Der Gemeinderat der Stadt Kirchberg an der Jagst hat am Montagabend die Nutzungsänderung des Adelheidstifts als Asylbewerberunterkunft einstimmig abgelehnt. In das ehemalige Mütter-Kind-Kurheim sollen nach den Planungen des Landratsamts Schwäbisch Hall im März 2014 zunächst zwar 29 Asylbewerber einziehen – aber insgesamt weniger als von der Kreisbehörde gefordert.
Nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR4) Frankenradio Heilbronn
Landratsamt plant nur mit 4,5 Quadratmeter Wohnfläche pro Person
Der Landkreis Schwäbisch Hall hat das Gebäude seit kurzem vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Landesverband Baden-Württemberg gemietet. „Nach bisherigen Planungen des Landratsamtes ist bei einer Vollbelegung mit insgesamt 178 Wohnplätzen zu rechnen“, berichtet SWR4 auf seiner Internetseite. Diese Kalkulation beruhe jedoch auf Vorgaben von viereinhalb Quadratmeter Wohnfläche pro Person. „Nach neuester Gesetzgebung müssen jedoch sieben Quadratmeter je Asylbewerber zur Verfügung stehen“, so der Heilbronner Radiosender weiter.
Stadt sieht Grenze der Sozialverträglichkeit bei 80 Personen
In einer Regelung des Gesetzes werde eine Übergangsfrist bis Anfang 2016 eingeräumt. Der Kirchberger Gemeinderat wolle, dass die Mindeststandards nach neuem Recht eingehalten werden. „Die Stadtverwaltung Kirchberg sieht bei einer Belegung von bis zu 80 Personen die Sozialverträglichkeit im Ort gegeben“ schreibt SWR4. In Kirchberg-Tal wohnen derzeit rund 200 Personen, die Anlieger des geplanten Asylbewerberheims sind. Sie sprechen sich ebenfalls gegen eine Vollbelegung des Adelheidstiftes nach den Planungen des Landratsamts aus. „Der sich in Gründung befindende Freundeskreis Asyl Kirchberg hat bereits angemeldet, dass eine ehrenamtliche Betreuung von 178 Asylbewerbern kaum möglich sei“, so SWR4.
Link zum Artikel des Radiosenders SWR4 Frankenradio Heilbronn: