Von wegen Strahlenwerte „im grünen Bereich“ – Leserbrief zu einem Artikel des Haller Tagblatts

Rosengartens Bürgermeister König möchte gerne die Verunsicherung in der Bevölkerung und die Diskussionen über Strahlenwerte des Mobilfunks versachlichen, täuscht aber gleichzeitig Transparenz vor, die es nur teilweise gibt. So bekommen wir als Bürgerinitiative keine Einladung zu dieser wichtigen Gemeinderatssitzung. Die Ankündigung darüber im Haller Tagblatt kam während der Pfingstferien als Kleinanzeige und wurde von uns fast überlesen.

Leserbrief von Johanna Dierlamm, Rosengarten und Beate Braun, Michelbach/Bilz

Krebsrate in Rosengarten deutlich erhöht

Kein Wort darüber, dass Dr. Gritsch vom TÜV SÜD erscheint und Mobilfunkszenarien in Rosengarten vorstellen wird. Die 29-seitigen Unterlagen über seine Berechnungen werden uns einen Tag später nach der Gemeinderatssitzung zugesandt. Somit hatten wir keine Chance, uns vorzubereiten und der Gemeinderat kennt wiederum nur die eine Seite (will nur die eine Seite kennen?) und wiegt sich in Sicherheit: Wir sind in Rosengarten unter vier Prozent des zulässigen Grenzwertes. Das klingt entspannt, das klingt nach „grünem Bereich“. Doch vor fünf Jahren lag die Strahlung knapp unter einem Prozent. Schon damals war die Krebsrate in Rosengarten deutlich erhöht. Trotzdem hatte Bürgermeister König damit geworben, sogar unterhalb des Salzburger Vorsorgewertes zu liegen. Gesundheitliche Risiken bestehen laut zahlreichen Forschungen bereits bei weit unter einem Promille des Grenzwertes.

Strahlungsstress spielt für unseren Körper eine große Rolle

Wir haben uns selbstverständlich daran gewöhnt, dass Kleinkinder zirka drei Mal pro Woche Kopfschmerzen haben, dass die ADHS-Kinder zunehmen (die Ritalinabgabe ebenfalls), die Krebsrate, besonders auch bei Kindern, steigt und jeder zweite bereits an Demenz erkranken wird. Vor 20 Jahren, vor der massiven Ausbreitung des Mobilfunks gab es das alles in diesem Ausmaß nicht. Immer wieder wird behauptet, die Befindlichkeitsstörungen würden ausgelöst durch Mobbing oder Arbeitsstress – kann sein. Aber der Strahlungsstress spielt für unseren Körper eine große Rolle. Dies zu ignorieren kann lebensgefährlich werden.

Gefahr durch Sendemasten wird verharmlost

Die ständige Empfehlung, nur weniger zu telefonieren, um sein persönliches Strahlenpensum zu verringern, ist zwar richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Die 24-Stunden-strahlenden Masten, denen keiner ausweichen kann, werden nie ernsthaft als Gefahrenquelle in Erwägung gezogen, werden schlicht verharmlost. Um ein Gleichnis zu geben. Über unserem Kopf wäre ein 10 000 Liter Wassertank. Das Handytelefonat würde bedeuten: Einmal die Reißleine ziehen, 10 000 Liter auf einmal abbekommen – kurz und lästig. Der Sendemast würde bedeuten: 10 000 Liter tropfweise auf den Kopf, ständig und immer – das ist die Folter.

Kontakt:

Johanna Dierlamm, Im Häuslesäcker 12, 74538 Rosengarten

Beate Braun, Obere Wiesen 9, 74544 Michelbach/Bilz

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