„Mobilfunkkritische Bücher müssen auf Grund des öffentlichen Drucks wieder in die Bücherei“ – Bürgerinitiativen kritisierten „Gaildorfer Bücherzensur“

Mitglieder regionaler Bürgerinitiativen gegen Mobilfunk nehmen Stellung zur „Gaildorfer Bücherzensur“. Mobilfunkkritische Bücher müssen aufgrund des öffentlichen Drucks wieder in die Gaildorfer Bücherei gestellt werden.

Von Beate Braun, Michelbach/Bilz und Ulrike Hölzel, Gaildorf

Rechtlich legitimierte Willkür

Die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Eggert wurde vom Landratsamt Schwäbisch Hall zurückgewiesen. Die Bürgerinitiativen bedauern dies und weisen darauf hin, dass nur aufgrund des öffentlichen Drucks die von Bürgermeister Eggert entfernten Bücher wieder in die Bücherei eingestellt wurden. Das Landratsamt Schwäbisch Hall weist in einem Schreiben an den Beschwerdeführer, Herrn Geiger aus Fellbach, dessen Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Eggert zurück. Wir bedauern, dass die vorgesetzte Behörde das Vorgehen des Bürgermeisters als „ausdrücklich nicht zu beanstanden“ einstuft. Das bedeutet im Klartext: Nach der Auslegung des Landratsamts hat jeder Bürgermeister die absolute Kontrolle über das Medienangebot seiner öffentlichen Bibliothek. Diese Einschätzung seitens der Rechtsaufsichtsbehörde zeigt klar auf, wie notwendig kritische Bürger und Initiativen als Gegengewicht gegen derartige rechtlich legitimierte Willkür der politisch Verantwortlichen sind.

Bürgermeister wollte seine Aktion nachträglich legitimieren lassen

Die auf Anordnung von BM Eggert vor sechs Monaten entfernten Bücher der Autoren Dr. Hans-Christoph Scheiner, Facharzt in München, und Thomas Grasberger/Franz Kotteder, Journalisten, wurden wieder in die Stadtbücherei Gaildorf eingestellt. Bürgermeister Eggert hatte mit seinem Eingriff in das Bücherangebot Einseitigkeit geschaffen, indem er die genannten Bücher und weitere Bücher aus der öffentlichen Bibliothek entfernen und stattdessen zwei Bücher eines umstrittenen Wissenschaftlers, A. Lerchl, einstellen ließ, welcher wegen seiner Nähe zur Mobilfunkindustrie von der WHO im Herbst 2010 als befangen eingestuft wurde. Damit setzte sich BM Eggert selbst über die von ihm mit beschlossene Präambel der Büchereiordnung hinweg, mit der er (nachträglich) das Bücherverbot öffentlich legitimieren wollte.

Ulrike Hölzel, 1. Vorsitzende der Bürgerinitiative Risiko Mobilfunk Gaildorf

Beate Braun, Kreisrätin im Landkreis Schwäbisch Hall

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4 Gedanken zu „„Mobilfunkkritische Bücher müssen auf Grund des öffentlichen Drucks wieder in die Bücherei“ – Bürgerinitiativen kritisierten „Gaildorfer Bücherzensur“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    seit ich ihre Seite im Internet entdeckt habe, habe ich dies auch immer gerne gelesen. Ich schätze, dass dort regionale Sachverhalte ausführlicher dargestellt werden, als es in der Presse möglich ist. Was mich gegenwärtig stört, ist dass diese Seite faktisch von Mobilfunkgegnern in Besitz genommen wurde.
    Die Häufung der Beiträge über Mobilfunkrisiken ist die eine Sache. Inzwischen könnte man meinen, dass es keine anderen Themen mehr in Hohenlohe gibt. Die andere Sache ist, das die Beiträge über Mobilfunk wegen der Häufigkeit an Substanz leiden. Es wird sich häufig in Verschwörungstheorien ergangen und die Eitelkeiten der Protagonisten werden in allen Detail und epischer Länge dargestellt. Dabei schwingt immer mit wie ungerecht doch jeder Mobilfunkgegner behandelt wird. Der agitatorische Stil, der frühkomunistischen Manifesten gleicht, ist wirklich anstrengend zu lesen. Nur zur Erinnerung, substanziell gibt es in der näheren Vergangenheit eigentlich nur zwei Themen zu Thema Mobilfunk in der Region: Die Veranstaltung zu Tetra in Kirchberg und die Posse in Gaildorf. Genau diese Themen werden immer wieder umgerührt und aufgekocht. Es ist wirklich Schade um jeden Prozessortakt, der darauf verwendet wird.
    Ich würde wirklich wieder gerne mehr aus der Region lesen, das sich auch mit anderen Problemen beschäftigt; es gibt wirklich genug davon.

    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Hahn, Crailsheim

  2. Sehr geehrter Helmut Hahn,
    nennen Sie doch einige konkrete Probleme aus der Region, über die Sie gerne mehr lesen würden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Garmatter

  3. Sehr seltsam wie da gearbeitet wird. Lese ich (m)eine Beschwerde beim LR sei abgelehnt worden. Fakt ist, daß nun das LRA mir bestätigt, daß sie keine Beschwerde vorlegen könne – verweist dann aufs RP,und dies hatt noch keinen Nachweis geleistet. So habe ich auch nur eine Petition an den Landtag gerichtet. Rätselhaft wie da bereichtet wird und wer dahinter steckt. Darf hier dem so seltsamen BM nichts geschehen, der und das ist pikant genug, lt, Presse bereichten doch selbst um 2003 der Bücherei diese redlichen mobilfunkritischen Bücher geschenkt – wie auch aus der Presse nachhaltig bestätigt wurde.Welcher Sponsor steckt dahinter, daß evl. Gaildorf eine neues Internetkabel bekommt. Ein arger Schelm der denkt (nur)an Gutes dank dem so seltsamen BM-Gebahren ?
    Ihr G.Geiger
    Kreisrat Rems-Murr

    Dienstauf

  4. Sehr geehrter Herr Ralf Garmatter,

    um mal etwas weg zu kommen vom Thema Mobilfunk, Windräder etc. wie wäre es mit Themen zu folgenden Gebieten:

    1. Fehlalarme, Wasserschaden im Kocherquartier, neuer ZOB in SHA oder KSV Dinkelsbühl wo ja auch einige Gemeinden tief drin stecken.

    Anmerkung von Hohenlohe-ungefiltert:
    Aufruf:
    Wer Informationen zu den von philu genannten Themen hat, sollte diese an die E-Mail-Adresse redaktion@hohenlohe-ungefiltert.de schicken. Um fundiert berichten zu können, ist Hohenlohe-ungefiltert auf Informationen der Leserinnen und Leser angewiesen. Hohenlohe-ungefiltert will – wenn möglich – nicht nur die Informationen der Behörden, Firmen, Vereine und Verbände veröffentlichen. Vor allem Betroffene sollen in Hohenlohe-ungefiltert zu Wort kommen.

    Ralf Garmatter, Redaktion Hohenlohe-ungefiltert

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