Kontinuierlich nach unten gehen die Auflagen der deutschen Tageszeitungen. Davon betroffen sind auch die Lokalzeitungen in der Region Hohenlohe. Dies ist vor allem auch für die Anzeigenkunden der Lokalblätter interessant. Den Anzeigenkunden dürfte nur schwer zu vermitteln sein, dass sie mit ihren Anzeigen in den Lokalzeitungen immer weniger Leser erreichen, aber trotzdem immer höhere Anzeigenpreise bezahlen sollen.
Zusammengestellt von Ralf Garmatter, Freier Journalist aus Kirchberg/Jagst
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) stellt jedes Vierteljahr die Auflage von Zeitungen und Zeitschriften fest. Hohenlohe-ungefiltert dokumentiert die Entwicklung der verkauften Auflage der Hohenloher Lokalzeitungen im vierten Quartal 1999, im vierten Quartal 2003 und im vierten Quartal 2008.
Hohenloher Tagblatt (Crailsheim): 4/1999: 15259 Exemplare pro Erscheinungstag; 4/2003: 15022; 4/2008: 14424
Haller Tagblatt (Schwäbisch Hall): 4/1999: 18884; 4/2003: 17888; 4/2008: 17303
Neue Kreisrundschau (Gaildorf): 4/1999: 5168; 4/2003: 5003; 4/2008: 4689
Tauber-Zeitung (Bad Mergentheim): 4/1999: 6194; 4/2003: 5966; 4/2008: 5555. Bei der Tauber-Zeitung kam es nach IVW-Angaben im dritten Quartal 2008 zu einem Verlagswechsel. Seither heißt der Verlag, in dem die Tauber-Zeitung seither erscheint: Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG, Ulm; Tauber-Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Bad Mergentheim.
Südwestpresse Ulm (Gesamtausgabe): 4/1999: 346004; 4/2003: 333621; 4/2008: 312813
Fränkische Nachrichten, Ausgabe Bad Mergentheim: 4/1999: 6044; 4/2003: 6064; 4/2008: 5984
Fränkische Nachrichten (Gesamtausgabe): 4/1999: 29285; 4/2003: 29008; 4/2008: 27960
Main-Post (Ausgabe Main-Tauber-Kreis): 4/1999: 1291; 4/2003: 1237; 4/2008: 1142
Heilbronner Stimme (Ausgabe Hohenloher Zeitung): 4/1999: 21111; 4/2003: 20692; 4/2008: 19913
Heilbronner Stimme (Gesamtauflage): 4/1999: 101300; 4/2003: 99174; 4/2008: 93110
Blick über Hohenlohe hinaus:
Fränkische Landeszeitung – Fränkischer Anzeiger (Rothenburg ob der Tauber): 4/1999: 6331; 4/2003: 6007; 4/2008: 5552
Fränkische Landeszeitung (Gesamtausgabe): 4/1999: 52899; 4/2003: 50721; 4/2008: 48089
Ipf- und Jagstzeitung / Aalener Nachrichten (Ellwangen): 4/1999: 12399; 4/2003: 11303; 4/2008: 10860
Schwäbische Post (Aalen): 4/1999: 26870; 4/2003: 26430; 4/2008: 25342
Murrhardter Zeitung (gehört seit über einem Jahr zur Backnanger Kreiszeitung): 4/1999: 3172; 4/2003: 2977; 4/2008: 2629
Backnanger Kreiszeitung: 4/1999: 17805; 4/2003: 17706; 4/2008: 16914
Waiblinger Kreiszeitung (Gesamtausgabe): 4/1999: 48293; 4/2003: 46333; 4/2008: 44873
Allgemeine Information der IVW zur Entwicklung der Auflagenhöhe von Tageszeitungen vom 21. Januar 2009:
BERLIN (ivw) – Zum Ende des Jahres 2008 präsentieren sich die einzelnen Gattungen am deutschen Pressemarkt abermals mit einer gemischten Auflagenbilanz: So liegen die Wochenzeitungen auf einem nahezu unveränderten Niveau, während die Titel der Fach- und der Kundenzeitschriften – hauptsächlich aufgrund von Neuzugängen zur Auflagenkontrolle – ihre Gesamtauflagen gegenüber dem Vorquartal leicht verbessern können. Hingegen müssen die Tageszeitungen und die Publikumszeitschriften trotz eines stabilen Abonnementgeschäfts durch Verluste bei den Einzelverkäufen am Kiosk deutliche Auflagenrückgänge hinnehmen. Dies geht aus der jetzt abgeschlossenen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) für das 4. Quartal 2008 hervor.
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen zum Ende des Jahres 2008 durchschnittlich pro Erscheinungstag 23,39 Mio. Exemplare verkauft. Damit lag die verkaufte Auflage des 4. Quartals 2008 um 0,23 Mio. Stück unter dem Ergebnis des vorangegangenen Vierteljahrs. Deutlicher ist der Auflagenrückgang im Jahresvergleich (4/07: 24,04 Mio. Gesamtverkäufe) mit einem Minus von 0,65 Mio. Stück. Die aktuelle Verkaufsauflage von 23,39 Mio. Exemplaren setzt sich zusammen aus 15,30 Mio. Abonnements (gegenüber 3/08: 15,17 Mio. und 4/07: 15,55 Mio. Stück), 6,82 Mio. Einzelverkäufen (3/08: 7,28 Mio. und 4/07: 7,30 Mio.), 0,51 Mio. Bordexemplaren (3/08: 0,52 Mio. und 4/07: 0,44 Mio.) und 0,76 Mio. Sonstigen Verkäufen (3/08: 0,65 Mio. und 4/07: 0,75 Mio.). Der Vergleich der aktuellen Zahlen mit denen aus den beiden vorausgegangenen Zeiträumen zeigt, dass der Auflagenverlust der Tageszeitungen durch Rückgänge im Einzelverkauf verursacht wurde, während die Abo-Auflage sich weitgehend stabil präsentiert.
Wenn die Lokalzeitungen dieselbe Politik wie das HT machen, sind sie aus meiner Sicht als Leser (Mitte 20) aber auch zu einem guten Teil selbst an dieser Entwicklung schuld:
Mittlerweile macht der überregionale Teil (zentral von der Südwestpresse (?), „billig“) den größten Teil des HT aus, während der Regionalteil immer weiter gekürzt wird (wohl, da er „teure“ Redakteure erfordert).
Nur:
Der überregionale Teil besteht im Wesentlichen aus (bearbeiteten) Agenturmeldungen. Diese bekomme ich im Internet deutlich aktueller und kostengünstiger (SPIEGEL Online, Google News, südwestpresse.de, …).
Außerdem: Wenn ich auf gedruckte überregionale Nachrichten Wert legen würde, würde ich eher große überregionale Zeitungen (wie Süddeutsche, Zeit, FAZ, …) abonnieren, da ich dort neben den Agenturmeldungen im Gegensatz zum HT auch eigene Analysen, Dossiers usw. bekomme.
Für mich bestünde also der einzige Anreiz, das HT zu abonnieren, im Regionalteil, da ich diese Nachrichten woanders nicht bekomme.
Da der Regionalteil aber (subjektiv) immer dünner und niveaumäßig flacher wird (manchmal fast ausschließlich Berichte vom Schlag „Fest XY war gut besucht (Autor: der Veranstalter)“), ist die Zeitung für mich nicht interessant und wird daher nicht abonniert.
Für meine Eltern (Mitte 50) gilt übrigens dasselbe, so dass sie das HT vor mittlerweile 2 Jahren abbestellt haben und es nach eigener Aussage auch nicht vermissen (da sie sich jetzt im Internet informieren).