Eindrucksvolle individuelle Formen des Gedenkens an die Opfer der ersten Deportation von jüdischen Deutschen aus Württemberg/Hohenzollern präsentieren engagierte Bürgerinnen und Bürger im Stuttgarter Haus der Geschichte. Termin: Dienstag, 4. Dezember 2012, von 15 bis 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Vom Haus der Geschichte in Stuttgart
959 Menschen wurden ab dem 1. Dezember 1941 deportiert
Ausgehend von der Klanginstallation „Symphony of the Names“ des Stuttgarter Komponisten Florian Käppler, die im vergangenen Jahr im Museum uraufgeführt wurde, haben Schüler, Künstlergruppen und Einzelpersonen Patenschaften übernommen. Für alle 959 Menschen, die ab dem 1. Dezember 1941 deportiert worden waren, waren im Rahmen der „Symphony of the Names“ individuelle Namenspartituren entstanden. Die gedruckte individuelle Partitur, die an eine der deportierten Personen erinnert, konnte in einem Kästchen erworben werden. Die Notenschrift bildete den Ausgangspunkt für die selbstbestimmte erinnernde Beschäftigung mit der jeweiligen Person. Bislang wurden über 150 Patenschaften übernommen. Weitere Paten werden gesucht.
Theaterstück, Stolpersteine, Video, Skulpturen…
Das Kästchen nahm bei allen Beteiligten einen ganz besonderen Platz im Lebensumfeld ein: Patinnen und Paten arbeiteten an einem Theaterstück, recherchierten in Archiven, bereiteten schulische Präsentationen vor, fuhren in die ehemaligen Wohnorte der Deportierten, sprachen mit amerikanischen Nachkommen von Nachbarn der Deportierten, sammelten für einen Stolperstein, drehten ein Video oder arbeiteten mit Skulpturen und künstlerischen Installationen.
Zur Diskussion stellen
Die Ergebnisse der geteilten und unterschiedlichen Erfahrungen mit der Namenspatenschaft sollen nun mit anderen Paten diskutiert und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Haus der Geschichte möchte auf diese Weise neue, intergenerationelle Formen der Erinnerung an die NS-Zeit zur Diskussion stellen.
Das Programm am Dienstag, 4. Dezember 2012:
„SYMPHONY OF THE NAMES“ – PATENTREFFEN 2012
Otto-Borst-Saal:
15 Uhr: Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger, Ausstellungsleiterin: Begrüßung
15.15 Uhr: Die Klanginstallation „Symphony of the Names“
15.30 Uhr: Schülergruppe Königin-Katharina-Stift: Helene Stein
15.50 Uhr: Martha Elsäßer: Berta Ermann, Viktor Eßlinger, Otto Bamberger
16.10 Uhr: Petra Borch: Clothilde Bernheimer, Laura und Emma Mendel
16.30 Uhr: Ernst Kühnle: Doris Einstein, Ilse Löwenstein
16.50 Uhr: Kurzführung Künstlergruppe Spektrum
17.15 Uhr: theaterfuereinjahr: Inge Banemann
17.45 Uhr: Podiumsgespräch zu neuen Formen der Erinnerungskultur
18.10 Uhr: Johannes Häußler: Clara Jordan
18.30 Uhr: Annegret Braun: Else Kahn
18.50 Uhr: Kurzführung Künstlergruppe Spektrum
19.20 Uhr: theaterfuereinjahr: Inge Banemann
19.50 Uhr: Gisela Orlopp: Marianne Wolf
20.10 Uhr: Podiumsgespräch zu neuen Formen der Erinnerungskultur
20.30 Uhr: Schülergruppe Königin-Katharina-Stift: Helene Stein
20.50 Uhr: Die Klanginstallation „Symphony of the Names“
Unteres Foyer:
15 bis 21 Uhr: Kunstausstellung
Projektstände von Patinnen und Paten: Gelegenheit zur Information, zu Gesprächen und zum Austausch
Eingangsbereich:
15 bis 21 Uhr: Symphony of the Names – die Patenschaftsaktion
Informationsstand
Es werden weiterhin Patinnen und Paten gesucht.
Weitere Informationen und Kontakt:
Haus der Geschichte Stuttgart
Termin: Dienstag, 4. Dezember 2012, von 15 bis 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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