„Jagd und andere Konflikte mit den Nachbarn“ – Zu Gast Anno Domini 1762. Ein ganzes Wochenende lang, von Freitag, 24. August bis Sonntag, 26. August 2012, ist im Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen das Steigengasthaus mit Leben aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erfüllt.
Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall
Das Steigengasthaus war eine erfolgreich geführte Wirtschaft
Zwei Vertreter der „Interessengemeinschaft historischer Alltag e. V.“ werden schon am Donnerstag, 23. August 2012, von etwa 11 bis 12 Uhr, im Bereich des Haller Marktplatzes, der Oberen und Unteren Herrngasse in historischen Trachten (Ratstracht und Bauerntracht) mit Flyern Werbung für ihre Aktion im Freilandmuseum machen. Mitglieder der Interessengemeinschaft historischer Alltag, die die Darstellung historischer Lebensverhältnisse zu ihrem Hobby gemacht haben, werden die Besucherinnen und Besucher an den drei Wochenendtagen von jeweils 10 Uhr bis 17 Uhr in das Jahr 1762 zurückversetzen, in eine Zeit, als das Steigengasthaus eine erfolgreich geführte Wirtschaft war.
Für unsere Vorfahren war es mühsam, Bretter zu bekommen
Verschiedene Reisende unterschiedlicher sozialer Gruppen werden einen anschaulichen Eindruck von einem pulsierenden Leben vermitteln, das an einem solchen Ort anzutreffen war. Neben dem Thema der Jagd werden typische Aktivitäten auf dem Lande aus dieser Zeit zu bestaunen sein: Es wird Heu geerntet, es wird gezeigt, wie mühsam es für unsere Vorfahren war Bretter zu bekommen, ein Feldmesser vermisst die Gemeindegrenzen neu und der Amtmann des Haller Amtes Rosengarten hat es mit seinen hohenloheschen und limpurgischen Amtskollegen nicht gerade leicht.
„Fast täglich höret man die Klagen wegen Zanck über Felder, Jurisdiction, Jagden…“
Jagd und andere Konflikte mit den Nachbarn, 1759: Seit Jahrhunderten nun herschten Zwiste zwischen der Reichsstadt Hall und ihren Nachbarn. Hier wurde gestritten um die Gerichtsbarkeit in diesem Dorf, da um die Einkünfte, und immer wieder um die Jagdrechte der Grafen von Hohenlohe. Bei aller Zwietracht ging man doch da und dort ähnlichen Vorlieben nach, im Bürgerrecht war beispielsweise das Jagen eingeschlossen. Die Vergabe von Jagdrechten an Einheimische lässt sich aus den Amtsrechnungen des Amtes Rosengarten erkennen.
Pulsierendes Leben
Man wird in diesem Jahr das herrliche Steigengasthaus sehen, wie es belebt durch verschiedene Reisende einen anschaulichen Eindruck von dem pulsierenden Leben an einem solchen Ort macht. Neben dem Thema der Jagd wird man typische Aktivitäten der Zeit um 1759 auf dem Lande bestaunen können. Es wird Heu geerntet und verschiedene Einwohner des Dorfes gehen ihrem Broterwerb nach.
Tanzmusik und Scheibenschießen am Sonntag
Der Sonntag wird mit einem kleinen Fest des Landvolks begangen, wozu die Besucherinnen und Besucher recht herzlich zum Zuschauen eingeladen sind. Sie können der Tanzmusik lauschen und den Schützenkönig des Scheibenschießens beglückwünschen. Alle Darstellerinnen und Darsteller tragen detailgetreue Kleidung und Ausrüstung, um ein möglichst stimmiges Bild zu erreichen. Diese halten sich alle an historische Vorgaben. Die Besucherinnen und Besucher des Museumsdorfes sind an diesem Wochenende dazu eingeladen, nicht nur zuzuschauen, sondern Fragen zu stellen und eventuell sogar ein wenig mitzuspielen, um für kurze Zeit in die Gastlichkeit Anno Domini 1762 einzutauchen.
Weitere Informationen und Kontakt:
Hohenloher Freilandmuseum e. V., 74523 Schwäbisch Hall-Wackershofen
Telefo9n: 0791/97 101-0
Fax: 0791/97 101-40
E-Mail: info@wackershofen.de
Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, Am Markt 6, 74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791/751-0
Internet:
http://www.wackershofen.de/freilandmuseum/cms/front_content.php?idart=62
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Michael Happe wird neuer Leiter des Hohenloher Freilandmuseums in Schwäbisch Hall-Wackershofen
Michael Happe, M.A., wird ab dem 1. Januar 2013 die Leitung des Hohenloher Freilandmuseums in Schwäbisch Hall-Wackershofen übernehmen. Nachdem der bisherige Leiter Albrecht Bedal zum 30. April 2012 in den Ruhestand gegangen ist, wurde die Stelle neu ausgeschrieben. 60 Bewerbungen aus Deutschland und Europa gingen daraufhin bei der Stadtverwaltung ein und wurden gesichtet. Nach ersten Vorstellungsgesprächen stellten sich einzelne Kandidaten im Hohenloher Freilandmuseum den Mitgliedern des Museumsvereins vor. Der Vorstand entschied sich daraufhin einstimmig für Michael Happe.
Große Erfahrungen im Bereich von Freilandmuseen
Happe, geboren am 17. März 1961, hat in seinem Berufsleben bereits große Erfahrungen im Bereich von Freilandmuseen sammeln können. Derzeit leitet er das Thüringer Freilichtmuseum in Hohenfelden. Er studierte von 1982 bis 1989 in Marburg Europäische Ethnologie, Kulturforschung und Politikwissenschaften und schloss das Studium mit „sehr gut“ ab. Im Anschluss daran kam er zum ersten Mal mit dem Freilandmuseum in Wackershofen in Kontakt, da er dort für elf Monate seinen Zivildienst ableistete. Bevor er dann seine jetzige Stelle antrat, volontierte er im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren und war im Anschluss daran wissenschaftlicher Mitarbeiter im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf. Seit dem Jahr 2000 leitet Happe die Einrichtung südlich von Erfurt. Dabei konnte er breite Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen eines Freilandmuseums sammeln. Unter anderem war er für verschiedene Translozierungen von Gebäuden zuständig und erweiterte das Freilichtmuseum zu einer in Thüringen angesehenen und gut besuchten Einrichtung.
Wackershofen – Eine der größten Einrichtungen in Süddeutschland
Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim (SPD) stellt dazu fest: „Wir hatten eine hohe Zahl wirklich guter Bewerbungen, die auch aus Österreich, der Schweiz und Südtirol eingingen. Michael Happe hat durch seine Erfahrungen bei der Leitung eines Freilandmuseums überzeugt. Mit Schwäbisch Hall-Wackershofen wird Herr Happe eine der größten Einrichtungen in Süddeutschland übernehmen, die eine der wichtigsten Säulen der Kulturstadt Schwäbisch Hall ist. Ich freue mich über neue Impulse und Ideen von Herrn Happe, mit denen er die Einrichtung weiterentwickeln wird.“