„Erpresserisches Lohndumping der Deutschen Post DHL“ – Informationen der Gewerkschaft Verdi zum Streik der Postmitarbeiter

Wir sind Beschäftigte bei der Deutschen Post DHL und wenden uns heute an Sie. Der weltgrößte Logistikkonzern und der größte Arbeitgeber Deutschlands mit 140.000 Tarifkräften und 38.000 Beamten betreibt mit uns erpresserisches Lohndumping.

Zugesandt von  der Gewerkschaft Verdi

Tarifvertrag wird einfach gebrochen

Wir haben einen Betriebsgewinn von fast drei Milliarden Euro und eine Rendite von 8,3 Prozent erwirtschaftet – aber die Gier des Postvorstands kennt keine Grenzen: Um die Lohnkosten zu senken, wird Arbeit in der Paketzustellung aus der Deutschen Post AG in 49 Billigtöchter (DHL Delivery GmbHs) verlagert. Der von uns teuer bezahlte Tarifvertrag zum Ausschluss der Fremdvergabe wird dazu einfach gebrochen. Seit dem 1. April 2015 wird den bis zum 31. März 2015 mit befristeten Verträgen gehaltenen Paketzustellern der Post, nur noch ein Vertrag mit der DHL Delivery angeboten. Das heißt für die Betroffenen: Von Jahr zu Jahr wachsende Lohnverluste von mehreren tausend Euro im Jahr. Und entgegen allen Beteuerungen der Konzernspitze liegen uns Indizien dafür vor, dass auch die Briefzustellung vor einer Verlagerung in weitere Billigtöchter nicht sicher ist.

Vorstandsvorsitzender kassiert 9,6 Millionen Euro pro Jahr

So sollen wir für noch mehr Gewinn und noch mehr Rendite bezahlen. Der Vorstandsvorsitzende Frank Appel aber ließ seine eigenen Bezüge auf 9,6 Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Die Dividende ist in den letzten zwei Jahren um über 20 Prozent gestiegen – die Beschäftigten sollen auf 20 Prozent Lohn verzichten. Das ist die einfache Rechnung des Postvorstandes.

Deswegen wehren wir uns!

Wir sind uns darüber im Klaren: Was uns gerade passiert, passiert tagtäglich in diesem Land. Mit Austöchterungen und Verlagerungen, Leiharbeit, Werkverträgen, Kettenbefristungen und sonstigen Tricksereien werden die Löhne für die Arbeitenden gesenkt, um noch mehr Profit aus ihnen herauszupressen. Aber das bestärkt uns nur darin, klar und deutlich zu sagen: Schluss damit!

Schreiben Sie an:

Deutsche Post AG z.H. Herrn Frank Appel, Charles-de-Gaulle-Str. 20, 53113 Bonn,

E-Mail: F.Appel@DeutschePost.de

Aktuelle und weiterführende Informationen über unsere Tarifauseinandersetzung gibt es im Internet auf folgender Seite:

www.psl-bawue.verdi.de

Gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft

Wir streiken gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Postbeschäftigten  und für einen für alle fairen Tarifvertrag mit guten Arbeitsbedingungen und auskömmlichen Löhnen bei der Deutschen Post AG!

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