„Auch wenn es in unserer Region nicht vergleichbare Naturkatastrophen wie in Japan geben wird, so machen die Bilder aus Japan doch deutlich, dass selbst in einem Land mit sehr hohen Sicherheitsstandards das Risiko der Kernenergie nicht zu verantworten ist. Die Gefahren und Folgen einer nuklearen Katastrophe sind einfach zu hoch,“ fordert der Haller Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim die Stilllegung von Neckarwestheim 1. Der Atomreaktor, der gerade einmal 40 Kilometer Luftlinie von Schwäbisch Hall entfernt liegt, gilt als einer der gefährlichsten Atommeiler in Deutschland.
Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall
Gravierenden Sicherheitsmängel von Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1
Bereits im September 2007 hatte die EnBW (Energie Baden-Württemberg) als Betreiber des Atomkraftwerks Neckarwestheim 1 einen Antrag auf Sofortvollzug verschiedener Nachrüstungs- und Sicherheitsmaßnahmen für den Reaktor gestellt. „Es ist völlig unverständlich, dass die Ministerin dreieinhalb Jahre auf die Sicherheitsmängel gar nicht reagiert, Mitte Februar dann plötzlich mit der Stilllegung von Neckarwestheim 1 droht, sollte die EnBW keinen Nachrüstungsplan vorlegen“, so Pelgrim. Erst Anfang März hatte der BUND mit einer Studie erneut auf die gravierenden Sicherheitsmängel von Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 hingewiesen. „Die Landesregierung kennt die Risiken, aber sie tut nichts. Im Gegenteil. Sie hat als maßgebliche Protagonistin den Ausstieg aus dem Atomkonsens zur Beendigung der Nutzung der Atomkraft und eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke befördert,“ so OB Pelgrim.
Schwäbisch Hall wäre bei einem GAU Auffanggemeinde für Lauffen am Neckar
Gleichzeitig erneuerte der Schwäbisch Haller Oberbürgermeister (Anmerkung der Redaktion: Pelgrim ist auch SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis Hohenlohe) seine Zweifel an den Katastrophenschutzplänen. Würde es in einem Krisenszenario wie in Fukushima zu Evakuierungen kommen, wäre Schwäbisch Hall die Auffanggemeinde für die Bevölkerung von Lauffen/Neckar. „Wir haben überwiegend Westwinde. Bei einem nuklearen GAU (Anmerkung: Größter anzunehmender Unfall) würden die Menschen vor einer möglichen Atomwolke hergetrieben und dem nuklearen fallout ausgesetzt“.
Stadt und Stadtwerke Schwäbisch Hall setzen auf erneuerbare Energie
Weil der Risikofaktor letztendlich nicht abzuschätzen und das Entsorgungs- und Endlagerungsproblem der Atomenergie weltweit bis heute nicht gelöst ist, setzen die Stadt Schwäbisch Hall und ihre Stadtwerke nachhaltig auf die Energiewende. „Bis im Jahr 2030 wollen wir bei 100 Prozent Erneuerbare Energien erreicht haben,“ gibt Pelgrim das Ziel vor.
Weitere Informationen im Internet über die Stadt Schwäbisch Hall und die Stadtwerke Schwäbisch Hall:
http://www.schwaebischhall.de/
http://www.stadtwerke-hall.de/