich denke, das Problem liegt darin, dass junge Regierungen und junge Kommunikationstechniker keine Kenntnis haben von der Kriegführung während des Kalten Krieges und nicht wissen, wen sie fragen könnten; selbst wenn sie das täten, würde die Regierung die Sache wahrscheinlich abstreiten.

Wer eine Klärung in Bezug auf das Vorangehende möchte, oder falls ich sonst irgendwie helfen könnte, lassen Sie es mich bitte wissen.
Barrie Trower
3 Flowers Meadow
Liverton, Devon
TQ12  6UP
Phone 01626 821014

Dieser Offene Brief wurde publiziert unter http://weepnews.blogspot.com/2009/01/open-letter-open-letter-from-barrie.html, siehe auch WEEP, The Canadian Initiative to Stop Wireless, Electric, and Electromagnetic
Pollution, www.weepinitiative.org

Barrie Trower ist der Verfasser des umfangreichen  “Vertraulichen Berichtes über TETRA für die Polizei von England und Wales” vom September 2001, in welchem er vor der Einführung des gepulsten TETRA-Polizeifunks warnte. Seine Warnung wurde von der Regierung nicht beachtet. Das TETRA-Funksystem wurde eingeführt, und seither ist die britische Regierung immer wieder konfrontiert mit Berichten über Gesundheitsschäden bei
Polizeibeamten. Gemäß Aussage des Polizistenverbandes wurden bis Ende 2009 insgesamt 176 Einzelklagen von Polizeibeamten eingereicht. – Das gepulste TETRA-Funksystem ist zur Zeit auch in Deutschland im Aufbau.

Barrie Trower im Interview mit Jenny Crwys-Williams auf “Talk Radio 702” vom 19. April 2010 “Electromagnetic Radiation and its effect on the brain” – Audio Podcast: http://www.702.co.za/pages/podcast/podcast_bestofjenny.asp / Mitschrift: http://inthesenewtimes.com/2010/04/24/barrie-trower-on-microwave-radiation-stealth-warfare-and-public-health/

Auszug aus dem Interview: “… In den 50-er und 60-er Jahren während des Kalten Krieges hat man herausgefunden, dass Mikrowellen als heimliche Waffe verwendet werden können. Die Russen bestrahlten die amerikanische Botschaft während des Kalten Krieges, und davon kriegten alle, die in der Botschaft arbeiteten, Krebs, Brustkrebs, Leukämie und was auch immer. Und dann merkte man, dass schwach strahlende Mikrowellenwaffen perfekte, gegen dissidente Gruppen rund um die Erde heimlich einsetzbare Waffen waren, weil man die dissidenten Gruppen krank machen konnte; man konnte ihnen Krebs machen, ihre geistige Lebensanschauung ändern, ohne dass sie überhaupt wussten, dass sie bestrahlt wurden; und eine meiner besonderen Aufgaben – ich befragte elf Jahre lang gefangene Spione – eine meiner besonderen Aufgaben war es, herauszufinden, welche besonderen Frequenzen der Mikrowellen sie für welche besonderen Opfer einsetzten, wenn ich dieses Wort benutzen darf, und was die Wirkung war, und ich stellte ein Dossier zusammen… Ich bin möglicherweise der einzige auf der Welt mit der kompletten Liste… Ich stellte ein Dossier zusammen, welche Mikrowellen-Pulsfrequenzen einer Person welchen psychischen oder physiologischen Schaden zufügen…“

Übersetzung des Offenen Briefs durch www.buergerwelle-schweiz.org

Juni 2010
Barrie Trower, Offener Brief 14.01.09

   Sende Artikel als PDF   

„Zwei Mohikaner bleiben zurück“ – Sieben FDP-Stadträte verlassen ihre Fraktion im Öhringer Gemeinderat

Aus Protest gegen die Bundespartei haben sieben Stadträte die FDP-Fraktion im Gemeinderat von Öhringen (Hohenlohekreis) verlassen. Damit solle ein „deutliches politisches Signal nach Berlin“ gesetzt werden, meldete der Südwestrundfunk (SWR) gestern, Mittwoch, 21. Juli 2010.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Fraktion „Liberale Bürger Öhringen“ gegründet

Die sieben ausgetretenen Stadträte arbeiten laut SWR-Informationen künftig als neue Fraktion unter dem Namen „Liberale Bürger Öhringen“ zusammen. Drei von ihnen hätten zudem ihr FDP-Parteibuch zurückgegeben. Die FDP-Fraktion im Stadtrat besteht jetzt nur noch aus zwei Mitgliedern und genießt somit keinen Fraktionsstatus mehr. Bei der Kommunalwahl im Juni 2009 war die FDP in Öhringen hinter der CDU (13 Sitze) zweitstärkste Fraktion geworden. Der Gemeinderat Öhringen hat in der Periode 2009 bis 2014 insgesamt 38 Stadträte.

Weitere Informationen:

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6668934/1lot097/

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/did=6675210/pv=video/nid=1622/1vuax8v/index.html

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/baden-wuerttemberg_artikel,-Sieben-Raete-treten-aus-Partei-aus-Wortbruch-und-Klientelpolitik-_arid,107033.html

http://www.oehringen.de/stadt-info/gemeinderat.html

http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/art1919,1894635

http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/FDP-Oehringen;art1919,1895815

FDP-Ortsverband Öhringen:

Heute (Donnerstag, 22. Juli 2010, um 15.30 Uhr) stand der aus der Partei ausgetretene Siegfried Lauk noch als verantwortlicher Vertreter der FDP in Öhringen auf der Internetseite http://www.fdp-hohenlohe.de/ (Ortsverband Öhringen).

Im Wortlaut:

Verantwortlich: Siegfried Lauk
Poststraße 78
74613 Öhringen
Tel. (07941) 608461
s.lauk@t-online.de

Keine Informationen der FDP Hohenlohe

Die FDP im Hohenlohekreis veröffentlichte bis Donnerstag, 22. Juli 2010, um 15.30 Uhr noch keine Informationen und Stellungnahmen zu den Austritten der sieben Fraktionsmitglieder im Öhringer Gemeinderat. Zuletzt brachte die FDP Hohenlohe folgende Meldung auf ihrer Internetseite:

„Drei Vertreter der Region in FDP-Führung“

„Ute Oettinger-Griese zum dritten Mal als Beisitzerin in den Landesvorstand gewählt. Ute Oettinger-Griese, FDP-Bezirksvorsitzende der Region Heilbronn-Franken und Kreisvorsitzende der FDP Hohenlohe wurde zum dritten Mal als Beisitzerin in den Landesvorstand gewählt. Sie setzt sich vor allem für den ländlichen Raum ein. Neu im Vorstand ist Stephen Brauer, der FDP- Kreisvorsitzende aus Schwäbisch Hall. Michael Link, MdB ist mit einem Spitzenergebnis von 94,48 Prozent als Landesschatzmeister wiedergewählt worden.“

   Sende Artikel als PDF   

„Ökobauern forschen für gutes Brot“ – Getreide muss in Hohenlohe mit weniger Wasser auskommen

Sommerhitze schon im April, Kälte zwischen Mai und Juni, stets zu wenig Regen: Die ersten Auswirkungen des Klimawandels  setzen nicht nur den Menschen zu. Seit 17 Jahren suchen Biobauern im Landkreis Schwäbisch Hall nach Sorten, die damit besser klar kommen und zudem optimal an den Öko-Landbau angepasst sind. Sie sollten gute Erträge und hervorragende Qualitäten liefern.

Von Iris Mühlberger, Rot am See-Reinsbürg, Pressestelle Demeter Baden-Württemberg

„Direkter Nutzen für die Bauern“

Mehr als 100 Öko-Bauern aus den Kreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohe, Ansbach, Main-Tauber, Ostalb und Rems-Murr kamen kürzlich auf die Felder des Demeter-Betriebes von Johanna Faure in Crailsheim-Beuerlbach. Dort machte Reiner Schmidt vom Beratungsdienst Ökologischer Landbau Schwäbisch Hall dieses Jahr seine Sortenversuche. Interessiert begutachteten die Bauern den Wuchs der Getreidearten, die Größe der Ähren, schauten, ob sich Beikraut zwischen den Körnerleguminosen (Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen und Soja) breit macht. Dass so viele Bauern anwesend waren, hängt auch mit dem direkten Nutzen zusammen, den die Bauern von den Sortenversuchen haben. Auf den Feldern sehen sie direkt, wie sich die einzelnen Sorten auf hiesigen Böden und dem dortigen Klima entwickeln. “Das sagt den Praktikern mehr, als eine schriftliche Auswertung“, ist sich Reiner Schmidt sicher.

Bioanbau bevorzugt höherwüchsige Sorten

Der Anlass überhaupt Sortenversuche durchzuführen, war die 1992 beschlossene EU-Bioverordnung. Sie legte fest, dass Biobauern auch Biosaatgut verwenden müssen. “Wir im Ökolandbau brauchen andere Sorten, speziell beim Getreide“, ist Reiner Schmidt überzeugt. Im konventionellen Landbau würden kurzwüchsige Getreidesorten verwendet oder sie mit Hilfe von Spritzmitteln im Wuchs gehemmt. Im Bioanbau würden höherwüchsige Sorten bevorzugt. So habe das Wildkraut weniger Chancen groß zu werden. Außerdem würde darauf geachtet, dass das letzte Blatt am Halm einen großen Abstand zur Ähre hat. Denn auf den Blättern siedelten sich oft Pilze an.

Keine Gentechnik

Es gibt auch erste Empfehlungen, welche Sorten sich angesichts des Klimawandels besser eignen. “Sie müssen zum Beispiel mit Trockenheit umgehen können“, so der Demeter-Berater. Bei den Versuchen in den vergangenen Jahren habe sich auch gezeigt, dass Weizen mit Grannen – das sind die “Haare“ an den Ähren – diese Eigenschaft aufweise. „Allerdings ist der Ertrag etwas geringer“, so die Erfahrung des anwesenden Demeter-Züchters Berthold Heyden vom Keyserlink-Institut in Salem. Weitere zwei biodynamische Getreidezüchter, Hartmut Spieß (Frankfurt) und Peter Kunz (Schweiz), waren ebenfalls nach Beuerlbach gekommen, um ihre Öko-Sorten vorzustellen. Die Züchtungsarbeit findet ausschließlich auf anerkannten Ökoflächen statt. Gentechnik setzen die Öko-Züchter in ihrer Arbeit ganz bewusst nicht ein. Besonderen Applaus bekamen Wolfgang Kampman und sein 15-jähriger Sohn Michael für die Vorstellung ihrer zwei selbst gezüchteten Weizensorten. Die beiden haben vor zehn Jahren auf ihrem Demeter-Betrieb in Crailsheim-Tiefenbach begonnen, Sorten zu kreuzen.

Bio-Weizen und Bio-Dinkel werden hauptsächlich zu Bio-Backwaren verarbeitet

Vor 17 Jahren startete der Öko-Getreidesortenversuch mit sieben Sorten. In der Zwischenzeit sind es allein 31 Weizensorten, 8 Dinkel- und 11 Roggensorten. Hinzu kommen die Urgetreide Emmer und Einkorn sowie mehrere Körnerleguminosen wie Sojabohnen, Lupinen, Erbsen und Ackerbohnen. In Hohenlohe wird das konventionell angebaute Getreide überwiegend ans Vieh verfüttert. Dagegen werden Bio-Weizen und Bio-Dinkel hauptsächlich zu Bio-Backwaren verarbeitet. Auch im Kreis Schwäbisch Hall verwenden eine ganze Reihe handwerklich arbeitender Bäckereien das in der Region angebaute Bio-Getreide. Deshalb werden speziell die Backqualitäten der Sorten untersucht. Je höher der Anteil von Klebereiweiß, desto lockerer wird das Gebäck.

Biobauern wollen Viehfutter selbst herstellen, um einen regionalen Kreislauf zu fördern

Seit vier Jahren macht Reiner Schmidt Sortenversuche mit Körnerleguminosen. Diese eiweißhaltigen Pflanzen werden für die Tierernährung benötigt. „Während konventionell wirtschaftende Bauern Import-Soja als Kraftfutter verwenden, wollen Biobauern das Viehfutter selbst herstellen, um damit einen regionalen Kreislauf zu fördern.“ Auch politische Einstellungen spielten eine Rolle. „Die Ablehnung von gentechnisch verändertem Soja oder von der Abholzung des tropischen Regenwalds zu Gunsten von Sojaplantagen“, so Reiner Schmidt. Noch sei das Anbaurisiko der anspruchsvollen Sojapflanze in der Region zu hoch, als dass er den Anbau zur Zeit empfehlen könne. „2007 war das Frühjahr zu trocken und die Sojabohnen gingen nur lückig  auf. 2008 war das Frühjahr nasskalt und es gab Probleme mit Unkraut. Vergangenes Jahr fraßen Rehe und Hasen die jungen Pflanzen ab.  Dieses Jahr stehen die Pflanzen bis jetzt ganz gut auf dem Feld.“ Doch der Demeter-Berater ist zuversichtlich, dass der Anbau auch hier klappen kann, denn im Raum Heilbronn werde Soja bereits erfolgreich angebaut.

Weitere Informationen:

Iris Mühlberger Pressestelle Demeter Baden-Württemberg, Telefon 07958/926391

E-Mail: presse@demeter-bw.de

Internet: www.demeter-bw.de

   Sende Artikel als PDF