Die zweite Rallye der Elektromobilität führte vor kurzem von München nach St. Moritz durch vier Länder. Dabei sollte vor allem die Batteriesicherheit und die Reichweite der Fahrzeuge getestet werden.
PR-Bericht von Antje Kunz aus Rot am See-Heroldhausen
Großes Medieninteresse
Der Startschuss für die zweite elektrische Rallye der e-miglia fiel auf dem Gelände des TÜV SÜD in München, Ridler Straße. Sowohl die technische Abnahme einen Tag zuvor, als auch der Start waren offen und für alle Interessierten zum Schauen, Staunen und wer wollte, für stromige Gespräche. Das Medieninteresse war überdurchschnittlich groß – so berichteten beispielsweise mehrere TV- und Radiosender wie Bayrischer Rundfunk (BR) und ARD auch live vom Start. Michael Buse, der als einziger auf zwei Rädern mit einem Fahrrad in der Kategorie 3 startete, brachte es nach 800 gefahrenen Kilometern immerhin auf Platz 26 vor zwei teilnehmenden Sportwagen-KW-Boliden.
TÜV Süd baut weltweites Labornetz auf
Wie Horst Schneider, Vorstand der TÜV SÜD AG auf der Pressekonferenz der e-miglia 2011 betonte, ist es im Moment von hoher Bedeutung, dass weltweit nach einheitlichen Standards bei Elektromobilität getestet und zertifiziert wird. Die Ergebnisse sollen dadurch international reproduzierbar sein: „Damit erfüllen wir nicht nur eine ganz zentrale Anforderung seitens der Industrie, wir können so auch maßgeblich zu einem weltweit hohen Standard bei der Batteriesicherheit beitragen.“ Der TÜV SÜD investiert in den Aufbau seines weltweiten Labornetzes insgesamt mehrere Millionen Euro. Das Labor in Garching nimmt den Betrieb Mitte August auf.
Batterien werden auf chemische und elektrische Sicherheit geprüft
In allen Laboren werden neuartige Batterien von Elektro-Fahrzeugen auf chemische und elektrische Sicherheit geprüft, zudem werden die Hochvolt-Aggregate Crash-Tests und sogenannten Abuse-Tests unterzogen, also Tests, bei denen ergründet wird, welche Risiken bei Fehlbedienung oder missbräuchlicher Nutzung drohen.
Über 30 Elektrofahrzeuge gingen an den Start
Nach der technischen Abnahme und der Registration im gelben e-migliabus folgte die öffentliche Fahrzeug-Präsentation mit über 30 elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Als Zuschauerin verfolgte die Autorin dieses Artikels am nächsten Tag gespannt die Startvorbereitungen. Dabei stellte sie fest, dass sie selbst an ihrem PKW keinen gültigen TÜV-Stempel hatte. Die Leute vom TÜV in München konnten ihr sofort helfen und so bekam sie auch eine technische Abnahme und konnte dadurch die Tour durch zwei Länder begleiten. Die erste Etappe der e-miglia führte zum Großglockner/Mittersill in Österreich. Am Tag zwei ging‘s vom Großglockner in Österreich nach Bozen in Italien. Tags darauf von dort aus ins Engadin/Schweiz.
Temperatursturz
Das Wetter war beim Start in Deutschland erst strahlend gewesen. Nicht nur die Teilnehmer aus sieben Ländern mit ihren Vehikeln mussten in der Schweiz und in Österreich mit einem Temperatursturz von 30 bis auf etwa 15 Grad kämpfen. Immerhin wurde das Ziel in St. Moritz vor dem Rathaus am Tag fünf wieder bei mäßiger Sonne erreicht. Heimlicher Favorit war ganz klar Michael Buse vom Team „Native Power“ auf seinem Fahrrad. Bei seinem Schnitt von fast 30 Kilometer pro Stunde lag er in Konkurrenz zu einem Tesla-Sportwagen mit einem Schnitt von etwas über 50 Kilometer pro Stunde. Erfreulich auch der Eigenbau „Jetcar“, der vom letzten Platz der e-miglia 2010 dieses Jahr auf den zweiten Platz nach vorne rückte, gleich nach dem Tesla auf Platz eins.
Mehr Fotos, Filme und Infos im Internet unter: www.tuev-sued.de, www.e-miglia.de; www.caferacer500.de