Pulle Sekt für politisches Leichtgewicht – Christian von Stetten (CDU) gewinnt Bobbycar-Rennen in Ilshofen

Bilder eines Unfalls bei einem Bobbycar-Rennen im Jahr 2006. Foto: Berndt Meyer

Bilder eines Unfalls bei einem Bobbycar-Rennen im Jahr 2006. Foto: Berndt Meyer/Wikipedia

Mit einer Flasche Sekt ausgezeichnet wurde der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) aus Künzelsau-Schloss Stetten. Nicht für besondere Leistungen als Politiker, sondern als Sieger des Bobbycar-Rennens regionaler Prominenz beim Ilshofener Stadtfest.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

„Hauptattraktion beim Stadtfest in Ilshofen“

Bei den Wettfahrten zwischen dem Ilshofener Rathaus und dem daneben stehenden Gebäude der Polizei verwies Christian von Stetten Margit Megerle aus Söllbot (2.), Ralf Jäger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Ilshofen (3.) und Claudia Freimüller auf den vierten Platz. In vier Ausscheidungsrennen habe der Freiherr aus Schloss Stetten seinen Bobbycar-Boliden am schnellsten durch den Stadtkurs gesteuert, schreibt Werner Meixner in der Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt vom 21. Juni 2010. Das Promi-Bobbycar-Rennen sei am Samstagabend (Anmerkung: 19. Juni 2010) die Hauptattraktion des Stadtfests mit Hunderten von Zuschauern gewesen, so Meixner in seinem Bericht weiter.

Hinterbänkler-Dasein im Bundestag

Wie gerne würden die Menschen im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe aber einmal Nachrichten lesen, in denen der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten in seinem offiziellen Hauptberuf als Politiker mit guten Leistungen von sich reden macht. Doch da ist es merkwürdig still um den Blaublüter. In Berlin fristet der 39-jährige Multi-Geschäftsmann nur ein Hinterbänkler-Dasein und kickt einmal pro Woche mit anderen Abgeordneten. Zählbares für die Mehrzahl der Menschen in Hohenlohe, das konkret auf seine Arbeit und seinen persönlichen Einsatz zurückzuführen ist, kann Christian von Stetten kaum vorweisen. In seiner Tätigkeit im Bundestag kümmert er sich vor allem darum, die Rahmenbedingungen für seine zahlreichen eigenen Firmen und die Unternehmen seines Vaters Wolfgang von Stetten verbessern zu lassen. Christian von Stetten agiert in Berlin als Lobbyist in eigener Sache. Einsatz für das Gemeinwohl sieht anders aus.

Wenn’s politisch in die Tiefe geht, kneift der Freiherr meist

Zumindest diskussionswürdig ist die Teilnahme eines Bundestagsabgeordneten an Jux-Veranstaltungen wie einem kindischen Bobbycar-Rennen für Prominente. Statt sich bei derartigen Volksbelustigungen zum Narren zu machen, sollte sich Christian von Stetten besser darum kümmern, gute Politik für die Mehrzahl der Menschen im Wahlkreis zu machen. In Fachdiskussionen mit Experten anderer politischer Richtungen sollte er sich der Öffentlichkeit stellen. Dabei können die Wählerinnen und Wähler in Hohenlohe viel besser sehen, ob er auf wichtigem Gebiet etwas auf dem Kasten hat oder nicht. Im Wahlkampf 2009 jedenfalls kniff Christian von Stetten meist bei Fachdiskussionen. Wenn es vor allem um inhaltliche Themen ging, ließ sich der Freiherr häufig von anderen Mitgliedern seiner Partei vertreten.

Informationen zu Bobbycars im Internetlexikon Wikipedia:

Ein Bobby-Car® ist ein Spielauto für Kleinkinder ab zirka dem zweiten Lebensjahr. Es handelt sich (in der Classic-Ausführung) um ein rotes, knapp 60 cm langes und etwa 40 cm hohes vierrädriges Auto aus Plastik. Es wird von dem Unternehmen BIG seit 1972 an den Standorten Fürth und Burghaslach produziert. Nach dem Tod Ernst A. Bettags 2003 übernahm die Simba-Dickie-Group das Unternehmen. Der Name „Bobby-Car“ ist geschützt. Eine Alternativbezeichnung wäre „Lauflernfahrzeug“ oder „Rutschauto“ (wegen des Rutschens auf dem Boden). Seit 2005 wird auch ein „new Bobby-Car“ produziert, für das das Design des Classic überarbeitet wurde.

Der ganze Wikipedia-Text ist zu finden auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Bobby-Car

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Verbraucherschutz soll geschwächt werden – Evelyne Gebhardt (SPD) kündigt Widerstand an

Nachdem der Berichterstatter der Europäischen Volkspartei (EVP) zu den Verbraucherrechten, Andreas Schwab, in der jüngsten Sitzung des Binnenmarktausschusses des Europäischen Parlamentes seinen Berichtsentwurf zu den Verbraucherrechten vorgestellt hat, kündigte Evelyne Gebhardt (SPD) Widerstand gegen die damit geplante Verwässerung des Verbraucherschutzes in Europa an. „Da kann ich mit meiner Fraktion nicht mitmachen“, unterstrich die sozialdemokratische Koordinatorin für Binnenmarkt und Verbraucherschutz.

Vom SPD-Europabüro Künzelsau

EVP will Verbraucherrechte schwächen

In Deutschland etwa soll nach Schwabs Plänen die derzeit bestehende Pflicht des Verkäufers, Allgemeine Geschäftsbedingungen auf Wunsch des Verbrauchers vor Vertragsschluss ausgehändigt zu bekommen, künftig erschwert werden. Auch in Frankreich und Großbritannien würde der bestehende Verbraucherschutz nach dem jetzt vorliegenden Berichtsentwurf, etwa im Gewährleistungsrecht, beeinträchtigt werden.

„EVP hat ihre Maske fallen gelassen“

„Außerdem hätten die Mitgliedsstaaten in Bereichen, die von der Verbraucherrechtsrichtlinie ausgenommen werden sollen, zukünftig die Möglichkeit, Regelungen einzuführen, die weit unter dem Europäischen Standard zurück blieben“, erläuterte die Binnenmarkt-Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Evelyne Gebhardt. „Mit dem vorgelegten Berichtsentwurf hat die EVP ihre Maske fallen lassen“, machte Gebhardt deutlich. „Sie will nicht mehr, sondern weniger Schutz für die Verbraucher und Verbraucherinnen Europas und verfehlt damit das Ziel der neuen Verbraucherschutz-Richtlinie.“

Herzliche Grüße

Wolfgang Ellsässer

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Evelyne Gebhardt, MdEP
Europabüro
Keltergasse 47
74653 Künzelsau
Tel.: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44
www.evelyne-gebhardt-fuer-europa.eu

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„Leistet Widerstand!“ – Aufruf gegen soziale Ungerechtigkeit

Leistet Widerstand heißt ein Aufruf auf der Internetseite www.unruhestiften.de. Darin geht es um Zwangsarbeitsdienste für Arbeitslose, Eltern, Familien, Hartz-4- und Wohngeld-Empfänger und andere sozial Benachteiligte.

Gefunden von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall

Leistet Widerstand!

Arbeitslose, wenn sie euch jetzt durch neue kommunale Zwangsarbeitsdienste den Rest an Menschenwürde nehmen wollen, den sie euch noch gelassen haben, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Hartz IV-Empfänger, wenn sie euch nicht mehr Rentenversichern, weil sie der Auffassung sind, dass ihr ohnehin nicht so alt werden braucht, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Eltern, wenn sie euch die Unterstützung für die Kindererziehung nehmen wollen, weil sie statt in die Zukunft eurer Kinder in die Zukunft
systemrelevanter Banken und Unternehmen investieren, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Wohngeldempfänger, wenn sie euch den Heizkostenzuschuss streichen, weil sie meinen, dass es in Deutschland durch die Klimakatastrophe und längere AKW-Laufzeiten warm genug ist, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Familien, wenn sie euch weismachen, dass ihr auch aus eigenem Verschulden als Leistungsempfänger bei den Tafeln euer Essen kaufen müsst, während die sogenannten Leistungsträger an den anderen Tafeln tafeln können, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Kinder, wenn sie euren Eltern jetzt auch das Elterngeld von Hartz IV nehmen, obwohl sie wissen, dass über 1,3 Millionen Kinder in Deutschland von Armut betroffen sind, und sie euch vorlügen, dass ihr trotzdem die gleichen Chancen wie andere Kinder habt, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Alleinerziehende Mütter, wenn ihr tagsüber mit euren Kindern durch die Innenstädte irrt, damit euch zuhause nicht die Decke auf den Kopf fällt, ihr von den letzten zwei Euro vierzig eurem Kleinkind ein Gebäckstück beim Bäcker kauft, und abends dann im Fernsehen hört, dass Deutschland ein Kinder- und Familienfreundliches Land ist, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Deutsche, wenn sie euch wieder einmal demagogisch vorgaukeln, dass an der Krise nicht das herrschende Profitsystem von Banken und Unternehmen schuld ist, sondern eure ausländischen Nachbarn, denen es oft noch schlechter geht als euch, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

Bürgerinnen und Bürger, wenn sie euch immer wieder predigen, dass ihr über eure Verhältnisse gelebt habt, obgleich ihr genau wisst, dass die herrschenden Verhältnisse andauernd von uns leben, dann gibt es nur eines: Leistet Widerstand!

(frei nach W. Borchert / einheiztextdienst)

Aktiver Widerstand gegen die Sparpläne der Bundesregierung ist nötig!

KünstlerInnen, Kulturschaffende und andere UnterzeichnerInnen der Initiative www.unruhestiften.de in  Deutschland leisten dazu ihren Beitrag: vor Ort bei Aktionen, mit ihrem künstlerischen und kulturellen Schaffen!

Wir rufen auf zur Beteiligung an den vom DGB geplanten Herbstaktionen!

Die gewerkschaftlichen Proteste werden sich rund um den vom europäischen Gewerkschaftsbund vorgeschlagenen europäischen Aktionstag am 29. September 2010 gruppieren. Nähere Informationen sind über die DGB-Geschäftsstellen zu erfragen.

Kontakt: www.Unruhestiften.de – c/o Werner Lutz, Tel. 09131/404671

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„Eine kleine Nachtmusik“ – Serenadenkonzerte des Kammerchors Crailsheim

Der Kammerchor Crailsheim veranstaltet am Samstag, 3. Juli 2010, um 19.30 Uhr in der katholischen Kirche in Rot am See und am Sonntag, 4.Juli 2010, um 19.30 Uhr in der Liebfrauenkapelle Crailsheim ein Serenadenkonzert unter dem Motto “ Eine kleine Nachtmusik“.

Von den Veranstaltern

Es kommen Werke von Bach, Mozart, Rheinberger, Distler und anderen zur Aufführung. Umrahmt wird das Konzert von einem Streichquartett. Die Leitung des Chores hat Bettina Kartak. Der Eintritt ist frei !

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ver.di wählt am Donnerstag in Hall einen neuen Ortsvorstand

Im Rahmen der derzeitig stattfindenden Organisationswahlen lädt die Gewerkschaft ver.di, Bezirk Heilbronn- Neckar-Franken alle Mitglieder aus dem Einzugsbereich von Schwäbisch Hall, Gaildorf, Mainhardt und Rosengarten am Donnerstag, 24. Juni 2010, ab 18 Uhr in das Gasthaus Rose, Bahnhofstraße 9 zu einer Mitgliederversammlung des Ortsvereins Schwäbisch Hall nach Schwäbisch Hall ein.

Von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall

Vorsitzende werden neu gewählt

Auf der Tagesordnung steht die Neuwahl eines mehrköpfigen Ortsvorstandes und die Wahl eines/einer Vorsitzenden beziehungsweise zweier StellvertreterInnen. Interessierte ver.di-Mitglieder sind zu der Mitgliederversammlung eingeladen.

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Katastrophale Situation am Milchmarkt – Pressekonferenz heute in Schwäbisch Hall-Gottwollshausen

Eine Pressekonferenz zur Lage der Milchviehbetriebe findet am heutigen Dienstag, 22. Juni 2010, um 19 Uhr in Schwäbisch Hall-Gottwollshausen, im Hotel-Restaurant Sonneck, Fischweg 2, statt. Romuald Schaber Vorsitzender vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und Präsident des Eeuropean Milkboard (EMB) sowie einige Milchviehhalter aus dem Landkreis Schwäbisch Hall/Hohenlohe stehen für Ihre Fragen zur Verfügung.

Vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM)

Milcherzeuger verurteilen die Vorschläge aufs schärfste

Bei der Pressekonferenz werden Fragen zur derzeitigen Situation von Milchviehbetrieben und zur aktuellen nationalen wie auch internationalen Milchmarktpolitik beantwortet. Schaber wird auch über die Ergebnisse der EU-High Level Expertengruppe berichten. Der endgültige Bericht der EU-High Level Expertengruppe zur Milch leistet keinen Beitrag zur Lösung der katastrophalen Situation am Milchmarkt – Milcherzeuger verurteilen die Vorschläge aufs schärfste.

Marktmacht der Produzenten wirkungsvoll stärken

Die Vorschläge, die die EU-High Level Expertengruppe zur Milch (HLGM) in ihrem endgültigen Bericht veröffentlicht hat, haben der Krise am Milchmarkt nichts entgegen zu setzen. Der Präsident des European Milk Board (EMB), Romuald Schaber, dazu: „Die Empfehlungen, die die HLGM der EU-Kommission gibt, können weder die Situation der Milcherzeuger, noch die der Verbraucher in Europa verbessern“. Einen stabilen Markt, stabile und angemessene Preise können weder Terminmärkte noch eine europäische Agentur, die die Verteilung der Margen in der Lebensmittelkette beobachtet, gewährleisten. Auch europäische Leitlinien für Verträge auf freiwilliger Basis zwischen Erzeuger und Molkereien, wie sie ebenfalls von der HLGM empfohlen werden, greifen ins Leere. “Verträge können auch jetzt schon geschlossen werden. Nur verhindert die schwache Marktmacht der Erzeuger, dass jene fair für sie ausfallen. Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, solange die Marktmacht der Produzenten nicht wirksam gestärkt wird. Dazu ist es unerlässlich, den Milcherzeugern mit einem geeigneten System die Möglichkeit zu geben, die Produktion gemeinsam an die Nachfrage nach Milch anzupassen“, betont Romuald Schaber. Das EMB fordert aus diesem Grund die Schaffung einer Monitoring- und Marktgestaltungsstelle auf EU- Ebene.

Belange der Milcherzeuger fast komplett ausgeblendet

Die HLGM sollte Lösungen für die katastrophale Situation am Milchmarkt finden. Die Milcherzeuger sind diejenigen, die die schwere Krise hart am eigenen Leibe erfahren – nicht die Industrie und nicht der Handel. Die HLGM hat bei ihrer Arbeit allerdings die Belange der Milcherzeuger fast komplett ausgeblendet. Es ist ernüchternd, dass die Vorschläge, die Stakeholdern wie das EMB vorgebracht haben, von der High Level Expertengruppe in keinster Weise beachtet wurden. Auch Empfehlungen des EU-Rechnungshofes, des deutschen Kartellamtes oder des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) hat man völlig außer Acht gelassen.

Milcherzeuger müssen sich einsetzen

Der endgültige Bericht der HLGM zeigt, dass eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Problemen des Milchmarktes nicht stattgefunden hat. Der Grund für die starken Proteste, die Ende letzten Jahres stattfanden, besteht weiterhin. „Die Milcherzeuger des EMB werden sich daher für ihre Zukunft weiter stark einsetzen; stark einsetzen müssen. Ihre Existenz steht auf dem Spiel“, bekräftigt Romuald Schaber die Position des EMB.

Weiterführende Informationen unter www.europeanmilkboard.org

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Bundesverfassungsgericht entscheidet über Gentechnikgesetz – Einladung zum gentechnikfreien Frühstück

Zum Frühstück vor dem Bundesverfassungsgericht – garantiert gentechnikfrei gibt es am Mittwoch, 23. Juni 2010, von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr in Karlsruhe.  80 Prozent der Bevölkerung lehnen Gentechnik ab. Gegner fordern: Ein Urteil im Namen des Volkes.

Von Phillip Brändle, Gentechnikgegner

Gesundes und umweltverträgliches Ernährungs-System ist nötig

Fakt ist: Die Gentechnik ist in Europa heftig umstritten und die Debatte um ihre Nutzung polarisiert die Öffentlichkeit. 80 Prozent der bundesdeutschen Bürger lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel auf ihrem Teller ab. Mehr und mehr steht der Wunsch im Vordergrund nach einem gesunden und umweltverträglichen Ernährungs-System. Dabei stellt das aktuelle Gentechnikgesetz (GenTG) der Bundesregierung ein absolutes Mindestmaß an Schutz dar – nicht nur für Verbraucher, sondern auch für Landwirte, Gärtner, Saatguterzeuger sowie Imker, die den Einsatz von Gentechnik nachdrücklich vermeiden wollen.

Nutznießer sind bislang die Saatgut-Konzerne

Während Landwirte, Umweltverbänden und Verbraucherorganisationen, einen schärferen Schutz für die gentechnikfreie Landwirtschaft fordern, versucht hingegen das Land Sachsen-Anhalt das Gentechnikgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht auszuhebeln. Im Visier der Kläger stehen sowohl das Standortregister als auch die Haftungsregelung. Damit will die Landesregierung die Anwender von Designerpflanzen aus dem Gen-Labor von einer möglichen Schadens- und Haftungsverspflichtung freistellen – ganz im Sinne global agierender Saatgut-Konzerne wie BASF, BAYER, KWS und Monsanto.

Breites Bündnis aus acht Verbänden und Gentechnikfreien Regionen

Wir – ein breites Bündnis aus acht Verbänden und Gentechnikfreien Regionen – setzen uns im Rahmen der mündlichen Verhandlung vor dem ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts „für unser Recht auf eine gentechnik-freie Landwirtschaft“ ein und fordern nachdrücklich „Ein Urteil im Namen des Volkes!“ Denn: „80 Prozent der Bevölkerung lehnen Gentechnik ab!“

Die Gentechnikgegner möchten an „unsere bäuerliche, gesunde und garantiert gentechnikfreie Frühstückstafel einladen am Mittwoch, 23. Juni 2010, von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr auf der Wiese vor dem Bundesverfassungsgericht, Schlossplatz in Karlsruhe.

Weitere Informationen bei:

Phillip Brändle
Unter den Weinbergen 6
37213 Witzenhausen
Tel: 05542/6199550
phillip.braendle@googlemail.com

Internet: www.kws-gentechnikfrei.de

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Erforschung lokaler Ereignisse unter dem Naziregime – Alfred Hausser-Preis gegen das Vergessen der Nazigräuel

Zur Erinnerung und zur Bewahrung des Vermächtnisses von Alfred Hausser wurde von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Baden-Württemberg) der Alfred Hausser-Preis ausgeschrieben, der alle zwei Jahre verliehen wird. Das Preisgeld beträgt 500 Euro. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2010.

Von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Baden-Württemberg)

Bewerben und vorgeschlagen werden können:

• örtlich-regionale Geschichtsinitiativen
• Geschichtswerkstätten
• Vereine
• Schulklassen (mit LehrerInnen) und
• VVN-BdA-Gliederungen

Zielsetzung der Projekte:

Der Alfred Hausser-Preis wird vergeben für Projekte, die der Erforschung und Vermittlung örtlicher oder regionaler Ereignisse und Entwicklungen unter dem Naziregime dienen, um die Erinnerung an den Widerstand, die Verfolgten und die Opfer des Faschismus bewahren zu helfen. Dies schließt Beiträge zur Geschichtsarbeit ein, die verharmlosende, beschönigende und verfälschende Darstellungen offen legen und dem Verschweigen entgegenwirken.

Besonders wichtig sind dabei Projekte, die Berichte von ZeitzeugInnen sichern, da hierfür nur noch wenige Jahre zur
Verfügung stehen.

Weitere Beispiele für Bewerbungen sind:
– Projekte der Spurensicherung
– Erinnerungstafeln
– Veröffentlichungen
– Geschichtslehrpfade
– Veranstaltungen und Initiativen, die sich den oben genannten Zielen widmen.

Bewerbungsgrundlagen:
Eine Kurzdarstellung der jeweiligen Gruppe oder Initiative und eine Kurzbeschreibung des abgeschlossenen oder in Planung
befindlichen Geschichtsprojektes sind in schriftlicher Form (per Brief, Fax oder E-Mail) an das Landesbüro der VVN-BdA Baden-Württemberg zu richten. Dort sind auch weitere Informationen zu erhalten. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2010

Adresse:

VVN-BdA Baden-Württemberg
Landesbüro
Böblinger Str. 195
70199 Stuttgart
Tel. 0711 – 603237
Fax 0711 – 600718
Internet: www.vvn-bda-bawue.de
E-Mail: baden-wuerttemberg@vvn-bda.de

Preisverleihung:
Die Auswahl der PreisträgerInnen erfolgt nach Vorschlägen des Beirats durch den Landesvorstand. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis wird im Rahmen der Landesdelegiertenkonferenz am 23./24. Oktober in Konstanz von einem Vertreter des Beirats übergeben.

Bisherige Preisträger:

2006
SchülerInnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried für ihr Projekt Zwangsarbeit (siehe www.igmh.de)

2008
Schüler der Schulgeschichtsforscher AG der Grund- und Hauptschule Ostheim für das Projekt „Erinnerung und Mahnung“, über das Schicksal der Familie Schneck/ Guttenberger, die 30 Angehörige in den Konzentrationslagern verlor.

Der Preis setzt sich zusammen aus einer finanziellen Förderung in Höhe von 500 Euro, einer Förderung und Beratung des Projektes durch Beiratsmitglieder, der Hilfe des Beirats zur Ermittlung weiterer Förderungsmöglichkeiten, einer Urkunde und
dem Buch über Alfred Hausser „Nur wer sich selbst aufgibt, ist verloren“

Der Beirat:
Der Beirat setzt sich zusammen aus VertreterInnen der VVN-BdA Baden-Württemberg, von Gedenkstätten, von Gewerkschaften, der Interessengemeinschaft ehemaliger Zwangsarbeiter sowie ZeitzeugInnen und FachhistorikerInnen, die Alfred Hausser durch enge Zusammenarbeit nahe standen.

Alfred Hausser (27. August 1912 bis 12. August 2003)
Widerstandskämpfer der ersten Stunde

Alfred Hausser hat von Jugend an als Gewerkschafter, mit seinem Widerstand in der Nazizeit und seinem lebenslangen antifaschistischen Engagement gezeigt, dass humanistische Werte für unsere Gesellschaftsentwicklung und konkrete Arbeit gegen das Vergessen zusammen gehören. Sein Leben galt der Aufklärung über die Ursachen des Faschismus und dem Kampf
gegen den Neofaschismus. Besondere Verdienste erwarb er sich mit seinem jahrzehntelangen Einsatz für die Wiedergutmachung der vom Naziregime Verfolgten und für die Entschädigung der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Schon 1934 wegen Widerstandsaktionen verhaftet und 1936 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, musste er während seiner Haftzeit Zwangsarbeit für die Firma Bosch leisten. Wegen seines Widerstandes gegen den
Faschismus musste er bis zur Befreiung 1945 über zehn Jahre Haft erdulden.

Als Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der Landesvereinigung der VVN-BdA Baden-Württemberg, seit 1994 Ehrenvorsitzender der VVN-BdA Bundesvereinigung, war und ist er Vorbild im Kampf gegen alte und neue Nazis.

Zur Erinnerung und zur Bewahrung des Vermächtnisses von Alfred Hausser wurde von der VVN-BdA Baden-Württemberg der Alfred Hausser Preis ausgeschrieben, der alle zwei Jahre verliehen wird.

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