Die Lernplattform der Reporterfabrik ist mit mehr als 350 Tutorials und 20 Podcasts online gegangen. Der„Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, der Sprach-Guru Wolf Schneider, die Autorin Doris Dörrie, die Bloggerin Franziska Bluhm und der Internet-Pionier Sascha Lobo gehören zu den ersten Dozenten der „WebAkademie für Journalismus“.
Von David Schraven, Correctiv, Reporterfabrik
WebAkademie für alle
Die neue Journalistenschule im Netz (https://reporterfabrik.org) vermittelt Wissen über klassische und soziale Medien, vor allem aber bietet sie mit ihren Online-Kursen allen Interessierten die Chance, besser schreiben, bloggen, recherchieren, interviewen, fotografieren und drehen zu können. Das vierstufige Lehrangebot richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, besonders an Schüler, Blogger, Autoren und an Journalisten.
Die Reporterfabrik, das sind:
– mehr als 100 Workshops mit über 1200 Tutorials, die Medienwissen und journalistisches Handwerk vermitteln;
– im Format Reporter2Go mehr als 120 Podcasts, in denen Journalistinnen und Journalisten aus vielen Print-, Online- und TV-Redaktionen über ihre Arbeit berichten;
– das Schulangebot Reporter4You, mit dem Lehrer und Schüler sich einen Überblick über die Grundlagen des Journalismus verschaffen können;
und die Schulbörse, die Lehrerinnen und Lehrern Kontakt vermittelt zu mehr als 300 Journalisten, die gerne in Schulen kommen und spannende Einblicke in die Medienwelt geben.
Was sind Gerüchte, was sind Fakten?
Das Ziel: Möglichst viele Menschen sollen verstehen, wie Medien ihr Leben beeinflussen; und was sie beachten sollten, wenn sie selbst Texte, Fotos oder Videos veröffentlichen, auf Facebook, YouTube oder Instagram, in Kommentarspalten oder im eigenen Blog. Heutzutage sind soziale Medien für viele die wichtigste Informationsquelle geworden, und die User müssen selbst entscheiden, welchen Informationen sie trauen. Sie werden zu ihren eigenen Chefredakteuren, die Reporterfabrik hilft ihnen dabei, zu erkennen, was sind Gerüchte, was sind Fakten?
Wer muss mir Auskunft geben?
Und wer soziale Medien füttert mit eigenen Fotos und Texten, muss Antworten finden auf Fragen wie jeder Journalist während seiner Ausbildung: Wer muss mir Auskunft geben? Welche Fotos und Handy-Videos darf ich veröffentlichen? Wie muss ich die Privatsphäre schützen?
Eine eigene Meinung bilden
Für Journalisten bietet die Reporterfabrik die Chance, ihren Lesern und Zuschauern Einblick zu geben in ihren Beruf. Und sich weiterzubilden. Journalist zu sein, das ist mehr, als gut recherchieren und gut schreiben zu können. Journalistinnen und Journalisten müssen Leser und Zuschauer so mit Informationen beliefern, dass die sich als Staatsbürger eine eigene Meinung bilden und in der Demokratie fundiert mitwirken können.
Noch sorgfältiger und transparenter arbeiten
Das bedeutet für alle Journalistinnen und Journalisten: noch sorgfältiger und transparenter zu arbeiten. Darum soll die Reporterfabrik dazu beitragen, dass sich Redakteure und Reporter neue Möglichkeiten der Recherche und des Berichtens aneignen und ein neues Verhältnis zu ihrem Publikum entwickeln. So kann eine redaktionelle Gesellschaft zum Vorteil aller entstehen.
Wissen durch Lernvideos
Die Workshops der WebAkademie vermitteln in allen Stufen Wissen durch Lernvideos; Übungsaufgaben vertiefen die Erkenntnisse, zusätzliche Downloads fassen den Lehrstoff zusammen. In den Foren der Workshops können die Lernenden den Stoff debattieren. Webinare und Präsenzseminare ergänzen das Angebot. Als Dozentinnen und Dozenten engagieren sich unter anderem: Claus Kleber, Günther Jauch, Carolin Emcke, Sandra Maischberger, Axel Hacke, Harald Schmidt, Stefan Aust, Heike Faller, Sabine Rückert, Volker Weidermann, Hans Leyendecker, Stephan Lamby, Evelyn Roll. Jan Böhmermann und Olli „Dittsche“ Dittrich treten in einem Video auf (siehe unten), in dem sie den Beruf des Journalisten aufs Korn nehmen: eine Hymne auf den Journalismus.
Viele Sponsoren
Der Aufbau der Reporterfabrik wird von vielen Seiten unterstützt. Hauptförderer ist die Deutsche Telekom, sie begleitete das Vorhaben von Anfang an mit großem Engagement. Auch die Robert-Bosch-Stiftung, die LfM-Stiftung Vor Ort NRW, Facebook und die Stadt Hamburg haben mit ihrem Sponsoring die Produktion von Kursen ermöglicht und die Idee der Reporterfabrik Realität werden lassen.
Projektträger ist das Recherchezentrum CORRECTIV
Viele angebotene Kurse der Reporterfabrik sind kostenlos, Workshops der zweiten, dritten und vierten Lehrstufe kosten 5, 15 oder 25 Euro. Getragen wird die Lernplattform vom gemeinnützigen Recherchezentrum CORRECTIV, in Kooperation mit der Journalistenplattform „Reporterforum“.
Weitere Informationen, Kontakt und Zugang zu den Workshops:
https://reporterfabrik.org/workshops/
https://reporterfabrik.org/uber-uns/