Aktuell nähert sich das Gesetzgebungsverfahren zum umstrittenen Gesetzesentwurf „Digitalisierung der Energiewende“ seinem Abschluss. Ab 2020 soll es in Deutschland einen Zwang zum Einbau von digitalen Stromzählern geben. Damit würde der Grundstein gelegt für eine Funksteuerung des Hauses (Smart Home) und des Stromnetzes (Smart Grid). Aus ärztlicher Sicht sind diese Vorhaben, die einen weiteren Anstieg der Hochfrequenzbelastung zur Folge hätten, nicht verantwortbar.
Ärzteinitiative Bamberger Appell, Dr. med. Cornelia. Waldmann-Selsam und Dr. med. Christine. Aschermann
Gesundheits- und Umweltrisiken nehmen zu
Wissenschaftler rufen zum Schutz vor nicht-ionisierenden elektromagnetischen Feldern auf. Im Mai 2015 forderten Wissenschaftler aus 39 Ländern, die auf die Erforschung biologischer und gesundheitlicher Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder spezialisiert sind, in einem Appell UNO und WHO auf, sich in ihrem Programm mit den Gesundheits- und Umweltrisiken der steigenden Strahlenbelastung zu befassen.
In dem Appell heißt es:
„Zahlreiche, kürzlich erschienene wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass nicht-ionisierende elektromagnetische Felder – deutlich unterhalb der international und national geltenden Grenzwerte – auf lebende Organismen einwirken. Die Wirkungen umfassen ein erhöhtes Krebsrisiko, zellulären Stress, einen Anstieg gesundheitsschädlicher Radikale, genetische Schäden, Änderungen von Strukturen und Funktionen im Reproduktionssystem, Defizite beim Lernen und Erinnern, neurologische Störungen und negative Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden des Menschen. Wie die sich mehrenden Belege für schädliche Auswirkungen auch auf die Pflanzen- und Tierwelt zeigen, reicht die Bedrohung weit über die Menschheit hinaus.“(Anlage 1)
Insgesamt 218 Wissenschaftler haben diesen Appell unterzeichnet
Das rasche Aufeinanderfolgen von Neuerscheinungen kann im EMF-Portal, das im Auftrag der Bundesregierung von der RWTH Aachen geführt wird, eingesehen werden. Aus ärztlicher Sicht besonders bedeutsam ist die neue Veröffentlichung von Belpomme aus Frankreich. Bei Menschen, die besonders stark auf elektromagnetische Felder reagieren, fand Belpomme Abweichungen bei mehreren Parametern im Blut. Die Beschwerden der Betroffenen können daher nicht auf Einbildung zurückgeführt werden.
Stopp beim Ausbau drahtloser Zähler-Systeme
Die kanadische Wissenschaflterin Magda Havas begründete ihre Ablehnung funkbasierter Zähler bereits im Jahr 2010 in einer Stellungnahme für für das California Council on Science and Technology. Die Amerikanische Akademie für Umweltmedizin hatte sich im Jahr 2012 in einer Resolution für einen Stopp beim Ausbau drahtloser Zähler-Systemen ausgesprochen (Anlage 2).
Kabelgebunden ist besser
Im Dezember 2014 riet auch das Bundesamt für Strahlenschutz zu kabelgebundenen Messsystemen: „Dem Grundsatz des Strahlenschutzes entsprechend, Belastungen wenn möglich zu minimieren oder ganz zu vermeiden, sollten Smart Meter bevorzugt werden, die ihre Daten kabelgebunden übertragen.“ Eine Stellungnahme des BUND vom 30.11.2015 zum Entwurf des Gesetzes legt die Probleme durch funkbasierte Messsysteme differenziert dar (Anlage 3).
Darüber hinaus gibt es Bedenken aus Sicht des Datenschutzes:
Der Theologieprofessor Werner Thiede hat schon in seinem Buch „Die digitalisierte Freiheit“ (2014) gewarnt: „Die Freiheit der Wahl in Sachen Zähler-Technologie sollte sich eigentlich von selbst verstehen; doch das ist im Zeitalter der ‚digitalisierten Freiheit‘ keineswegs mehr der Fall.“
Zwang in Österreich wurde aufgehoben
In Österreich wurde der eingeführte Zwang zum digitalen Stromzähler 2013 wieder aufgehoben. Auch in England, den USA und Kanada gibt es viel Widerstand gegen das smarte Stromzählen.
Die Zwangseinführung in Deutschland muss abgewendet werden.
https://www.emfscientist.org/index.php/emf-scientist-appeal
https://www.emfscientist.org/images/docs/transl/German_EMF_Scientist_Appeal_2015.pdf
http://www.magdahavas.com/category/electrosmog-exposure/smart-meters-electrosmog-exposure/
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/anwendung/smart-meter/smart-meter_node.html%29
Stellungnahme Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND):
Stellungnahme Weiße Zone Rhön e.V.:
Ich bin Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und kenne erheblich einschränkende Folgen von digitalen Strahlungsquellen aus eigener Betroffenheit.
Ohne schützende Maßnahmen gefährdet der angestrebte Zwang zu digitalisierten Stromzählern die Gesundheit und harmonische Lebensvollzüge auf allen Ebenen. Insbesondere auch die Fähigkeit Inspiration zu erhalten kann auf besorgniserregende Weise eingeschränkt werden.
Somit ist aus ethischer Sicht und aus psychiatrischer Sicht dringend davor zu warnen, gesetzlich zu einer Verwendung von digitalisierten Stromzähler zu verpflichten.
Ich plädiere dafür das geplante Gesetz abzuwenden.