Leserbrief zu „Auseinandersetzung geht weiter – Bauernverbandspräsident Ruckwied: BDM macht falsche Versprechen“ in der Rundschau Gaildorf vom 2. Juni 2009.
„Bauernverband verhält sich gegenüber Milcherzeugern dreist“
Welche berufsständige Vertretung benimmt sich so derartig dreist, entwürdigend und unaufrichtig wie der Deutsche Bauernverband gegenüber den Milcherzeugern? Noch viel brisanter erscheint das Warum? Welche Interessen vertrat er denn wirklich in den letzten Jahren und Jahrzehnten und welche will er noch in Zukunft vertreten? Landwirtschaftliche Betriebe oder die gut an der Landwirtschaft verdienenden Großkonzerne?
Bauernverband müsste auch Interessen der Milchviehhalter vertreten
Der Herr Landesbauernverbandspräsident Ruckwied scheint immer noch nicht zu begreifen, bzw. wahrzunehmen, wer eigentlich der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) ist: es sind ein Großteil der Milcherzeuger und er sowie Herr Sonnleitner (Bundesbauernpräsident) stehen infolgedessen in der Pflicht, die Interessen dieser Milcherzeuger mit in ihrer politischen Verantwortung aufzugreifen und auch umzusetzen. Aber der so genannte Bauernverband läuft und agiert ständig gegen den Strom: mit fragwürdigen Forderungen wie zinsvergünstigten Krediten und vorgezogenen Direktzahlungen und auch die Steuersenkung des Agrardiesel sind wohlgemerkt für die Milcherzeuger lediglich ein heißer Tropfen auf dem Stein.
Überproduktion schadet den Milcherzeugern – Flexible Mengensteuerung muss her
Wir brauchen eine flexible Mengensteuerung hier in Deutschland und in Europa. Wir müssen das Angebot bei Milch und Milchprodukten der Nachfrage anpassen. Eine Überproduktion hat noch keiner Branche etwas genützt. Wir Milchviehhalter müssen noch mehr zusammenstehen, mehr mit unseren Molkereien zusammenarbeiten und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Der Bauernverband setzt lediglich auf den freien Markt, auf immer mehr Produktion, auf Macht und auf die Zerstörung mühsam aufgebauter Strukturen und Lebensräume in den Drittländern. Denn mit der Überproduktion, nicht nur von Milchprodukten, die in Europa nicht mehr verscherbelt werden können und dann z.B. nach Afrika gehen, werden dort aufgebaute Strukturen vernichtet.
Wir vermissen beim Deutschen Bauernverband globales Bewusstsein, gesunden Menschenverstand und Aufrichtigkeit.
Anja Fuchs und Pius Frey, Oberrot-Völkleswaldhof
Dieter und Waltraud Baumann, Oberrot-Glashofen
Erwin und Bettina Löffelhardt, Frankenhardt
Markus und Sandra Schirle, Buhlertann-Vetterhöfe