„Wie wenn ein Gast frühmorgens die Plattenteller übernimmt“ – Konzert von G.Rag y los Hermanos Patchekos in der Crailsheimer 7180-Bar

Der Verein Adieu Tristesse Crailsheim freut sich, ein grandioses Konzert der Extraklasse präsentieren zu können. Am Samstag, 1. Juni 2013, um 21.30 Uhr sind G.RAG Y LOS HERMANOS PATCHEKOS in Crailsheim zu Besuch. Das Konzert findet in der 7180-Bar statt.

Von Sina Stuber vom Verein Adieu Tristesse Crailsheim

Chaotisches Caribbean-Trash-Orchestra

„Das chaotische Caribbean-Trash-Orchestra ist durch Fernseharbeit diszipliniert und Grimmepreis-Nominierungs-Lorbeeren extrem verwirrt.“. Die besten Partys sind immer die, an denen frühmorgens ein Gast mit offenen Ohren die Plattenteller übernimmt. So was kann übel nach hinten losgehen, kann aber auch eine Riesengaudi sein, um sich bei dieser Gelegenheit einmal bajuwarischen Vokabulars zu bedienen. Denn solche Menschen haben meist mit nix irgendein Problem – die hauen eine Polka hinter uptempo Techno und alle sind begeistert. Die dürfen das, weil es ihnen egal ist. Weil sie uncool sind und Spaß haben wollen und weil sie wollen, dass möglichst viele mit ihnen Spaß haben.

Yankee-Tunes, Tex-Mex-Trompetensolo, Tango und Flamenco

So ähnlich funktioniert das Erfolgsrezept von G.RAG Y LOS HERMANOS PATCHEKOS. Diese mehr als zehnköpfige Münchener Rasselband um Mastermind und Plattenhändler Andreas Staebler macht einfach, was sie will. Das tut sie seit nunmehr drei Alben, zwei Soundtrackalben und unzähligen Livegigs. Und was die wollen, macht Laune. Yankee-Tunes, bei denen nur noch das Peitschenknallen fehlt, treffen auf Steeldrums. Ein Tex-Mex-Trompetensolo purzelt in eine Kreuzung aus Tango und Flamenco. Eine scheppernde Ska-Nummer löst den Morricone-durchtränkten Wüstenrock ab. So geht das in einer Tour.

Vorliebe für Musik aus dem mexikanisch-texanischen Grenzgebiet

Dabei wirken die sympathischen Bayern keine Sekunde lang bemüht oder angestrengt. Wobei die stilistische Auswahl der Herrschaften keineswegs beliebig ist. Eindeutig erkennbar ist ihre Vorliebe für Musik aus dem mexikanisch-texanischen Grenzgebiet. Wir denken an Mariachis, Tequila und Patronengurte und damit an einen Haufen Klischees. Und genau das ist der Trick: Es werden einem hier die Klischees derart fest um die Ohren gehauen, dass sie geräuschvoll implodieren. Wenn ein Wüstentango mit einem Landler kollidiert, dann ist Bayern gewissermaßen offen. So vorbehaltlos und lustvoll ziehen G.Rag y los Hermanos Patchekos vertrautes, lieb gewonnenes und lange nicht mehr gehörtes am Kragen herbei, dass es eine Freude ist.

Swing-Ära, Low Fi Trash oder Storytelling

Auf irgendwelche Einflüsse – woher sie auch kommen mögen – lässt sich die Musik der Patchekos nicht reduzieren. Denn so viel wird hier angedeutet oder in den Vordergrund gestellt, dass man irgendwann feststellt, dass es dieser Band nicht darum geht, wie irgendwer zu klingen. Die wollen nur spielen. Musik aus der Swing-Ära, Low Fi Trash oder Storytelling a la Tom Waits zum Beispiel. Der trashige Bandsound mit nachlässig gestimmten Instrumenten und beschwipstem Mariachi-Gebläse und zehn Punkte auf der Vergnügensskala sind die wichtigsten Leitmotive.

Kurzinformation:

Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21.30 Uhr
Eintritt für Mitglieder: 7 Euro, für Nichtmitglieder: 9 Euro

Weitere Informationen über die Band im Internet:

http://www.gutfeeling.de/bands/g-rag-y-los-hermanos-patchekos/

Video: http://www.youtube.com/watch?v=FxbMcaqSLZM&feature=related

 

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