„Irgendwo in Hohenlohe“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zweiundfünfzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zweiundfünfzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

LII Ernst

… Draußen war es schon lange Nacht geworden, die Kocherstadt schlief friedlich. Weder Paula – die nachts sowieso selten zur Ruhe fand – noch Carl bemerkten die fortgeschrittene Zeit. Zwischen den Beiden wurde das Beieinandersein erneut so selbstverständlich wie einst, als sie in nicht enden wollenden Gesprächen sämtliche Vorgänge durchleuchteten, sich mit Argumenten ergänzten und ausgiebig um ihre Erkenntnisse rangen.

Mandantenverrat

Ihr Kommentar ließ nicht lange auf sich warten: „Du meinst den Ausweg für dich!“ stellte sie unmissverständlich fest, „es geht dir doch nur darum, dass ich die Anzeige wegen Mandantenverrats gegen dich bleiben lasse“, ergänzte Paula mit scharfem Ton in ihrer Stimme. Carl erschrak, sie brütete also doch etwas gegen ihn aus. Vorbei war es mit seiner inneren Ruhe und er suchte fieberhaft nach passenden Worten, ihre Unterstellung zu entkräften. Nicht nur um den unvermeidlichen Magenschmerzen vorzubeugen, bat er Paula daher freundlich um eine weitere Tasse Tee. Somit war Zeit gewonnen und Paula beschäftigt. Als sie die Tasse etwas unsanft auf dem Tisch abstellte, hatte er sich wieder gesammelt. Paula setzte sich in den gemütlichen Ohrensessel, schlug die Beine übereinander, beugte sich angriffslustig vor und schaute ihn offen an: „Nun? Was sagst du dazu?“

Heirat, Zuwendung…

Carl begann mit fester Stimme: „Du würdest damit nicht arg weit kommen und das weißt du, dir fehlen Beweise. Zudem ist der hier zuständige Staatsanwalt, Gerald Fröhlich, sehr gewissenhaft und würde nichts aufrühren was keine Gewissheit auf Erfolg hat.“ Carl Eugen Friedner hielt ihrem lauernden Blick stand und wartete ihre Reaktion ab. In seinem Kopf blätterte er Seite um Seite in den alten Aktenordnern, die er Paula immer noch nicht zurückgegeben hatte. Er müsste sie unbedingt nochmals herausholen und prüfen, was alles an Belastendem zu finden wäre. Besonnen sprach er weiter: „Paula, ich war offen und ehrlich zu dir, und du denkst daran mich anzuzeigen? Hast du meine Zugeständnisse nicht verstanden? Ich habe dir angeboten, mit dir zusammen gegen die geschehene Ungerechtigkeit vorzugehen. Du bekommst meine persönliche Unterstützung durch eine nicht geringe monetäre Zuwendung! Und – ich würde dich heiraten.“
Paula Engel kochte innerlich, von wegen nicht verstanden, Heirat, Zuwendung, Pah! Sie würde sich nicht so billig kaufen lassen. Und die Vergeltung nach der sie sann, müsste wesentlich schmerzhafter für Carl sein. Doch sie versuchte ihre aufkeimende Rachsucht zu zügeln, denn sie hatte tatsächlich keine Beweise in der Hand. Ihre Forschungen über eine Detektei hatten nie etwas Brauchbares ergeben. Und ihre Erkundigungen bei Gerald Fröhlich führten vor Jahren auch nur zum von Carl festgestellten Ergebnis.

In einem Prozess aussagen

Daher fragte sie nun wesentlich harmloser weiter: „Wen könnte man dann erfolgreich belangen?“ „Derzeit noch keinen“, betonte Carl sachlich, „dazu müssten wir erst noch eine Weile vorsichtig recherchieren. Die Kerle haben sich alle gut abgesichert, selbst dem Vorderschein kommen wir vorerst nicht bei. Und bei der Sparkasse vorläufig auch nicht, man würde dort nur belegen, dass deine damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht ausgereicht hätten.“ Carl atmete tief durch. „Und um mit meiner persönlichen Aussage etwas Brauchbares in Gang zu setzen, ist es noch zu früh, Paula. Darauf müssen wir uns nämlich sehr gründlich vorbereiten. Es könnten Gegenanzeigen gemacht werden.“ Paula setzte sich auf und fragte erstaunt dazwischen: „Du würdest für mich öffentlich aussagen?“ und Carl erwiderte: „Ja, ich würde in einem Prozess gegen die Brüder aussagen.“ Paula schwieg, wenn Carl dies für sie tun würde, wäre ihre Rache unnötig, aber war es ihm wirklich ernst? Sie zweifelte immer noch. „Bei >Brüder< fällt mir ein: was ist eigentlich mit Fieläckerle?“

Betrugsfall

Kurz fasste Carl zusammen: „Harald Fieläckerle hat nach seinem unehrenhaften Ausstieg aus der Landespolitik – natürlich mit üppigen Fördergeldern ausgestattet – so eine neumodische Beraterfirma gegründet. Ich wurde da letzthin von einem mittelbadischen Kollegen gefragt, ob ich zu einer Zusammenarbeit in einem Fall gegen ihn bereit wäre. Man hat Hinweise auf Zusammenhänge mit dem damaligen großen Betrugsfall, welcher auch zu den Ermittlungen gegen ihn führte und ihn seinerzeit zum Rücktritt zwang. Da könnte allerdings ein Stein ins Rollen kommen. Ich werde mich mit dem Kollegen abstimmen.“ Und zu Paula gewandt meinte er: „Wir könnten dann zusammen überlegen, ob es möglich ist dort anzusetzen. Was meinst du dazu, Paula?“ Sie schwieg, die konzentrierten Gespräche hatten sie müde gemacht und sie würde erst die vielfältigen Eindrücke verarbeiten müssen, bevor sie Carl eine gescheite Antwort geben könnte.

Scheu vor Verbindlichkeit

Carl ließ seinen Blick weiterhin auf ihr ruhen. Ihm fiel trotz Paulas fast mädchenhaft anmutenden Ablenkungsmanövern auf, dass Paula sich oft bedeckt hielt. Er sprach diese Zurückhaltung ihrer ewigen Scheu vor Verbindlichkeit zu. Paula fehlte, bei aller Vehemenz, die sie gelegentlich an den Tag legen konnte, der rechte Antrieb, dauerhaft etwas in Gang zu halten, daher wirkte sie oft wie gelähmt. Carl fragte sich, wie zwei solche Wesenszüge in einem Menschen vereint sein können und erkannte, dass er noch so vieles von dieser Frau nicht wusste. Seine Hoffnung, in Zukunft mehr von ihrem seitherigen Leben zu erfahren war groß. Liebevoll betrachtete er Paula und empfand wieder jenes starke Bedürfnis, sie beschützen zu wollen und sein Können ganz in ihren Dienst zu stellen. War dies doch bis vor zehn Jahren eines seiner größten Vergnügen gewesen. Dabei erinnerte er sich aber auch an ihre, für ihn immer noch unverständliche, abweisende Haltung. Er seufzte, und fragte sich, ob sie wohl irgendwann seine Liebe erwidern würde. Laut fragte er: „Weißt du noch, Paula, damals, als dir die Sparkässler so zusetzten und der Dreist bald jeden Tag hier ein und ausging, um dir das Haus abzuschwätzen?“ Sein ernster Blick ging in ein breites Grinsen über … Fortsetzung folgt.

Wer hat auch schon eine Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E-Mail: b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF   

„Illegale Wahlkampfspenden: Geldstrafe für die AfD“ – Recherchen von CORRECTIV und Frontal 21

Recherchen von CORRECTIV und Frontal 21 (ZDF) haben zu den ersten Strafzahlungen der AfD wegen illegaler Parteispenden geführt. Die beiden Spitzenkandidaten für die Europawahl, Jörg Meuthen und Guido Reil, sollen fünfstellige Strafen zahlen.

Von Marcus Bensmann und Justus von Daniels

Spenden gingen an Meuthen und Reil

Die Bundestagsverwaltung will auf Grundlage der Recherchen von CORRECTIV und Frontal 21 erstmals Strafzahlungen gegen die AfD verhängen. Sie bestätigte Medienberichte, wonach Wahlkampfspenden an die AfD-Politiker Guido Reil und Jörg Meuthen, beide Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Europawahl, illegal waren.

Geld für Wahlplakate aus der Schweiz

Zunächst hatte CORRECTIV den Fall Guido Reil aufgedeckt, der dazu führte, dass auch der zweite Fall um Jörg Meuthen dank einer gemeinsamen Recherche mit Frontal 21 publik wurde. Beide hatten fünfstellige Beträge als Spenden für Wahlplakate im Landtagswahlkampf aus der Schweiz erhalten. Die Bundestagsverwaltung fordert nach Berichten von tagesschau.de und des ZDF die AfD nun auf, für die Spenden an Guido Reil und für die Wahlhilfe an Jörg Meuthen mehrere hunderttausend Euro als Strafe zu zahlen. Die Partei wird zur Zeit um eine letzte Stellungnahme gebeten. Das gibt das Parteiengesetz vor. (…)

Link zum ganzen Artikel:

https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2019/03/12/geldstrafe-fuer-die-afd

Weitere Informationen und Kontakt:

https://correctiv.org/kontakt/

Social Media

Twitter: @correctiv_org
Facebook: fb.com/correctiv.org
Instagram: @correctiv_org
YouTube: correctivorg

Spendenkonto

Kontoinhaber: CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft gGmbH
IBAN DE84 3702 0500 0001 3702 00
Bank für Sozialwirtschaft

   Sende Artikel als PDF   

„100 Jahre Bauhaus und …“ – Keramikausstellung in Kirchberg/Jagst-Mistlau – Workshops und Vorträge

Die Keramikausstellung „100 Jahre Bauhaus und …“ ist vom 9. März 2019 bis 12. Mai 2019 in der Töpferei Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau zu sehen. Sie ist samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Finisage findet am Sonntag, 12. Mai 2019, um 15 Uhr statt. Während der Ausstellungszeit gibt es eine Reihe von Vorträgen und Workshops.

Von Monika und Stefan Fitzlaff, Kirchberg/Jagst-Mistlau

Einladung zu Vorträgen und Workshops

Dienstag, 19. März 2019, 20 Uhr:

Durchblicke – neue Architektur

Vortrag um 20 Uhr in der „fabrik“ der Schloss-Schule Kirchberg/Jagst. Das bauhaus –  eine Philosophie für den Alltag, den Lebensraum und die Gesellschaft. Formen, Gestalten, Entwerfen, Komponieren für ein neues Miteinander. Was ist davon geblieben?

Referent: Senator E.h. Dipl. Ing. Géza-Richard Horn, CFM

Samstag, 23. März 2019, von 13 bis 17 Uhr:

Zugewandt – Material und Form

Workshops in der Töpferei Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau. Die Grundkurse am bauhaus widmeten sich besonders den jeweiligen Materialien und deren Möglichkeiten der Formgebung. In diesem Workshop werden verschiedene Werkstoffe wie Ton, Holz und Metall erforscht, verwendet und gestaltet.

Referentin: Monika Fitzlaff, Keramikerin

Infos und Anmeldung im Internet: www.vhs-crailsheim.de

Dienstag, 26. März 2019, um 20 Uhr:

Zwischenräume – Malerei

Vortrag in der fabrik (Kirchberg/Jagst). Johanna Hummel spricht über renommierte Maler der Avantgarde, die als „Formmeister“ am Bauhaus lehrten. Eberhard Stein befasst sich mit dem Bauhausschüler Fritz Winter und dessen Mal-Klasse an der Hochschule Kassel.

Referenten: Johanna Hummel, HFM und Eberhard Stein, Maler

Samstag, 6. April 2019, von 13 Uhr bis 17 Uhr:

Kegel-Kugel-Zylinder

Die aus Ton vorgefertigten Grundformen Kegel- Kugel- Zylinder werden bearbeitet und zu Neuem kombiniert.

Referent: Stefan Fitzlaff, Keramikmeister

Donnerstag, 11 April 2019, um 20.30 Uhr:

Max Bill – das absolute Augenmaß

Film um 20.30 Uhr im Kirchberger Kino Klappe. Der Journalist und Filmemacher Erich Schmid zeigt einfühlsam und spannend den Lebensweg von Max Bill. Sein Film wurde 2008 auf dem Filmfestival Locarno gezeigt. Erich Schmid wird in den Film einführen

Dienstag, 7. Mai 2019, um 20 Uhr:

Vom Bauhaus beflügelt: Die HfG-Ulm

Vortrag um 20 Uhr in der fabrik der Schloss-Schule in Kirchberg/Jagst. Christiane Wachsmann ist Journalistin, Architektin und Kulturwissenschaftlerin. Sie arbeitet am HfG-Archiv Ulm und veröffentlichte 2018 das Buch „Vom Bauhaus beflügelt“ zur Geschichte der Hochschule für Gestaltung, Ulm.

Referentin: Christiane Wachsmann

Infos und Anmeldung im Internet: www.vhs-crailsheim.de

Die Keramik-Ausstellung „vom bauhaus bis heute“ wird samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr in der Töpferei Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau gezeigt.

Die Finissage findet am Sonntag, 12. Mai 2019, um 15 Uhr in der Töpferei Fitzlaff statt.

Die Veranstaltungsreihe ist in Kooperation mit der Volkshochschule Crailsheim-Land

Internet: www.vhs-crailsheim.de

Weitere Informationen und Kontakt:

Töpferei Fitzlaff, 74592 Kirchberg/Jagst-Mistlau

Telefon: 07954/8667

Internet: www.fitzlaff.de

 

   Sende Artikel als PDF   

„Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte“ – Noch Teilnehmer für Poetry Slam in Crailsheim gesucht

Einen Poetry Slam gibt es am Freitag, 12. April 2019, um 20 Uhr im Hangar in Crailsheim. Der moderne Dichterwettstreit findet im Rahmen der Kinder- und Jugendkulturwoche statt. Die Eventlocation öffnet um 19 Uhr.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Wettstreit um die besten Texte

Die Idee dieses Literaturformats ist einfach wie spannend zugleich: Jeder darf mit selbst verfassten Texten teilnehmen. Bis zu acht Poeten und Geschichtenerzähler jeden Alters stehen somit in einem nicht ernst gemeinten Wettstreit um die besten Texte des Abends. Das Publikum kürt den Sieger. Sollten Autoren aus Crailsheim und Umgebung mitmachen wollen, können sie sich jederzeit telefonisch anmelden. Die Telefonnummer lautet 0160-941 965 97.

Bühnenpoesie der Extraklasse

Der Rest der Leseliste ist mit teilweise deutschlandweit bekannten Szene-Stars gespickt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ex-Ansbacher Michael Jakob (Zirndorf), der in der Rezatstadt seit 14 Jahren Poetry Slams veranstaltet, kommt ein exklusives Starterfeld zu Stande. Das Publikum hat an diesem Abend die Chance Bühnenpoesie der Extraklasse zu erleben! Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte, bei diesem Slam kann und wird alles passieren.

Info: Eintritt 8 Euro, ermäßigt für Schülerinnen und Schüler: 5 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Jugendbüro Crailsheim, Telefon 07951/ 95 95 80 und das Bürgerbüro im Crailsheimer Rathaus, Telefon 07951/4030.

   Sende Artikel als PDF   

„Die Nazis geadelt“ – Über 80 Besucher beim Vortrag in Crailsheim über NS-Belastete aus dem Fürstenhaus Hohenlohe-Langenburg

Groß war vor Kurzem das Interesse an dem Vortrag „NS-Belastete aus dem Langenburger Fürstenhaus“. Über 80 Besucher kamen in das Forum in den Arkaden des Crailsheimer Rathauses. Der Journalist Ralf Garmatter berichtete über Fürst Ernst II. (1863-1950) und seine Tochter Prinzessin Alexandra zu Hohenlohe-Langenburg (1901-1963).

Pressemitteilung von Ralf Garmatter, Journalist

Bisher kein Vortrag in Langenburg möglich

Grundlage des Vortrags waren zwei Artikel in dem 2018 erschienenen Buch „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer – NS-Belastete aus dem Norden des heutigen Baden-Württemberg“ (THT, Band 8). Veranstalter des Abends waren das Stadtarchiv Crailsheim und der Crailsheimer Historische Verein.
In ihren einführenden Reden berichteten Crailsheims Stadtarchivar Folker Förtsch und Wolfgang Proske, Herausgeber der THT-Buchreihe, von den Schwierigkeiten bei der Archivrecherche und beim Finden eines Veranstaltungsraums in Langenburg. Ralf Garmatter wurde konkreter: „In Langenburg, Gerabronn und beim Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein ist es trotz zahlreicher Versuche während der vergangenen Monate nicht gelungen, einen Raum für diesen Vortrag anzumieten.“ Gerne würde der Journalist seinen Vortrag in Langenburg halten.

Fürstenhaus Hohenlohe versagte Akteneinsicht

Auch die Recherche zu den zwei Biographien habe sich viel schwieriger gestaltet als zuvor gedacht. „Beim Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein durfte ich nur Akten einsehen, die älter als 100 Jahre waren“, erklärte Garmatter. Jüngere Akten blieben unter Verschluss, weil das Fürstenhaus Hohenlohe sein Veto eingelegt hatte. Das Findbuch – die Inhaltsangabe des Archivbestands – habe er einsehen dürfen, berichtet der Journalist. Dort fanden sich einige interessante Hinweise und Kontakte von Fürst Ernst II. und seiner Tochter Alexandra. Die Dokumente selbst blieben aber unter Verschluss. „Bei meinen Recherchen war ich vor allem auf Unterlagen aus anderen Archiven, Zeitungsartikel und auf einschlägige Literatur über das Fürstenhaus Hohenlohe-Langenburg angewiesen.“

Adolf Hitler sah er als „Geschenk Gottes“

Fürst Ernst II. war von 1913 bis zu seinem Tod 1950 Standesherr des Hauses Hohenlohe-Langenburg. Dazu gehörte auch die Position als Kirchenpatron der evangelischen Kirchengemeinde Langenburg. Zu Beginn seiner Regentschaft in Langenburg war Ernst 50 Jahre alt. „Völkisches und antidemokratisches Denken herrschte schon früh am Fürstenhof Hohenlohe-Langenburg“, berichtete der Referent. Fürst Ernst II. (1863-1950) war ein großer Anhänger Hindenburgs. In Adolf Hitler sah er ein „Geschenk Gottes“ für das deutsche Volk.

Leiterinnen der Frauen- und Mädchenorganisationen

Ernsts Tochter Alexandra (1901-1963) engagierte sich von der Fürstenfamilie am stärksten in den NS-Organisationen. Sie war Führerin der NS-Frauenschaft im Oberamt Gerabronn und Leiterin der NS-Frauenschaft in Langenburg. Alexandras jüngere Schwester Irma (1902-1986) stand in Langenburg an der Spitze des „Bund deutscher Mädel“ (BdM). Somit waren alle NS-Frauen- und Mädchenorganisationen fest in der Hand von Mitgliedern des Fürstenhauses.

Erbprinz Gottfried als Landrat abgesetzt

Erbprinz Gottfried (1897-1960) haben die Amerikaner im Mai 1945 kurzzeitig als Landrat des Kreises Crailsheim eingesetzt. Schon nach wenigen Wochen setzten sie ihn aber ab, „vermutlich als seine politische Vorgeschichte stärker in den Blickpunkte rückte“, heißt es im Findbuch des Hohenlohe-Zentralarchivs Neuenstein. Mitglieder der NSDAP waren alle vier genannten Personen der Fürstenfamilie. Auch Fürstin Alexandra (1878-1942) war ab 1937 Mitglied der Nazi-Partei. Sie starb bereits 1942.

„Nationalsozialist und Leiter eines Kirchenbezirks“

Langenburgs evangelischer Dekan Albert Borst (1892-1941) nannte es in seinem Pfarrbericht von 1933 „bemerkenswert, dass das Fürstenhaus bei den Frauen- und Mädchenorganisationen die Führerinnen stellt, nicht ohne vor Übernahme des Amtes und nun in der Führung engste Fühlung mit mir zu haben.“ Sich selbst bezeichnete Borst als „Nationalsozialist und Leiter eines Kirchenbezirks“. Borst lobte die gute Zusammenarbeit der örtlichen Kirchengemeinde mit dem NS-Ortsgruppenleiter in Langenburg.

Für Rassepolitik, gegen Judenvernichtung

Prinzessin Alexandra befürwortete nach eigenem Bekunden die Rassepolitik der Nazis, sprach sich nach eigenen Worten aber gegen die Judenvernichtung aus. Diese Aussage machte sie in ihrem Entnazifizierungsverfahren 1947. Dort gab sie an, von KZs in der Region und von der Verfolgung und Inhaftierung politisch Andersdenkender erstmals am Tag der Spruchkammerverhandlung gehört zu haben. Dabei hatte sie über Jahre hinweg persönlichen Kontakt zu Erich Gunzenhauser aus Atzenrod. Der Landwirt saß 1938 fünf Tage lang in Gestapo-Haft in Ellwangen, weil er bei der Volksabstimmung 1938 gegen Hitler gestimmt hatte.

27 Monate im Interniertenlager

Wegen ihres Engagements für die Nazis im Oberamt Gerabronn wurde Prinzessin Alexandra von der Militärregierung 27 Monate lang im Interniertenlager Ludwigsburg inhaftiert. Am 10. Dezember 1947 wurde sie aus der Haft entlassen. Formell wurde Alexandra zuerst als „Minderbelastete“ (Stufe 3 von 5) eingestuft, in einer Berufungsverhandlung als „Belastete“ (Stufe 2), später wurde sie einer Mitläuferin (Stufe 4) gleichgestellt. Allerdings blieben 20 Prozent ihres Vermögens eingezogen. Ihr Vater Fürst Ernst II. fiel wegen seines Alters und seines schlechten Gesundheitszustands unter die Weihnachtsamnestie und blieb straffrei. Beide starben in Langenburg und wurden auf dem dortigen Friedhof der Fürstenfamilie beerdigt. Ihre Gräber bestehen heute noch.

Weitere Informationen über das Buch „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer – NS-Belastete aus dem Norden des heutigen Baden-Württemberg“ gibt es auf folgender Internetseite:

http://www.ns-belastete.de/band_8.html

Das Buch kann unter folgender ISBN-Nummer im Buchhandel bestellt werden:

„Täter, Helfer, Trittbrettfahrer – NS-Belastete aus dem Norden des heutigen Baden-Württemberg“, 441 Seiten, Preis 19,99 Euro, ISBN 978-3945893098

 

   Sende Artikel als PDF   

„Indie-Folk-Pop mit traumhaften Melodiebögen“ – Konzert der Band „Brokof“ in Crailsheim

Ein Konzert mit der Berliner Band „Brokof“ findet am 22. März 2019, um 20 Uhr in der 7180-Bar in Crailsheim statt. Sie spielen »Indie-Folk-Pop mit traumhaften Melodiebögen und immer wieder überraschenden Haken und Ösen – die niemals dahin führen, wohin das Klischee geböte . . .«, berichtete der Westdeutsche Rundfunk über die vierköpfige Band.

Von Harald Haas, 7180-Bar in Crailsheim

Experimentell, psychedelisch

„Ihre neue Scheibe wurde in der Musikzeitschrift Rolling Stone gefeiert und die Zuhörer werden dies nach dem Konzert auch tun“, sind sich die Veranstalter in Crailsheim sicher. Nach den Alben »Softly, Softly, Catchee Monkey« (2010), »Side By Side« (2012) und »Cool Fame« (2016) erschien am 19. Oktober 2018 der spannende vierte Longplayer »Fore!«, mit dem die Band neue Wege beschreitet. Die Anteile von Folk und Country sind weitgehend weggefallen, vieles ist experimenteller, psychedelischer geraten. »Brokof ist es gelungen, jegliche Kategorisierung hinter sich zu lassen, ohne die Dringlichkeit zu verlieren, die diese Band schon immer ausmacht. Man darf gespannt sein, wie die neue Vielfalt auf der im Herbst und Winter stattfindenden Deutschland- und Europatour präsentiert werden wird.« (Subway Magazin)

Einlass zum Konzert in Crailsheim: ab 20 Uhr

Weitere Informationen im Internet über die Band „Prokof“:

https://www.brokof.net/

Weitere Informationen und Kontakt zur 7180-Bar in Crailsheim:

https://www.facebook.com/7180-Bar-193948103971182/

http://adieutristesse.org/

   Sende Artikel als PDF   

„Betriebsräte unter Beschuss – Die miesen Methoden der Arbeitgeber gegen Mitbestimmung“ – Diskussionsabend in Schwäbisch Hall

„Betriebsräte unter Beschuss – Die miesen Methoden der Arbeitgeber gegen Mitbestimmung“ lautet das Thema eines Diskussionsabends am Donnerstag, 28. März 2019, um 19 Uhr im Alten Schlachthaus in Schwäbisch Hall. Wolfgang Alles berichtet wie Arbeitgeber aktive Betriebsräte/innen, Personalräte/innen und Gewerkschafter/innen bekämpfen.

Vom DGB-Bezirk Nordwürttemberg, Kreisverband Schwäbisch Hall

Solidaritätskomitee „Gegen BR-Mobbing“

Wolfgang Alles aus Mannheim ist Mitbegründer des Solidaritätskomitees „Gegen BR-Mobbing“ und ehemaliger Betriebsrat bei Alstom in Mannheim. Gezeigt wird in Schwäbisch Hall auch ein kurzer Film zu den Methoden gegen aktive Gewerkschafter/innen. Arbeitgeber bespitzeln Betriebs- und Personalräte, schüchtern Kandidaten ein und versuchen mit allen Mitteln, Wahlen zu verhindern: Obwohl die betriebliche Mitbestimmung gesetzlich geschützt ist, gehen immer mehr Unternehmen gegen Interessenvertretungen vor, zum Teil mit drastischen Mitteln und professioneller Unterstützung. Das Phänomen heißt „Union Busting“ und kommt aus den USA. Arbeit- geber-Anwälte bieten gezielt ihre Hilfe an, um mit scheinbar legalen Methoden die so genannten „Unkündbaren und Unliebsamen“ los zu werden.

„Die Rausschmeißer – Feuern um jeden Preis“

Wir blicken hinter die Kulissen der verschiedenen Branchen und zeigen den 30-minütigen Film: „Die Rausschmeißer – Feuern um jeden Preis“. Im Anschluss offene Diskussionsrunde.

„Betriebsräte im Visier“ – Dokumentation der fünften bundesweiten Konferenz gegen Betriebsräte-Mobbing am 13. Oktober 2018 in Mannheim zum Herunterladen als PDF-Datei:

http://gegen-br-mobbing.de/images/PDF/BR-Mobbing-Broschuere_2018.pdf

Weitere Informationen und Kontakt:

https://nordwuerttemberg.dgb.de/ueber-uns/kreisverbaende/kv-schwaebisch-hall

http://gegen-br-mobbing.de/

   Sende Artikel als PDF   

„Brandschutz bei Stuttgart 21: Eine Katastrophe mit Ansage“ – Vortrag in Schwäbisch Hall

Der Brandschutz bei Stuttgart 21 ist eine „Katastrophe mit Ansage“, schreiben die Veranstalter eines Vortrags von Christoph Engelhardt am Donnerstag, 14. März 2019, um 19.30 Uhr im Umweltzentrum Schwäbisch Hall, Gelbinger Gasse 85. Engelhardt ist einer der Autoren eines kritischen Gutachtens zum Brandschutz bei Stuttgart 21.

Von Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Rosa-Luxemburg Stiftung, ATTAC Schwäbisch Hall und Naturfreunde Schwäbisch Hall

ICE können doch brennen

Christoph Engelhard präsentiert seine Einwände gegen die Pläne der Bahn. Außerdem berichtet er davon wie die Betreiber von Stuttgart 21 mit den Einwänden umgehen. Beim ICE-Brand bei Montabauer, auf der Strecke zwischen Frankfurt und Köln, stand das Aluminium–Chassis von zwei ICE-Waggons in hellen Flammen. Damit wurde die Behauptung der DB Lügen gestraft, ICE könnten nicht wirklich brennen. Einen vergleichbaren Brand in dem 60-Kilometer-Tunnellabyrinth von Stuttgart 21 mag man sich nicht vorstellen.

Am untersten Rand des Erlaubten

Hans-Joachim Keim, ein international renommierter Brandschutzexperte und Gutachter der Brandkatastrophe von Kaprun, urteilt über das Brandschutzkonzept der Bahn für Stuttgart 21: „Es ist eine Katastrophe mit Ansage.“ Zur Behauptung der Bahn, sie halte alle Sicherheitsstandards ein, sagt Keim „Aber bei diesem Bau bewegt sich sicherheitstechnisch vieles unverantwortbar am untersten Rand des Erlaubten“. Christoph Engelhard von den Ingenieuren gegen Stuttgart 21 nennt ein Beispiel: „Alle 500 Meter wird es in den Tunneln in Stuttgarts Untergrund Rettungsstollen – sogenannte Querschläge – geben. Im Ausland wird fürsorglicher gebaut: Im spanisch-französischen Perthus-Tunnel gibt es alle 200 Meter Querschläge, im spanischen Guadarrama-Tunnel alle 250 Meter, im Gotthard-Basistunnel alle 325 Meter.“

Referent: Dr. Christoph Engelhardt

Christoph Engelhardt ist einer der Autoren eines kritischen Gutachtens zum Brandschutz bei Stuttgart 21. Er wird seine Einwände gegen die Pläne der Bahn vortragen und davon berichten, wie die Betreiber von Stuttgart 21 mit den Einwänden umgehen.

Termin: Donnerstag 14. März 2019, um 19.30 Uhr

Ort: Umweltzentrum Schwäbisch Hall, Gelbinger Gasse 85

VeranstalterInnen: Rosa-Luxemburg Stiftung, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, ATTAC Schwäbisch Hall, Naturfreunde Schwäbisch Hall

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.kopfbahnhof-21.de/ueber-uns/

https://infooffensive.de/termine/terminkalender/

   Sende Artikel als PDF   

Treffpunkt erst um 10.45 Uhr in Schwäbisch Hall: „Fukushima: Energiewende jetzt, statt Atom und Kohle“ – Gemeinsame Fahrt zur Anti-Atom-Demonstration beim AKW Neckarwestheim

Das „Bündnis Fukushima-Neckarwestheim“ ruft zur Anti-Atom-Demonstration am Sonntag, 10. März 2019, auf. Anlass ist der Fukushima Jahrestag. Eine gemeinsame Zugfahrt vom Bahnhof Schwäbisch Hall zum AKW Neckarwestheim wird um 11.03 Uhr angeboten. Treffpunkt ist um 10.45 Uhr, um Gruppenfahrkarten lösen zu können.

Von Klaus Reinhardt, Untermünkheim

Bündnis Fukushima-Neckarwestheim

Das Motto der Demonstration lautet „Fukushima: Energiewende jetzt statt Atom & Kohle“. VeranstalteInnen: Bündnis Fukushima-Neckarwestheim – Internet: www.endlich-abschalten.de

Radioaktive Kernschmelze

Die Demo führt vom Bahnhof Kirchheim/Neckar zur Kundgebung vor dem AKW Neckarwestheim. Hintergrund: Am 11. März 2011 kam es in Fukushima (Japan) in drei Atomreaktoren zur radioaktiven Kernschmelze.

„Weitere regenerative, dezentrale Energiewende jetzt“

Mit den seit 2017 geltenden neuen Zwangsvorschriften soll die erfolgreiche dezentrale Energiewende von unten ausgebremst werden. Dies mit jährlichen Zubau-Obergrenzen für neue Anlagen. Und mit einem Ausschreibungszwang für alle Windräder (an Land) und neue Photovoltaikanlagen ab einer bestimmten Größe.

Politik für Energiekonzerne

Statt einer weiteren erfolgreichen Energiewende in BürgerInnen-Hand wird wieder massiv eine Politik der Interessenwahrung für die bisherigen Energiekonzerne und ihre Atom- und Kohlekraftwerke betrieben. Dabei verseuchen die Atom- und Kohlekraftwerke die Umwelt und ihr „Dreckstrom“ verstopft die Leitungen und behindert die Energiewende. So nicht: Energiewende jetzt – statt Atom und Kohle!

Unsere zentralen Forderungen sind:

– Atomkraftwerke und Atomfabriken sofort stilllegen!

– Kohlekraftwerke schnellstmöglich vom Netz!

– Klimaschutz statt Vollbremsung bei der Energiewende!

Bündnis Fukushima-Neckarwestheim:

Aktion Strom ohne Atom Stuttgart

Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim

Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

BBMN e.V. (Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar)

BI Anti-Atom Ludwigsburg

Verein zur Förderung Kommunaler Stadtwerke e.V. Stuttgart

Internet: www.endlich-abschalten.de

   Sende Artikel als PDF