„Schade um die schlechten Zeiten – Neue Lieder zu altbewährten Problemen“ präsentiert Andreas Öhler am Samstag, 5. März 2011, ab 20 Uhr, in der 7180-Bar in Crailsheim. Der Eintritt ist frei.
Zugesandt von Harald Haas, Betreiber der 7180-Bar in Crailsheim
Komisch gebrüllt und herzerfrischend kess
„Chapeau, Freund Öhler! Gut gereimt! Komisch gebrüllt und herzerfrischend kess!“ Dies schrieb Wolf Biermann seinem Sangesbruder Andreas Öhler ins Vorwort, als der 2008 seine eigenen Straßenlieder veröffentlichte. Seitdem geht der Asphaltdichter Andreas Öhler, der seinen Lebensunterhalt als Kulturredakteur bei der Hamburger „DIE ZEIT“-Beilage CHRIST & WELT verdient, hin und wieder auf Konzerttour, musikalisch nach Kräften unterstützt von Max Emil Schön.
Einen erheblichen Teil seiner Jugend in Crailsheim vertändelt
Frei nach dem Motto: „Missverstehen, kann man sich mit denen, die einen noch zu kennen glauben, am besten“ wagt sich Andreas Öhler mit seinem brandneuen Liederprogramm am Samstag, 5. März 2011, ins „7180! – in seiner Heimatstadt Crailsheim, wo er einen erheblichen Teil seiner Jugend vertändelt hat. Öhler will damit ganz nebenbei seinem langjährigen Freund Wilfried Kraft, der gerade mit den Grünen im Wahlkreis Schwäbisch Hall für den baden-württembergischen Landtag kandidiert, ein bisschen politischen Wind unter die Flügel machen.
Garstige politische Lieder und räudige Liebesballaden
Garstige politische Lieder wechseln sich in diesem neuen Programm ab mit räudigen Liebesballaden. Dabei ist nicht sofort ersichtlich, ob die Grenzen der verschiedenen Literaturgattungen auch immer ordentlich eingehalten werden. Festgefahrene Gemüter werden an diesem fahrenden Sänger jedenfalls keine wahre Freude haben. Politische Gesänge wurden in den 1970er-Jahren, als Öhler mit der Liedermacherei begann, noch vom bescheidenen Wunsch getragen, das gesamte gesellschaftliche System zu unterminieren. Heute versuchen ein paar Großkopferte einen Bahnhof in Stuttgart zu untergraben, spätestens hier braucht es stützfähige frische Kampfgesänge.
Aber auch wenn die Edel-Grünen von heute zuweilen Prosecco-beseelt zwischen Jacobsweg und Jacobsmuscheln delirieren, kriegen sie ebenfalls bei Öhler ihr Fett weg. Davor sei jetzt schon gewarnt: nicht jede giftige Randbemerkung an diesem Abend ist biologisch abbaubar.
Kurzinfo:
„Schade um die schlechten Zeiten“
Andreas Öhler (Gitarre, Banjo, Akkordeon, Harmonika), Max Emil Schön (Gitarren, Mandoline). Die Veranstaltung im 7180 beginnt am Samstag, 5. März 2011, um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.