„Die Jagd nach Ackerland in der EU – eine Bedrohung für bäuerliche Familienbetriebe“ lautet das Thema eines Informationsabends am Donnerstag, 16. November 2017, ab 19 Uhr, im Schloss Kirchberg/Jagst (Rittersaal). Es spricht Maria Noichl, Europaparlamentarierin (SPD) aus Bayern. Sie hat einen Initiativbericht über die Landkonzentration auf dem hiesigen Kontinent verfasst.
Von der Stiftung Haus der Bauern, Kirchberg/Jagst
Vortrag, Diskussion und Stehimbiss
In dem Bericht kommt die Sozialdemokratin aus Rosenheim (Bayern) zu dem Schluss, dass „Landgrabbing“ mittlerweile auch in Europa angekommen ist. Der Bericht wurde vom Europäischen Parlament angenommen und wird nun zur Bearbeitung an die Europäische Kommission weitergegeben. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung stellt Maria Noichl ab 19 Uhr im Rittersaal vor. Im Anschluss gibt es eine Diskussionsrunde und einen Stehimbiss. Der Eintritt für die Abendveranstaltung beträgt fünf Euro.
Programm:
19 Uhr: Begrüßung und Einführung in den landwirtschaftlichen Grundstücksverkehr durch Dr. Rudolf Buntzel, Studienleiter, Stiftung Haus der Bauern
19.15 Uhr: Aktueller Stand der Konzentration von Agrarland in der EU: Wie kann Landwirten der Zugang zu Land erleichtert werden? Referentin: Maria Noichl MdE, Allianz der Sozialdemokraten, Rosenheim
20 Uhr: Aussprache
20.35 Uhr: Schlusswort
20.45 Uhr: Stehimbiss mit Brezel und Getränken
Teilnahmegebühr: Fünf Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Folgen der Landkonzentration in Europa
Ein Initiativbericht des Agrarausschusses des Europaparlaments über das Ausmaß und die Folgen der
Landkonzentration in Europa stellt Erschreckendes fest: Das berühmt-berüchtigte Landgrabbing, das man aus
Afrika, Lateinamerika und Teilen Asiens kennt, ist auch schon längst in Europa angekommen.
3,1 Prozent der Agrarbetriebe kontrollierten 2013 52,2 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche, und 76,2 Prozent der Betriebe verfügen lediglich über 11,2 Prozent des Agrarlandes. Ganz neue Akteure, die mit der herkömmlichen Landwirtschaft nichts zu tun haben, investieren in Ackerland aus spekulativen Zwecken, um Großfarmen zu errichten und das schnelle Geld zu machen. Dieser Trend läuft dem europäischen Modell einer nachhaltigen, multifunktionalen und überwiegend von Familienbetrieben geprägten Landwirtschaft zuwider. Da Ackerland nicht vermehrbar ist, geht die neue Art der Besitznahme auf Kosten der kleinteiligen Agrarstruktur, der vielseitigen Beschäftigung, der Einstiegsmöglichkeiten für Junglandwirte und alternativer Ansätze der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft.
EU-Kommission muss Lösungsschritte einleiten
Die EU-Abgeordnete Maria Noichl aus Bayern war mit dem Bericht beauftragt und legte ihn dem Parlament vor. Am 17. April 2017 wurde der Bericht mit überwiegender Mehrheit im Europaparlament angenommen. Nun ist es an der EU-Kommission, die vorgeschlagenen Lösungsschritte einzuleiten.
Autorin spricht im Schloss Kirchberg/Jagst
Die Berichterstatterin und Autorin des Berichts spricht in der Akademie Schloss Kirchberg am Donnerstag, 16. November 2017, um 19 Uhr. „Die Jagd nach Ackerland in der EU – Eine Bedrohung für bäuerliche Familienbetriebe“.
Weitere Informationen und Kontakt:
Gemeinnützige Stiftung „Haus der Bauern
Internet:
http://www.schloss-kirchberg-jagst.com/index.php/akademie-schloss-kirchberg/seite-2