Der Lizenz–Ligaausschuss der BEKO-BBL (1. Basketball-Bundesliga) verweigert den Crailsheim Merlins die Lizenz zur Teilnahme am Wettbewerb 2012/2013. Im Falle eines sportlichen Aufstiegs könnten die Crailsheimer in der nächsten Saison nicht in der höchsten deutschen Liga spielen. Die Merlins-Verantwortlichen haben sieben Tage Zeit, um gegen das Urteil Einspruch einzulegen.
Von den Crailsheim Merlins
Wirtschaftliche Planzahlen reichen nicht aus
Gestern Nachmittag erhielten die Verantwortlichen der Crailsheim Merlins die Nachricht, dass die im Rahmen des Lizenzantrages eingereichten wirtschaftlichen Planzahlen nach Ansicht des Lizenzausschusses der BEKO-BBL nicht ausreichen, um eine Lizenz für die kommende Saison 2012/2013 zu erteilen. Manager Martin Romig hielt hierzu bereits Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Gutachterausschusses, Reiner Moschall: “Es besteht nach Ansicht des Gutachterausschusses Nachbesserungsbedarf, sofern wir die Lizenzbeantragung für die kommende Saison weiter verfolgen. Wir werden die einzelnen Positionen in unserem Finanzplan nochmals durchleuchten, gegebenenfalls überarbeiten und unsere Sponsoren und Partner kurzfristig über das weitere Vorgehen in Kenntnis setzen.“ Ein eventueller Widerspruch gegen die Ablehnung der Lizenzerteilung muss innerhalb von sieben Tagen eingelegt werden.
Merkliche Erhöhung auf der Einnahmenseite nötig
Moschall, der seit einigen Jahren auch die Unterlagen der Merlins für die 2. Basketball-Bundesliga prüft, bescheinigte den Crailsheim Merlins, ein sehr gesunder Zweitliga-Standort zu sein. Für eine Erstligalizenz müsste jedoch nach dessen Ansicht gegenüber dem Gutachterausschuss noch eine merkliche Erhöhung auf der Einnahmenseite nachgewiesen werden.
Sportliche Leitung Crailsheim Merlins, TSV Crailsheim Abteilung Basketball, 2.Basketball-Bundesliga PRO A
Internet:
www.diejungeliga.de
Pressemitteilung der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) vom 12. April 2012:
Lizenzierungsverfahren: Vereine befinden sich weiter auf einem sehr dynamischen Wachstumskurs
Lizenzierungsverfahren für die Saison 2012/2013: Zwölf Klubs erhalten die Lizenz ohne Auflage / Erneut deutliche Steigerung des Gesamtumsatzes auf über 70 Millionen Euro prognostiziert
„Hervorragendes Ergebnis“
Dass sich die Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) und ihre Vereine weiter auf einem sehr dynamischen Wachstumskurs befinden, verdeutlicht das Ergebnis des Lizenzierungsverfahrens für die Spielzeit 2012/2013: Die Anträge, die vom Lizenzligaausschuss zu prüfen waren, seien von einer „erneut deutlich verbesserten Qualität gewesen“, sagte Beko BBL-Geschäftsführer Jan Pommer im Anschluss an die heutige Lizenzligaausschuss-Sitzung in Köln. Aus den sehr professionell aufbereiteten Unterlagen gehe hervor, dass es zu einer erneut deutlichen Steigerung des Gesamtumsatzes auf über 70 Millionen Euro kommen werde. „Das ist ein hervorragendes Ergebnis“, erklärte der Vorsitzende des Lizenzligaausschusses, Alexander Reil (1. Vorsitzender EnBW Ludwigsburg).
Lizenz-Ligaausschuss von der wirtschaftlichen Erstligareife der Merlins nicht überzeugt
Zwölf Vereine erhalten die Lizenz ohne Auflage. Dies sind drei mehr als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Fünf Klubs wurde die Lizenz mit einer Auflage erteilt. Lediglich bei einem Verein wurde die Lizenzerteilung mit einer auflösenden Bedingung verbunden – im Lizenzierungsverfahren für die Saison 2011/2012 waren es noch sechs Klubs, die eine auflösende Bedingung zu erfüllen hatten. Pro A-Ligist Crailsheim Merlins wurde die Lizenz verweigert, da der Lizenz-Ligaausschuss von der wirtschaftlichen Erstligareife nicht überzeugt war.
Gloria GIANTS Düsseldorf gab Unterlagen zu spät ab
Die BG Göttingen, erster Absteiger aus der Beko BBL, und ProA-Ligist BG Karlsruhe, der die Teilnahme an den Playoffs verpasst hatte, hatten ihre Anträge zuvor zurückgezogen. Der Lizenzantrag des ProA-Ligisten Gloria GIANTS Düsseldorf wurde aus formalen Gründen nicht geprüft. Die Düsseldorfer hatten die Ausschlussfrist (15. März, 18 Uhr) für die Abgabe der Unterlagen nicht eingehalten.
Schiedsgericht entscheidet endgültig
Den Vereinen, die ihre Lizenz mit einer Auflage oder Bedingung erhalten haben oder denen die Lizenz verweigert wurde, steht eine Rechtsmittelfrist von sieben Tagen zu. Der Berufung kann der Lizenzligaausschuss binnen 14 Tagen abhelfen. Wird der Berufung nicht abgeholfen, entscheidet das Schiedsgericht der Beko BBL endgültig.
Folgende Vereine erhalten die Lizenz ohne Auflage: Brose Baskets, ALBA BERLIN, Telekom Baskets Bonn, New Yorker Phantoms Braunschweig, Artland Dragons, EnBW Ludwigsburg, FC Bayern München, EWE Baskets Oldenburg, FRAPORT SKYLINERS, TBB Trier, ratiopharm Ulm und Mitteldeutscher BC (Pro A).
Folgende Vereine erhalten die Lizenz mit Auflage: BBC Bayreuth, Eisbären Bremerhaven, LTi GIESSEN 46ers, Phoenix Hagen, WALTER Tigers Tübingen.
Folgender Verein erhält die Lizenz mit auflösender Bedingung: s.Oliver Baskets.
Folgenden Vereinen wurde die Lizenz nicht erteilt: Crailsheim Merlins (Pro A), Gloria GIANTS Düsseldorf (Pro A; aus formalen Gründen).
Düsseldorf legt Widerspruch ein – Keine Bundesliga-Lizenz für die Giants:
http://www.rp-online.de/sport/mehr/basketball/keine-bundesliga-lizenz-fuer-die-giants-1.2790054