Rückblick: Steuerbefreiung für Veräußerungsgewinne – Das größte Geschenk aller Zeiten

Zur Erinnerung eine kleine Reise zurück ins Jahr 2001: Die Bundesregierung feierte ihre Unternehmenssteuerreform – bis die Konzerne aufhörten, Steuern zu bezahlen.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Mitten in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. Der Anrufer aus New York, ein Angestellter der Investmentbank Goldman Sachs, wollte von dem Referenten des deutschen Finanzministers wissen, ob er die Mitteilungen aus Berlin richtig verstanden habe. Ob es stimme, dass deutsche Kapitalgesellschaften künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müssten, die sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen erzielen. Der Beamte bestätigte die Information.

http://www.zeit.de/2005/37/Steuern?page=1

   Sende Artikel als PDF   

Neues von unseren Freunden aus der Energiebranche – EU verhängt 553 Millionen-Kartellstrafe

Die EU-Kommission hat gegen die Energiekonzerne E.On und GDF Suez wegen der Verletzung des EU-Wettbewerbsrechts eine Geldstrafe von je 553 Millionen Euro verhängt. Es ist die zweithöchste Geldstrafe der europäischen Wettbewerbsgeschichte.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Nach Angaben der EU-Kommission teilten E.On und GDF bis 2005 insgesamt 30 Jahre lang Gasmärkte in Deutschland und Frankreich untereinander auf. Die Konzerne hatten 1975 beim Bau der gemeinsamen Megal-Pipeline vereinbart, russisches Erdgas nicht im Land des jeweils anderen Unternehmens zu verkaufen. Beide Firmen hätten auch nach der Liberalisierung der europäischen Gasmärkte im Jahr 2000 an der Vereinbarung festgehalten und seien erst 2005 endgültig davon abgerückt. Die Konzerne müssen die Busse schon zahlen, bevor der Rechtsstreit erledigt ist.

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/eu_kartell_eon_edf_1.2954424.html?printview=true

   Sende Artikel als PDF   

Regionale Medienkritik / 7. Juli 2009: Abitur mit Riester

Zwei auf einen Streich: da wird mal wieder Werbung für die Riester-Rente gemacht, und dann ist das Hohenloher Tagblatt auch gleich noch auf die Patentlösung für das leidige Thema ‚Wie-fülle-ich täglich-meine-Zeitung?‘ gekommen. Wir gratulieren!

Von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

„Altersvorsorge Extra – Jetzt die Zukunft sichern“ (Eine Sonderpublikation in Kooperation mit dem Informationszentrum der Deutschen Versicherer):
Immer wieder bewirbt das Hohenloher Tagblatt zusammen mit der Versicherungsindustrie u.a. die Riester-Rente (Mamas liebstes Kind). Auf diese ’Volksverdummung’ haben wir schon öfter hingeweisen:

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=2483

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=1413

Langsam mache ich mir aber schon Gedanken, wer hier mit wem in einem Boot sitzt und warum: Sind die Herren Bauder und Bartels im Nebenberuf Versicherungsvertreter? Bekommt die Redaktion Provision? Oder handelt es sich hier einfach um eine versteckte Anzeige?
Und dann erst die Drohung, am Ende dieser ‚Sonderpublikation‘ (ein schönes Wort – klingt einfach viel besser als Anzeige!) : „Nächste Folge am 14. Juli“ – da wird einem ja Angst und Bange!

Aber es kommt noch besser: „Endlich geschaftt – das Abitur in der Tasche.
59 Abiturienten und Abiturientinnen des Gymnasiums Gerabronn sagen „ade“
(von unserem liebsten Kürzel: pm).
Nicht schlecht, liebe Redaktion: Da wird eine Pressemitteilung ins Blatt gehoben (fast halbseitig), die dann fleißig alle Schulabgänger namentlich aufzählt. Die Wege des Herrn sind unergründlich, wenn es darum geht, die Zeitung voll zu kriegen!

Wir haben noch weitere Vorschläge für den Kampf gegen die Uhr (den Redaktionsschluss):
Artikel plus namentliche Nennung
– aller Kinder, die den Kindergarten verlassen;
– aller Schulabgänger (von allen Haupt-, Real- und Berufsschulen);
– aller Butterbrotfahrten aus dem Landkreis;
– aller Teilnehmer eines VHS-Kurses, die ein Zertifikat erhalten;
– uswusf.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt …

Wir Hohenloher haben ein Recht auf diese Informationen!

   Sende Artikel als PDF   

Regionale Medienkritik / 6. Juli 2009: Die GRÜNE Brille

Im Hohenloher Tagblatt vom Montag, den 6. Juli 2009 darf Erwin Zoll bewundernd über Rezzo Schlauchs politischen Frühschoppen in Brettheim berichten (Artikel >Von Kraft nichts eingebüßt<). Da wetterte der Ex-Staatsekretär u.a. gegen Politiker und Industrielle. Herr Zoll - wer so schreibt (bzw. nicht schreibt), kann eigentlich nur ein GRÜNER sein - hat natürlich, in guter alter HT-Tradition, ein paar Details aus der Vergangenheit von Schlauch unter den Tisch fallen lassen.

Von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Die Stichworte sind Bonus-Flugmeilen, EnBw und LSD. Im August 2002 kam Schlauch negativ in die Presse, als bekannt wurde, dass er dienstlich erworbene Flugmeilen für einen Urlaub genutzt hatte. Für das gleiche Vergehen hatte er davor Cem Özdemir gescholten. Er versuchte vergeblich, die Affaire zu vertuschen, und musste von der Parteiführung und den Medien Kritik einstecken. Zudem wurde er nach seiner politischen Karriere sogleich Mitglied im Beirat der Energie Baden-Württemberg (EnBW), einem der größten Kernkraftwerksbetreiber Deutschlands. In einem Interview mit dem Journalisten Daniel Gäsche im Mai 2007 bekannte Schlauch zudem, früher LSD eingenommen zu haben. Anschließend bestritt er, eine entsprechende Aussage gemacht zu haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rezzo_Schlauch

http://www.focus.de/politik/deutschland/interview-affaere-sex-drogen-und-und150-zoff_aid_266768.html

Natürlich steht Rezzo Schlauch mit dieser Praxis (EnBW) nicht alleine da – Zeit für eine kleine Bildstrecke:
http://www.sueddeutsche.de/politik/73/305043/bilder/?img=0.0

   Sende Artikel als PDF   

Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering spricht am Donnerstag, 16. Juli 2009, um 19 Uhr auf dem Schrozberger Jacobifest

Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering kommt am Donnerstag, 16. Juli 2009, um 19 Uhr als Festredner aufs Jacobifest in Schrozberg. Einlass ins Festzelt ist ab 18 Uhr.

Frank Weiß vom SPD-Ortsverein Schrozberg berichtet: „Der politische Abend mit Franz Müntefering ist der Auftakt des diesjährigen Jacobi-Sommerfests in Schrozberg. Wir haben uns sehr darüber gefreut und es erfüllt uns mit Stolz, dass unser SPD-Parteivorsitzender Franz Müntefering der Einladung aufs Jacobifest gefolgt ist. Ein großer Erfolg fürs Jacobifest, für den diesjährigen Festzeltwirt, den Musikverein, für den Veranstalter, die Stadt Schrozberg und nicht zuletzt für uns, den SPD-Ortsverein. Nun liegt es an uns, dem ehemaligen Vizekanzler zu zeigen, dass es sich lohnt auch ins schöne Hohenloher Land zu reisen. Wir werden ihm unsere Gastfreundschaft unter Beweis stellen. Deshalb laden wir alle politisch Interessierten ein, mit uns im Festzelt zu feiern. Sagt es weiter und nutzt die seltene Gelegenheit, Franz Müntefering persönlich zu erleben. Er ist der Mann der klaren Kante und kurzen Sätze.“

Weitere Infos im Internet: www.spd-schrozberg.de

   Sende Artikel als PDF   

VVN-BdA berichtet: Die NPD und die Jungen Nationaldemokraten (JN) haben ihre Landesgeschäftsstelle in Rosenberg-Hohenberg (Ostalbkreis) geräumt

„Die NPD/JN Baden-Württemberg haben ihre Landesgeschäftsstelle in Rosenberg-Hohenberg (Ostalbkreis) geräumt“, berichtet Jochen Dürr, Sprecher der VVN-BdA-Kreisvereinigung Schwäbisch Hall und Landessprecher der VVN-BdA Baden-Württemberg (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten). Die Immobilie, die der österreichische Neonazi Andreas Thierry billig gekauft hatte, sei von der Gemeinde Rosenberg wieder zurückgekauft worden. „Nicht zuletzt unsere Großdemo am 9. April 20005 unter dem Motto „Nie wieder Volksgemeinschaft“ und weitere Aktionen haben dazu beigetragen, dass die Nazis immer unter Beobachtung standen und nicht weggeschaut wurde“, sagt Dürr. Überall, wo sie auftauchen, müssen den Neonazis entgegenschallen: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Der VVN-BdA-Landessprecher kündigte an: „Wo immer sie ihre Zelte aufschlagen, wir werden auch da sein.“ (Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert)

   Sende Artikel als PDF   

Trittbrettfahren – neu definiert! / Hohenloher Tagblatt spielt sich zum Forum für die Bürgerinnen und Bürger auf

Man kennt das von BILD: da werden ’Kampagnenen’ gestartet (oft längerfristig), um wieder mehr Leser an die Zeitung zu binden, um die Auflage zu erhöhen. In England wurde uns das gerade durch The Daily Telegraph vorgeführt. Hier wurden die Details über die Abschreibungskünste der Parlamentarier (Stichwort: Spesenskandal) häppchenweise weitergereicht – Tag für Tag. (http://www.nytimes.com/2009/06/01/business/media/01iht-cache01.html?_r=2&partner=rss&emc=rss) Und jetzt also das Hohenloher Tagblatt und der Waffendiebstahl in Crailsheim – kein Ende in Sicht!

Von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Den vorläufigen Höhepunkt dieser Aktion konnten wir jetzt am Donnerstag, den 2. Juli 2009 bestaunen: Die HT-Blitzumfrage – über mehrere Seiten verteilt! (Waffendiebstahl aufklären! & Befragung repräsentativ, Autor beider Artikel Mathias Bartels).
Dass die Erkenntnis gleich Null ist, bei drei Fragen deren Antworten vorgegeben waren, war abzusehen. Auch die restlichen Spontan-Antworten decken sich inhaltlich mit den Leserbriefen der letzten 14 Tage. Auch das war ja abzusehen! Zuvor hatte das Hohenloher Tagblatt schon ein Online-Forum eingerichtet (www.swp.de/rathaus).

Und die Moral von der Geschichte? Gesagt worden ist eigentlich schon alles. Aber das stört das Hohenloher Tagblatt natürlich nicht. Denn endlich besteht einmal die Möglichkeit, sich als Forum der BürgerInnen aufzuspielen, d.h. um es einmal platt zu sagen, von der ‚Krise‘ zu profitieren. Und das möglichst lange!

Die wahren Erkenntnisse, das, was wir eigentlich schon immer mal wissen wollten – dank sei Mathias Bartels -, liefert das Mannheimer Institut C.M.R. quasi en passant: die „repräsentative Befragung“ enthüllt die letzten Geheimnisse über die Crailsheimer Bevölkerung:
– 26% der Befragten waren ledig,
– 61% verheiratet,
– 5% geschieden,
– 8% verwitwet.

Höchster Schul- bzw. Hochschulabschluss:
– 36% gaben die Volks- oder Grund- oder Hauptschule an,
– 37% die Mittlere Reife,
– 14% haben Abitur oder die Hochschulreife,
– 11% haben ein Studium an einer Fachhochschule, Hochschule oder Universität
abgeschlossen,
– 2% haben keinen Schulabschluss.

Wer hätte das gedacht! –

   Sende Artikel als PDF   

Regionale Medienkritik / Das Hohenloher Tagblatt verkauft wieder einmal einen PR-Artikel als unabhängigen Journalismus – diesmal durfte das Dekanat Blaufelden seine eigene Arbeit loben

Der Artikel „Die Familie gibt Rückhalt – Forum mit Landtagsabgeordneten und zwei interessante Vorträge“ des Hohenloher Tagblatts von Dienstag, 7. Juli 2009, auf Seite 17, gaukelt den HT-Leserinnen und -Lesern wieder einmal nur unabhängigen Journalismus vor. Dabei handelt es sich – wie so oft bei der Lokalzeitung aus der Crailsheimer Wilhelmstraße 6 bis 10 – lediglich um einen PR-Artikel, der vom Veranstalter selbst über die eigene Veranstaltung geschrieben wurde. Der Autor Thilo Hess ist evangelischer Pfarrer in Blaufelden. Sein Büro ist im Dekanat Blaufelden untergebracht. Und: Das Dekanat Blaufelden hat die Podiumsdiskussion selbst veranstaltet.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Pfarrer Thilo Hess darf gleich auch noch zwei weitere Veranstaltungen der eigenen Kirche loben

Thilo Hess durfte in seinem Artikel im Hohenloher Tagblatt aber nicht nur über die Podiumsdiskussion mit den drei Landtagsabgeordneten Friedrich Bullinger (FDP), Helmut W. Rüeck (CDU) und Nikolaos Sakellariou (SPD) zum Thema Familie berichten. Er durfte in einem Aufwasch gleich auch noch zwei weitere Veranstaltungen der Evangelischen Woche und der Kirchenbezirkstage in Blaufelden in den höchsten Tönen loben. Für beide Veranstaltungen war ebenfalls das Dekanat Blaufelden verantwortlich.

Hohenloher Tagblatt sollte zu seiner großen Fülle an veröffentlichten Pressemitteilungen stehen

Wenn das Hohenloher Tagblatt journalistisch sauber arbeiten wollte, würde es statt der Autorenzeile „Thilo Hess“ den Lesern mitteilen, dass es sich lediglich um eine Pressemitteilung des Evangelischen Dekanat Blaufelden handelt und somit eine spezielle subjektive Note des Veranstalters besitzt. Doch wie wollen die Zeitungsmacher dann noch den hohen Preis für ein Zeitungsabonnement rechtfertigen?

   Sende Artikel als PDF   

Regionale Medienkritik / 2. Juli 2009: Alle sind gleich, manche sind gleicher!

Immer mal was Neues: Im Hohenloher Tagblattt darf das Dekanat Blaufelden unter der Überschrift „Keine moralische Herabsetzung“ eine Stellungnahme zu dem zuvor erschienenen Artikel „Die Karnickel des Predigers“ abgeben. Warum es ein einfacher Lesebrief nicht tut, warum an dieser Stelle und in dieser Form einer ‚Stellungnahme‘ (die mit einer Gegendarstellung nichts zu tun hat) Raum gegeben wird, das soll mir einer mal erklären – es kann wohl nur politische Gründe haben!

Von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Wie dem auch sei, die Stellungnahme ist sehr bezeichnend bzw. erhellend. Da können wir nämlich lesen:
„Zu den Grundrechten einer demokratischen Gesellschaft gehört aber auch die Meinungsfreiheit, für Befürworter wie für Gegner der Homosexualität.“

Dieser Satz lässt tief blicken. Die Absurdität dieses Satzes (und die Geisteshaltung, die dahinter steht) wird einem sofort klar, wenn man einfach das Wort ‚Homosexualität‘ durch z.B. Brillenträger, Singles, Türken, Behinderte etc. ersetzt.
Und dass die Überschrift des Artikels auf den Bezug genommen wird – >Die Karnickel des Predigers< - "reißerisch und verunglimpfend" sein soll: man sollte dem Dekanat mal ein taz-Abo schenken! Oder das einer anderen, 'richtigen' Zeitung - zur Horizont-Erweiterung ...

   Sende Artikel als PDF