In den Medien wurde oftmals sehr einseitig über die Geschehnisse im Zusammenhang mit dem G-2o-Gipfel berichtet. Ich möchte dazu ein paar ergänzende Bemerkungen machen. Ohne Wenn und Aber verurteile ich die Ausschreitungen von Autonomen, die das Eigentum von Bewohnern zerstören und sich Kämpfe mit der Polizei liefern, in der irrigen Annahme, „hier und jetzt“ könnten sie den G-20-Gipfel verhindern oder gar den Kapitalismus bekämpfen. Das ist nicht links und schon gar nicht revolutionär, sondern schadet der Sache aller Linken.
Leserbrief von Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall
Polizei ging äußerst brutal vor
Zugleich darf man folgende Aspekte (es gibt noch mehr) nicht außer Acht lassen: Eine Woche lang ging die Polizei mit äußerster Brutalität gegen friedliche Demonstranten vor und setzte willkürlich Grundrechte wie Versammlungs- und Demonstrationsrecht außer Kraft. Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele sagte der Rheinischen Post: „Am Donnerstagabend ist sie (die Polizei) mit ungeheurer Brutalität in eine Demonstration gegangen. Das hat auch bei vielen nicht vermummten Demonstranten große Aggressivität ausgelöst und sie radikalisiert“. „Die Polizeigewalt ist durch Videos unbestritten“ (Frankfurter Allgemeine 21.7.). 32 Journalisten wurde die Akkreditierung wieder entzogen, darunter ein Fotograf von Spiegel Online.
Neofaschistische Gruppierungen
Im Schanzenviertel konnten dann zahlreiche Neonazis, Hooligans und unpolitische Jugendliche identifiziert werden. Sie nützten die aufgeheizte Situation aus, um Randale zu machen. Das Online-Portal Thüringen 24 berichtet, dass ihm von zwei „rechtsextremen Gruppen“ Bestätigungen vorliegen, dass sich ihre Mitglieder an der Randale von Hamburg beteiligt haben. Die Neofaschisten des so genannten „Antikapitalistischen Kollektivs“ (AKK) wollten demagogisch das „Themenfeld Antikapitalismus“ besetzen. Laut der baden-württembergischen Sektion des Verfassungsschutzes handelt es sich beim „AKK“ um ein Sammelbecken neofaschistischer
Gruppierungen.
G-20: Krieg, Umweltzerstörung und Armut
Ein Journalist des Südwest-Rundfunks sagte im Interview, dass er mindestens 70 Mitglieder neofaschistischer Banden in Hamburg zweifelsfrei identifiziert habe. So wurde dann kaum mehr über die knapp 100.000 Demonstranten am 8. Juli 2017 berichtet, die gegen Imperialismus, ungerechte Weltwirtschaftsordnung und die Ursachen für die heraufziehende globale Klimakatastrophe protestierten. Ihre Botschaft war: Die eigentlichen Gewalttäter sind die G-20 selbst, denn sie bringen der Menschheit Krieg, Umweltzerstörung und Armut – in einem unvorstellbaren Ausmaß.