Im Rahmen der Ausstellung „Die Opfer des NSU …“, die noch bis zum 1. August 2014 im Haus der Bildung (VHS) Schwäbisch Hall zu sehen ist, findet am Freitag, 18. Juli 2014, ein Vortrag über den Münchner NSU-Prozess statt. Beginn ist um 19 Uhr im Haus der Bildung/VHS. Es spricht Robert Andreasch von A.I.D.A./NSU-Watch, der als ständiger Beobachter den Münchner NSU-Prozess verfolgt. Veranstalter sind der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB-Kreis Schwäbisch hall ) und die Volkshochschule Schwäbisch Hall.
Von Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall
Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe
Robert Andreasch ist ein Kenner der „Rechten Szene“ und seit Beginn des Münchner NSU-Prozesses regelmäßiger Beobachter beim Oberlandesgericht München. Robert Andreasch arbeitet bei AIDA München (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle) und für die unabhängige Prozessbeobachtungsstelle „NSU-watch“. Die Initiative „NSU-Watch“ wurde 2014 mit dem „Alternativen Medienpreis“ bedacht. Der Kern der Arbeit von NSU-watch ist die Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben Holger G., und Carsten Sch..
Verhandlungstage werden protokolliert und veröffentlicht
Die Verhandlungstage in München werden voll umfänglich protokolliert und stehen auch auf türkisch auf der Internet-Plattform von NSU-watch zur Verfügung. Ihr Wert ist die Detailliertheit und die Beschränkung auf Fakten. Das hört sich sehr „trocken“ an – aber die Texte haben es in sich.
Neonazi-Anwältin Nicole Schneiders aus Hohenlohe
Andreasch berichtet in seinem Vortrag nicht nur über die „Erinnerungslücken“ der Angeklagten, sofern sie nicht schweigen wie Beate Zschäpe, sondern auch über Hintergründe von Zeugen aus dem rechten Umfeld oder von V-Leuten die sich in widersprüchliche Aussagen verstricken. Andreasch spricht auch über „Randerscheinungen“ beim Münchner NSU-Prozess – als Neonazis des so genannten“Freien Netz Süd“ zu Prozessauftakt ungehindert Flugblätter um das Gerichtsgebäude verteilten und „Freiheit“ für den Neonazi Ralf Wohlleben forderten. Von den Morden und Anschlägen des NSU distanzierten sie sich nicht. Einiges zu berichten gibt es auch über die Neonazi-Anwältin, Nicole Schneiders aus Hohenlohe, die selbst eine braune Vergangenheit hat.
Über den NSU-Prozess diskutieren
Die Besucher erwartet ein spannender und sachkundiger Vortrag, mit der Möglichkeit mit dem Referenten über den NSU-Komplex zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. Juli 2014, ab 19 Uhr, im Haus der Bildung/VHS Schwäbisch Hall statt. Veranstalter sind der DGB-Kreis Schwäbisch Hall und die VHS.
Weitere Informationen im Internet über Robert Andreasch und die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (A.I.D.A.) sowie die Plattform NSU-watch:
http://www.freie-radios.net/41934