„Rechtspopulismus als politische ‚Alternative für Deutschland‘?“ lautet der Titel eines Vortrags am Donnerstag, 4. Februar 2016, um 19 Uhr in Schwäbisch Hall. Informationen über „Nazistrukturen in Ost-Württemberg“ gibt es in der Kreisstadt am Donnerstag, 18. Februar 2016, um 19 Uhr. Beide Veranstaltungen finden im Club Alpha 60, Stuttgarter Straße 7 in Schwäbisch Hall statt. Der Eintritt ist frei.
Vom Club Alpha 60, Schwäbisch Hall
Kampagnenartiges Aufgreifen konfliktreicher gesellschaftlicher Themen
Nach dem Ausscheiden des national-neoliberalen Flügels um Bernd Lucke ist die AfD zur eindeutig rechtspopulistischen Partei geworden. Rechtspopulismus zeichnet sich weniger durch festgelegte Inhalte aus, als vielmehr durch einen spezifischen Stil des ‚Politik-Machens‘. Marcus Buschmüller vom „Antifaschistischen Informations- und Dokumentations-Archiv“ (AIDA) in München spricht in einem Beitrag vom „kampagnenartige[n] Aufgreifen konfliktreicher gesellschaftlicher Themen“.
Was Rechtspopulismus ausmacht
Versuche mit Rechtspopulismus auf Stimmenfang zu gehen, gab es auch in Deutschland immer wieder. Lange Zeit waren RechtspopulistInnen damit aber nur regional erfolgreich. Mit dem Aufkommen der „Alternative für Deutschland“ (AfD) besteht nun die Gefahr, dass in Deutschland mit Rechtspopulismus bundesweit erfolgreich Politik gemacht werden könnte. Am 16. März 2016 droht die AfD zudem in den Landtag von Baden-Württemberg einzuziehen. In dem Vortrag soll geklärt werden, was Rechtspopulismus ausmacht, wie er bisher aufgetreten ist, unter welchen Bedingungen er erfolgreich ist und es sollen die Entwicklungen und Veränderungen der AfD nachgezeichnet werden. Referent ist Lucius Teidelbaum.
Kurzinfo zur Veranstaltung „Rechtspopulismus als politische ‚Alternative für Deutschland‘?“: Am Donnerstag 4. Februar 2016, um 19 Uhr im Club Alpha 60, Stuttgarter Straße 7 in Schwäbisch Hall. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltung über „Nazistrukturen in Ost-Württemberg“
Die Brandanschläge auf Asylbewerberunterkünfte in Schwäbisch Gmünd, Ruppertshofen und Rutesheim Ende 2015, Anfang 2016 stellen einen vorläufigen qualitativen Höhepunkt rechter Aktivitäten im nördlichen und östlichen Teil Württembergs dar. Eine erhebliche Zunahme dieser kann seit wenigen Jahren verzeichnet werden. In diesem Zusammenhang gilt es sich die Strukturen und Schlüsselfiguren im und um das “Ländle” zu betrachten, um die Zusammenhänge, die von AfD bis NSU reichen, aufzudecken.
Rechtspopulistisch und rassistisch
Seit Ende 2014 marschieren jede Woche tausende Anhänger der rechtspopulistischen und rassistischen Organisation PEGIDA durch Dresden. Doch schon kurze Zeit später finden sich immer mehr Anhänger dieser Organisation auch in anderen Städten zusammen. So kam es am 17. Mai 2015 auch in Stuttgart zu solch einer Demonstration. Aber dies stellte nicht die erste rechtspopulistische und menschenverachtende Demonstration in der Landeshauptstadt dar. Seit Anfang 2013 marschieren immer wieder homophobe Neonazis, christliche Fundamentalisten sowie AfD- und CDU-Politiker und den Motto „Demo für alle“ durch Stuttgart, um ihrer Verachtung gegenüber Homosexualität, Transsexualität und sexueller Aufklärung Ausdruck zu verleihen. Was bei diesen Demonstration immer wieder klar wird, ist, dass es in Ost-Württemberg weitaus mehr als nur eine Struktur der Rechten gibt. So erscheinen auf diesen „Demo für alle“-Aufmärschen regionale NPD-Kader und demonstrieren gemeinsam mit Mitgliedern der so genannten „Identitären Bewegung“.
Unter den Deckmantel der Partei „Der III. Weg“
Aber auch die militanten Neonazi-Strukturen sind nicht verschwunden. Nach dem Ende des zirka ein Jahr lang dauernden Prozess gegen die so genannten „Autonomen Nationalisten Göppingen“ (ANGP) im Zuge dessen die Vereinigung auch durch das Innenministerium verboten wurde, schien die Region vorübergehend “befriedet”. Doch mittlerweile sammeln sich die ehemaligen Mitgliedern der ANGP zusammen mit Mitgliedern der „Freien Nationalisten Esslingen“ unter den Deckmantel der Partei „Der III. Weg“ und agieren auf diese Weise bestens vernetzt weit über das Gebiet Württembergs hinaus.
Über diese Zusammenhänge sowie darüber hinaus, informieren wir im Vortrag „Nazistrukturen in Ost-Württemberg“.
Kurzinfo über den Vortrag „Nazistrukturen in Ost-Württemberg“: Donnerstag, 18. Februar 2016, um 19 Uhr im Club Alpha 60, Stuttgarter Straße 7 in Schwäbisch Hall. Der Eintritt ist frei.