Glyphosat ist „wahrscheinlich krebserregend bei Menschen“ – Der Grünen-Abgeordnete Harald Ebner will die Glyphosat-Zulassung stoppen

Zur Einstufung des Herbizidwirkstoffes Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend bei Menschen“ durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt Harald Ebner, Pestizidexperte und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen unten stehenden Kommentar ab.

Vom Bundestagsbüro des Abgeordneten Harald Ebner (Grüne), Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Bundesregierung darf sich nicht vorbeimogeln

„Die Neubewertung von Glyphosat durch die WHO ist alarmierend und muss endlich Konsequenzen haben. Das allgegenwärtige Allzweck-Ackergift ist eben nicht harmlos – die WHO widerspricht der bisherigen  Einschätzung des Bundesamts für Risikobewertung (BfR). An der Neubewertung kann und darf sich die Bundesregierung nicht vorbeimogeln. Sie muss die Glyphosat-Zulassung jetzt umgehend aussetzen und die Risiken gründlich untersuchen. Es darf keine Neuzulassung von Glyphosat geben, solange Gesundheitsgefahren nicht umfassend durch neue industrieunabhängige Studien geklärt und ausgeschlossen wurden. Gerade die Folgen der Glyphosatbelastung von Nahrungsmitteln sind immer noch zu wenig untersucht, obwohl Studien das Gift selbst im Urin von Großstädtern nachgewiesen haben.

Zulassungen entziehen

Glyphosat-Anwendungen kurz vor der Ernte, auf Grünflächen und in Privatgärten müssen sofort die Zulassungen entzogen werden. Pflanzen, die extra für einen massiven Glyphosateinsatz entwickelt wurden, haben auf unseren Äckern nichts zu suchen, unabhängig davon, ob sie gentechnisch verändert oder konventionell gezüchtet wurden.

Bundesregierung setzt vorsätzlich unsere Gesundheit aufs Spiel

Viel zu lange schon verharmlosen Pestizidlobby, Bundesregierung und ihre Behörden die Glyphosat-Gefahren. Sie reden die wachsende Zahl warnender Studien klein und ignorieren gravierende Mängel im Zulassungsverfahren. Wenn sie jetzt nicht aktiv wird, setzt die Bundesregierung vorsätzlich unsere Gesundheit aufs Spiel. Die zuständigen Behörden, allen voran das BfR, müssen ihre offensichtlich unzulänglichen Risikobewertungen überarbeiten. Das laufende EU-weite Neuzulassungsverfahren für Glyphosat muss von Grund auf neu aufgerollt werden. Die Bundesregierung trägt hier derzeit schließlich sogar Verantwortung für die ganze EU.“

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

 

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