Michael Arlt: Ein Ausnahmekönner an der Jazz-Gitarre gastiert am Donnerstag, 14. Mai 2009, um 20.30 Uhr in der Crailsheimer Bar 7180

Michael Arlt.

Michael Arlt.

Der Jazz-Gitarrist Michael Arlt gastiert am Donnerstag, 14. Mai 2009, um 20.30 Uhr in der Crailsheimer Cafe-Bar „7180“ (ehemaliges Sanitätshaus Herbst in der Jagststraße 4). Arlt gilt in der internationalen Jazz-Szene als einer der besten Gitarristen.

Vom Veranstalter Harald Haas

Zusammen mit dem „Local Heroe“ Stefan Beyer präsentiert Arlt ausgefeilte Arrangements grooviger Jazz-Tunes. Arlt studierte an einem College in Boston als Schüler von Mike Metheny und ließ noch vier weitere Jahre an der Amsterdamer Hochschule für Künste folgen. Seit 1986 tourte er in verschiedenen Besetzungen rund um den Globus. Viele seiner Konzerte wurden von Funk und Fernsehen aufgezeichnet.
In all den Jahren hat er sich den Ruf eines Ausnahmekönners an der Jazzgitarre erworben. Der Veranstalter meint: Wer sich dieses Konzertschmankerl in entspannter Atmosphäre entgehen lässt ist selber schuld.

Mehr Infos unter:
http://www.michaelarlt.de/

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Interview (Teil 2) mit Georg Kistner über die Freilichtspiele in Schwäbisch-Hall

Ein Interview mit Georg Kistner (Dramaturg und Theaterpädagoge an den Freilichtspielen in Schwäbisch Hall) über die diesjährigen Freilichtspiele.

“Georg

[audio:Freilichtspiele.mp3] Interview zu den Freilichtspielen

Weitere Infos unter: http://www.freilichtspiele-hall.de/

Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

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Staatsanwaltschaft Heilbronn erhebt Anklage wegen Heroinhandels gegen einen der ehemals engsten Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten

Andreas Zwickl.

Andreas Zwickl.

Mit dem Vorwurf des Drogenhandels hat die Staatsanwaltschaft Heilbronn Anklage gegen den ehemaligen Neckarsulmer CDU-Gemeinderatskandidaten Andreas Zwickl erhoben. Dem 40-Jährigen wird Einfuhr von Rauschgift und Beihilfe zum Handel damit vorgeworfen, bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Heilbronn gegenüber verschiedenen Medien.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Zwickl war am 17. Februar verhaftet worden. In seiner Wohnung wurden 80 Gramm Heroin und 5000 Euro vermutliches Dealergeld sichergestellt. Nach Bekanntgabe der Ermittlungen gab Zwickl seine Kandidaturen für die Kommunal- und Europawahl am 7. Juni und seine Ämter in der CDU auf.

Bis September 2008 Christian von Stettens Wahlkreisbüro-Mitarbeiter

Viele Jahre lang war Andreas Zwickl einer der engsten Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten aus Künzelsau-Schloss Stetten. 1986 trat Zwickl in die Junge Union, die Nachwuchsorganisation der CDU, ein. Von 1999 bis 2003 war er stellvertretender JU-Landesvorsitzender und von Oktober 2003 bis Juli 2005 Mitglied des Bezirksvorstands der CDU Nordwürttemberg. Von 2004 bis 2007 ist Zwickl als Landesgeschäftsführer der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) tätig gewesen. Während dieser Zeit war Christian von Stetten Landesvorsitzender der MIT (2003 – 2008). Mehr noch: Zwickl arbeitete längere Zeit im Wahlkreisbüro des Künzelsauer Bundestagsabgeordneten auf Schloss Stetten – nach Informationen von Hohenlohe-ungefiltert von Februar 2007 bis September 2008. Schon 2002 hatte er Christian von Stettens Bundestagswahlkampf gemanagt. Stimmen die Angaben der Polizeiermittler, hat Zwickl schon mit Heroin gedealt, als er noch mit Christian von Stetten bei der MIT und im Wahlkreisbüro zusammengearbeitet hat. Interessant wäre dann zu wissen, ob Christian von Stetten nichts von den kriminellen Nebentätigkeiten seines engen Vertrauten gemerkt hat. Offen ist bisher, ob Zwickl selbst Heroin konsumiert hat.

Weitere Pressestimme zur Anklage gegen Andreas Zwickl:

„Einfuhr von Heroin in nicht geringer Menge und Beihilfe zum Handeltreiben in zehn rechtlich eigenständigen Fällen wirft die Anklagebehörde dem 40-jährigen Neckarsulmer vor. Der Strafrahmen für die Vorwürfe liegt bei mindestens zwei Jahren Haft“, schreibt die Heilbronner Stimme am 5. Mai 2009 auf ihrer Internetseite.

Zwickl war im Februar ebenso wie ein 30-jähriger drogenabhängiger Lehrensteinsfelder festgenommen worden. Zwickls Verteidigerin habe damals erklärt, dass ihr Mandant seinem drogenabhängigen Bekannten lediglich Freundschaftsdienste erwiesen habe. Selbst habe er nie mit Heroin gehandelt. Das Amtsgericht Heilbronn müsse nun nach Angaben der Heilbronner Stimme entscheiden, ob die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen wird. Dann erst könne ein Termin für eine Verhandlung bestimmt werden. Zwickls Verfahren sei inzwischen vom Justiz-Verfahren gegen den beschuldigten Lehrensteinsfelder abgetrennt, wird die Staatsanwaltschaft Heilbronn zitiert.

Boulevardzeitung Bild über Zwickl:

Der gelernte Friseur aus Neckarsulm (Baden-Württemberg) galt als Talent in der Landes-CDU. Er habe 1986 bei der Jungen Union angefangen und sei schnell zum stellvertretenden Landesvorsitzenden aufgestiegen. Bei der Europawahl am 7. Juni 2009 stand Zwickl als Ersatzkandidat für Platz 1 auf der baden-württembergischen CDU-Landesliste.

Laut Bild habe eine Razzia in einer Junkie-Wohnung die Ermittler auf Zwickls Spur gebracht. In dessen Wohnung hätten die Beamten dann 5000 Euro in bar und Heroin gefunden: 80 Ein-Gramm-Päckchen (je 30 Euro). In der U-Haft habe der Politiker zugegeben, ein Drogenkurier zu sein. Mit einem Komplizen (30) habe er Heroin über die holländische Grenze nach Deutschland geschmuggelt. dies habe er regelmäßig seit eineinhalb Jahren getan.
BILD hat nach eigenen Angaben auch mit einem Zwickl-Bekannten gesprochen: Dieser Bekannte habe gegenüber dem Boulevardblatt gesagt: „Er hat sich mal für die Drogenhilfe engagiert. Vielleicht hat er da die Kontakte geknüpft.“

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Dritter Erfahrungsaustausch über die neue Regiowährung „Hohenloher Franken“ am Donnerstag, 7. Mai 2009, um 20 Uhr in Kupfer

Ein dritter Erfahrungsaustausch über die neue Regiowährung „Hohenloher Franken“ findet am Donnerstag, 7. Mai 2009, um 20 Uhr in der Gaststätte „Fachwerk“ in Kupfer, Dürräckerweg 10, statt. Der Veranstaltungsort liegt zwischen Untermünkheim und Kupferzell (Anfahrtsskizze siehe unten).

Von den Veranstaltern

Nach nunmehr vier Monaten mit dem neuen Regiogeld ist der Verein „Hohenloher Franken e.V.“ derzeit damit beschäftigt, die Region mit Vorträgen, in Gesprächsrunden und mit Info-Ständen umfassend über die Chancen, Möglichkeiten und Erfolge des Projekts zu informieren.
Das rege Interesse aus Künzelsau und Öhringen lässt darauf schliessen, dass die Zahl der Stellen, an denen der Hohenloher Franken akzeptiert wird, dort bald ähnlich hoch sein wird wie bereits im Raum Schwäbisch Hall.
Noch im Mai wird außerdem zur besseren Orientierung für die Konsumenten ein Einkaufsführer erscheinen, der die beteiligten Unternehmen in einem attraktiven Format präsentiert. Der Verein „Hohenloher Franken e.V.“ erwartet daher, wie auch schon bei den ersten beiden Erfahrungsaustauschstreffen, großen Zuspruch sowohl von den Konsumenten, als auch von interessierten Unternehmen.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Kurzinfo: Donnerstag, 7. Mai, 20 Uhr, Gaststätte „Fachwerk“, Dürräckerweg 10, Kupfer

Anfahrtsskizze: Im Internet unter www.branchenbuchsuche.de/fachwerk-gaststaette-in-untermuenkheim_1959787

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Chefsekretärin des Hohenloher Tagblatts klagte vor dem Crailsheimer Arbeitsgericht gegen ihre Entlassung – HT-Geschäftsführer Jürgen Bauder verliert in einer Verhandlungspause die Beherrschung

Gleich zweimal innerhalb einer Woche stand das Hohenloher Druck- und Verlagshaus (HDV) oder eines seiner Tochterunternehmen als Beklagte vor dem Arbeitsgericht in Crailsheim. In diesem Verlag erscheint auch die Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt. Noch kein Urteil hat es bei der Klage der Chefsekretärin von HDV-Geschäftsführer Jürgen Bauder auf Wiedereinstellung gegeben. Das Urteil wird am Mittwoch, 20. Mai 2009, um 16 Uhr im Arbeitsgericht Crailsheim verkündet. Mit einem Vergleich endete die Klage einer 14-jährigen Wochenpost-Austrägerin und der Vertriebsfirma Pressezustellservice Hohenlohe bei einem Gütetermin.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Fall 1: Jürgen Bauder mimt den vielbeschäftigten Manager

Bei der Verhandlung am Donnerstag, 30. April 2009, mimte HT-Geschäftsführer Jürgen Bauder im Sitzungssaal 18 des Crailsheimer Arbeitsgerichts den vielbeschäftigten Geschäftsmann. Noch wenige Sekunden bevor Arbeitsrichter Ralf Büschler und die beiden ehrenamtlichen Richter den Sitzungssaal betraten, las er in Geschäftsakten und unterschrieb mit einem dicken goldenen Füller, den er in einer eindrucksvollen Prozedur langsam ausgepackt und aufgeschraubt hatte, vermutlich dienstliche Dokumente. So sehr sich Bauder aber auch anstrengte, locker und souverän zu wirken, war ihm die Anspannung während der Gerichtsverhandlung an seinem hochroten Kopf abzulesen. Schließlich ging es in dem Verfahren um seine bis dato engste Mitarbeiterin beim Hohenloher Tagblatt. In den elf Jahren ihrer Tätigkeit für Jürgen Bauder hat die heute 46-jährige Frau auch die schwachen Seiten ihres Chefs kennengelernt.

Nach elf Jahren loyaler Arbeit nicht über bevorstehende Entlassung informiert worden

Nach allem, was im Gerichtssaal zur Sprache kam, hat die Chefsekretärin während ihrer elfjährigen Tätigkeit stets zur vollsten Zufriedenheit Bauders gearbeitet. Trotzdem hat ihr der Chef im Dezember 2008, während sie krankgeschrieben war, aus „betriebsbedingten Gründen“ auf den 30. April 2009 gekündigt. Die Kündigung war der Frau zwischen Weihnachten und Neujahr 2008 zugestellt worden – kein schönes Weihnachtsgeschenk. Während der Gerichtsverhandlung war klar geworden, dass Bauder seiner Mitarbeiterin zuvor keinen Ton von der geplanten Umstrukturierung und Umverteilung der Sekretärinnenarbeit beim Hohenloher Tagblatt gesagt hatte. „Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich die Kündigung erhielt“, sagte die Chefsekretärin, die sich nach einer Schulteroperation derzeit in einer Reha-Einrichtung befindet und wegen der Gerichtsverhandlung in Crailsheim eine Anreise von über vier Stunden auf sich nehmen musste. Auch im Gerichtssaal verlor sie – wahrscheinlich aus Loyalität zum Betrieb – kein schlechtes Wort über ihren Ex-Chef.

36300 Euro Abfindung reizen nicht – 46-Jährige will wieder arbeiten

Am Ende der Verhandlung im Arbeitsgericht wollte sich die Frau nicht auf eine vom Richter vorgeschlagene „Gütliche Einigung“ einlassen – Das hätte bedeutet: Akzeptieren der Entlassung, verbunden mit einer Abfindung von 36300 Euro (brutto). Die 46-Jährige besteht darauf, wieder im Betrieb arbeiten zu dürfen. Dazu wäre sie sogar bereit, eine andere als ihre bisherige Arbeit zu erledigen. Sie bot sogar an, Teilzeit zu arbeiten (zwei bis drei Tage pro Woche). Doch der HT-Geschäftsführer wollte nicht darauf eingehen. Er will seine Chefsekretärin loswerden.

Bauder erzählte vor Gericht, dass es inzwischen auch keinen Bedarf mehr in der Vertriebsabteilung gäbe, für die er seine Sekretärin einmal ersatzweise vorgesehen hatte. Die meiste Arbeit, die früher die Chefsekretärin erledigt hat, will Bauder nach eigenen Aussagen, inzwischen mit Hilfe moderner Bürokommunikationsmittel selbst erledigen. Da stellt sich die Frage, was Bauder vorher gearbeitet hat, wenn er fast die gesamte Arbeit einer Vollzeitkraft ohne Probleme gleich noch miterledigen kann. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Bauder nach eigenen Darstellungen inzwischen auch noch die Leitung eines Großprojekts im HDV-Druckzentrum Gerabronn übernommen hat.

Bauders aktueller Arbeitsvertrag endet im Dezember 2009

Offen ist derzeit noch, wie lange Bauder noch Geschäftsführer des Hohenloher Druck- und Verlagshaus ist. Sein derzeitiger Arbeitsvertrag beim HDV endet nach dessen eigenen Darstellungen im Dezember 2009. „Es ist aber üblich, dass diese Verträge verlängert werden“, sagte der 65-Jährige im Gerichtssaal in Crailsheim. Fakt ist: Die Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt hat in der knapp zwölfjährigen Ära Bauder beständig an inhaltlicher Qualität eingebüßt.

Info: Das Urteil im Arbeitsgerichtsprozess mit seiner Chefsekretärin wird am Mittwoch, 20. Mai 2009, um 16 Uhr im Arbeitsgericht Crailsheim verkündet.

Bauder verlor in einer Verhandlungspause die Beherrschung

Übrigens: Während einer Verhandlungspause verlor Jürgen Bauder im Saal des Crailsheimer Arbeitsgericht die Beherrschung. Mit herrischem Ton in der Stimme wollte er den Autor dieses Artikels aus dem öffentlichen Gerichtssaal hinausschicken. Als Bauder bei dem hauptberuflichen Journalisten mit seinem Ansinnen keinen Erfolg hatte, bezeichnete Bauder den Hohenlohe-ungefiltert-Redaktionsleiter als „Hassprediger“.

Fall 2:

Pressezustellservice muss noch einen Monatslohn bezahlen

Mit einem Vergleich endete in der vergangenen Woche (Montag, 27. April 2009) der Gütetermin vor dem Crailsheimer Arbeitsgericht, den die Mutter einer 14-jährigen Austrägerin der Hohenloher Wochenpost (ein wöchentliches Anzeigenblatt aus dem HDV-Verlag in Crailsheim) aus Lendsiedel angestrengt hatte. Der Pressezustellservice Hohenlohe muss der Tochter der Klägerin für April 2009 noch einen Monatslohn in Höhe von 60 Euro bezahlen. Mit Bezahlung dieses Betrags endet das etwa ein Dreivierteljahr dauernde Arbeitsverhältnis.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Das Mädchen hatte immer mittwochs die Hohenloher Wochenpost sowie andere Werbezeitschriften und Prospekte in Lendsiedel verteilt. Als sie in das Alter kam, dass für sie der Konfirmandenunterricht begann, hat ihr eine Bekannte beim Austragen geholfen. Diese Hilfe einer anderen Person sah der in Lendsiedel wohnende HDV-Vertriebsleiter Peer Ley als groben Verstoß gegen den Arbeitsvertrag an. Ley schickte der 14-Jährigen die fristlose Kündigung. Dagegen hat die Mutter der geringfügig Beschäftigten geklagt.

„Sie hätten abmahnen müssen“, sagte Arbeitsrichter Ralf Büschler zu Ley während der Verhandlung. Eine fristlose Kündigung sei nur bei besonders schwerwiegenden Verstößen zulässig. Einen solchen konnte der Richter im Fall der 14-Jährigen nicht erkennen.

Die Jugendliche hätte das Taschengeld als Austrägerin sicher weiterhin gut gebrauchen können. Sie ist das dritte von zehn Kindern der Familie. HDV-Vertriebsleiter Ley bot an, die fristlose Kündigung in eine ordentliche Kündigung umzuwandeln. Richter Büschler entschied, dass die Jugendliche auch noch im April ihren Lohn von 60 Euro erhalten muss. Darauf haben sich die beiden Parteien geeinigt.

Anmerkung: Erst nach dem Ende der Arbeitsgerichtsverhandlung hat Hohenlohe-ungefiltert ein von Vertriebsleiter Peer Ley unterzeichnetes Schreiben einsehen können, aus dem hervorgeht, dass Ley der fristlosen Kündigung der Austrägerin vorsorglich auch noch eine fristgerechte Kündigung auf Ende Mai 2009 zugeschickt hatte. Das würde bedeuten, dass der Pressezustellservice Hohenlohe durch den Richterspruch den Lohn für einen Monat gespart hat. Von der Kündigungsfrist bis Ende  Mai 2009 konnte Richter Büschler allerdings nichts wissen, da die Mutter der jugendlichen Austrägerin während des Gütetermins nicht die Geistesgegenwärtigkeit besessen hat, um beim Aushandeln der „Abfindung“ auf Leys Schreiben vom April 2009 zu verweisen.

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„Demokratie darf nicht am Werkstor enden“ – Demonstration und Kundgebung am 1. Mai 2009 in Schwäbisch Hall / Knapp 300 Teilnehmer

Wenig zu tun hatte die Polizei bei der friedlichen Mai-Demonstration in Schwäbisch Hall. FOTO: Garmatter

Wenig zu tun hatte die Polizei bei der friedlichen Mai-Demonstration in Schwäbisch Hall. FOTO: Garmatter

Ein breites Bündnis von Organisationen fand sich am 1. Mai 2009, um 10 Uhr vor der Agentur für Arbeit in Schwäbisch Hall ein, um gemeinsam die 1.Mai-Demonstration zu bestreiten. Etwa  180 Menschen aus politischen und gewerkschaftlichen Vereinigungen von der SPD, die Linke, die Gewerkschaften IG-Metall, verdi, „Nahrung, Genuss, Gaststätten“ (NGG) über die Parteien Deutsche Kommunistische Partei (DKP) und Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) und andere zogen laut skandierend durch die Haller Innenstadt. Knapp 300 Zuhörer waren es bei der Kundgebung im Hospitalhof.

Von David Jäger, Hohenlohe-ungefiltert

Sozialabbau, Tarifbruch und Kriegseinsätze sind das Konjunkturprogramm

Lautstark unterstützt wurden die Demonstranten durch die feurigen Karnevalklänge der Band „Samba Salina“. Diese zogen zusammen mit der Schalmeienkapelle der IG Heavy Metal vorneweg und verschafften dem Demonstrationszug Gehör. „Wir zahlen nicht für eure Krise“ war das Motto der von der IG-Metall angeführten Menschenmenge. Auch ganz vorne mit dabei, waren in einer parodistischen Einlage „die deutschen Unternehmer“ in Anzügen und mit ihren Lösungsvorschlägen zur Krise, dargestellt. Sozialabbau, Tarifbruch, Bundeswehr im Inneren und Kriegseinsätze sind deren Konjunkturprogramm – so trugen es die verkleideten Demonstranten vorweg.

Arbeit für alle bei fairem Lohn – Seit Jahren vor Casinokapitalismus gewarnt

Strahlender Sonnenschein und gute Laune bei der Kundgebung im Hospitalhof.

Strahlender Sonnenschein und gute Laune bei der Kundgebung im Hospitalhof.

Im Innenhof bei der Hospitalkirche fand die Kundgebung vor knapp 300 Zuhörern statt. Bernhard Löffler, Regionsvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) forderte „Arbeit für alle bei fairem Lohn!“. Der in den Medien aufgetretenen Kritik an den Gewerkschaften tritt Löffler entgegen, indem er sagte: „Seit Jahren haben wir vor den Auswüchsen des Casinokapitalismus gewarnt“. Die Gewerkschafter fanden aber mit ihren Warnungen nicht genügend Gehör. Doch jetzt solle die Krise politisch und moralisch schonungslos aufgearbeitet werden und dann als Chance für eine „Renaissance“ des Sozialstaats genutzt werden, so Löffler. Am 1.Mai demonstrieren die Gewerkschaften für Vollbeschäftigung, Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze und einen existenzsichernden Lohn.

Jugendarbeitslosigkeit besonders dramatisch angestiegen

DGB-Regionsvorsitzender Bernhard Löffler.

DGB-Regionsvorsitzender Bernhard Löffler.

Die deutschen Gewerkschaften feiern 2009 ihr 60-jähriges Bestehen. Der DGB-Regionschef betonte die Wirkung und Wichtigkeit der Gewerkschaften für die Gesellschaft. „Wir Gewerkschaften haben Geschichte geschrieben und wir werden sie auch weiterhin schreiben“, gab sich Löffler optimistisch. Regional, so führte der DGB-Funktionär aus, habe die Wirtschaftskrise zu einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen geführt. In allen Kreisen nahm die Kurzarbeit massiv zu, während Stellenangebote stark zurück gingen. Insgesamt sind Ende April 24.633 Menschen in der Region arbeitslos. Im Arbeitsagenturbereich Schwäbisch Hall ist die Arbeitslosigkeit um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Besonders dramatisch ist die Situation bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. In dieser Altersklasse ist die Arbeitslosigkeit im Arbeitsagenturbereich Heilbronn um nahezu 75 Prozent angestiegen.

Ein Irrwitz: Deutsche Bank-Rendite steigt auf 25 Prozent

Leo Meyer wundert sich nur noch über die hohen Gewinne der Deutschen Bank mitten in der Finanzkrise.

Leo Meyer wundert sich nur noch über die hohen Gewinne der Deutschen Bank mitten in der Finanzkrise.

Leo Meyer vom Institut für sozial-ökonomische Entwicklung sagte in Richtung der zahllosen Missmanager in Wirtschaft und Politik „Wir zahlen eure Krise nicht“. Leo Meyer fragte in die Runde, wie es sein könne, dass „die reale Wirtschaft abstürzt, mit einem Minus von 6 Prozent, aber die Profite bleiben bei 10 oder 15 Prozent, und im Fall der Deutschen Bank sogar bei 25 Prozent?“ Genauso auffällig erscheint ihm die Situation, dass trotz des Wirtschaftswachstums der letzten Jahre, der Anteil der Löhne am Volkseinkommen seit 2000 um sieben Prozentpunkte gefallen ist. Der Verteilungsverlust, so Meyer, entsteht aus der Differenz, was die Arbeiter hätten bekommen sollen – und diese würde allein im Jahr 2008 rund 182 Milliarden Euro betragen. Somit wäre dieser Verlust für die Arbeiterschaft alleine fünfmal so hoch wie das Konjunkturprogramm der Bundesregierung.

Masseneinkommen müssen spürbar steigen, um die Krise zu überwinden

Die Forderungen lagen für den Referenten aus München deshalb auf der Hand. Seiner Meinung nach könne die Krise nur überwunden werden durch eine spürbare Erhöhung der Masseneinkommen, einem massiven öffentlichen Investitionsprogramm, verbunden mit einer drastischen Arbeitszeitverkürzung. Und wenn man dies erreichen wolle, müsse man endlich die alte Forderung realisieren: „Demokratie darf nicht am Werkstor enden!“ Für diese Grundsatzforderung erntete der Mann aus Bayern von den knapp 300 Besuchern im Hospitalhof lauten Beifall. Zum anschließenden Maifest spielte die Band ewo2 (Elektronisches Weltorchester) „Internationale Solidaritätslieder aus drei Jahrhunderten“. Zu ihrer neuesten CD „avanti popolo“ schreibt die Band auf ihrer Internetseite www.ewo2.de „Wes Brot ich ess, des Lied sing ich noch lange nicht!”

Die Band ewo2: Der Kampf hat begonnen.

Die Band ewo2: Der Kampf hat begonnen – mit Liedern gegen das Establishment.

Karnevalstimmung am 1. Mai: Die Haller Band Samba Salina. FOTO: Marion Urbitsch

Karnevalsstimmung am 1. Mai: Die Haller Band Samba Salina. FOTO: Marion Urbitsch

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Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall spielte am 1. Mai 2009 freche Lieder über Spekulanten und einen auswanderungswilligen hohenlohischen Kunstmäzen

Siegfried Hubele und die  Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle. FOTO: Garmatter

Siegfried Hubele und die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle. FOTO: Garmatter

Freche politische und nachdenkliche Lieder hat die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle bei der 1.Mai-Demonstration durch die Haller Innenstadt und der Kundgebung im Hospitalhof zum Besten gegeben. Die Darbietungen der Schalmeienkapelle und ihres Vorsängers Siegfried Hubele waren einer der Glanzpunkte der Veranstaltung. Knapp 200 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, rund 300 waren es bei der Kundgebung im Hospitalhof. Zwei aktuelle Liedtexte und die dazugehörigen Melodien der Schalmeienkapelle hat Hohenlohe-ungefiltert am Ende dieses Artikels dokumentiert.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n

Mit dem Lied „Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n“ kritisiert die Schalmeienkapelle die Doppelzüngigkeit des selbsternannten hohenlohischen Patrioten Reinhold Würth. Der Schrauben-Milliardär aus Künzelsau verordnete seinen Mitarbeitern gerade zu der Zeit Kurzarbeit, als er für sich selbst eine 100 Millionen Dollar teure Yacht vom Stapel ließ. „Die Legende vom mittelständischen Unternehmer, der nicht luxussüchtig sei, geht mir über die Hutschnur“, sagt Siegfried Hubele, der den Liedtext gedichtet hat. „Würth ist ein Symbol, das wir entzaubern wollen.“

Kulturpolitik darf sich nicht auf private Mäzene stützen

Die Finanz- und Wirtschaftskrise zeige ganz deutlich, dass sich die Kulturpolitik nicht auf private Mäzene stützen darf, so Hubele weiter. Diese Sponsoren können ihr Geld schnell wieder abziehen, ihren Firmensitz in die Schweiz oder ihren Wohnsitz nach Österreich verlegen, wie man am Beispiel Würth gut sehen könne. „Kultur ist eine öffentliche Aufgabe und somit ein demokratisches Gut“ und dürfe nicht vom Wohlwollen und der Willkür von Milliardären abhängig sein, erklärt Hubele weiter. Nach seiner Ansicht sieht der inzwischen in die Jahre gekommene Reinhold Würth (74) seine Gemäldesammlung auch stark als wirtschaftlichen Faktor für seine Firma. Für den mehrfachen Milliardär sind die Bilder und Museen eine Geldanlage, die er noch als öffentlichkeitswirksame PR verkaufen kann. Das glänzende Bild des Kunst-Unterstützers hat allerdings nach dem Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung schwere Kratzer abbekommen. Würth spiele nun den „beleidigten Krösus“, der sein Geld in die Billig-Steueroase Schweiz schafft, so Hubele.

Kriminaltango: Kritik an Banken, die vom Staat mit Steuermilliarden unterstützt werden

Vier Musiker der Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle; vorne links: Siegfried Hubele, vorne rechts: Ulrike Hubele.

Vier Musiker der Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle; vorne links: Siegfried Hubele, vorne rechts: Ulrike Hubele.

Als Betriebsratsvorsitzender der Firma Huber Packaging in Öhrigen und Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Schwäbisch Hall weiß der 55-jährige Hubele, wie sich die Wirtschaftskrise und die damit häufig verbundene Kurzarbeit in den Firmen auf die Arbeitnehmer und vor allem die unteren Einkommensschichten auswirkt. „Im Arbeitsamt Schwäbisch Hall werden künftig wieder mehr Leute auftauchen“, sagt Hubele voraus. Deshalb war das Arbeitsamt auch der Ort des ersten Auftritt der Schalmeienkapelle bei der diesjährigen Mai-Demonstration. Sie spielten dort den Kriminaltango in der Schalmeienversion und kritisierten darin die Banken, die sich jetzt mit Steuermilliarden sanieren dürfen (Liedtext und Melodie unten). Das Arbeitsamt sei ein Ausdruck der Lage der Arbeiterschaft, meint Hubele. Bereits 1,4 Millionen Menschen seien derzeit in Kurzarbeit. „Die Frage ist, ob das in jedem Fall notwendig ist“, fragt sich der Schwäbisch Haller Gewerkschafter. In der Diskussion sei auch eine Kürzung des Arbeitslosengeld I, schimpft der 55-Jährige. Außerdem bemängelte er, dass die Arbeitsvermittler des Arbeitsamts die Arbeitssuchenden oft nur in Leiharbeitsfirmen vermittelten.

Steuermilliarden besser in ÖPNV, Bildung und ein gleichberechtigtes Gesundheitswesen stecken

Die Schalmeienkapelle bei der Maikundgebung im Schwäbisch Haller Hospitalhof.

Moderne Schalmeien ähneln überdimensionierten Fahrradhupen. Die aktuelle Besetzung der Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall bei der Maikundgebung im Hospitalhof.

Sinnvoller angelegt als in die Sanierung der maroden Banken mit ihren milliardenschweren faulen Wertpapieren seien die Steuermilliarden in eine deutliche Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), in Bahnhöfe, Schienen und dergleichen mehr. „Das mit dem Autobau wird nicht mehr so klappen wie bisher, um mobil zu bleiben“, prophezeit Hubele. Viel mehr Geld müsse zudem in die Bildung gesteckt werden. „Es ist ein Skandal, dass es bei uns junge Menschen gibt, die keinen Platz an einer weiterführenden Schule bekommen“, sagt der Gewerkschaftsfunktionär. Investiert werden müsste auch in eine Verbesserung des Gesundheitswesens für alle Menschen. Es dürfe keine Zwei-Klassenmedizin von Privatversicherten und Pflichtversicherten geben. „Es muss eine gleichberechtigte Behandlung aller Menschen geben“, sagt Hubele.

Siegfried und Ulrike Hubele sind Gründungsmitglieder der Haller Schalmeienkapelle

Der engagierte Schwäbisch Haller ist zusammen mit seiner Frau Ulrike Gründungsmitglied der Schalmeienkapelle in Schwäbisch Hall. „Das muss 1974 oder 1975 gewesen sein“, erinnert er sich. Initiator der Kapelle ist Walter Glaubitt gewesen. Die Gründungsversammlung hat im Club Alpha 60 stattgefunden. Hubele selbst war bei der Gründung etwa 20 Jahre alt – und er ist mit seiner Frau bis heute dabeigeblieben. „Mit den modernen Schalmeien kann man auch ohne große musikalische Vorkenntnisse schnell aktiv Musik machen“, erklärt Hubele. Über 25 aktive Bläser seien es in den Anfangsjahren in Schwäbisch Hall gewesen. Bei der Maikundgebung am Freitag im Hospitalhof standen in diesem Jahr sieben Männer und Frauen auf der Bühne.

Schalmeienkapellen entstanden vor allem in Arbeitersportvereinen

Zu Zeiten der Weimarer Republik in den 1920er Jahren habe es in Deutschland über 1000 Schalmeienkapellen gegeben – viele von ihnen gingen aus den Arbeitersportvereinen hervor. Schon 1929 wurden sie aber aus politischen Gründen für einige Zeit verboten. Als sie sich ab 1933 nicht den Nazis unterordnen wollten, wurden sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ganz verboten. Die Instrumente mit denen die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle angefangen hat, stammt aus dem Arbeiterradsportverein Herbrechtingen. Diese überlebten die Nazizeit und den Krieg in einem sicheren Versteck und kamen bei den Schwäbisch Haller Musikern ab den 1970er Jahren zu neuen Ehren. Die Schwäbisch Haller sind laut Siegfried Hubele – neben der Fritz Weineck-Schalmeiengruppe in Berlin – die einzige aktuelle Schalmeienkapelle in Deutschland, die vor allem Lieder aus dem Spektrum der linken Politik und der Arbeiterbewegung spiele.

Haller Schalmeien spielten auch schon bei Demonstrationen in Lissabon

Diesen Mädchen gefielen am 1. Mai in Schwäbisch Hall die Lieder der Schalmeienkapelle.

Diesen Mädchen gefielen am 1. Mai in Schwäbisch Hall die Lieder der Schalmeienkapelle.

Die Schwäbisch Haller treten bei vielen gewerkschaftlichen und politischen Veranstaltungen auf. In diesem Jahr waren sie auch bei den Großkundgebungen in Frankfurt und Kehl dabei. Auch bei Demonstrationen in Lissabon sind sie schon aufgetreten. Auch künftig wollen sie sich mit kritischen Liedern musikalisch ins politische Geschehen einmischen. Siegfried Hubele und seinen Kolleginnen und Kollegen macht das Musizieren sichtlich Spaß.

Aktuelle Dokumentation:

Zwei der Lieder, welche die Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall bei der Demonstration und der Kundgebung am 1. Mai 2009 sang und spielte (Solo-Sänger war Siegfried Hubele) – eines der Lieder hat einen stark regionalen Bezug:

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde des anspruchsvollen Schlagers,

Ähnlichkeiten mit Namen lebender Personen im nachfolgenden Musikstück, die ihren Firmensitz in die Schweiz verlagern, ungern Steuern zahlen wollen und eine 100-Millionen-Dollar-Yacht ihr Eigen nennen, sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Liedtext (Von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall) / Melodie des Originalsongs nachzuhören im Internet unter www.youtube.com/watch?v=aFi5YDsbuFQ

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n,
da braucht kein Wind mehr weh’n – da muss kein Lüftchen geh’n.
Der Reinhold hat ganz ungeniert – motorisiert
und eine Motor-Yacht, sich in Besitz gebracht.

Zuhause Kurzarbeit und seine Herrlichkeit
Reinhold der Schraubenking – der freut sich diebisch auf das Ding!

Am Sonntag ruft der Reinhold ganz verzückt – Ahoi.
Die Yacht ist nagelneu – an Bord gibt’s auch ’nen Boy
Die Jungfernfahrt erfolgt in stiller Diskretion
„Ach bitte, keinen Ton – zum Kurzarbeiterlohn“.

Mit Kurs auf Sansibar – schippert die Luxusschar
Im 14-Zimmer-Kahn – lässt auf die Krise Einen fahr’n.

Auf Hoher See der Reinhold am Sextanten steht
„ob’s so zur Schweiz wohl geht?“ – die Yacht wird schnell gedreht.
„Das Geld muss weg aus Hohenloh’ an sicher’n Ort,
drum hab’ ich’s hier an Bord – und schaff’ es zollfrei fort.“

Am Golf von Aden – lauern die Piraten,
die schlichtweg taten – was man sonst Umverteilung nennt!

Am Sonntag haben sozusagen die Piraten
Reinhold expropriiert – ein Beispiel statuiert.
Den Firmensitz verlegen nach Helvetien,
das tut kein Kunstmäzen – Reinhold, du lässt disch gähn!

Dir ist doch nichts zu teuer – außer deinen Steuern
Bist ein reicher Blitz – dein Duzfreund ist der Baselitz

Am Kocherstrand da gibt es ein Piratennest,
das gäb ein großes Fest – denkt euch allein den Rest…

Kriminaltango – Schalmeienversion von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall / Melodie des Originals zum Nachhören im Internet unter www.youtube.com/watch?v=A_SzfrX_xKI

Kriminaltango – in Banken und Börsen
Dunkle Gestalten – dem Profit auf den Fersen
Tagein, tagaus lodert die Lunte –
Steigende Spannung: und dann der Crash!

Und sie kriegen jetzt Milliarden (ahuahuah)
Das Kapital mischt neu die Karten (ahuahuah)
Und sie schrei’n immer noch mehr her (ahuahuah)
Sonst verlieren wir den Mehrwert (ahuahuah)
Und die oberen Zehntausend (ahuahuah) – suchen Schutz für ihren faulen,
Kreditwechsel nun beim Staat, denn der kann nicht Pleite gehen.

Kriminaltango – nicht nur bei Hypo
Gewinn bleibt privato – Verlust definito,
den trägt das Fußvolk, mit allen Folgen –
der Reiche wird reicher: für den Looser – Hartz 4

Und sie schüttelten die Köpfe (ahuahuah)
Jacky Brown und Baby Miller (ahuahuah)
Und die Kripo, die gerufen, (ahuahuah)
Findet nichts Verdächt’ges dran (ahuahuah)
So sei halt der Kapitalismus, (ahuahuah) wär’n sie nicht reich, wärst du nicht arm,
und das gibt ihnen zu denken, Baby Miller schlägt Alarm.

Kriminaltango – man kann nicht mehr zusehen?
Wie jetzt die Jobs nun – vernichtet werden?
Abend für Abend – dramatische Meldung
Und nach der Tagesschau – da fällt mein Entschluss!

Wir enteignen ihre Banken (ahuahuah)
Dann die Multis und die Konzerne (ahuahuah)
Regeln alles an der Basis, (ahuahuah)
Weil es besser gar nicht geht (ahuahuah)
Eine andere Welt ist möglich, (ahuahuah) ohne Knecht und ohne Herrn,
darauf nun einen Manhattan – denn das ist des Pudels Kern!

Kriminaltango – Sie tanzen ihn weiter
Die dunklen Gestalten – spekulier’n munter weiter
Da hilft auch kein „Führer“ – der Bart ist ab!
Es kommt nur auf uns an: dass wir mal aufsteh’n!, …dass wir mal aufsteh’n!

Infos zu Schalmeienkapellen im Internet:

www.fritz-weineck.de/schalmei.htm

de.wikipedia.org/wiki/Martinstrompete (Moderne Schalmei)

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„Es ist unmoralisch, Alleinstehende mit Kindern zu kündigen“ – Terex-Mitarbeiter in Rothenburg wehren sich

Die Terex-Beschäftigten des Betriebes in Rothenburg, der Betriebsrat und die IG Metall informierten am 1. Mai 2009 die „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ in Rothenburg ob der Tauber in einem Flugblatt, was bei Terex zur Zeit los ist.

Die tarifliche Situation
In der Erlbacherstraße in Rothenburg sind zwei Terex-Betriebe angesiedelt: die Terex GmbH, eingetragen in Dortmund und die Terex Deutschland GmbH, eingetragen in Bad Schönborn. Die Terex GmbH, Geschäftsbereich Terex|Schaeff ist tarifgebunden. Es gilt für alle IG Metall-Mitglieder der Tarifvertrag der Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden. Besitzstand und Rechtssicherheit sind somit gegeben.
Bei der Terex Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Ersatzteile, gibt es keine Tarifbindung. Durch eine Ausgliederung ist diese den Beschäftigten in den 1980er Jahren verloren gegangen. Schon damals wusste die Familie Schaeff, wie man am Lohn und Gehalt der lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sparen kann. Im August 2008 fand eine Verschmelzung mit der Terex Deutschland GmbH in Bad Schönborn statt, die durch einen Haustarifvertrag tarifgebunden ist. Der Belegschaft des Geschäftsbereichs Ersatzteile verweigert Terex jedoch die tariflichen Leistungen nach diesem Haustarifvertrag. Zu Unrecht meinen wir und klagen deshalb mit Hilfe der IG Metall beim Arbeitsgericht auf die Einhaltung des Haustarifvertrages.

Keine Ausgliederungen!
Der Terex-Konzern hatte schon zu Beginn der Krise im Oktober 2008 trotz Kurzarbeit einen Personalabbau von 25 Prozent angeordnet. Dies galt auch für den Geschäftsbereich Ersatzteile, obwohl dort genügend Arbeit vorhanden ist. Dabei kommen die lokalen Chefs auf die Idee, zirka 38 von 86 Arbeitsplätzen an einen Dienstleister auszugliedern. Die Beschäftigten wehren sich vehement dagegen und vermuten, dass die sowieso schon schlechteren Bedingungen mangels Tarifbindung, nun durch den neuen Arbeitgeber weiter verschlechtert werden. Zahlreiche Beispiele aus anderen Unternehmen bestätigen dies.
Belegschaft und Betriebsrat befürchten nicht nur Nachteile für sich selbst, sondern auch für die Kunden und damit verbunden auch wirtschaftliche Verluste. Dass sich Ausgliederungen (Outsourcing) aus Kostengründen nicht lohnen, belegt eine neue Untersuchung des Fraunhofer-Instituts im Auftrag des VDI (Verein deutscher Ingenieure). Die Studie hat ergeben, dass weniger Outsourcing die Produktivität um bis zu zehn Prozent erhöhen kann. „Schlanker und schneller ist nicht automatisch besser“, sagte VDI-Präsident Bruno Braun auf der Hannover-Messe. Deshalb stehen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall heute hier, um die Bevölkerung zu informieren und versuchen, unseren Chefs bei Terex die Augen zu öffnen.

Personalabbau ist unmoralisch
Einen Personalabbau im Montagewerk hat der Betriebsrat nicht verhindern können. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen haben durch Aufhebungsverträge, Vorruhestand oder betriebsbedingte Kündigungen ihren Arbeitsplatz verloren. Zuerst durfte gehen, wer wollte. Die Funktionsfähigkeit des Betriebes spielte dabei keine Rolle. Bei den späteren betriebsbedingten Kündigungen und der sozialen Auswahl wurden plötzlich insbesondere junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unverzichtbar erklärt. Sie wurden umbesetzt oder umgruppiert, um sie im Betrieb zu halten.
Dafür wurden ältere Beschäftigte bis 53 Jahre, Familienväter – darunter Alleinverdiener mit bis zu vier Kindern – und Alleinstehende mit Kindern gekündigt. Selbst, wenn das rechtlich zulässig wäre, was die Geschäftsleitung behauptet, ist dies unmoralisch!! Eine Großzahl der Belegschaft, die meinen, zu Unrecht gekündigt worden zu sein, wird beim Arbeitsgericht eine Überprüfung ihrer Entlassung beantragen.
Äußerst bedenklich ist nun, dass die angedachten Investitionen in Rothenburg vorerst gestoppt sind und dadurch die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen unter fraglichen Bedingungen (Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz) die Arbeit verrichten müssen. Resignation macht sich breit und die wenigen Geräte die verkauft wurden, können nicht termingerecht ausgeliefert werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich das Unternehmen von innen heraus selbst zerstören soll.

Wir brauchen einen sicheren Arbeitsplatz und fairen Lohn!
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall wollen das nicht. Wir brauchen einen Arbeitsplatz und fairen Lohn, um unsere Existenz zu sichern! Gerade in Krisenzeiten, in denen es keine Aussicht auf einen neuen Arbeitsplatz gibt, ist es wichtig, dass alle Instrumente zur Sicherung der Arbeitsplätze – wie Kurzarbeit oder ein Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag – genutzt werden, anstatt Kündigungen auszusprechen.

Rothenburg, den 1. Mai 2009
IG Metall Vertrauensleute und Betriebsrat
Terex Deutschland GmbH u. Terex GmbH
Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte
IG Metall Schwäbisch Hall

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Öhringer Maifest Open Air noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr vor und in der Havana-Bar

Öhringer Maifest in und um die Havana Bar.

Öhringer Maifest am Samstag, 2. Mai, in und um die Havana Bar.

Das Öhringer Maifest Open Air findet noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr, mit Grill-Spezialitäten und Bier vom Fass und zu fortgeschrittener Stunde  in der Havana Bar (inside) mit HOUSEMUSIC;  FUNK & SOUL in the MIX statt.

Von den Veranstaltern

Wer: DJ A.L. Mambo (Dream House, Latino House) und DJ Style (Funk&Soul)
Wo: Schillerstr. 55, 74613 Öhringen
Mehr Infos unter: www.havana-bar.de.tl und www.dj-al-mambo.de.ki

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