Zum Thema Asylbewerberunterbringung hat der Kirchberger Gemeinderat neben dem am Montag, 28. September 2015, bekannt gegebenen Beschluss zur verdichteten Belegung des Adelheidstifts mit 4,5 Quadratmeter je Asylbewerber (bisher 7 Quadratmeter) bis einschließlich März 2017 auch einen Appell beschlossen, der an das Landratsamt und Lokalzeitungen gesandt wurde.
Pressemitteilung der Stadtverwaltung Kirchberg an der Jagst
Appell des Gemeinderats der Stadt Kirchberg an der Jagst:
Momentan stehen wir einer der größten humanitären Herausforderungen der letzten Jahrzehnte in Europa gegenüber. Hunderttausende von Flüchtlingen aus Kriegs- und Elendsgebieten brauchen unsere Hilfe. Tod und Leid sind für diese Menschen ein täglicher Wegbegleiter. Als eines der reichsten Länder dieser Erde sind wir besonders in der Pflicht, diese Menschen in ihrer nahezu aussichtlosen Situation zu unterstützen.
Die Bürgerinnen und Bürger Kirchbergs stellen sich dieser Verantwortung und Herausforderung in besonderem Maße. Wir wollen angesichts der offenkundigen Not bewusst an die Grenzen des für unsere Gemeinde Machbaren gehen. Die Nachrichten und Bilder in den Medien führen uns die Notwendigkeit dafür täglich vor Augen.
Wir, der Gemeinderat der Stadt Kirchberg an der Jagst, möchten dringend darauf aufmerksam machen, dass sich in einem der wohlhabendsten Landkreise Baden-Württembergs und Deutschlands immer noch Gemeinden befinden, die sich dieser Verantwortung für Menschen in Not noch nicht oder nur in geringem Umfang stellen. Dass fünf der dreißig Kommunen im Landkreis mehr als 75 Prozent der Asylbewerber unterbringen, darf kein Dauerzustand sein!
Wir fordern das Landratsamt Schwäbisch Hall und die Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall auf: handeln Sie jetzt und nutzen Sie alle Ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten! Tun Sie alles dafür, mehr Unterkünfte in allen Gemeinden zur Bewältigung dieser humanitären Herausforderung zur Verfügung zu stellen!