„Streitschrift für eine humane Schule – Digitalisierung first, nachdenken später?“ – Eine Dokumentation von Uli Gierschner, Lehrer in Gerabronn

Einen Beitrag zur Digitalisierung an Schulen von Uli Gierschner aus Ilshofen haben die NachDenkSeiten am 6. November 2020 unter der Rubrik „Hinweise des Tages II“ veröffentlicht. „Streitschrift für eine humane Schule – Digitalisierung first, nachdenken später?“, heißt die Überschrift des Dokuments. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Kurzinformation und den Link zur ganzen Streitschrift Dokument Uli Gierschner. Er ist Lehrer am Gymnasium in Gerabronn.

Informationen von den NachDenkSeiten

Für eine „nichtökonomistische humane Orientierung“

Provoziert durch eine eindimensionale mediale Diskussion über die Notwendigkeit einer Digitalisierung der Schulen und die Tatsache, dass im Beratungsgremium der Bundesregierung „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“ keine Pädagogen, Lernpsychologen und Neurowissenschaftler sitzen, sondern nur Vertreter der Industrie, rückt Uli Gierschner, der selbst Lehrer ist, in diesem Text weitgehend ausgeblendete psychoanalytische und soziologische Erkenntnisse ins Blickfeld, um die Diskussion hinsichtlich der Digitalisierung im Bildungsbereich zu vertiefen und zu erweitern und für eine nichtökonomistische humane Orientierung zu streiten.

Streitschrift für eine humane Schule: Digitalisierung first, nachdenken später?

https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/201106-Digitalisierung-first.pdf

https://www.nachdenkseiten.de/?p=66606

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„Gemeinsames Positionspapier zur Covid-19-Pandemie“ – Hans A. Graef aus Hall verweist auf alternatives Konzept von Medizinern und Wissenschaftlern

Vor fünf Tagen haben uns die Regierungen erneut einen harten Lockdown mit schwerwiegenden Folgen aufgezwungen, dessen Evidenz fraglich und Begründung einseitig und strittig ist.

Leserbrief von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Gesellschaft wird gespalten

Sie scheinen Angst zu haben, dass alternative Konzepte plausibel sind für die Gesellschaft, die durch die mediale Beeinflussung zu 85 Prozent die harten Maßnahmen gut findet und die Legitimität des fatalen Niedergangs in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Frage stellt. Die Berliner Elite stellt sich taub und wird damit ihrer Verantwortung aus meiner Sicht nicht gerecht, wodurch die Gesellschaft weiter gespalten wird. Und die Medien sind total auf ihrer einseitigen Linie.

Gebotskultur an erste Stelle setzen

Denn zeitgleich haben 55 Verbände aus Medizin und Wissenschaft ein alternatives Konzept unter dem Titel „Gemeinsames Positionspapier zur Covid-19-Pandemie“ (mit fast 200 000 Mitgliedern) vorgelegt, das in den Medien, privaten Printmedien und Agenturen sowie öffentlich-rechtlichen Institutionen ignoriert wird. Verfasst wurde es von kompetenten Experten und hat die KERNTHESEN Abkehr von der Eindämmung alleine durch Kontaktpersonennachverfolgung. Einführung eines bundesweit einheitlichen Ampelsystems anhand dessen sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisebene die aktuelle Lage auf einen Blick erkennbar wird. Fokussierung der Ressourcen auf den spezifischen Schutz der Bevölkerungsgruppen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Gebotskultur an erste Stelle in die Risikokommunikation setzen. Es soll den „EVIDENZ- UND ERFAHRUNGSGEWINN IM WEITEREN MANAGEMENT DER COVID-19-PANDEMIE BERÜCKSICHTIGEN“ Seite 2 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020 ZUSAMMENFASSUNG DER KERNTHESEN

WIE KANN DAS SEIN? WARUM WIRD DAS FAST EINHEITLICH VERHEIMLICHT?

Als Demokrat und Staatsbürger, Leser, Hörer und Zuschauer bitte ich darum und fordere Sie auf, die Presse- und Medienfreiheit herzustellen, die unser Land braucht – das kollektive „Framing“ und die Paniktendenz mit Angsterzeugung bei so vielen Mitmenschen sind nicht akzeptabel und schädlich für uns alle. Uns allen geht es um eine praktikable und effektive, humane und soziale Behandlung der Menschen in der Epidemie in Deutschland und vermeidbare Nebenwirkungen, fatale Folgeschäden durch problematische und destruktive Maßnahmen.

ABER ZUNÄCHST GEHT ES UM DIE PRESSE- und MEDIENFREIHEIT!

Mit freundliche Grüßen

Hans A. Graef

GEMEINSAME POSITION VON WISSENSCHAFT UND ÄRZTESCHAFT – EVIDENZ- UND ERFAHRUNGSGEWINN IM WEITEREN MANAGEMENT DER COVID-19-PANDEMIE BERÜCKSICHTIGEN
Seite 1 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

ZUSAMMENFASSUNG DER KERNTHESEN
Abkehr von der Eindämmung alleine durch Kontaktpersonennachverfolgung.
Einführung eines bundesweit einheitlichen Ampelsystems anhand dessen sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisebene die aktuelle Lage auf einen Blick erkennbar wird.
Fokussierung der Ressourcen auf den spezifischen Schutz der Bevölkerungs- gruppen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben.
Gebotskultur an erste Stelle in die Risikokommunikation setzen.
Seite 2 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

AUSGANGSLAGE
Der derzeitige rasante Fallzahlanstieg nach den ruhigeren Sommermonaten zeigt klar, dass aufgrund der Eigenschaften von SARS-CoV-2 eine Pandemiebekämpfung ausschließlich im Rahmen einer Kontaktpersonennachverfolgung nicht mehr möglich sein wird. Bereits im Sommer konnte bei niedrigen Fallzahlen das Infektionsgeschehen nicht vollkommen nachverfolgt und eingedämmt werden. Bedingt durch die Saisonalität des Infektionsgeschehens, die Verlagerung der Aktivitäten von draußen nach drinnen sowie die erhöhte Infektanfälligkeit in den Herbst- und Wintermonaten ist mit höheren Fallzahlen als im Frühjahr und Frühsommer zu rechnen.
Wieder auf Lockdowns zu setzen, könnte – in der Hoffnung Infektionszahlen zu senken – die reflexartige Konsequenz darauf sein. Aber wir haben in den Monaten der Pandemie deutlich dazugelernt. Der Rückgang der Fallzahlen ist politisch zwar eine dringende Aufgabe, aber nicht um jeden Preis. Wir erleben bereits die Unterlassung anderer dringlicher medizinischer Behandlungen, ernstzunehmende Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen durch soziale Deprivation und Brüche in Bildungs- und Berufsausbildungsgängen, den Niedergang ganzer Wirtschaftszweige, vieler kultureller Einrichtungen und eine zunehmende soziale Schieflage als Folge.
Wir berufen uns auf das grundlegende medizinisch-ethische Prinzip des ärztlichen Handelns: „primum nihil nocere“ („erstens nicht schaden“). Dieser Grundsatz auf die momentane Situation angewendet bedeutet, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie so zu wählen, dass wir schwere Verläufe wirksam mindern, ohne neue Schäden zu verursachen.
Dabei sind wir auf die Bereitschaft der Bevölkerung zur Mitarbeit angewiesen. Ohne ihre Kooperation laufen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ins Leere.
Sobald sich Verordnungen als widersprüchlich, unlogisch und damit für den Einzelnen als nicht nachvollziehbar darstellen oder von Gerichten außer Kraft gesetzt werden, entsteht ein Akzeptanz- und Glaubwürdigkeitsproblem. Wir könnten diejenigen verlieren, die wir dringend als Verbündete im Kampf gegen das Virus brauchen.
Seite 3 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

ERFORDERLICHE STRATEGIEANPASSUNG
BEWERTUNG DES PANDEMIEGESCHEHENS ANHAND EINES AMPELSYSTEMS

Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung des Pandemieverlaufs und die Ableitung von Maßnahmen, die sich allein auf Grenzwerte stützen, die auf der Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner beruhen. Dies gilt umso mehr, als in der jetzigen Pandemiephase, vielerorts notgedrungen, weniger die Eindämmung durch Kontaktpersonen- nachverfolgung, als vielmehr die Protektion – insbesondere von Risikogruppen – Priorität haben muss. Zielführender und entscheidender ist die Auswertung von Indikatoren, die kurzfristig Auskunft über die Gefährdungslage von Risikogruppen mit möglichen schweren Krankheitsverläufen geben und frühzeitig auf eine Überlastung des Gesundheitswesens durch COVID-19 hinweisen.
Daher fordern die Unterzeichner ein bundesweit einheitliches Ampelsystem. Anhand dessen lässt sich sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisebene die aktuelle Lage auf einen Blick erkennen. Anhand dieses Ampelsystems kann die Politik dann klar kommunizieren, wie die aktuelle Situation aussieht, mit welchen Entwicklungen zu rechnen ist und mit welchen Maßnahmen darauf reagiert werden sollte. Grundlage dieser Corona-Ampel müssen alle relevanten Kennzahlen wie Infektionszahlen, Anzahl der durchgeführten Tests, stationäre und intensivmedizinische Behandlungskapazitäten bilden. So gelingt die Bündelung komplexer Informationen, die verständlich auf ein Signal konzentriert dargestellt werden.
Wissenschaft, Gesundheitsbehörden und Verwaltung verfügen über ausreichend Daten, anhand derer das Pandemiegeschehen regional verfolgt und eingeschätzt werden kann.

AUF GEBOTE ANSTATT AUF VERBOTE SETZEN
Barack Obama gewann seine Landsleute 2009 mit einem einfachen Satz: Yes, we can.
So sollte auch unsere Strategie sein. Wir wollen und müssen die Menschen mitnehmen, ihnen Mut machen. Wir wollen und können es zusammen schaffen und zwar nicht mit Angst, Panik und Verboten, sondern mit dem Aufzeigen von Alternativen. Hoffnung ist ein besserer Partner als Verzagtheit.
Wir müssen uns ehrlich eingestehen: Dieses Virus wird uns die nächsten Jahre begleiten. Auch ein Impfstoff wird nur ein Mittel unter vielen zur Bekämpfung der Pandemie sein.
Bisher konnte erst einmal ein Virus durch einen Impfstoff über jahrzehntelange Impfkampagnen ausgerottet werden. Deshalb müssen wir viel stärker darüber sprechen, wie das Zusammenleben trotz des Virus in größtmöglicher Freiheit stattfinden kann. Ein achtsamerer Umgang miteinander, als wir ihn bisher vielleicht gelebt haben, ist hierfür erforderlich.
Wir setzen auf Gebote anstelle von Verboten, auf Eigenverantwortung anstelle von Bevormundung. Verbote oder Bevormundung haben eine kurze Halbwertszeit und entsprechen nicht unserem Verständnis einer freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Gerade die Kontaktpersonennachverfolgung kann besser und effektiver über Eigenverantwortung erfolgen. Zusätzlich zu der Corona-Warn-App können die Menschen eigene Mitteilungen an ihre Kontaktpersonen schneller und zielgerichteter senden und die Gesundheitsämter entlasten. Dieses Vorgehen ermöglicht damit eine Langzeitstrategie und erlaubt, wichtige Ressourcen der Gesundheitsämter auf die Risikogruppen zu fokussieren.
Wissenschaft, Gesundheitsbehörden und Verwaltung verfügen zwar bereits über Daten anhand derer das Pandemiegeschehen regional verfolgt und eingeschätzt werden kann. Diese Datenbasis muss zukünftig aber systematisch erweitert werden.
Seite 4 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

AUSGEWEITETER SCHUTZ VON BEVÖLKERUNGSGRUPPEN MIT HOHEM ERKRANKUNGSRISIKO
Die Unterzeichner fordern die Politik auf, sich auf eine Auswahl von Maßnahmen zu konzentrieren, die möglichst direkt und spezifisch den Schutz der Bevölkerungsgruppen in den Mittelpunkt stellen, für die ein hohes Risiko schwerer Krankheitsverläufe besteht.
Wir befürworten die:
› Anwendung der AHA + A + L Regelung (Abstand/Hygiene/Alltagsmaske + App + regelmäßiges Lüften) zur Eindämmung der Ausbreitung.
› Priorisierung der Kontaktpersonennachverfolgung nach den Kriterien:
· Bezug zu medizinisch/pflegerischen Einrichtungen,
· Teilnahme der Kontaktperson an potenziellen „Super-Spreader-Events“,
· der Nutzung der Corona-Warn-App.
Es ist für die Unterzeichner unstrittig, dass der Fokus im weiteren Verlauf der Pandemie auf dem Schutz von Risikogruppen liegen muss. Gleichwohl müssen wir darüber nachdenken, wie eine Isolation ganzer Bevölkerungsgruppen gegen den eigenen Willen verhindert werden kann. Aus unserer Sicht wurde es über die Sommermonate leider versäumt, analog zu den Konzepten der Arztpraxen maßgeschneiderte und allgemeingültige Präventionskonzepte für vulnerable Gruppen zu entwickeln.
Für den Schutz von Risikogruppen sind folgende Maßnahmen erforderlich:
› Besucher in Seniorenheimen, Pflegeheimen und Krankenhäusern erhalten in einem „Schleusen“-Modell nur nach negativem Antigen-Schnelltest Zutritt.
› Das ärztliche und pflegerische Personal sowie das Reinigungspersonal werden regelmäßig getestet.
› Das ärztliche und pflegerische Personal sowie das Reinigungspersonal und auch die Besucher tragen
beim Kontakt mit den Patienten/Bewohnern FFP2-Masken.
› Der Aufbau und die Unterstützung von Nachbarschaftshilfen für Personen, die der Risikogruppe angehören, aber zu Hause leben, wird durch Städte, Kreise und Kommunen etabliert. Personen, die sich selbst isolieren, sollen dabei unterstützt werden. Gleichzeitig muss ihre medizinische Versorgung gewährleistet werden.
FÖRDERUNG UND EVALUIERUNG VON HYGIENEKONZEPTEN ANSTELLE VON AUSGANGSSPERREN
Wir wissen derzeit nicht, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen stattfinden, ohne dass dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko oder Infektionsgeschehen entsteht. Dies muss aber definiert werden, um im Frühjahr bestimmte Veranstaltungen wieder zulassen zu können. Daher sollten Veranstaltungen mit Hygienekonzepten und Teststrategien unter wissenschaftlicher oder gesundheitsamtlicher Begleitung durchgeführt werden, um herauszufinden, ob das Risiko einer Virusübertragung überhaupt in relevantem Umfang besteht.
Gesellschaftlich und infektionsepidemiologisch ist es besser, wenn Menschen sich in öffentlichen Räumen mit Hygienekonzepten unter optimalen Bedingungen treffen, als dass sich die sozialen Begegnungen in vergleichsweise weniger sichere private Innenräume verlagern. Daher unterstützen die Unterzeichner Initiativen, die unter klar definierten Hygienekonzepten und Teststrategien Veranstaltungen zulassen.
Seite 5 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

BETEILIGTE
› Kassenärztliche Bundesvereinigung
› Prof. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn
› Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Abteilung Arbovirologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg
UNTERSTÜTZER
› Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (AeDA)
› Berufsverband der Coloproktologen Deutschlands e.V. (BCD)
› Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
› Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD)
› Berufsverband der Deutschen Hämostaseologen e.V. (BDDH e.V)
› Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ)
› Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (BNKD)
› Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen in Deutschland (BVND)
› Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK)
› Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
› Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT)
› Deutsche PsychotherapeutenVereinigung e.V. (DPtV)
› Deutscher Hausärzteverband e.V.
› Interessengemeinschaft Medizin (IG Med e.V.)
› Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
› NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V. (NAV)
› Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V., dieser vertritt:
· Akkreditierte Labore in der Medizin e.V. (ALM)
· Bundesverband Ambulantes Operieren e.V. (BAO)
· Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA)
· Bundesverband der Belegärzte e.V. (BdB)
· Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
· Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDNukl)
· Berufsverband Deutscher Neurochirurgen e.V. (BDNC)
· Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner e.V. (BdP)
· Bundesverband Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (BDPM)
· Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V. (BDRh)
· Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e.V. (BNC)
· Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. (BNG)
· Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO)
· Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V. (BNHO)
· Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V. (BNK)
· Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e. V. (BRZ)
· Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (BV HNO)
· Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
Seite 6 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

· Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD)
· Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU)
· Berufsverband Deutscher Humangenetiker e.V. (BVDH)
· Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)
· Bundesverband Niedergelassener Diabetologen e.V. (BVND)
· Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU)
· Berufsverband der Ärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin e.V. (BVPRM)
· Deutscher Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V. (DBVPP)
· Deutscher Facharztverband e.V. (DFV)
· Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG)
· Deutsche Gesellschaft der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgen e.V. (DGPRÄG)
› Spitzenverband ZNS (SPiZ), dieser vertritt:
· Berufsverband ärztlicher Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker in der Deutschen Gesellschaft
für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT)
· Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM)
· Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)
· Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)
· Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP)
· Berufsverband für Kinder- und Jugendlichen-Psychiatrie und -Psychotherapie (BKJPP)
· Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V.
› Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI)
Seite 7 von 7 / Gemeinsames Positionspapier zur COVID-19-Pandemie / 28. Oktober 2020

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„Redner von zweifelhaftem Ruf bei Kundgebung der Corona-Leugner in Schwäbisch Hall“ – Leserbrief von Paul Michel

Leider hat die Verfasserin des Artikels im „Haller Tagblatt“ zur Kundgebung und Demonstration der Corona-Leugner in Schwäbisch Hall versäumt, in ihrem Artikel Hintergrundinformationen zu Stephan Bergmann, einem der Redner, zu liefern.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

„Michael Ballweg, Stuttgarter Ober-Querdenker“

Dabei gibt es über den Pressesprecher von Michael Ballweg, dem Stuttgarter Ober-Querdenker, einiges zu berichten. Bergmann tat sich auf dem Haller Marktplatz in seinen Redebeiträgen durch besonders dreiste Aggressivrhetorik hervor. Für seine absurde Behauptung, dass die Antifa die wahren Nazis seien, wurde er vom Großteil der Zuhörerschaft mit frenetischem Beifall bedacht.

„Trance-Coach, Trommelbauer, Sonnentänzer“

Ich kenne derartige Sprachakrobatik von AfD-Ständen oder, noch früher, von den „Republikanern“. Als Bergmann am Samstag redete, wusste ich noch nicht, wer er ist. Ich bemerkte zu meinem Nebensteher auf der Treppe: Das ist ein gefährlicher Demagoge, der durchaus aus der rechten Ecke kommen könnte. Als ich erfuhr, dass es sich um Stephan Bergmann handelte, habe ich mich informiert. Aus dem Berliner „Tagesspiegel“ erfuhr ich: Vor seiner Berufung zum Corona-Leugner soll er Trance-Coach, Trommelbauer, Sonnentänzer sowie Gründer eines „Vereins für indianische Lebensweisen“ gewesen sein.

Bergmann teilt Posts rechtsextremer Plattformen

Dort, wo er ein aufnahmebereites Publikum vermutet, warnt er schon einmal vor der „Vermischung der Rassen“. Auf Facebook verbreitet er Texte, in denen vor der „Vermischung der Rassen auch mit Zwangsmaßnahmen“ oder vor der Züchtung einer „hellbraunen Rasse in Europa“ gewarnt wird. Durch die Vermischung solle der Intelligenzquotient der weißen Bevölkerung gedrückt werden. Bergmann teilt Posts verschiedener rechtsextremer Plattformen und Bilder, auf denen sich über Asylbewerber oder verschleierte Muslime lustig gemacht wird. Um die „großen Zusammenhänge der Weltereignisse“ zu verstehen, empfiehlt er ein Video, das beschreibt, wie das deutsche Volk angeblich durch den Import von „Stammeskriegern aus Afrika“ und „Massen von Muslimen“ systematisch ausgelöscht werden soll.

Wem haben die Claqeure zugejubelt?

Ob der eine oder die andere der Claqeure von Bergmann auf dem Haller Marktplatz jetzt ins Nachdenken darüber kommt, wem sie da zugejubelt haben? Es wäre zu wünschen.

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„Jüdische Kulturwochen in Stuttgart“ – Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster

Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht in voller Länge das Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, zur Eröffnung der Jüdischen Kulturwochen in Stuttgart am 2. November 2020.

Vom Zentralrat der Juden in Deutschland

Froh über digitale Möglichkeiten

Vermutlich geht es uns allen ähnlich: Wir hatten uns darauf gefreut, zur Eröffnung der Jüdischen Kulturwochen tatsächlich in Stuttgart zusammenzukommen und uns nicht nur digital, sondern ganz in echt zu begegnen. Jetzt haben uns die steigenden Infektionszahlen leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und wir sind einerseits enttäuscht, wieder nur per Video Kontakt miteinander zu haben, und andererseits froh, dass es diese digitalen Möglichkeiten gibt. Und ich hoffe sehr und das wünsche ich Ihnen von Herzen, dass wenigstens ein Teil der Veranstaltungen der Jüdischen Kulturwochen real stattfinden können.

Nach Kriegsende wollten viele Leute nicht zuhören

Die Jüdischen Kulturwochen sind ein fester Bestandteil des Stuttgarter Stadtlebens. In diesem Jahr erinnern sie vor allem an den 75. Jahrestag der Befreiung und an die Wiedergründung der hiesigen Gemeinde. Und hätte damals den Überlebenden jemand gesagt, dass einst Jahr für Jahr die Stadt Jüdische Kulturwochen erlebt, so hätten sie wohl ungläubig den Kopf geschüttelt. Ungläubig, weil 1945 ein wieder erblühtes jüdisches Leben ebenso unvorstellbar war wie der Gedanke, dass sich so viele Bürger für das jüdische Leben interessieren. Denn die Überlebenden stießen nach Kriegsende überwiegend auf Deutsche, die ihnen nicht zuhören wollten, die wegsahen, die verdrängten und verschwiegen. Willkommen waren die jüdischen Überlebenden nicht!

Erfolgsgeschichte

Was sich seitdem an jüdischem Leben etabliert hat, hier in Stuttgart, in Baden-Württemberg und ja, in ganz Deutschland, das ist eine Erfolgsgeschichte. Und auch das Miteinander von jüdischen und nicht-jüdischen Bürgern, von Juden und Christen ist eine Erfolgsgeschichte. Natürlich gibt es Schattenseiten. Gibt es eine Reihe von antisemitischen Anschlägen und Vorfällen, die immer wieder Zweifel aufkommen ließen und Zweifel aufkommen lassen, wie sicher Juden in Deutschland sind. Zuletzt der Anschlag in Halle im Oktober 2019 und der Angriff auf den jüdischen Studenten in Hamburg an Sukkot.
Doch die ganz deutliche Mehrheit der Bevölkerung ist nicht antisemitisch eingestellt. Und sehr viele engagieren sich im Dialog und im Austausch. Wenn wir den Blick zurück richten, auf die Anfänge, auf das zerstörte Stuttgart 1945 und die Überlebenden, die aus den Lagern und Verstecken kamen, die ihre Familien verloren hatten – dann sollten wir vor diesem historischen Hintergrund diese Entwicklung der vergangenen 75 Jahre so positiv sehen, wie sie ist.

Brauchen gute Wissensvermittlung über das Judentum

Manchmal, meine sehr geehrten Damen und Herren, habe ich allerdings den Eindruck, dass das Wissen über unsere jüngere Geschichte immer geringer wird. Daher bin ich sehr dankbar, dass Sie in vielen Veranstaltungen der Kulturwochen historische Themen aufgreifen, beginnend heute Abend mit dem Vortrag von Professor Wolfssohn. Wir brauchen dieses Wissen. Und daher brauchen wir auch eine gute Wissensvermittlung, vor allem über das Judentum. Hier sehe ich in den Schulen noch Nachbesserungsbedarf: Fundierte Kenntnisse über den Holocaust und genügend Raum für die jüdische Geschichte jenseits der Schoa. Denn es ist wichtig, dass Schüler Juden nicht nur als Opfer wahrnehmen. Und dass sie verinnerlichen, wie lange bereits Juden zu Deutschland gehören und unsere Kultur mitgeprägt haben. Dies alles zu vermitteln, ist für die Lehrkräfte nicht leicht. Daher arbeitet der Zentralrat der Juden mit der Kultusministerkonferenz und den Schulbuchverlagen an guten Lehrmaterialien sowie einer gezielten Fortbildung für Lehrer. Es gilt, sie sowohl zum Thema Judentum zu schulen als auch sie im Kampf gegen Antisemitismus zu stärken.

Projekt „Meet a Jew“

Daneben bieten wir über unser Projekt „Meet a Jew“ die Möglichkeit an, junge Juden zu treffen und sich auszutauschen. Auch dies halte ich für einen wichtigen Mosaikstein, um das Wissen über das Judentum zu erhöhen und Vorurteile damit zugleich abzubauen oder am besten von vorneherein zu verhindern.

Fotowettbewerb „Jüdischer Alltag“

Jetzt gerade und noch bis zum 20. Dezember 2020 läuft übrigens ein Fotowettbewerb zum jüdischen Alltagsleben, den wir u. a. mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters gemeinsam ausrichten. Hier sind alle Bürger aufgefordert, Fotos einzureichen, die das heutige jüdische Leben abbilden. Ich hoffe sehr, dass der Wettbewerb Menschen animiert, sich mit unserem modernen jüdischen Leben auseinanderzusetzen. Da ich Mitglied der Jury bin, darf ich dann auch über das Siegerfoto mitentscheiden.

„Jede Generation muss sich wieder neu mit der braunen Vergangenheit Deutschlands auseinandersetzen“

Meine sehr geehrten Damen und Herren, in den Jüdischen Kulturwochen finden sich viele Veranstaltungen, die die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit behandeln. Die Erinnerung an die Schoa wachzuhalten, ist nicht nur bleibende Verpflichtung der jüdischen Gemeinschaft. Nein, diese Verpflichtung liegt auch und vor allem bei der Mehrheitsgesellschaft. Es geht darum zu erklären, was geschehen ist. Vor allem aber: Wie es dazu kommen konnte. Dazu sollte auch die kritische Reflexion über die Rolle der eigenen Vorfahren gehören. Sehr viele Bürger denken, in ihren Familien habe es Widerstandskämpfer oder Menschen gegeben, die Juden geholfen hätten. Wenn es nur so gewesen wäre! Die Realität sah leider anders aus! Jede Generation muss sich wieder neu mit der braunen Vergangenheit Deutschlands auseinandersetzen. Das gilt auch für Einwanderer. Denn wenn die Lehren aus der Geschichte verinnerlicht werden, ist man besser gewappnet für die neuen Gefahren, die immer wieder drohen. Mal kommen sie als im Gewand von Rechtspopulisten daher. Mal als Verschwörungsmythen zum Corona-Virus. Es sind Gefahren für Minderheiten. Gefahren für unsere Demokratie. Die Weitergabe der Erinnerung, des Wissens über die Schoa, schulden wir daher regelrecht unserer Demokratie. Wir schulden es den kommenden Generationen. Bei den jüdischen Kulturwochen wird diese Verpflichtung eingelöst.

Physisch mit Abstand, aber innerlich aufgeschlossen

Ich danke ganz herzlich der IRGW – hier möchte ich stellvertretend meine Präsidiumskollegin Barbara Traub nennen – für das auch im Corona-Jahr ungebrochene Engagement sowie der Stadt für ihre Unterstützung! Mögen viele Besucher, vor allem auch junge Besucher real oder digital die Veranstaltungen besuchen, physisch mit Abstand, aber innerlich aufgeschlossen!

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„Intensiv nach geeigneten Standorten gesucht“ – Stadtverwaltung Crailsheim bedauert mögliche Teilverlagerung der Biermanufaktur ENGEL“

Trotz intensiver Unterstützung durch die Stadtverwaltung Crailsheim bei der Suche nach einem neuen Standort im Stadtgebiet hat sich die Biermanufaktur ENGEL dazu entschlossen, einen seit längerem angestrebten Neubau außerhalb des Crailsheimer Stadtgebiets weiterzuverfolgen. Bis zuletzt hatte die Stadtverwaltung daran gearbeitet, dem Traditionsunternehmen die Perspektive für eine Erweiterung in Crailsheim zu geben.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung Crailsheim

Entscheidung der Unternehmensführung

Seit 1738 braut das familiengeführte Unternehmen ENGEL sein Bier in Crailsheim. Seit jeher ist die Biermanufaktur eng mit der Stadt und ihren Menschen verbunden. Dementsprechend groß ist das Bedauern in der Stadtverwaltung über die Entscheidung der Unternehmensführung, Crailsheim wohl teilweise den Rücken zu kehren und an einem anderen Standort einen Neubau zu errichten – zumal bis zuletzt weitere Alternativen im Stadtgebiet verfolgt und aufgezeigt worden waren.

Langwieriges Zielabweichungsverfahren als Hürde

„Schon vor meinem Amtsantritt gab es das erste Treffen mit Wilhelm und Alexander Fach. Sowohl die jetzige Verwaltungsspitze mit Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler und mir als auch unsere Vorgänger haben das Traditionsunternehmen im Bemühen um ein erfolgreiches Zielabweichungsverfahren unterstützt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer. „Leider müssen wir registrieren, dass Genehmigungsverfahren manchmal kompliziert, langwierig und unsicher sind. Die dem Unternehmen am nun neu gefundenen Standort gebotene Perspektive können wir leider nicht geben.“ Bis zuletzt habe sich die Verwaltung mit der Unternehmensleitung über Alternativen zum diskutierten Standort Saurach ausgetauscht.

Vorhaben seit mehreren Jahren unterstützt

Tatsächlich war die Verwaltung seit mehr als sechs Jahren mit der Familie Fach als Inhaberin der Biermanufaktur in engen Gesprächen. Zunächst ging es darum, die Brauerei bei der Erweiterung des Betriebes am bisherigen Standort zu unterstützen. Die Stadt Crailsheim prüfte bis Mitte 2015 unterschiedliche Varianten. Dabei stellte sich heraus, dass aus städtebaulichen, betrieblichen und emissionsrechtlichen Gründen letztendlich eine umfangreiche Betriebsvergrößerung, wie sie die Familie
Fach plante, in der Haller Straße nicht realisierbar war. Von beiden Seiten wurde daher dieser Standort nicht weiterverfolgt.

Standort für eine Natur-Erlebnisbrauerei

Veränderungen des Biermarktes und des Brauereiwesens ließen die Brauerei im Folgenden ein neues, auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Konzept entwickeln. Daher trat die Familie Fach erneut an die Stadt mit dem Wunsch heran, sie bei der Suche nach einem neuen Standort für eine Natur-Erlebnisbrauerei zu unterstützen. In der neuen Brauerei sollte ein direkter Bezug zur hohenlohischen Natur und Landschaft sowie zur Landwirtschaft hergestellt werden. Dabei sollte auch das touristische Potential einbezogen werden. Mit diesen Anforderungen schied ein klassisches Gewerbegebiet aus Sicht der Familie Fach als Möglichkeit aus, was die Standortsuche maßgeblich einschränkte.

Standort Saurach war erste Wahl

Mitte 2016 hatte sich auch der Crailsheimer Gemeinderat mit der Thematik auseinandergesetzt und sprach sich grundsätzlich für eine Unterstützung der ENGEL-Brauerei aus. Bis zu 16 Flächen innerhalb der Crailsheimer Gemarkung wurden von 2016 bis 2018 gemeinsam von der Familie Fach und der Stadtverwaltung untersucht und diskutiert. Im Verlauf des Prozesses legte sich die Biermanufaktur ENGEL auf ein Gebiet bei Saurach fest.
In mehreren Etappen versuchten Stadt und Inhaber, den landesplanerischen Vorgaben gerecht zu werden, auf die das Regierungspräsidium Stuttgart als obere Planungsbehörde verwies. Bereits ab Ende 2016 fanden Abstimmungen hierzu zwischen der oberen Planungsbehörde, dem Regionalverband Heilbronn-Franken, der Stadtverwaltung Crailsheim und der Familie Fach statt. Diesen ersten Abstimmungen folgten bis heute zahlreiche weitere. Aufgrund der besonderen und isolierten Lage im Außenbereich mussten zunächst verbindliche Vorgaben aus dem Landesentwicklungsplan und dem Regionalplan sowie weiteren nachgeordneten Entwicklungsvorgaben als Hürden gemeistert werden. Das Regierungspräsidium hätte der Aussiedlung planungsrechtlich nur zustimmen können, wenn es auf der gesamten Gemarkung keine besser geeigneten Standorte als Alternative zur „grünen Wiese“ in Saurach gegeben hätte.

Verwaltung im Dialog mit dem RP Stuttgart

Die Stadtverwaltung hat insgesamt sechs Gutachten bei Fachbüros in Auftrag gegeben, die die Eignung des anvisierten Grundstücks fachlich nachwiesen und darüber hinaus aufzeigten, dass bestehende Siedlungsbereiche und landwirtschaftliche Strukturen durch die geplante Entwicklung nicht beeinträchtigt werden. Mit den Gutachten sollten die planungsrechtlichen Möglichkeiten dargestellt werden, um den Wünschen der Familie Fach nachzukommen. In der Folge wurden noch weitere Experten wie unter anderem eine Anwaltskanzlei hinzugezogen. All diese Maßnahmen konnten bis heute an den Vorgaben des Regierungspräsidiums (RP) nichts ändern. „Es gibt strenge Auflagen, an die das Regierungspräsidium gebunden ist. Das RP setzt geltendes Recht um und stellt dessen Einhaltung sicher, was wir akzeptieren müssen. Wir haben dennoch bis zuletzt versucht, in Saurach eine Lösung zu finden“, betont Stefan Markus, Leiter des Ressorts Stadtentwicklung. Nachdem das Unternehmen gegenüber der Stadt mitteilte, den Standort Saurach in seinen Planungen aufgeben zu wollen, hat auch die Verwaltung ihre Bemühungen, dem Regierungspräsidium weitere Unterlagen aufzuarbeiten und zur Verfügung zu stellen, nicht mehr weiterverfolgt.

Suche nach Alternativstandorten

Sowohl die Brauerei als auch die Stadtverwaltung hatten in den vergangenen Jahren viel Zeit und Energie in das planungsrechtliche Genehmigungsverfahren für dieses Gebiet investiert. In den zurückliegenden Monaten wurden diese Bemühungen noch einmal intensiviert. Nachdem das Regierungspräsidium nur wenig Spielraum sah, etwas an den Vorgaben ändern zu können, schlug die Verwaltung 2019 weitere Standorte außerhalb des „Regionalen Grünzugs“ vor, von denen zwei in diesem Jahr genauer untersucht wurden. Einer davon schied aufgrund der Eigentumsverhältnisse aus. Bei der zweiten Fläche fungierte Oberbürgermeister Grimmer in diesem Sommer noch persönlich als Mittler zum Eigentümer.
Zusätzlich nahm Oberbürgermeister Grimmer Kontakt mit der baden- württembergischen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sowie dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl auf, um auf die große Bedeutung der Traditionsbrauerei für Crailsheim hinzuweisen und die Verlagerung der Biermanufaktur ENGEL abzuwenden, indem auf politischer Ebene eine verlässliche Perspektive für die Umsiedlung auf Crailsheimer Gemarkung gegeben wird. Das Wirtschaftsministerium verwies in dessen Rückmeldung auf das Planungsrecht und die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums; aus dem Innenministerium ist bislang keine Rückantwort eingegangen.

Verständnis für unternehmerische Entscheidung

„Aus meiner Sicht hat die Verwaltung über Jahre versucht, was sie konnte, um der ENGEL-Brauerei eine Perspektive in Crailsheim zu bieten. Leider sind die Anforderungen an eine Zielabweichung hoch. Für die unternehmerische Entscheidung der Familie Fach, nicht länger warten zu können und warten zu wollen, habe ich auch Verständnis“, betont Grimmer. „Nun gilt es, mit der Inhaberfamilie zu klären, welche Teile des Unternehmens verlegt werden und was eines Tages mit der bisherigen Produktionsstätte sowie dem Firmengelände am hiesigen Standort geschehen soll“, schaut Jörg Steuler nach vorne. Sowohl er als auch Oberbürgermeister Grimmer betonen: „Wir hoffen, dass die Biermanufaktur Crailsheim weiterhin verbunden bleibt und wir im Interesse der Region auch zukünftig gut zusammenarbeiten.“

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Kirchberg/Jagst und Schwäbisch Hall: „Demos von Querdenken gegen Masken im Unterricht und Diskriminierung an Schulen“ – Gegendemos vom Verein „Ohne Rechtsaußen e.V.“

Die Organisation „Querdenken“ tritt zweimal im Landkreis Schwäbisch Hall auf. Am Samstag, 31. Oktober 2020, um 10 Uhr in Schwäbisch Hall und am Montag, 2. November 2020, um 10 Uhr in der Schulstraße in Kirchberg/Jagst (beim Schulzentrum). Zu beiden Kundgebungen sind Gegendemonstrationen des Vereins „Ohne Rechtsaußen e.V.“ angekündigt.

Vom Verein „Ohne Rechtsaußen e.V.“

Michael Ballweg spricht in Kirchberg/Jagst

In Kirchberg/Jagst spricht am Montag mit Michael Ballweg sogar der Initiator der Querdenken-Bewegung und Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstrationen:

https://www.tagesschau.de/kommentar/corona-demos-111.html

Sammelbecken gegen Pandemie-Beschränkungen

Die Querdenken-Demonstrationen sind ein Sammelbecken von Rechten und Linken, Unzufriedenen, besorgten (Reichs-)Bürgern und allen, denen es schon lange reicht. Ballweg, sowie viele andere Mitorganisatoren lassen seit Langem eine deutliche Distanzierung nach „Rechts“ vermissen. So kommt es, dass auf „seinen“ Demos, der pazifistische Öko, neben Reichsflaggen marschiert, alles verbunden durch den Wunsch, die Beschränkungen der Pandemie loszuwerden oder den Virus als Lüge zu entlarven.

Für Solidarität und Miteinander

Wir als Verein (Ohne Rechtsaußen e.V.) stehen für Solidarität und Miteinander, das schließt sicherlich einerseits die psychisch und ökonomisch von der Pandemie Betroffenen mit ein, aber vor allem richtet sich unser Augenmerk auf die Alten und Schwachen, die durch das Virus vom Tod bedroht sind. Solidarisch heißt hier, Abstand halten, Maske tragen und solidarisch sein. Georg Restle hat den pandemischen Imperativ formuliert: „Handle stets so, als seist Du #Corona-positiv und als gehöre Dein Gegenüber einer Risikogruppe an.“

Corona-Leugner und Verharmloser

Dennoch können wir dem Treiben der Corona-Leugner und Verharmloser bei uns vor der Haustür nicht tatenlos zuschauen. Deshalb haben wir uns Lautsprecher besorgt und versuchen die Kundgebungen der Nazi-Freunde und Corona-Leugner zu stören und das alles unter Einhaltung der Corona-Regeln. Wer gerne, mit Maske und Abstand, teilnehmen möchte, über jedes bekannte Gesicht freuen wir uns.

Wir freuen uns auf Euch, oder euer Feedback.

Folgende Termine:

Samstag, 31. Oktober 2020, um 10 Uhr, Marktplatz Schwäbisch Hall

Montag, 2. November 2020, um 10 Uhr, Schulstraße in Kirchberg an der Jagst (beim Schulzentrum)

Beide Gegendemonstrationen sind angemeldet.

Weitere Informationen im Internet über den Verein „Ohne Rechtsaußen e.V.“:

https://www.facebook.com/ohneRechtsaussen/

Informationen von Hohenlohe-ungefiltert zur Organisation „Querdenken-795“ in Crailsheim:

Querdenken Crailsheim:

QUERDENKEN-795

02.11.2020, 10:00 – 12:00, Schulstraße , Kirchberg an der Jagst

Demo gegen Masken im Unterricht und Diskriminierung an Schulen

Mit: Michael Ballweg, Tina Rombhani

Für die Internetseite der Organisation „Querdenken-795“ ist verantwortlich:

Thomas Baumgarten, Kirchberg/Jagst

Kontaktdaten:

E-Mail: info@querdenken-795.de

Telefon: 0711-490300

Internet: https://querdenken-795.de/termine

Weitere Termine:

07.11.2020
QUERDENKEN-341 und QUERDENKEN-711

13.00 Kundgebung – Augustusplatz

16.00 Aufzug über den Innenstadtring

18:00 Abschlusskundgebung – Augustusplatz

13:00 – 20:00

Augustusplatz, 04109 Leipzig

31.12.2020
QUERDENKEN-711

QUERDENKEN711 ruft alle Initiativen bundes- und europaweit dazu auf, sich am 31.12.2020 in Berlin an den Feierlichkeiten für das Jahr 2021 zu beteiligen. Falls die Stadt Berlin keine Veranstaltung durchführt, werden wir unsere Versammlung „Willkommen 2021 – Das Jahr der Freiheit und des Friedens“ auf Basis Grundgesetz Artikel 8 durchführen.

Berlin

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„Lesungen aus IRGENDWO IN HOHENLOHE“ – Wegen Corona-Auflagen mit Voranmeldung

Mehrere Lesungen aus ihrem Buch „IRGENDWO IN HOHENLOHE“ bietet die Autorin Beate Häbich im November, Dezember 2020 und Januar 2021 an. Wegen Corona-Auflagen ist eine Voranmeldung notwendig (siehe unten). Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Termine der Veranstaltungen und weitere Informationen im Internet.

Informationen von Birgit Häbich

Termine der Lesungen

Sonntag, 1. November 2020, um 15 Uhr im Schlosscafe Tempelhof:

Bebilderte Lesung aus IRGENDWO IN HOHENLOHE, musikalische Begleitung an der Gitarre durch Jona Steinmeyer.

Weitere Informationen im Internet:

https://www.schloss-tempelhof.de/schlosscafe/

Sonntag, 8. November 2020, um 11 Uhr:

Spaziergang zu den Schauplätzen aus IRGENDWO IN HOHENLOHE
in Schwäbisch Hall, Treffpunkt auf dem Grasbödele.

Dienstag, 1. Dezember 2020 um 19 Uhr:

Schlosswerk in Gaildorf im Obergeschoss, Lesung und Moritaten aus IRGENDWO IN HOHENLOHE

Weitere Informationen im Internet:

http://cafe-bar-schlosswerk.de/impressum/impressum.html

Samstag, 19. Dezember 2020, um 19 Uhr:

Frauenzentrum Schwäbisch Hall, Bebilderte Lesung aus IRGENDWO IN HOHENLOHE

Weitere Informationen im Internet:

http://www.frauenzentrum-sha.de/kontakt-impressum.html

Mittwoch, 6. Januar 2021, um 11 Uhr:

Spaziergang zu den Schauplätzen aus IRGENDWO IN HOHENLOHE
in Schwäbisch Hall, Treffpunkt auf dem Grasbödele.

Weitere Informationen über das Buch und die Geschichten rund um „Irgendwo in Hohenlohe“ gibt es im Internet auf folgender Seite:

https://www.beratungen-haebich.de/b%C3%BCcher/

Anmeldungen zu den Lesungen und Veranstaltungen per E-Mail an:

b.haebich@web.de

oder Telefon mit Anrufbeantworter (AB): 0 79 05 / 94 07 396

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Hohenlohische EU-Abgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) stimmt gegen „anspruchslose Agrarreform“

Die hohenlohische EU-Abgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) stimmt im Europaparlament gegen eine ihrer Ansicht nach „anspruchslose Agrarreform“.

Vom SPD-Europabüro in Künzelsau

„Bis zur letzten Minute gekämpft“

„Die Einen haben von vornherein aufgegeben, wir SozialdemokratInnen haben bis zur letzten Minute gekämpft, um die zukünftige europäische Agrarpolitik sozial und ökologisch fit zu machen. Erstmals ist es uns gelungen Sozialstandards gegen Ausbeutung in landwirtschaftlichen Betrieben in EU-Agrarregeln zu verankern. Ein schöner Sieg, aber das reicht nicht“, erklärt die Hohenloher Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt ihre Ablehnung der Vorschläge zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik.

Sozial-ökologische Wende notwendig

„Leider ist es uns nicht gelungen, die Agrarpolitik an den Europäischen Green Deal zu binden und damit einen neuen gesellschaftlichen Konsens für eine sozial-ökologische Wende in Europa durchzusetzen. Ebenso wenig findet sich eine starke Verbindung zwischen dem Pariser Klimaabkommen, damit die Landwirtschaft ihren gerechten Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise beiträgt, oder eine gemeinsame Agrarpolitik, die der neuen EU-Artenschutzstrategie und der Farm-to-Fork-Strategie gerecht wird“, erläutert Evelyne Gebhardt weitere schwerwiegende Gründe für ihre Ablehnung. „Diese fortschrittlichen Forderungen sind an einer Mehrheit aus Konservativen, Liberalen und Nationalisten gescheitert.“

Zukunftsorientierte Reform sieht anders aus

Evelyne Gebhardt: „Zeitgemäße Landwirtschaftspolitik muss immer auch Umwelt-, Tierschutz- und Klimapolitik sein und die Belange der Landwirte im Blick haben. Mit den jetzt vorliegenden Vorschlägen wird die gestrige Agrarpolitik weitergeführt. Eine zukunftsorientierte Reform sieht anders aus. Deshalb bleibt mir trotz aller Bemühungen keine andere Wahl als gegen den jetzt vorliegenden Text zu stimmen.“

Weitere Informationen und Kontakt:

Fabian Rothfuss
Leiter Europabüro Künzelsau
Assistent von Evelyne Gebhardt MdEP

Keltergasse 47
74653 Künzelsau

Telefon: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44

E-Mail: info@evelyne-gebhardt.eu

Internet: www.evelyne-gebhardt.eu

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„Deutsche Judenpolitik im besetzen Polen“ – Der Historiker Folker Förtsch spricht in Schwäbisch Hall über die ‚Vorgeschichte‘ der Hessentaler Häftlinge

Einen Vortrag zum Thema „Deutsche Judenpolitik im besetzen Polen – Die ‚Vorgeschichte‘ der Hessentaler Häftlinge“ hält der Historiker Folker Förtsch am Mittwoch, 4. November 2020, um 20 Uhr in der Volkshochschule, Haus der Bildung Schwäbisch Hall. Folker Förtsch leitet das Stadtarchiv Crailsheim.

Informationen zugeschickt von Hans Kumpf, Schwäbisch Hall

Ausbeutung und Vernichtung

Mit der militärischen Besetzung polnischen Gebiets 1939 begann die Leidensgeschichte der späteren Häftlinge des KZ-Außenlagers Hessental und ihrer Familien. Die deutsche Besatzung überzog das Land mit Ausbeutung und Vernichtung, die sich vor allem gegen die jüdische Bevölkerung richteten. Es entstand ein dichtes Netz von Ghettos und Konzentrationslagern, in denen viele Juden zur Zwangsarbeit gezwungen wurden.

Sklavenarbeit im Reichsgebiet

Seit Mitte 1941 verübten Einsatzgruppen erste groß angelegte Massenmorde, die schließlich in der „Aktion Reinhardt“ gipfelte, bei der von Juli 1942 bis Oktober 1943 zwei Millionen polnischer Juden ermordet wurden. Die wenigen Überlebenden verblieben in Zwangsarbeitslagern oder wurden wie die Hessentaler Häftlinge zur Sklavenarbeit ins Reichsgebiet deportiert.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.vhs-sha.de/programm/gesellschaft/highlights/

https://www.kz-hessental.de/termine/

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