Der Skandal um Fipronil-Eier ebbte im August schnell wieder ab, nachdem einige Chargen mit dem Insektengift belasteter Frischier aus dem Verkehr gezogen worden waren. Dabei ist die Sache noch längst nicht ausgestanden. Ein Stall in Künzelsau ist wegen Fipronilbelastung noch immer geschlossen. Und jetzt wurde bekannt, dass die Bundesregierung schon seit Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit eihaltige Fertigprodukte auf Fipronil testet – mit besorgniserregenden Ergebnissen.
Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne), Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe
Insektengift auch in Backwaren, Eierlikör und vielen anderen Produkten
„Dass auch Fertigprodukte betroffen sind, liegt auf der Hand“, erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Agrarpolitiker Harald Ebner, „deshalb müssen sie selbstverständlich geprüft werden. Aber das heimlich zu machen und die Ergebnisse für sich zu behalten, ist schlicht verantwortungslos.“ Statt Verbraucherinnen und Verbraucher zu warnen, dass das Insektengift Fipronil auch in Backwaren, Eierlikör und vielen anderen verarbeiteten Produkten gefunden wurde und die belasteten Waren zurückzurufen, wurden Behörden laut Medienberichten angehalten, nicht so genau hinzusehen und vor allem nichts über ihre Funde zu verraten.
Belastete Produkte müssen raus aus den Regalen
„Hat die Bundesregierung versucht, die Gift-Eier im August 2017 so schnell wie möglich unter den Tisch zu kehren, damit sie im Wahlkampf keine Rolle spielen? Das muss jetzt schleunigst aufgeklärt werden“, fordert Harald Ebner, „und die Ergebnisse der amtlichen Eier-Geheimmission müssen jetzt sofort veröffentlicht werden. Belastete Produkte müssen raus aus den Regalen, und Verbraucherinnen müssen die Möglichkeit haben, bereits gekaufte Waren zurückzugeben, auch wenn die Belastung unterhalb von Grenzwerten liegt. Niemand will Fipronil im Essen.
Fahrlässig Vertrauen zerstört
Schon im August, als der Skandal um Fipronil-Eier erstmals publik wurde, hat die Bundesregierung eine schlechte Figur gemacht. Abwiegeln und Herunterspielen, statt rasche Aufklärung und echte Verbraucherschutzmaßnahmen war schon damals die Devise. Harald Ebner: „Wer so agiert, zerstört fahrlässig das Vertrauen der Menschen in Politik und staatliche Institutionen.“
Hintergrundinformationen:
SZ: Insektengift Fipronil auch in Eierlikör und Backwaren
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