„Was will die NPD?“ – Diskussionsveranstaltung des Vereins „Weiler schaut hin!“

Eine Infoveranstaltung zum Thema „Was will die NPD?“ findet am Mittwoch, 28. Juli 2010, um 19 Uhr im Vereinsheim des TV Weiler, Jahnstraße 1, in Schorndorf-Weiler  statt.

Vom Verein Weiler schaut hin! e.V.

Zusammenleben ohne Rassismus und Nazihetze

Der Verein „Weiler schaut hin! e.V.“ will im Laufe des Jahres 2010 deutliche Zeichen für ein Zusammenleben ohne Rassismus und Nazihetze setzen und öffentlichen Druck gegen das NPD-Haus Linde in Weiler aufbauen. Beginnen wird dies mit dieser Diskussionsveranstaltung, in deren Rahmen einerseits über die NPD, ihre Ziele und Herangehensweisen informiert und andererseits die Arbeit und Zielsetzung von „Weiler schaut hin!“ vorgestellt und diskutiert werden soll. Alle Bürgerinnen und Bürger sind hierzu eingeladen.

Weitere Informationen im Internet auf der Seite http://www.weiler-schaut-hin.de/pageID_9907962.html

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„Mit Stacheldraht drumherum – Digitalfunk: Zaun soll vor Kritik schützen“ – Offener Brief an das Haller Tagblatt

Offener Brief von Roman Schmitt aus Kirchberg/Jagst-Hornberg an die Redaktion der Lokalzeitung Haller Tagblatt in Schwäbisch Hall.

Sehr geehrter Herr Dyba, sehr geehrte Redaktion,

gut, dass Sie über die Funkanlage Michelbach, Gemarkungsgrenze Gschlachtenbretzingen, und die berechtigte Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger berichten!

(…)

In Oberammergau muss der Pfarrer 20 Kilometer entfernt im Wald schlafen, im Sommer und im Winter. Der erste Bürgermeister kämpft an der Seite der BürgerInnen:

http://gigaherz.ch/pages/posts/pfarrer-die-ihren-beruf-ernst-nehmen-leben-gefaehrlich1260.php

http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/krankheitsfaelle/OberamBuergerm.pdf

http://www.funkfrei.net/berichte/oberammergau.htm

Mitte der 90er Jahre, vor Beginn des flächendeckenden Mobilfunks gab es zum Beispiel im Garmischer Krankenhaus nur zirka 500 Chemotherapien im Jahr – und heute sind es über 3000.

Es ist höchste Zeit, dass die Bürgermeister (und auch die VertreterInnen in den Kommunalparlamenten) in Schwäbisch Hall, Kirchberg, Rot am See und anderswo nunmehr öffentlich und unmissverständlich erkennen lassen, dass ihre Amtseide, sich mit ihrer ganzen Kraft für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen, Gültigkeit besitzen, und zwar in einer Angelegenheit, in der es um Leben und Tod geht:

Herr Schuldirektor a.D. Hans Schmelzer aus Helmstadt beobachtete, dass etliche seiner Nachbarinnen und Nachbarn an Krebs erkrankten und zum Teil starben. Er zeichnete nach sorgfältigen Messungen die Abstrahlrichtung des Helmstadter Mastes auf einen Stadtplan ein. Dann markierte er die Häuser mit Krebsfällen in rot und die Todesfälle in schwarz. Die Mainpost berichtete bereits 2006 darüber: 22 Krebsfälle in der unmittelbaren Nachbarschaft. Unlängst besuchte ich einen Vortrag von Herrn Schmelzer. Mittlerweile gibt es über 33 Krebsfälle, davon die allermeisten in der Abstrahlrichtung des Funkmasten Helmstadt. Herr Schmelzer ist ebenfalls an Krebs erkrankt, seine Frau ist daran gestorben.

http://www.keinweiterermobilfunkmast.de/pdf/Helmstadt_Mainpost_9.11.06.pdf

Es gibt weitere Städte und Wohngebiete, in denen eine solche Bürger-Untersuchung durchgeführt wurde und in Wohngebieten mit ca. 200-500 Einwohnern ähnliche Zahlen ermittelt wurden.

Wenn man nur von einem Minimalwert von 1/oo Krebserkrankungen durch die unverantwortliche flächendeckende Mobilfunk-Mikrowellenstrahlung per Zwang (Die Politik hat strahlungsfreie Lebensräume nicht vorgesehen.) in Deutschland pro 10 Jahre ausgeht, wären das 82.000, also 8200 pro Jahr, von denen viele sterben würden. Das entspricht bis zu 41 Flugzeugabstürzen mit je 200 Passagieren. Was meinen Sie, was los wäre, wenn jedes Jahr 41 Flugzeuge in Deutschland abstürzen würden?

Vor jedem Käse, der mit Bakterien infiziert ist, wie unlängst bei Lidl, wird umgehend im Radio gewarnt und dieser wird sofort aus dem Verkehr gezogen. Hinsichtlich der beschriebenen und hinlänglich bekannten Gefahren der Funk-Mikrowellen, die man weder hört, riecht, sieht und schmeckt, habe ich bisher weder von Behörden noch von Radiosendern wie SFR noch von den privaten Sendern Warnungen gehört. Im Gegenteil, betroffene Bürgerinnen und Bürger werden von der Mobilfunkindustrie und manchen Behörden nicht Ernst genommen, lächerlich gemacht und im Extremfall psychiatrisiert. Erinnert mich an die Ex-DDR. Es ist offenbar politisch unkorrekt, an den gepulsten Mikrowellen zu erkranken und daran zu sterben, bzw. sich dagegen zu wehren.

Das sind die Umgangsformen bezüglich dieses Themenbereiches in Deutschland anno 2010. Die bisherige öffentliche Grenzwertdiskussion wird auf einem Niveau geführt, welches für die Intelligenz der Bürgerinnen und Bürger eine Beleidigung darstellt. Sie gehörte in den Fachbereich der Herren Rüdiger Hoffmann und Gerhard Polt, oder auch von „Mister Bean“ (Entschuldigung an diese Herren), ginge es nicht um Leben und Tod: Nach meinem Kenntnisstand wird lediglich die Temperaturerhöhung an Leichen gemessen, um über Bedenklichkeit oder Unbedenklichkeit einer Strahlenbelastung zu entscheiden. Die Grenzwerte wurden offenbar von einem privaten Verein festgelegt, und zwar weltweit. Ist das Demokratie?

Kein Wunder, dass die Untersuchungen der Bürgerinitiativen und Bürger glaubwürdiger sind als die der Mobilfunkindustrie und als die stereotypen und wirklichkeitsfernen Verlautbarungen mancher Behörden und Politiker.

Ich schließe mich den Ausführungen von Herrn 1. Bürgermeister Zigon aus dem schlimm betroffenen Oberammergau an, „endlich den Vorsorgegedanken in den Vordergrund zu stellen und T-Mobile (und alle anderen Mobilfunkbetreiber (wie Tetra)) zu verpflichten, die neue Technik wieder abzustellen, bis deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit geklärt sind.“

Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen im Landkreis Schwäbisch Hall die Gefahren erkennen und endlich handeln. Dafür ist es allerhöchste Zeit, damit uns die vielen Krebskranken und Toten, hier (und anderswo) erspart bleiben.

Roman Schmitt, D-74592 Kirchberg/Jagst, Baron-Kurt-Straße. 20, Telefon/Fax 07954-92 55 45
20. Juli 2010

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Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum – Anträge können bis 30. September 2010 gestellt werden

Das Land Baden-Württemberg hat das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum – Jahresprogramm 2011 ausgeschrieben. Anträge können bis 30. September 2010 gestellt werden.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Im gewerblichen und privaten Bereich können folgende Vorhaben gefördert werden:

1. Förderschwerpunkt „Arbeiten“
Unterstützt werden kann die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Betrieben durch bauliche Investitionen. Gefördert werden können Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten bis zu einem Höchstbetrag von 200.000 Euro im Zeitraum von drei Jahren. Strukturell besonders bedeutsame Vorhaben wie zum Beispiel Verlagerung aus Gemengelagen oder die Reaktivierung von Gewerbebrachen und die Umnutzung von landwirtschaftlichen Leerständen werden bis zu 15 vom Hundert (v.H.) der zuwendungsfähigen Ausgaben unterstützt.

Möglich ist auch eine Finanzhilfe für größere Erweiterungsinvestitionen und Firmenansiedlungen, die mit einem Fördersatz von bis zu 10 Prozent bedacht werden können.

2. Förderschwerpunkt „Grundversorgung“
Hierunter fällt die Sicherung der Versorgung mit Waren und privaten Dienstleistungen im Ort. Kleine Handwerksbetriebe und Handelsgeschäfte sowie Dorfwirtschaften können für Investitionen einen Zuschuss bis zu 20 Prozent erhalten.

3. Förderschwerpunkt „Wohnen“
Die Schaffung von Wohnraum innerhalb historischer Ortslagen durch Umnutzung vorhandener Gebäude und ortsbildgerechte Neubauten in Baulücken sowie Maßnahmen zur Erreichung zeitgemäßer Wohnverhältnisse (umfassende Modernisierung) können mit einem Fördersatz von 30 Prozent, höchstens 20.000 Euro je Wohnung unterstützt werden. Reine Fassadenverschönerungen und Dachgeschossausbauten sowie Energiesparmaßnahmen werden nicht gefördert. Eine Kombination mit den speziellen Energiesparprogrammen ist jedoch möglich. Nicht zuwendungsfähig sind Mietwohnungen in Neubauvorhaben.

4. Förderschwerpunkt „Gemeinschaftseinrichtungen“
Bei Einrichtungen zur Förderung des Gemeinschaftslebens werden pauschal 60 Prozent der Ausgaben als zuwendungsfähig anerkannt.

5. Kumulierungsverbot
Eine Kumulation mit Mitteln anderer öffentlicher Förderprogramme des Landes ist nur zulässig, wenn dies für die Erhaltung eines stark gefährdeten Kulturdenkmals erforderlich ist.

Nicht zuwendungsfähig sind insbesondere:
Fahrzeuge; reine Ersatzinvestitionen; reine Maschineninvestitionen ohne nachgewiesene strukturelle Effekte;
Mietwohnungen in Neubauvorhaben; Modernisierung, Umbau oder Neubau von Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen sowie Alten- und Pflegeheimen
bei kommunalen Vorhaben zusätzlich; Wasserver- und -entsorgungsmaßnahmen außerhalb von Gewerbegebieten; Modernisierung, Umbau oder Neubau von Rathäusern, Kurhäusern, Sporthallen oder Schwimmbädern
der Grunderwerb zwischen Angehörigen i.S. von § 20 Abs. 5 LVwVfG
die Mehrwertsteuer

Interessenten mit konkreten Bauabsichten sollten sich möglichst frühzeitig, spätestens jedoch bis Donnerstag, 30. September 2010 bei der Stadt Schwäbisch Hall melden. Natalie Karl, Telefon 0791/751 353 und Klaus Lindenmeyer, Telefon 0791/751 472 stehen gerne zur Verfügung. Die Richtlinien für das Programm sowie die Ausschreibung für das Jahr 2011 im Volltext und die entsprechenden Antragsformulare sind unter www.rp.baden-wuerttemberg.de Formulare, Stichwort „ELR“ nachzulesen.

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Crailsheimer fahren bei der Tour de France mit – Mit Drais-Laufrädern vor der 15. Tagesetappe am Montag

Die 15. Tagesetappe durch die Pyrenäen wird am Montag, 19. Juli 2010, in Pamiers gestartet. Pamiers ist die Partnerstadt der baden-württembergischen Stadt Crailsheim (33.000 Einwohner). Einige Crailsheimer sind mit Drais-Laufrädern dabei.

Von Franz Kasimir, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Crailsheim

Drais-Laufsportler fahren vor Beginn der Tagesetappe

Wegen der Tour und des gleichzeitig stattfindenden Sommerspektakels „FIESTA“ sind 50 Crailsheimerinnen und Crailsheimer in ihre südwestfranzösische Partnerstadt gekommen. Sie haben 15 selbstgebaute hölzerne Drais-Laufräder mitgebracht. Diese werden vor Beginn des Starts dieser Tagesetappe von Radsportlern des TSV Crailsheim und ihren französischen Freunden gefahren. Dabei ist auch Crailsheims Baubürgermeister Herbert Holl (ein aktiver Radrennfahrer).

Mit Berg der höchsten Kategorie: 187,5 Kilometer durch die Pyrenäen

Die zweite von vier Etappen in den Pyrenäen verläuft von Pamiers nach Bagneres-de-Luchon. Auf dem 187,5 Kilometer langen Teilstück erwartet das Peloton wieder ein Berg der höchsten Kategorie. Der Port de Bales muss 20 Kilometer vor dem Zielstrich überquert werden. Nach der 14. Etappe führt in der Gesamtwertung der Luxemburger Andy Schleck weiterhin 31 Sekunden vor dem Spanier Alberto Contador. Dessen Landsmann Samuel Sanchez ist mit einem Rückstand von 2:31 Minuten auf Schleck weiterhin Dritter.

Drais-Laufradrennen am Sonntag, 19. September 2010, in Crailsheim

Der deutsche Forstmeister Karl Friedrich Freiherr von Drais (1785-1851) konstruierte sein Laufrad im Jahre 1817. Begeisterte Radsportler in Crailsheim bauten in den vergangenen 40 Jahren 60 Maschinen originalgetreu nach und veranstalten in diesem Jahr erneut zum Fränkischen Volksfest in Crailsheim ihr 38. Drais-Laufradrennen. Die Rennstrecke ist zirka drei Kilometer lang und führt durch die Crailsheimer Innenstadt. Am Sonntag, 19. September 2010, soll den Zuschauern damit, ab 10 Uhr, entlang der Festzugsstraßen erneut die Wartezeit verkürzt werden. Der Sieger erhält den begehrten Volksfest-Wanderpokal.

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„Stele auf Privatgrundstück enthüllt“ – Denkmal will Würde des erhängten Zwangsarbeiters Czeslaw Trzcinski in Bretzfeld wieder herstellen

Der Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“, dessen Bundesvorsitzender Joachim Gauck ist, hatte vor kurzem zu einer Gedenkveranstaltung für den von der Gestapo ermordeten polnischen Zwangsarbeiter Czeslaw Trzcinski (1907-1942) nach Bretzfeld im Hohenlohekreis eingeladen.

Von Hans A. Graef, Bretzfeld

Gemeinde soll endlich eine Gedenktafel aufstellen

Der Sprecher der Landesgruppe Dr. Alfred Geisel, ehemaliger Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, begrüßte die Gäste, darunter die Vertreter der beiden Kirchen und forderte von der Gemeinde, zur Erinnerung an den in Rappach am 11. November 1942 qualvoll Ermordeten eine Gedenktafel aufzustellen. Dies sei für die polnischen Angehörigen ebenso wichtig wie für das demokratische Europa, denn so könne dieser Teil der lokalen Vergangenheit endlich bewältigt und die Würde und Ehre dieses NS-Opfers nach 68 Jahren wieder hergestellt werden.

Es geht nicht um Schuld, sondern um eine Mahnung

Dies wird von dessen Tochter Irina Maria  Baran, die erst 2003 durch die Nachforschungen des Vereinsmitglieds Udo Grausam genaue Kenntnisse über den Tod ihres verstorbenen Vaters  erhielt, sehr unterstützt, wie sie auch bei einem Besuch in Bretzfeld betonte. Ob er nun wegen des rassistischen Vorwurfs des „Volksschädlings“ (Nazi-Jargon) oder wegen der NS-Parole Blutschande ermordet wurde, spiele keine Rolle – entscheidend sei, dass Bretzfeld wie viele andere Kommunen im Lande sechs Jahre nach dem Bekanntwerden durch ein kleines Denkmal oder ein Straßenschild an dieses NS-Opfer erinnere. Dabei gehe es nicht um Schuld, sondern um eine Mahnung, diesen unmenschlichen Akt durch ein sichtbares Zeichen dem Schlund des Verdrängens und Vergessens zu entreißen und zum Teil der gemeinsamen deutsch-polnischen Geschichte im vereinten Europa zu machen. Alfred Geisel appellierte erneut an die Gemeinde, der Verantwortung der Nachgeborenen für unsre Geschichte im Sinne der Versöhnung gerecht zu werden.

Familie Grausam beweist Zivilcourage

Er dankte der Familie Grausam für deren Zivilcourage und die Möglichkeit, die Gedenkstele zunächst auf deren Privatgrund aufzustellen. In seinem Beitrag erläuterte Udo Grausam die neuesten Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit diesem Gestapo-Mord. Er äußerte die Hoffnung, bis zum 70.Todestag Trzcinskis im Jahre 2012 diese Trauerarbeit abzuschließen und die guten Beziehungen zur Familie Baran in eine kommunale freundschaftliche Partnerschaft zu verwandeln, zumal der Enkel Stadtpräsident von Bedzin (bei Katowice) ist. Grausam drückte zum Schluss die Hoffnung aus, dass ein Umdenken der Gemeinderäte und von Bürgermeister Föhl möglich sei und regte an, dass dieser Teil der Ortsgeschichte Gegenstand des Unterrichts im Bildungszentrum  sein könnte.

„Oh Haupt voll Blut und Wunden“

Die Gedenkveranstaltung wurde von dem renommierten Haller Klarinettisten Hans Kumpf musikalisch würdig umrahmt, der mit melancholischen und empathischen Motiven aus zwei Präludien und  dem Trauermarsch von Chopin, dem Kirchenlied „Oh Haupt voll Blut und Wunden“, dem philosophischen Folksong „Blowing in the Wind“ sowie dem polnischen Tanzlied vom Hahn Krakowiak die Gefühle angemessen ausdrückte.

Weitere Informationen:

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Berlin, Regionale Arbeitsgruppe Ba­den-Würt­tem­berg, Sektion Böblingen-Herrenberg-Tübingen

Zum Besuch von Irena Maria Baran, der Tochter des polnischen NS-Opfers Czesław Trzciński, vom 11. bis 13. Juni 2009 in Tübingen und Bretzfeld

Bericht von Udo Grausam, Tübingen

Der Besuch

Irena Maria Baran geborene Trzcińska besuchte auf Einladung von Udo Grausam das Grab ihres Vaters Czesław Trzciński im Gräberfeld der Universitätsanatomie auf dem Stadt­friedhof von Tübingen. Außerdem suchte sie mit ihrer Familie das Gelände der Hin­rich­tung ihres Vaters bei Rappach in der Gemeinde Bretz­feld im heutigen Hohenlohekreis auf. Frau Baran legte in Tübingen einen Blumenstrauß unseres Vereins auf das Grab und stellte ein mitgebrachtes Grablicht auf. Sie selbst, ihr Ehemann Eugeniusz Baran, ihr Sohn Radosław Baran und ihr Enkel Tomasz Baran beteten dort und gedachten des Toten.

Frau Baran dankte unseren Mitgliedern Esther Peylo und Udo Grausam für den Hinweis auf das Grab. Zum ersten Mal seit ihrer Geburt im Februar 1939 besuche sie das wirkliche Grab ihres Vaters. Sie schilderte, wie die Familie bisher am Todestag von Czesław Trzciński zu seinem Gedenken auf den Friedhöfen von Łódź und Będzin am Kreuz für die Personen oh­ne Grab Kerzen auf­stellte und betete. Der Besuch in Tübingen bedeute für sie Trauer um ih­ren Vater und Ab­schied von ihm. Sie erfahre auch eine Art Abschluss ihrer Lebensge­schich­te in Bezug auf ihre Eltern.

Frau Baran bemerkte die Stille über dem Gräberfeld, das einfach aber angemessen her­ge­rich­tet sei. Sie wün­sche sich, dass auch Angehörige von anderen dort Bestatteten diesen Ort be­su­chen könnten. Sie bat darum, das mitgebrachte Grablicht zwischen Allerhei­ligen und dem Todestag des Vaters am 11. November wieder anzuzünden. Udo Grausam versprach dies zu tun.

Am nächsten Tag suchte die Familie die Hinrichtungsstelle in Rap­pach in der Gemeinde Bretz­feld im baden-württembergischen Hohenlohekreis auf. Czesław Trzciński war dort, an seinem ehemaligen Arbeitsort, außerhalb des Dorfes in einem Geländeeinschnitt von der SS aus dem „Polizeigefängnis“ Welz­heim aufgehängt worden. Ein Nach­fahre aus der Familie seines Arbeitgebers leg­te zum Zeichen der Verbunden­heit mit der Familie Baran im Gelände eine Rose nieder.

Die Vorgeschichte

Vor ihrem Besuch hatte Frau Irena Maria Baran eine Sammlung von historischen Dokumenten über den Vater Czesław Trzciński und Erinnerungen aus der Familie seines Ar­beitgebers erhalten, außer­dem einige Bilder vom Gräberfeld X des Tübinger Stadtfriedhofs. Die Sammlung war seit 2002 entstanden durch Recherchen im Universitätsarchiv Tübingen, im Staats­archiv Lud­wigs­burg, bei der Deutschen Dienststelle Berlin und beim In­ternationalen Suchdienst in Bad Arolsen. Der Band von 40 Seiten ist zur besseren Verständlichkeit für die Familie Baran mit einer polnischen Einladung versehen.

Der ehemalige Kriegsgefangene und „Zivilpole“ Czesław Trzciński wurde von seinem Ar­beitgeber in Rappach angezeigt und Ende Oktober 1942 als „Volksschädling“ in das „Polizei­gefängnis“ Welzheim in der Nä­he von Stuttgart eingeliefert. Spätere Aussagen einer Zeit­zeu­gin lassen vermuten, dass bei der Hinrichtung in Rappach am 11. November 1942 die Bürgermeis­ter der umlie­gen­den Ortschaf­ten beteiligt waren. Sie führten die Polen aus ihren Dörfern zur Hinrichtungsstelle und zwan­gen sie dazu, Augenzeugen zu sein. Vermutlich hatte der Landrat des Krei­ses sie dazu auf­gefordert. Ein solches Vorgehen ist in mehreren Quellen für weitere Hinrich­tungen anderswo belegt. Die Exekution von Czesław Trzciński muss wegen der antipolni­schen Gehässigkeit der Datumswahl am 11. November als Mord bezeichnet wer­den. Ziel war offen­bar die Demüti­gung, Verhöhnung und Einschüchterung der Polen an ihrem Na­tio­nal­feiertag. Der Hin­rich­tungstag 11. November war (und ist) der polnische Unab­hängig­keitstag, von 1918 bis 1939 und heute wieder der Nationalfeiertag. Bereits 1941 waren an die­sem Tag in Welzheim die bei­den Polen Franciszek Dembinski und Stefan Szczepaniak ge­henkt wor­den. Den niederen Beweggrund der Hinrichtung müssen die Bürgermeister der Rap­pacher Um­gebung erkannt haben. Denn die meisten hatten den 11. No­vem­ber 1918 selbst erlebt; als Katastrophe der deutschen Kriegsniederlage. Es muss ihnen klar gewesen sein, dass die Stutt­gar­ter und Welzheimer Gestapo am 11. November 1942 an Czesław Trzciński den für Deutsch­land negativen Aus­gang des Ersten Weltkrieges gerächt hat. Sie müssen sich als Er­füllungsgehilfen dieser Rache erkannt haben. Leider konnte unsere Ge­denk­ini­tiative bisher keine staatsanwaltschaftliche Ermittlung und kein Gerichtsver­fah­ren gegen die Mörder von Czesław Trzciński und ihre Gehilfen nachweisen. Der Mord scheint juristisch ungesühnt geblieben zu sein.

Irena Maria Baran hatte 1989 das Polnische Roten Kreuz um Auskunft über ihren Vater gebeten. Der eingeschaltete Internationale Suchdienst in Bad Arolsen übermittelte den 11. No­vember 1942 als den Todestag, den Ort Rappach als den Sterbeort und die Exekution als die Todesursache. In der Nachricht fehlte aber offenbar der Hinweis auf das Grab in Tübin­gen, so erzählte Frau Baran beim Besuch. Dabei war bereits 1980 die Grabstelle durch eine Bron­ze­tafel mit dem Namen von Czesław Trzciński bezeichnet worden. Außer­dem hatte 1987 die Historikerin Benigna Schönhagen in ihrem Buch über das Grä­ber­feld X in Tübingen den Namen genannt. Es scheint in der Auskunft an die Frau Irena Maria Baran der Hinweis auf das Grab ihres Vaters versäumt worden zu sein. Unsere Gedenkinitiative erfuhr im Herbst 2008 von der Suche der Familie nach Czesław Trzciński und ließ über den Such­dienst eine Einla­dung zu einem Totengedenken in Tübin­gen aussprechen.

Auf dem Gräberfeld X des Tü­bin­ger Stadtfriedhofs, dem Leichenfeld der Universitätsanato­mie, sind mehrere Denkmäler zu sehen: drei Grabkreuze von 1952, die nur die Auf­schrift „1939 – 1945“ tragen, eine Stein­platte von 1960 mit einem Text, dann sechs Bronze­tafeln von 1980 mit den Namen von 517 NS-Opfern und eine Gedenktafel von 1990, auf der die Uni­versität Tübingen ausdrücklich ihre Verantwortung an der Ausbeutung der Leichen bekennt.

Unsere Initiative in der Gemeinde Bretzfeld im Hohenlohekreis

Seit Jahr 2002 hat unser Mitglied Udo Grausam in Rappach und in der Gemeinde Bretzfeld meh­rere Veranstaltungen zum Gedenken an Czesław Trzciński angeboten: einen Vortrag, zwei Seminare, eine Filmvorführung und zwei Mahnwachen. Unterstützt wurde er dabei von der Regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg durch den persönli­chen Einsatz der Mitglieder und durch eine Entschließung der Mitgliederversammlung von 2004. Beson­ders zu danken ist unserem Sprecher, Dr. Alfred Geisel aus Aalen, für seine persönli­che Anwesenheit bei zwei Veranstaltungen und für seine wiederholte Fürspra­che beim Bür­ger­meister der Gemeinde Bretzfeld. Auch die Europaabgeordnete des zugehö­renden Wahl­kreises Schwäbisch Hall, unsere Vereinskollegin Evelyne Gebhardt (SPD), hat in einem Brief den Bretzfelder Bür­ger­meister Föhl um Unterstützung der Initiative gebeten.

Dem Bretzfelder Gemeinderat ist inzwischen mehrfach vorgeschla­gen, ein Gedenkzeichen an Czesław Trzciński aufzustellen. Das Straßenschild „Trzcinskiplatz“ ist der Gemeinde als Spende angeboten. Seit 2006 steht das Schild in Bretz­feld in einem privaten Vorgarten und kann von Passanten gelesen werden. Bei ihrem Besuch haben Irena Maria Baran und ihre Familie das Schild besichtigt. Sie ge­statten unserer Initiative die weitere Verwendung zum Gedenken an den Vater und halten es als öffentliches Zeichen des Eingedenkseins für ange­messen. Ja, die Familie Baran will das Gedenken!

(Übersetzung der Gespräche von Frau Elżbieta Mauch und Herrn Marek Wojciechowski)

Erhängter Zwangsarbeiter keine Gedenktafel wert

Czeslaw Trzcinski wurde 1942 in der Gemeinde Bretzfeld von der Gestapo exekutiert – Am 6. Oktober 2007 wäre er 100 Jahre alt geworden

BRETZFELD-RAPPACH Mit dem Tod durch den Strick endete 1942 im Bretzfelder Teilort Rappach (Landkreis Hohenlohe) das Leben des polnischen Zwangsarbeiters Czeslaw Trzcinski. Ihm war eine heimliche Liebesbeziehung zu einer einheimischen Frau nachgesagt worden.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert (Artikel vom 1. Oktober 2007)

Parallelen zum Buch „Eine Liebe in Deutschland“, das 1978 die Bundesrepulik Deutschland bewegte, drängen sich auf. Der Schriftsteller Rolf Hochhuth beschrieb damals in seinem Werk die tödliche Liebe eines polnischen Kriegsgefangenen zu einer deutschen Gemüsefrau. Ein vorab veröffentlichtes Kapitel aus dieser tragischen Erzählung wurde zum Gegenstand eines Prozesses, der den Sturz des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger zur Folge hatte.

Solch ein politisches Beben hat das Thema des ermordeten Czeslaw Trzcinski in Bretzfeld nicht ausgelöst. Diskutiert wird darüber im Ort aber schon seit einigen Jahren. In mehreren Sitzungen hatte sich der Bretzfelder Gemeinderat schon Gedanken darüber gemacht, wie dem gewaltsamen Tod des Zwangsarbeiters in der 12000-Einwohner-Gemeinde angemessen gedacht werden könne. Einen Gedenkstein aufzustellen, eine Gedenktafel aufzuhängen oder gar einen öffentlichen Platz nach dem NS-Opfer zu benennen, hielt die Mehrheit des Gemeinderats bisher für überzogen. Die Kommunalpolitiker des Ortes entschieden, es sei ausreichend an alle Opfer des Nationalsozialismus und der Weltkriege bei Reden am Volkstrauertag auf den örtlichen Friedhöfen zu erinnern.  Bretzfelds Bürgermeister Thomas Föhl berichtet: “Im Jahr  2002 wurde dabei speziell auch der erhängte Zwangsarbeiter Trzcinski erwähnt.”

Nicht zufrieden mit dieser Form der Erinnerung an den ermordeten Polen ist der Kulturwissenschaftler Udo Grausam aus Tübingen. Der 40-Jährige ist in Bretzfeld aufgewachsen und hat den Fall Trzcinski in den vergangenen sieben Jahren akribisch erforscht. Seit mehreren Jahren setzt sich Grausam für einen Gedenkstein, ein stilisiertes Grabfeld auf dem Rappacher Friedhof oder die  Benennung eines Platzes im Ort für den von der Stuttgarter Gestapo hingerichteten Zwangsarbeiter ein. Mit verschiedenen Aktionen machte Grausam schon in seinem Heimatdort auf das Verbrechen des Jahres 1942 aufmerksam. Am 6. Oktober 2007 wäre Czeslaw Trzcinski 100 Jahre alt geworden.

Unterstützung erhält der engagierte Wissenschaftler durch den bundesweit tätigen Verein “Gegen Vergessen – Für Demokratie”. Der baden-württembergische Regionalsprecher Alfred Geisel – ehemaliger Vizepräsident des Stuttgarter Landtags – hat seit 2004 mehrfach versucht das Anliegen Grausams durch mehrere Briefe an den Bretzfelder Bürgermeister zu fördern – bislang ohne Erfolg. Das letzte Schreiben datiert vom 12. Juni dieses Jahres. Darin beklagt sich Geisel darüber, dass ihm Bürgermeister Föhl vor einiger Zeit sogar “ein Gesprächsangebot abgeschlagen habe” – ein Vorgehen, das ihm in seiner “24-jährigen Parlamentsarbeit und auch hernach nie widerfahren ist”. Für diesen Vorgang habe sich vor einigen Wochen auch eine Reporterin des Südwestrundfunks interessiert, ließ Geisel den Bürgermeister wissen. Dies wiederum fasste Föhl als indirekte Drohung auf, die aber an der “grundsätzlichen Haltung und den getroffenen Entscheidungen” des Gemeinderats nichts ändere, so der Rathauschef in seinem Antwortschreiben.

Die Fronten scheinen  verhärtet zu sein. Aber sowohl Udo Grausam, als auch Alfred Geisel wollen sich durch die abschlägigen Antworten der Bretzfelder Gemeindeverwaltung nicht entmutigen lassen.

Grausam steckte in den vergangenen Jahren viel Zeit, Geld und Energie in seine Initiative.  “Ich habe einen langen Atem”, meint der 40-Jährige. Vor kurzem erst informierte er in Berlin bei einer Fachtagung in Berlin zum Thema Zwangsarbeit über den Bretzfelder Fall. Seine umfangreichen Rechercheergebnisse hat Grausam in einer 39-seitigen Textsammlung dokumentiert. Der Zwangsarbeiter aus Lodz war bei seiner Exekution am 11. November 1942 in einer Klinge bei Bretzfeld-Rappach 35 Jahre alt. Trzcinski galt im Jargon der NS-Schergen als “Volksschädling”. Angeblich soll er  Geschlechtsverkehr mit  einer Deutschen gehabt haben.

Nach der Hinrichtung wurde die Leiche Trzcinskis in die Tübinger Universitätsanatomie transportiert und dort im “Leichenbuch 8; Nummer 104/42” registriert. 99 Menschen sind zwischen 1933 und 1945 im Leichenbuch der Uni verzeichnet, die durch den Strang getötet oder mit dem Fallbeil hingerichtet worden waren. Von den 44 Erhängten dieses Zeitraums kamen 16 – wie Czeslaus Trzcinski – aus dem Gestapogefängnis Welzheim.

Im Wintersemester 1942/43 ist der tote Pole vermutlich als “Muskelleiche” für die Ausbildung von Medizinstudenten verwendet worden, so Udo Grausams weitere Recherchen. Anschließend wurde der Leichnam im Reutlinger Krematorium verbrannt und die Urne mit der Asche im Gräberfeld X des Tübinger Stadtfriedhofs begraben. Seit einigen Jahren erinnert in Tübingen eine Gedenktafel an die namentlich bekannten Anatomie-Leichen der Universität.

In der Gemeinde Bretzfeld hingegen ist man auch 65 Jahre nach dem Tod Trzcinskis ist man von einem öffentlich sichtbaren Zeichen zur Erinnerung an das  Mordopfer noch weit entfernt. Bürgermeister Föhl “respektiert” nach eigenen Worten zwar, dass die Fürsprecher eines Mahnmals “weitergehendere Vorstellungen des Gedenkens haben”. Im Gegenzug fordert der Schultes aber von den Aktivisten, dass “Entscheidungen von demokratisch legitimierten Gremien” – wie dem Bretzfelder Gemeinderat – “ebenfalls akzeptiert werden”.

Alfred Geisel hofft jedoch nach wie vor, dass das letzte Wort in punkto “angemessenes Erinnern” an Czeslaw Trzcinski noch nicht gesprochen ist und die Gemeinde einlenkt. Vorbilder für Bretzfeld könnten laut Geisel beispielsweise die in den letzten Jahren entstandenen Mahnmale in Ebersbach-Sulpach, Kreis Göppingen, sowie in Kirchberg an der Jagst sein.

Termine:

Donnerstag, 4. November 2010, 20 Uhr in der Kulturkneipe Kunstbahnhof Gleis 1 in Waldenburg im Hohenlohekreis:

UDO GRAUSAM (Universität Tübingen), Vortrag zur Verfolgung von Sinti und Roma aus Hohenlohe im Nationalsozialismus

Der Referent Udo Grausam ist Kulturhistoriker an der Uni Tübingen; er stammt aus Bretzfeld und ist aktiv im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Vor kurzem hat Grausam die Geschichte des am 11.11.1942 in Bretzfeld ermordeten polnischen Zwangsarbeiters Czeslaw Trzcynski dokumentiert, dessen Tochter in Polen gefunden und mit ihr das Grab ihres Vaters in Tübingen besucht. Nun konnte er die Hohenlohebahn als Deportationsstrecke des Jahres 1943 identifizieren und wird darüber berichten. Im Gespräch mit Herrn Peritore und Herrn Reuter vom Heidelberger Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma wird er das Thema noch vertiefen. Die Rolle der Reichsbahn beim Transport der badischen Sinti und Roma nach Auschwitz wird dargestellt – und wie wir heute gegen das inhumane Vergessen der Opfer unserer Geschichte angehen können und müssen (siehe auch http://www.gleis1.net/index.php?title=programm&monat=11).

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Neues von der Atomkraft–Mafia

Immer wieder für Überraschungen gut: unsere Atomkraftbetreiber nebst Freunden. In diesem Fall geht es um Laufzeitverlängerung trotz Sicherheitsdefiziten. Auch wenn Experten davor warnen, die gut 30 Jahre alten Meiler einen Tag länger am Netz zu lassen. Der TÜV betont, es werde ausreichend geprüft. Doch KONTRASTE deckt auf: An mindestens einem deutschen Atomkraftwerk wurden die Reaktordruckbehälter seit Jahrzehnten nicht ausreichend kontrolliert.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Besonders pikant daran: die Atomaufsicht ist ein Sprachrohr des prüfende TÜV. Der wiederum ist eine AG mit dem Geschäftsfeld ‚Prüfung von Atomreaktoren‘ – es geht hier um Aufträge im dreistelligen Millionenbereich in den nächsten 8 Jahren!

Ach ja, habe ich vergessen zu erwähnen, dass Zweidrittel der Aktien des TÜV Süd AG die Betreiber der umstrittenen Atomkraftwerke, E.on, Vattenfall und EnBW besitzen?

Jeder sollte seinen eigenen TÜV haben …

Text und Video:
http://rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_15_07/atomkraft___laufzeitverlaengerung.html

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Freilichttheater im „Tempele“ Niederstetten: „Im weißen Rössl“ vom 14. bis 31. Juli 2010

Endlich ist es soweit: gestern Abend um 20.30 Uhr fand im Freilichttheater Tempele die Premiere des Singspiels „Im weißen Rössl“ statt. Bis dahin war eine gewaltige Vorbereitungs- und Probenphase für jeden Einzelnen der rund 100 Beteiligten auf und hinter der Bühne zu bewältigen. Auf das Ergebnis dürfen Sie sich freuen!

Von Norbert Bach, Kulturamt Niederstetten

Die Aufführungen erfreuen sich schon im Vorfeld großer Nachfrage – was kein Wunder ist: Die letzten Inszenierungen im Tempele haben gezeigt, dass hier dank der Mitwirkung von Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Ulrich Schulz immer mit viel Ideen, Phantasie, Ehrgeiz und großem Engagement gearbeitet wurde – mit sehenswerten Ergebnissen! Dieses Jahr kommt noch Gesang und Live-Musik, gespielt von Hermann-Josef Beyer und einem Ensemble der Musikschule Hohenlohe, und ein ausgesprochen publikumsfreundliches Stück hinzu. Kurz: es erwartet Sie herrlich unbeschwerte Unterhaltung! Alle Beteiligten sind sich nach der tollen Generalprobe sicher: „Im weißen Rössl“ im Tempele wird ein Riesenerfolg!

Das Singspiel „Im weißen Rössl“ hat eine lange Erfolgsgeschichte, es wurde häufig aufgeführt und verfilmt. Im Stil einer klassischen Verwechslungskomödie wird der Zuschauer in die Urlaubsidylle am Wolfgangsee entführt. Feriengäste tummeln sich dort, die Rösslwirtin liebt den Falschen und ihr Oberkellner die Falsche. Bis ein kauziger Berliner Fabrikant mit seiner Tochter im Schlepptau auftaucht – und Stammgast Dr. Otto Siedler, der Erholung suchende Rechtsanwalt des Konkurrenzunternehmens. Es kommt zu derben Streits und Intrigen zwischen den Parteien. Und dann taucht auch noch der schöne Sigismund auf!

Das Kartenbüro im Rathaus hat folgende Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr und ab 15. Juli auch noch von jeweils 10.00 bis 12.00 Uhr.

Telefon: 07932/910238.

Im Internet über www.theater-niederstetten.de sind ebenfalls Karten reservierbar.

Für Kurzentschlossene: auch an der Abendkasse kann es noch Karten geben. (Selbst bei ausverkauften Veranstaltungen kann es vorkommen, dass Karten mal nicht abgeholt werden.)

Übrigens: die Eintrittspreise sind – gemessen am Aufwand und an dem, was den Zuschauern geboten wird(!) – wirklich sehr günstig: 19 € (Kat. A), 17 € (Kat. B), 14 € (Kat C). Bei der Kategorie A handelt es sich um Stühle im vorderen Bereich; B und C sind Plätze auf Schalensitzen auf der Zuschauertribüne.

Aufführungstermine:
Vom 14. bis 31. August jeweils Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag. Zusatztermine: Dienstag, 20. Juli und Dienstag, 27. Juli.
Aktueller Hinweis: Im Moment gibt es noch Karten an allen Veranstaltungsterminen (zum Teil nicht mehr in allen Kategorien)!

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„Öffentliches Gelöbnis der Bundeswehr in Stuttgart absagen“ – 159 Menschen unterzeichnen Offenen Brief von „GelöbNix“

Mit einem Offenen Brief wenden sich heute 159 Personen, darunter 104 Personen aus der Region Stuttgart, an Ministerpräsident Mappus, Oberbürgermeister Schuster, alle Landtagsabgeordneten und die Gemeinderatsfraktionen in Stuttgart mit dem Ziel, das öffentliche Gelöbnis, das am 30. Juli 2010, vor dem Neuen Schloss geplant ist, abzusagen.

Vom überregionalen Bündnis GelöbNix in Stuttgart

Dahinter steckt die Absicht, die Gesellschaft stärker zu militarisieren

Unterzeichnet haben den Brief Pfarrer und Theologen, Gewerkschafter, Künstler, Lehrer und Erzieher, Schüler und Studenten, Personal- und Betriebsräte, Anwälte, Abgeordnete des Bundestags, der Regionalversammlung, des Stuttgarter Gemeinderats, Friedensaktivisten und viele weitere mehr. In dem Offenen Brief heißt es: „Wir sehen dieses geplante Spektakel im Zusammenhang mit der schwindenden Unterstützung der Bevölkerungsmehrheit für die Auslandseinsätze der Bundeswehr (70 Prozent der Bevölkerung sind gegen den Afghanistan-Einsatz). Mit Hilfe solcher Werbe-Veranstaltungen soll die Akzeptanz des Militärischen und der wachsenden Militarisierung unserer Gesellschaft erhöht werden.“

Der vollständige Text des Offenen Briefes und die unterzeichnenden Personen sind im unteren Teil dieses Artikels zu finden.

Weitere Informationen:

„Überregionale Bündnis GelöbNix in Stuttgart“
c/o DFG-VK, LV Ba-Wü
Haußmannstr. 6
70188 Stuttgart
Fon 0711-2155112
Fax 0711-2155214
Mail ba-wue@dfg-vk.de
Web www.geloöbnix-stuttgart.de

Offener Brief. Öffentliches Gelöbnis der Bundeswehr am 30.7. absagen

An den
Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Dr. Stefan Mappus
und alle Fraktionen des baden-württembergischen Landtags
sowie an den
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart
Dr. Wolfgang Schuster
und alle Fraktionen des Stuttgarter Gemeinderats

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Mappus,

die Bundeswehr plant im Stuttgarter Neuen Schloss am 30. Juli ein öffentliches Gelöbnis. Wir
Bürgerinnen und Bürger in der Region Stuttgart wollen das nicht, und bitten Sie, die Zustimmung
dazu zu widerrufen.

Die Bundeswehr hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Vor 20 Jahren konnte sich
kaum jemand vorstellen, dass deutsche Soldaten in Afghanistan, im Kosovo, Kongo, im Golf von
Aden und anderswo kämpfen. Immer mehr Menschen in Deutschland lehnen diese Politik ab und
immer weniger sind bereit, Soldat zu werden und für angebliche „deutsche Interessen“ in fernen
Ländern in den Krieg zu ziehen.

Darum wirbt die Bundeswehr immer häufiger in Schulen, Ausbildungsmessen und Arbeitslosen-
vermittlungen ihren Nachwuchs an – in diesem Jahr wurden die Ausgaben zur „Nachwuchswer-
bung“ von 12 Millionen auf 27 Millionen mehr als verdoppelt. Auch öffentliche Gelöbnisse, wie
das am 30. Juli 2010 auf dem Stuttgarter Schlossplatz geplante, sollen die Akzeptanz und das
Ansehen des Militärs in der Bevölkerung steigern. Selbst in Preußen haben Gelöbnisse und Ver-
eidigungen im Kasernenhof stattgefunden – es hat nur eine Zeit in Deutschland gegeben, wo
öffentlich gelobt und vereidigt wurde, und das waren nicht die Zeiten der Demokratie, sondern
des blanken faschistischen Terrors. Doch seit 1980 werden Gelöbnisse in der BRD wieder öffent-
lich gefeiert – meistens unter großem Protest der Bevölkerung.

Laut Grundgesetz darf die Bundeswehr ausschließlich zur Landesverteidigung eingesetzt werden
– in den Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 aus dem Hause Rühe wurden allerdings
Web www.geloöbnix-stuttgart.de
die „Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und
Rohstoffen in aller Welt“ als vitale deutsche Sicherheitsinteressen definiert. Das Weißbuch der
Bundeswehr, das die Agenda des deutschen Militärs für die nächsten zehn Jahre festlegt, emp-
fahl 2006, dass die Bundeswehr in der Lage sein soll, gleichzeitig bis zu fünf „Stabilisierungsein-
sätze“ mit insgesamt bis zu 14.000 Soldaten zu leisten. Bis 2010 soll sich die Armee unterteilen
in 35.000 Eingreif-, 70.000 Stabilisierungs- und knapp 150.000 Unterstützungskräfte. Interventi-
onskriege und deren Vorbereitung sind eindeutig verfassungswidrig. Wir lehnen alle Auslands-
einsätze der Bundeswehr entschieden ab.

Die Bundeswehr versucht nun zum ersten Mal seit 1999 wieder in Stuttgart ein Gelöbnis zu fei-
ern. Dank großer Proteste damals mied die Bundeswehr 11 Jahre Stuttgart. Jetzt sollen 33.500
Euro Mehrkosten in die Neuauflage des Spektakels investiert werden.

Die Zeremonie selbst steht den Grundwerten einer zivilen, emanzipatorischen und friedlichen
Gesellschaft entgegen. Das Strammstehen, das gleichgeschaltete Marschieren, das Bewegen
aufgrund militärischer Kommandos sowie die Wiederholung von Gelöbnisformeln lassen die ein-
zelnen Personen unmündig und ihrer Individualität beraubt erscheinen. Es geht um die öffentliche
Demonstration des Prinzips von Befehl und Gehorsam, um Hierarchie, um die Vereinnahmung
des Individuums in eine Tötungsmaschinerie. Die Soldaten und Soldatinnen werden nicht aufs
Grundgesetz, sondern auf den Staat vereidigt, unabhängig vom Inhalt der Politik, für die sie
kämpfen sollen.

Wir sehen dieses geplante Spektakel im Zusammenhang mit der schwindenden Unterstützung
der Bevölkerungsmehrheit für die Auslandseinsätze der Bundeswehr (70 % der Bevölkerung sind
gegen den Afghanistan-Einsatz). Mit Hilfe solcher Werbe-Veranstaltungen soll die Akzeptanz des
Militärischen und der wachsenden Militarisierung unserer Gesellschaft erhöht werden. Durch eine
Kooperationsvereinbarung der Bundeswehr mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg soll
die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Schulen intensiviert werden. Jugendoffiziere
übernehmen Unterrichtseinheiten und betätigen sich in der Lehrerfortbildung. Immer häufiger
taucht die Bundeswehr auf Bildungs- und Azubi-Messen sowie in Job-Centern auf. Das alles ge-
schieht vor dem Hintergrund eines massiven Arbeitsplatzabbaus in der Automobil- und Metallin-
dustrie der Region. Jugendliche haben immer weniger Chancen, einen Ausbildungsplatz zu be-
kommen.

Diese Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge!

Stuttgart ist seit 11. November 2004 Mitglied bei den „Mayors for Peace“. Der Präsident dieses
Bündnisses, der Oberbürgermeister von Hiroshima, hat sich an Sie mit dem Satz gewandt „Die
vornehmste Aufgabe eines Bürgermeisters: Das Leben und Eigentum der Bürger zu schützen.“
Im Sinne dieses Anliegens von „Mayors for Peace“ bitten wir Sie, das öffentliche Gelöbnis der
Bundeswehr im Innenhof des Stuttgarter Neuen Schloss abzusagen!

Töten und getötet werden ist keine Perspektive für die jungen Menschen – nicht nur in unserer
Stadt! Die Sprengkraft des Themas „Auslandseinsätze der Bundeswehr“ und ihre wirklichen oder
vermeintlichen Gründe, zeigt nicht zuletzt auch der Rücktritt von Bundespräsident Köhler. Die
Menschen in den von Auslandseinsätzen betroffenen Ländern sind Opfer und Leidtragende die-
ser Militärpolitik. Die 142 Toten von Kundus sind nur ein Beispiel dafür.

Wir wollen solche Militärspektakel nicht in unserer Stadt!
Stuttgart soll eine Stadt des Friedens sein und bleiben!

Mit freundlichen Grüßen

Gez. Roland Blach

Unterzeichner:

1. Siglinde Adam de Rivadeneira, Stuttgart
2. Christine Baisch, Pressereferentin, Stuttgart
3. Daniel Behrens, Student, Bietigheim
4. Hartmut Bernecker, Bietigheim-Bissingen
5. Gerhard Bergius, Pfarrer, Unterschneidheim
6. Petra Bewer, Stuttgart
7. Björn Blach, DKP KV Stuttgart
8. Roland Blach, Geschäftsführer DFG-VK Baden-Württemberg, Ludwigsburg
9. Dipl. Ing. Shahla Blum, Stuttgart
10. Volker Bohn, Brackenheim
11. Leon Bost, Stuttgart
12. Peter Borgwardt, MLPD Landesleitung Baden- Württemberg
13. Helmut Brandt, Kreisvorstand DIE LINKE. Stuttgart
14. Ulrich M.Cassel, Rechtsanwalt (Schwerpunkt u.a. Wehrrecht), Stuttgart
15. Peter Conradi, Stuttgart
16. Friedemann Danner, Diplom-Biologe, Stuttgart
17. Siegfried Deuschle, Betriebsrat Daimler
18. Silvia Fetzer, Stuttgart
19. Fabian Fitz, Stuttgart
20. Maike Fray, Freiberg/Neckar
21. Freidenker Ortsverband – Stuttgart u.U. e.V
22. Berit Fromme, Schauspielerin, Stuttgart
23. Fraktionsgemeinschaft SÖS und LINKE, Gemeinderat Stuttgart
24. Dr. med. Peter Görgler, Arzt, Christen bei den Grünen Bad.-Württemberg, Stuttgart
25. Johann Gloss, Rentner, Stuttgart
26. Annette Groth, MdB, Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im
Bundestag, Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Friedensaktivistin
27. Hellmut G. Haasis, Autor
28. Hannelore und Harald Habich, Stuttgart
29. Claudia Häußler, Sozialarbeiterin, Mitglied im Gesamtpersonalrat der Stadt Stuttgart und
im Personalrat Jugendamt
30. Thomas Haschke, Sprecher LAG Frieden die LINKE Bawü, Stuttgart
31. Volker Haury, Mitarbeiter beim Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee und Ohne
Rüstung Leben, Ludwigsburg
32. Harald Hellstern, Vorsitzender der ako (Arbeitsgemeinschaft katholischer Organisationen
und Verbände Diözese Rottenburg-Stuttgart), Stuttgart
33. Werner Hillenbrand Gewerkschaftssekretär a.D. Ortsvorsitzender DIE LINKE Ludwigs-
burg – Gemeinderatsmitglied Ludwigsburg
34. Ingeborg Höch, Stuttgart
35. Wolfgang Hoepfner, Stadtbahnfahrer, Betriebsrat, Mitglied Regionalversammlung Stutt-
gart
36. Christa Hourani, Betriebsrätin
37. Helmut Klein, Kriegsdienstverweigerer, Rentner, Winnenden
38. Ebbe Kögel, Allmende Stetten/Remstal
39. O. Köhler, Stuttgart
40. Klaus Kraft, Stuttgart
41. Reiner Krieger, Ak „Euthanasie“ der Stuttgarter Stolpersteininitiativen, Bad Cannstatt
42. Dieter Lachenmayer, Friedensnetz Baden-Württemberg, Stuttgart
43. Jan Laiblein, Stuttgart
44. Kornelia Lopau, Stadtplanerin, Stuttgart
45. Guido Lorenz, Kath. Betriebsseelsorger, Stuttgart
46. Christiane Lunk, Stuttgart
47. Bernd Luplow, Sprecher Kreisvorstand DIE LINKE KV Esslingen
48. Ilse Majer-Wehling, Gerlingen
49. Benedikt Martin, Angestellter, Stuttgart
50. Cornelia Masaes, Erzieherin, Stuttgart
51. Susanne Mauch-Friz, Mitglied der Württ. Landessynode (Offene Kirche)
und der EKD Synode, Stuttgart
52. Klaus Mausner, Bildhauer, Stuttgart
53. Renate Mausner, Stuttgart
54. Christine Mayer-Ening, Leinfelden-Echterdingen
55. Dr. Helga Merkel, Dozentin für Geschichte, Philosophie und Psychologie, Institutsleiterin,
Stuttgart
56. Odilo Metzler, Vorsitzender Pax Christi Rottenburg-Stuttgart
57. Silvia Michel, Stuttgart
58. Gertrud Moll, Betriebsratsmitglied und IG Metall-Delegierte, Stuttgart
59. Stephan Moos, Schauspieler am Theaterhaus Stuttgart
60. Monika Münch-Steinbuch, Narkoseärztin und Personalrätin im Klinikum Stuttgart
61. Uli Nanz, Lehrer, Stuttgart
62. Alfred Nicklaus, kath. Diakon, Stuttgart
63. Jeschi Paul, Sängerin, Stuttgart
64. pax christi Rottenburg-Stuttgart
65. Christoph Ozasek, Regionalrat DIE LINKE
66. Klaus Pfisterer, Landessprecher DFG-VK Baden-Württemberg, Hochdorf
67. Richard Pitterle, Kreisvorsitzender der Partei  Die LINKE im Kreis Böblingen
68. Elisabeth Pongs, Altenpflegerin, Stuttgart
69. Annemarie Raab, Stuttgart
70. Gabriele Radeke, pax christi Rottenburg-Stuttgart, Koordination des Friedensdienstpro-
jekts in Israel und Palästina
71. Attia Rajab, Palästina-Komitee Stuttgart, Stuttgart
72. Ali Recber, Stuttgart
73. Ewald Ressel, Rentner, Bietigheim-Bissingen
74. Dr. Eberhard Röhm, Pfarrer und Dozent im R., Leonberg
75. Wiltrud Rösch-Metzler, pax christi Vizepräsidentin, Stuttgart
76. Paul Russmann, Referent für Friedensarbeit bei der Ökumenischen Aktion Ohne Rüstung
Leben, Stuttgart
77. Wolfram Scheffbuch, Vorsitzender DFG-VK Ludwigsburg, Kirchheim
78. Fabian Schimke, Schüler, Vaihingen an der Enz
79. Peter Schimke, Kreisrat im Landkreis Ludwigsburg, Betriebsrat Bosch, Vaihingen an der
Enz
80. Wolfgang Schlenther, DFG-VK, Backnang
81. Magarete Schnarfer, Musiktherapeutin, Stuttgart
82. Antje Schönthaler, Stuttgart
83. Bärbel Schönthaler, Stuttgart
84. Siegfried Schreiber, Künstler, Vaihingen Enz
85. Claudia Settele, Angestellte in öffentlichen Dienst, Stuttgart
86. Wolfram Siede, Student, Stuttgart
87. Li Simpfendörfler-Paul, Mitglied die Grünen, Schwieberdingen
88. Inge Spannagel, Stuttgart
89. Gabi Spengler, Stuttgart
90. Gabriele Stark, Stuttgart
91. Claudia Stier, Lehrerin, Stuttgart
92. Harald Stingele, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost
93. Frank R. Straub, Öffentlich Angestellter, Internationale Katholische Friedensbewegung
Pax Christi, Stuttgart-Heslach
94. Christoph Strecker, Familienrichter a.D. und Mediator, Stuttgart
95. Stuttgarter Friedensrat/Türkei
96. Leyla Süngerli-Uzun, Sozialpädagogische Mitarbeiterin
97. Elsbeth Sureau, Solidarität International, Ortsvorstand Stuttgart
98. Brigitte Tilgner, Rechtsanwältin
99. Thomas Trüten, IG Metall Vertrauenskörperleiter, IG Metall Delegierter, Esslingen
100. Dagmar Uhlig, geschäftsführender Kreisvorstand DIE LINKE. Stuttgart
101. VVN/BdA Kreis Stuttgart
102. Andre Wichmann, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Stuttgart
103. Heinz Wienand, Friedensinitiative Feuerbach
104. Martina Zache, Sekretärin, Plochingen

Zusätzliche Unterzeichner außerhalb der Region Stuttgart:

1. Carol Bergin,  Initiative Colibri, Tübingen
2. Karin Binder, MdB DIE LINKE, Karlsruhe
3. M. Borner, Stadtrat Grüne Karlsruhe
4. Elli Brinkschulte, Wahlkreisbüro Michael Schlecht MdB DIE LINKE
5. Stephan Brües, Vorstandsmitglied Bund für Soziale Verteidigung, Wiesloch
6. Bundesarbeitskreis von Linksjugend-solid und Linke.SDS: BAK Antimilitarismus und Frie-
den
7. Prof. Dr. Andreas Buro, Grävenwiesbach
8. Klaus Dick, Ravensburg
9. Jochen Dürr, Landessprecher der VVN – BdA Ba.-Wü, Schwäbisch Hall
10. Thomas Felder, Musik & Wort, Reutlingen
11. Heidi Flassak, Heidelberger Friedensratschlag
12. Friedensinitiative Bruchsal
13. Werner Gebert, Pfarrer i.R., Ofterdingen
14. Jürgen Glökler, Heidelberger Friedensratschlag, Vorstand der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden, Hirschberg
15. Dieter Groth, Karlsruhe
16. Heike Hänsel, MdB Die Linke, Tübingen
17. Dr. Dirk-M. Harmsen, Mitglied des Leitungskreises Forum Friedensethik (FFE) in der
Evangelischen Landeskirche in Baden Karlsruhe
18. Frercks Hartwig, Training, Coaching, Supervision, Trainer des Jahres 2008 im Württem-
bergischen Tennisbund, Horb
19. Claudia Haydt, Informationsstelle Militarisierung IMI e.V., Tübingen
20. Ernst -Ludwig Iskenius, VS -Villingen
21. Prof. Dr. Peter Kammerer, Offenburg
22. André Kaufmann, Gewerkschaftssekretär Schwäbisch Hall
23. Gisela Kehrer-Bleicher, Lehrerin, Tübingen
24. Margarete Kiss, Lehrerin für Alexandertechnik, Heidelberg
25. Jürgen Klinger, Mitglied im Heidelberger Friedensratschlag
26. Tanja Kluth, Stadträtin Grüne Karlsruhe
27. Michael Knoch, Mannheim
28. Johannes Lauterbach, Koordinator von Stuttgart Open Fair, Tübingen
29. Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und
Ökologie, Gammertingen
30. Linksjugend [’solid], Landesverband Hamburg
31. Tina Look, Studentin, Freiburg
32. Matthias Mochner, Redaktion Mensch und Architektur, Berlin
33. Arno Neuber, Beirat der Informationsstelle Militarisierung, Karlsruhe
34. Alwin Neuss, Freiburg
35. Tobias Pflüger, Vorstand der Informationsstelle Militarisierung, Mitglied im Parteivorstand
der LINKEN, Tübingen
36. Fatima Radjaie, Karlsruhe
37. Hans J. rettig, DGB OV Bruchsal, Kraichtal
38. Fritz Rickert, Student, Darmstadt
39. Günter SCHENK, Vereinigung von Juden, Arabern und freien Bürgern für den Frieden in
Palästina, Straßburg
40. Michael Schlecht, Chefvolkswirt Bundestagsfraktion DIE LINKE, Mannheim
41. Michael Schmid Geschäftsführer Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für sozia-
le Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie, Gammertingen
42. Dr. Dietrich Schulze, Landessprecher VVN-Bund der Antifaschisten Baden-Württemberg,
Karlsruhe
43. Silvia Schulze, Sprecherin VVN-BdA Karlsruhe
44. Dirk Spöri, DIE LINKE Landesvorstand Baden-Württemberg, Freiburg
45. Uta Spöri, Personalrat Uniklinik Freiburg
46. Jochen Stankowski, Grafikdesigner, Dresden
47. Wolfgang Strasser, Friedensnetzwerk, Balingen
48. Armin Waldbüßer, Kreisrat Landkreis Heilbronn, Obersulm
49. Renate Wanie, Bildungsreferentin, Heidelberg
50. Gaby Weiland, Mannheim
51. Dr. Arnulf Weiler-Lorentz, Stadtrat, Heidelberg
52. Udo Wengenroth, Kreisrat Landkreis Heilbronn, Neuenstadt
53. Susanne Winter, Verwaltungsangestellte, Karlsruhe
54. Helmut Woda, Karlsruhe
55. Jane Zahn, Kabarettistin und Sängerin, Heidelberg

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Datenschutz hat Vorrang – SPD-MdEP Evelyne Gebhardt gegen SWIFT-Abkommen

Pressemitteilung des Europabüros von Evelyne Gebhardt, MdEP

„Terrorismusbekämpfung darf nicht zum Vorwand für mangelhaften Datenschutz werden“, erklärte die SPD-Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt aus Mulfingen (Hohenlohekreis) nach der Abstimmung über das so genannte SWIFT-Abkommen im Europäischen Parlament. Sie hatte gegen das jetzt gebilligte Abkommen zur Weitergabe von Bankdaten an die USA gestimmt.

„Die in der europäischen Grundrechtecharta zugesicherten fundamentalen Rechte der Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht ausgehöhlt werden. Dazu gehört in unserer Zeit insbesondere auch der Datenschutz“, erklärte die Abgeordnete.

Evelyne Gebhardt machte eine Mängelliste des SWIFT-Abkommens auf. Dazu gehören zum Beispiel die Kontrolle von Bankdaten ohne richterliche Zustimmung, die mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Vorratsdatenspeicherung unvereinbar lange Speicherdauer von fünf Jahren sowie der Mangel, sich vor Gericht gegen eine unberechtigte Verwendung persönlicher Daten zur Wehr setzen zu können.

Die Abgeordnete schloss ihre Stimmerklärung mit den Worten: „Die Europäische Union hat nicht die Erlaubnis, vorhandene Grundrechte einzuschränken. Deshalb lehne ich das vorliegende SWIFT-Abkommen weiterhin ab“.

Das Europäische Parlament hatte im Februar ein ursprüngliches SWIFT-Abkommen zur Weitergabe von Bankdaten an die USA mit großer Mehrheit abgelehnt. Nach Evelyne Gebhardts Auffassung, die sich auf Juristen stützt, enthält der jetzt gebilligte Entwurf keine entscheidenden Verbesserungen.

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