Die Ausstellung „Die Opfer des NSU“ wird im Haus der Bildung in Schwäbisch Hall noch bis zum 1. August 2014 gezeigt. Der DGB holte die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ in die Volkshochschule Schwäbisch Hall.
Von Silvia Wagner, DGB-Region Nordwürttemberg
Informationen auf 22 Bildtafeln
Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 22 Tafeln mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des NSU im November 2011 auseinander.
Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort
Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien der Ermordeten dargestellt. Zu Wort kommen auch Angehörige der Mordopfer. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Hilfe vom neonazistischen Netzwerk
Der zweite Teil beleuchtet die Neonaziszene der 1990er Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU-Kern aus einem neonazistischen Netzwerk. Dargestellt werden auch die Gründe, warum die Mordserie nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe am 4. November 2011.
Robert Andreasch berichtet vom NSU-Prozess
Eröffnet wurde die Ausstellung am Donnerstag 3. Juli 2014, um 19 Uhr mit einer Einführung von Janka Kluge von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA). Die Ausstellung ist bis zum 1. August 2014 in der Volkshochschule, Salinenstraße 6 in Schwäbisch Hall, Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 18 Uhr und Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr zu besichtigen. Am Freitag, 18. Juli 2014, um 19 Uhr findet zusätzlich eine Veranstaltung mit Robert Andreasch (AIDA, Beobachter des NSU-Prozesses) statt.
Aus rassistischen Gründen umgebracht
In den Jahren 2000 bis 2007 wurden in Deutschland zehn Menschen durch Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet. Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat wurden aus rassistischen Gründen umgebracht. Die meisten von ihnen hatten seit mehr als fünfzehn Jahren in Deutschland gelebt und gearbeitet. Alle neun Migranten wurden mit derselben Waffe ermordet. Die deutsche Polizistin Michèle Kiesewetter war das letzte Mordopfer der NSU.
Weitere Informationen im Internet:
http://tablet.hz-online.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2688302