Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, finden in Schwäbisch Hall im Mai 2015, zwei weitere Abendveranstaltungen statt.
Von der VVN-Schwäbisch Hall, Club alpha 60, DKP, LINKE und MLPD
240 Straftaten mit NSU-Bezug seit November 2011
Am Montag, 4. Mai 2015, ab 20 Uhr, in der „Kultbucht/Altes Schlachthaus“ spricht Martina Renner, Bundestagsabgeordnete der Partei die LINKE. Martina Renner ist aktive Antifaschistin und hat an herausragender Stelle im Thüringer „NSU“-Untersuchungsausschuss gearbeitet. 240 Straftaten mit NSU-Bezug seit November 2011 gehen aus einer Antwort der Bundesregierung an Renner hervor. So hätten in Dortmund auf einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ Neonazis den Mord an Mehmet Kubasik durch den „NSU“ begrüßt. Martina Renner teilt nicht die Meinung, dass der „NSU“ drei Einzeltäter waren, sie geht von einem aktiven neonazistischen Netzwerk aus. Martina Renner setzt sich auch kritisch mit der Ermittlungsarbeit der baden-württembergischen Polizei und dem NSU-Untersuchungsausschuss in Stuttgart auseinander.
„Wurden wir 1945 befreit?“ – Vortrag am 5. Mai 2015:
Am Dienstag 5. Mai 2015, ab 20 Uhr, ebenfalls in der Kultbucht/ Altes Schlachthaus, spricht der streitbare Journalist und Historiker Otto Köhler aus Hamburg. Thema: Wurden wir 1945 befreit? Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung – deutsche Kontinuitäten. „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“, meinte vor dreißig Jahren Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Rede. Empörung und Widerspruch löste er bei denen aus, für die die Niederlage der Wehrmacht eine Katastrophe war und der Sieg der Anti-Hitlerkoalition ein Verhängnis.
Wo darf ein deutscher Soldat heute stehen?
Brach aber 1945 eine neue Zeitrechnung, die „Stunde Null“ aus? Waren die deutschen Eliten, die 1914 nach der Weltmacht griffen und 1939 mit neuer militärischer Macht ganz Europa unter ihrer Führung vereinten, für immer geschlagen? Oder kennt die neue Berliner Republik auf diesem Planeten längst keinen Platz mehr, auf dem der deutsche Soldat nicht stehen darf – und muss.
Die Veranstaltungsreihe wird von der VVN-Schwäbisch Hall, Club alpha 60, DKP, LINKE und MLPD, organisiert.