„Aktiv gegen Aufrüstung und Krieg“ heißt es am Samstag, 31. August 2019, beim Antikriegstag 2019 in Schwäbisch Hall. Treffpunkt zur Demonstration ist um 11 Uhr am Milchmarkt. Die Kundgebung ist um 12 Uhr am Bonhoefferplatz. Es sprechen der Autor und Friedensaktivist Jürgen Grässlin und Alexander Kleiß von der Informationsstelle Militarisierung sowie Sadiq Zartila und Samer Hassnou vom Freundeskreis Asyl.
Von Siegfried Hubele, DGB Schwäbisch Hall
Es ist zwei Minuten vor Zwölf
Mit der Doomsday Clock warnen internationale AtomwissenschaftlerInnen symbolisch, wie groß das Risiko einer globalen Katastrophe aufgrund eines Atomkrieges ist.
Der Zeiger dieser Atomkriegsuhr musste im Januar 2019 um drei Minuten auf zwei vor Zwölf vorgerückt werden – die Weltkriegsgefahr ist zurzeit so groß wie zuletzt in den 1950er Jahren.
Atomare Lenkwaffen – die Hemmschwelle sinkt
15.000 Atomwaffen gibt es weltweit. 1.800 davon in höchster Alarmbereitschaft, 180 lagern in Europa, 20 allein in Büchel/ Eifel. US-Präsident Trump hat den INF-Vertrag zur Vernichtung atomarer Mittelstreckenraketen gekündigt, im Gegenzug folgte der Ausstieg Russlands. Die atomare Aufrüstung wird beschleunigt. Bis 2024 sollen atomare Abwurfbomben der US-Armee durch „smarte“ Lenkwaffen ersetzt werden. Die Hemmschwelle für einen Atomkrieg wird dadurch deutlich gesenkt – sie sind winzig, ihr Einsatz ist einfacher, unauffällig und ihr Ziel vermeintlich eingrenzbar.
Investitionen in das Leben
Wir demonstrieren gegen den Wahnsinn dieser Aufrüstungspolitik in unserem Land
und gegen die unverantwortlichen Ausgaben für immer neue Vernichtungstechnologien.
Statt Kampfflugzeuge, Eurodrohnen, Flugzeugträger und kriegstaugliche Infrastruktur brauchen wir Investitionen in das Leben. Für Bildung, zur Verhinderung der Klimakatastrophe, für sozialen Wohnungsbau, in Schulen, bei der Kinderbetreuung,
in Krankenhäusern, gegen Altersarmut sowie für Entwicklungszusammenarbeit.
Die große Mehrheit der Menschen will Frieden
Er muss errungen und verteidigt werden gegen die kleine Anzahl von Rüstungsgewinnlern, Kriegstreibern und Machtpolitikern. Frieden beginnt hier.
Rüstungsausgaben stoppen, abrüsten statt aufrüsten!
MACH MIT, WERDE AKTIV. WERBE FÜR EINE ANDERE POLITIK.
WIR LASSEN UNS NICHT DURCH FADENSCHEINIGE BEDROHUNGSSZENARIEN
VON MILITÄRS UND REGIERUNGEN DAVON ABBRINGEN: MILITÄR LÖST KEINE PROBLEME.
An die Herrschenden
Auszüge aus einem Text von Eugen Drewermann in der „Zeitung gegen den Krieg“ – Frühjahr 2019
Sie reden vom Frieden und rüsten für den Krieg. Statt mit dem Frieden zu beginnen, rüsten sie für immer neue Kriege, verlegen ihre Panzer und Raketen an die Grenzen Russlands, modernisieren Atomwaffen, machen die ganze Welt zum Schlachtfeld ihrer Drohnenmorde und planen eine EU-Armee mit neuen Jagdkampfbombern und Flugzeugträgern. Dem Frieden dient das alles nicht!
Atomwaffen raus aus Deutschland
Wir schämen uns, dass Deutschland weltweit den vierten Rang im Export von U-Booten und Panzern einnimmt. Wir wissen, dass durch die Steigerung der Militärausgaben auf den NATO-Standard von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts Geld für die Bekämpfung des Elends auf der Welt fehlt. Deshalb glauben wir ihren Worten erst, wenn sie zum Ziel ihrer Politik erklären: Atomwaffen raus aus Deutschland, Schluss mit den geheimen Mordaufträgen der CIA in Ramstein, Schluss mit dem US-Kriegseinsatzkommando AFRICOM in Stuttgart, Senkung der Rüstungsausgaben, Schluss mit Waffenexporten. Das Wort für Frieden lautet: Abrüstung. Die wollen wir. Jetzt, allseits und umfassend!
Sie reden von Freiheit
Was sie wollen, ist die Unterwerfung ganzer Völker und Kulturen in Kolonien von Konzern- und Kapitalinteressen, ist der Zugriff auf die Rohstoffe und Märkte durch genehme Regierungen, ist Macht und Einfluss. Auch deshalb wurden seit 2001 unter der Überschrift „Krieg gegen den Terror“ sieben islamische Länder in Bürgerkriege verwickelt und es soll kein Frieden mit Russland geschlossen werden.
Freiheit, wie wir sie wollen…
ist das Ende der globalen Ausbeutung und Fremdbestimmung, ist der Respekt auch vor der Andersartigkeit der anderen, ist die Verwendung von mehr als jährlich einer Billion Dollar für das Militär der USA, der NATO und der 27 EU-Staaten für Programme zur wirklichen Verbesserung der Lage in den Ländern auf der Südhalbkugel dieser Erde, für die Bekämpfung der Klimaerwärmung und die Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit. Es gibt niemanden der uns angreift, wenn nicht sie allerorten eingreifen und Waffen liefern würden.
Bedrohen uns Russland und China?
Die beiden Staaten geben zusammen weniger als ein Drittel der 1.000 Milliarden Dollar aus, die die USA, die NATO und die EU-Staaten aufwenden, um die größte Militärmacht auf der Welt zu sein. Ihre Paranoia macht die ganze Welt unsicher und gefährlich!
Weitere Informationen und Kontakt:
Deutsche Friedensgesellschaft: www.dfg-vk.de / Informationsstelle Militarisierung: www.imi-online.de / Jürgen Grässlin: www.juergengraesslin.com
UnterstützerInnen: Welt-Laden, attac, Bündnis 90/Die Grünen, club alpha 60, Die Linke, DKP, Freundeskreis Asyl, GEW, Grüne Jugend, Haller Akademie der Weltmarktverlierer, IG Metall Linke Liste, Linksjugend solid, MLPD, Naturfreunde, Solidarität International, SPD-Kreisverband, verdi
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