„Täter Helfer Trittbrettfahrer – NS-Belastete von der Ostalb“ – Lesung und Diskussion in Schwäbisch Hall

„Täter, Helfer, Trittbrettfahrer – NS-Belastete von der Ostalb“ lautet das Thema einer gemeinsamen Veranstaltung der VVN-Bund der AntifaschistInnen Schwäbisch Hall und den Freidenkern. Diese findet am Freitag, 8. April 2011, um 20.15 Uhr im Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall statt (Stuttgarter Straße).

Informationen des Georg-Elser-Freundeskreises Heidenheim

„Befreiende Erinnerung an einen listenreichen Schreiner“

Veranstaltungen im Frühjahr 2011:

Gedenken zum Jahrestag der Ermordung Georg Elsers

Sonntag, 10. April 2011:

Dieter & Dieter,  Helmut Steuerwald, Dr. Wolfgang Proske, Hellmut G. Haasis

11 Uhr am Elser-Gedenkstein in HDH-Schnaitheim

• Lieder vom Gitarrenduo Dieter & Dieter, Begrüßung durch Heiner Jestrabek (Heidenheim), Gedenkreden von Helmut Steuerwald (Nürnberg), Wolfgang Proske (Gerstetten), Niederlegung Blumenschmuck – anschließend Fahrt zur Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn mit Begrüßung und Besichtigung, Gemeinsames Mittagessen mit Gelegenheit zum Gespräch mit Georg-Elser-Biograph Hellmut G. Haasis (Reutlingen), Diskussion mit den Referenten und anderen, Kleiner Rundgang durch Königsbronn „Auf den Spuren Georg Elsers“ u.a. zum neuem Georg-Elser-Denkmal.

Zu Helmut Steuerwald:

Helmut Steuerwald war von 1975-1990 Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) in Nürnberg und ist bis heute für viele Organisationen als Referent und Autor sehr aktiv. 1999 erschien sein viel beachtetes Buch „Kritische Geschichte der Religionen und freien Weltanschauungen“. Schon Helmuts Mutter Anna Steuerwald-Landmann (1892-1980) war in den 1920er Jahren in Nürnberg eine bekannte sozialdemokratische Frauenrechtlerin, Freidenkerin und Pazifistin. Sie legte sich mit dem antisemitischen NSDAP-Hetzer Julius Streicher an, der sie öffentlich angegriffen hatte, weil sie jüdischer Herkunft und zudem eine emanzipierte und selbstbewusste Frau war.

1930 wurde Helmut Steuerwald geboren. Nach den Nürnberger Rassengesetzen von 1935 galt er als „Halbjude“. Er wuchs in der Nürnberger Gartenstadt auf, wo die Nazis nicht sehr stark waren. Nach der Reichspogromnacht 1938 wurde der Familie klar, dass sie nicht mehr in Deutschland bleiben konnte. Es gelang den Eltern mit den beiden Kindern nach Chile zu emigrieren. Einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte Helmut dort und kehrte nach dem Krieg mit seiner Familie wieder zurück nach Nürnberg, wo er bis zu seiner Pensionierung in seinem Beruf als Sozialpädagoge arbeitete.

Zu Dr. Wolfgang Proske:

Wolfgang Proske stellte sein Täterbuch auf Veranstaltungen vor. Nach der erfolgreichen Präsentation in der Georg-Elser-Gedenkstätte folgten Vorträge in der Volkshochschule Heidenheim und im Buigen-Gymnasium Herbrechtingen.

Weitere Termine:

23. März 2011, 19.30 Uhr: Sitzungssaal Rathaus Königsbronn

6. April 2011, 19.30 Uhr: Volkshochschule Aalen

8. April 2011, 20.15 Uhr: Schwäbisch Hall, Club alpha 60 (Stuttgarter Straße), (Freidenker & VVN)

13. April (oder 4. Mai) 2011, 19.30 Uhr: Ernst-Abbe-Gymnasium Oberkochen

18. Mai 2011, 18 Uhr: KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg, Volkshochschule Ulm.

Zum Buch „Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete von der Ostalb“, herausgegeben von Wolfgang Proske, 295 Seiten, 19,80 Euro.

Der Umfang der Recherchen zum Täterbuch war bald so groß, dass nicht mehr alle Täterbiographien im Buch Platz gefunden haben. Deshalb erscheint diese Dokumentation von Heiner Jestrabek als Ergänzung. (60 Seiten – wird auf Anforderung gern kostenlos als pdf-Datei zugemailt):

Heiner Jestrabek: Das braune Heidenheim. Lokale Nazitätergeschichte

Schandfleck Rommel-Denkmal

Die Täterbiographie von Erwin Rommel (von Wolfgang Proske in Täter Helfer Trittbrettfahrer Seiten 189-219), die dadurch neuerlich angestoßene Diskussion und die vielen Leserbriefe in der Heidenheimer Lokalpresse legen die Forderung nahe, dass Heidenheim dringend eine Rommel-Entdenkmalung braucht. Vor kurzem besuchte ich die Stadt Braunau am Inn. Die haben das Problem mit dem ungeliebten Sohn der Stadt so gelöst: Im Geburtshaus von Adolf Hitler ist heute die Stadtbibliothek untergebracht. Am Haus ist keine Tafel, dafür auf dem Gehsteig ein großer Gedenkstein für die Opfer des KZ Mauthausen. Das Gebäude ist somit ungeeignet als Pilgerstätte und in zweifacher Hinsicht präsentiert es Antithesen. Das gefällt mir.

Für den Umgang Heidenheims mit Rommel könnte ich mir vorstellen, folgende Forderungen den kommunalpolitischen Entscheidungsträgern vorzuschlagen: Am Geburtshaus Auswechslung der verharmlosenden und sachlich unrichtigen Inschrift (ersatzweise und besser: Entfernung). Das Rommeldenkmal gehört umgewidmet – ersatzweise und als sofortige Übergangslösung mit einer kommentierenden großen Tafel versehen, die eindeutig die Kriegsverbrechen benennt und die Opfer (Zivile, Juden, Partisanen) würdigt.

Weitere Informationen und Kontakt:

Informationen des Georg-Elser-Freundeskreises

c/o: Heiner Jestrabek (T: 07321/42849, E-Mail: Jestrabek@t-online.de und Hellmut G. Hassis (T: 07121/509173, hellmut.g.haasis@gmx.de.

Neues auf dem Gebiet der Elser-Biographie-Forschung findet sich im Internet auf folgenden Seiten:

http://www.hellmut-g-haasis.de und http://haasis-wortgeburten.anares.org/elser

Alles Wichtige über Georg Elser:

www.georg-elser-arbeitskreis.de

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