Die öffentliche Präsentation des Berichts „Climate Engineering“ (Bundestags-Drucksache 18/2121) durch das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommentiert Harald Ebner, Berichterstatter für Technikfolgenabschätzung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Stellungnahme in voller Länge.
Von Harald Ebner, Grünen-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe
Nicht ausreichend untersucht
Der Bericht macht deutlich: Climate Engineering ist bislang keine Antwort auf den Klimawandel. Es sollte auch keine Ausrede sein für Untätigkeit beim Klimaschutz. Weder Wirksamkeit noch Risiken bislang diskutierter Ansätze für gezielte technologische Eingriffe in das Weltklima sind bislang ausreichend untersucht. Viele Jahre Forschung sind notwendig, um diese und weitere Fragen zu klären und praktikable Verfahren zu entwickeln – ohne Garantie auf Erfolg. Eine umfassende Risikoabschätzung inklusive ethischer und gesellschaftspolitischer Kriterien ist unverzichtbar, damit am Ende der Schaden durch solche Technologien nicht größer ist als ihr Nutzen.
Kohlendioxidwert in der Atmosphäre auf Rekordniveau
Es gibt also keinen Anlass, bei den heutigen Anstrengungen bei Klimaschutzmaßnahmen nachzulassen und noch mehr Zeit zu verlieren – im Gegenteil: Schon heute ist der Kohlendioxidwert in der Atmosphäre auf Rekordniveau der Menschheitsgeschichte. Leider hat Deutschland seine Vorreiterrolle im Klimaschutz verspielt. Trotz des steigenden Kohlendioxidausstoßes auch in Deutschland hat die Bundesregierung im Rahmen der Ratifizierung von Kyoto II nur alte Klimaschutzziele von 2009 aufgewärmt, statt sich zu stärkeren Anstrengungen zu verpflichten. Wer Klimaschutz wirklich ernst nimmt, darf die Energiewende nicht abwürgen. Sei es durch Ausbaudeckel für Erneuerbare, Bürokratisierung, Planungsunsicherheit für Investitionen in Sonne und Wind oder die Förderung des Baus von Kohlekraftwerken im In- und Ausland.
Aus teurer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien
Klimaschutz ist auch ökonomisch geboten, denn er fördert volkswirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum. Das belegt auch der jüngst veröffentlichte so genannte Stern-II-Bericht „Better Growth, Better Climate“. 600 Milliarden Euro weltweit und 40 Milliarden Euro in Deutschland fließen jedes Jahr in umweltschädliche Subventionen. Dieses Geld sollte zukünftig in Investitionen fließen, die uns aus der teuren Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien.
– Download TAB-Bericht „Climate Engineering“ (Drucksache 18/2121)
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/021/1802121.pdf
– TAB-Bericht zum Climate Engineering (Meldung auf bundestag.de)
http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_09/-/330716
Weitere Informationen und Kontakt:
Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Telefon: 030 / 227-730 28
Fax 030 / 227-760 25
E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de
Internet: