Einen Leserbrief zum Thema „Israel“, insbesondere zum Artikel „Israel bremst Protestaktion“ in der Südwestpresse (Haller Tagblatt vom 16. April 2012), hat Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.
Leserbrief von Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall
342 Menschen stehen auf einer schwarzen Liste
„Ich bin gerade mit einer kleinen Gruppe von einem Urlaub in Palästina zurück gekommen und kann aus eigener Anschauung berichten, wie es dort zugeht. Über 200 unbequemen Leuten wurde jetzt die Einreise verweigert, 342 stehen auf der schwarzen Liste (Nürnberger Nachrichten 16.4.2012). Wir hatten die Gelegenheit, in Palästina mit einer Freiwilligen (die Südwestpresse nennt sie Aktivisten), die vom Weltkirchenrat geschickt worden war, zu sprechen. Im Artikel im Haller Tagblatt (HT) vom 16.4.2012 heißt es „Israel betrachtet die Aktivisten als Provokateure und Unruhestifter“. Ulrike Schleicher (Südwestpresse) widerspricht dieser Behauptung nicht.
Freiwillige versuchen mäßigend auf beide Seiten einzuwirken
Diese Freiwilligen gehen tatsächlich dort hin, wo es zu Konflikten zwischen Israelis und Palästinensern kommen könnte. Sie versuchen mäßigend auf beide Seiten einzuwirken. Sie fotografieren und machen Ton- und Filmaufnahmen, um alles zu dokumentieren. Das ist wohl der Grund, warum Israel sie nicht haben will. Die Freiwilligen begleiten auch Kinder zur Schule und holen sie wieder ab (Hebron), weil israelische Soldaten sie mit Steinen beworfen haben.
Die Weltöffentlichkeit soll nicht erfahren, wie die Palästinenser unterdrückt werden
Fortgesetzt rauben israelische Siedler palästinensisches Land, meist auf einem Hügel. Sie ziehen einen Stacheldraht- oder Elektrozaun oder eine Mauer außen rum, erklären das Gebiet um die Siedlung zur Sicherheitszone und holzen dort alle Olivenbäume ab. Wer in die Nähe kommt, begibt sich in Lebensgefahr, denn die Siedler schießen. Als wir auf einer Straße an einer solchen illegalen Siedlung vorbei fuhren, durften wir nicht anhalten, um zu fotografieren. Es war zu gefährlich. Ich hätte vieles zu berichten, was ich während unseres Besuches gesehen habe, dies würde aber den Umfang eines Leserbriefes sprengen. Es ist ein Anliegen dieser Freiwilligen, dass diese Verletzungen der Menschenrechte bekannt werden.“
Zum Artikel der Südwestpresse Ulm:
Israel bremst Protestaktion http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Israel-bremst-Protestaktion;art4306,1420546