„Jetzt wird Tacheles geredet: Jiddischer Einfluss auf unsere Sprache“ – Vortrag in Braunsbach

„Bitte vermasseln Sie diesen Termin nicht, sonst gibt es Zoff. Und sagen Sie nicht, die Sache käme Ihnen nicht koscher vor.“ Am Sonntag, 22. Juli 2012, um 15.30 Uhr stellt Dr. Ottfried Kies, Brackenheim, solche und noch andere gängige Wendungen aus der jiddischen Sprache im Rabbinatsmuseum Braunsbach vor und erklärt sie.

Von Elisabeth M. Quirbach, RabbinatsMuseumBraunsbach, Vorsitzende KiRa Kultur im Rabbinat-Förderverein des RMB e.V.

Kein „Schlamassel“, sondern oft Teil eines modischen Jargons

Man wünscht sich „Einen guten Rutsch“, oder man fühlt sich „mies“; manch einer erlebt eine „Pleite“. Immer wieder werden in der deutschen Sprache Wendungen aus dem Jiddischen verwendet, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Die Entstehung des Jiddischen legt Zeugnis von einem intensiven Kontakt zwischen Juden und Christen ab. In geschriebener Form blieb die Sprache der Ostjuden den Christen unzugänglich, weil die Juden meist hebräische Buchstaben verwendeten. Aber wo Juden und Christen in Dörfern oder kleinen Städten sehr dicht beieinander wohnten, ergaben sich Kontakte in der Alltagssprache. Übernahmen aus dem jüdischen Wortschatz in den eigenen Sprachgebrauch waren die Folge. Und so spricht man auch in unserer Gegend von „Tinnef“ und „Maloche“. Man braucht deshalb keinen „Zores“ zu haben, denn das ist kein „Schlamassel“, sondern oft Teil eines modischen Jargons.

Jiddisch als Tochtersprache des Deutschen

Dr. Otfried Kies unterrichtete nach dem Studium der Germanistik und Anglistik bis zum Jahr 2000 am Gymnasium in Lauffen am Neckar. Nach seiner Pensionierung studierte er Geschichte und promovierte zum Dr. phil.. Er hat mehrere lokalgeschichtliche Bücher (vornehmlich Kirchen- und Ortsgeschichte) und Aufsätze herausgegeben. Seine besondere Liebe gilt dem Jiddischen als Tochtersprache des Deutschen und vor allem seinem Einfluss auf die deutsche Standardsprache.

Weitere Informationen und Kontakt:

Termin: Sonntag, 22. Juli 2012, 15.30 Uhr

Ort: Rabbinatsmuseum Braunsbach

Eintritt: Karten zu 7 Euro an der Tageskasse

Telefon: 07906-8512

Internet: www.rabbinatsmuseum-braunsbach.de

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