„Bienen vor der Zeitbombe Neonicotinoide schützen“ – Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne)

„Bienen müssen vor der Zeitbombe Neonicotinoide geschützt werden“, sagt der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen).

Kommentar von Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Gefahren durch die Insektzide Clothianidin, Imidacloprid und Thiametoxam

Zur Warnung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit vor Gefahren für Bienen durch die Insektzide Clothianidin, Imidacloprid und Thiametoxam (aus der Gruppe der Neonicotinoide) erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik:

Bienen und andere Insekten sind existenziell bedroht 

Die aktuelle EU-Studie ist ein klares Alarmsignal dafür, dass Bienen und andere Insekten existenziell bedroht sind. Die Ergebnisse bestätigen frühere Studien, die vor den enormen Umweltrisiken durch die hochtoxischen Neonicotinoide warnen. Im Sinne des Vorsorgeprinzips ist es ein Gebot der Stunde, dass sich die Bundesregierung nun in Brüssel für ein umgehendes Anwendungsmoratorium für Neonicotinoide einsetzt.

Bestäubungsleistung von Bienen in Deutschland ist 2,5 Milliarden Euro wert

Damit unsere Agrarlandschaft aber unabhängig davon wieder blütenreicher und bienenfreundlicher wird, muss Ministerin Aigner auch ihre Blockade gegen eine ökologische Reform der EU-Agrarpolitik beenden. Wenn wir auch in Zukunft noch bezahlbares Obst und Gemüse essen wollen, können wir es uns nicht leisten, dem Bienensterben weiterhin tatenlos zuzuschauen. Der Wert der Bestäubungsleistung von Bienen wird allein für Deutschland auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt, weltweit sogar auf bis zu 200 Milliarden Euro.

Die Giftwirkung summiert sich über längere Zeit 

Neonicotinoide sind eine tickende Zeitbombe für die Umwelt: Die Giftwirkung summiert sich über längere Zeit und kann damit viele Bestäuber und andere Insekten sogar bei sehr geringen Dosen schädigen oder töten. Als Folge brechen die Bestände vieler Vogelarten zusammen, die Insekten als Nahrungsgrundlage benötigen. Studien von BUND und NABU belegen für die letzten Jahre extreme Bestandsrückgänge besonders bei Feld- und Wiesenvögeln. Frankreich hat den bienengefährlichen Wirkstoff Thiometoxam verboten und Großbritannien lässt in einer aktuellen Studie die Gefahren für Bienen durch Neonicotinoide umfassend untersuchen. Doch die Bundesregierung sieht laut Antwort auf unsere Kleine Anfrage vom Sommer 2012 keinen Handlungsbedarf und redet die Risiken dieser Pestizide klein.

Nicht auf die von der Chemieindustrie bezahlten Auftragsstudien verlassen

Die Bundesregierung darf sich nicht auf die von der Chemieindustrie bezahlten Auftragsstudien verlassen, die die Unverzichtbarkeit von Neonicotinoiden vorgaukelt. Doch bereits einfache Maßnahmen wie bessere Fruchtfolgen und ein Verzicht auf großflächige Monokulturen machen diese Agrargifte überflüssig.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Sprecher für Agrogentechnik, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-73028

Fax: 030 / 227-76025

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet:

www.harald-ebner.de

 

 

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