Die südlich von Crailsheim-Saurach geplante neue „Erlebnisbrauerei“ wird von regionalen Naturschutzverbänden sehr differenziert bewertet: Das Betriebskonzept für sich gesehen schätzen sie wegen seiner ökologischen und nachhaltigen Ansätze sehr positiv ein – mit dem geplanten Standort können sie sich aber keinesfalls abfinden.
Vom Umweltzentrum Schwäbisch Hall
„Zu einem 27 Hektar großen Gewerbegebiet aufgebläht“
Das geht aus mehreren Schreiben an den Investor und öffentliche Institutionen hervor, welche das Umweltzentrum Kreis Schwäbisch Hall im Auftrag der ihr angeschlossenen Naturschutzverbände verschickt hat. Schon als im Frühjahr 2017 die ersten Fakten zum geplanten Projekt bekannt wurden, war der Crailsheimer Arbeitskreis des Landesnaturschutzverbandes (LNV) darüber entsetzt, dass die Engel-Brauerei ihr neues Projekt mitten in die bislang nur land- und forstwirtschaftlich geprägte Landschaft stellen will. Im Rahmen eines Gesprächs mit den Firmenchefs Alexander und Wilhelm Fach haben Umweltzentrums-Vorsitzender Manfred Mächnich und Geschäftsstellenleiter Martin Zorzi die Notwendigkeit für einen neuen Standort gesehen und waren auch vom neuen Betriebskonzept sehr angetan. Doch genauso deutlich haben sie ihre Ablehnung des am Burgbergwald gewählten Standortes zum Ausdruck gebracht. Sie haben die Brauereibesitzer gebeten, eine umweltverträglichere Alternative zu suchen. Dieser Bitte wurde dann offensichtlich nicht nachgekommen – stattdessen wurde die ursprünglich vier Hektar große Planfläche bei Saurach auf Vorschlag der Stadtverwaltung Crailsheim zu einem 27 Hektar großen Gewerbegebiet aufgebläht, das zum Entsetzen der Umweltverbände auch noch vom Gemeinderat abgesegnet wurde.
Empfindliche Feuchtgebiete würden geschädigt
Aus Sicht der örtlichen Naturschützer ist das Vorhaben an dem Standort aus mehreren Gründen nicht hinnehmbar: Es wird die freie Landschaft zersiedelt, ein wertvoller Wald mit empfindlichen Feuchtgebieten geschädigt und ein als FFH-Gebiet geschütztes Gewässer bedroht. Zudem läge das Gewerbegebiet mitten im „Regionalen Grünzug“, der laut Regionalplan von größeren Bauvorhaben frei gehalten werden muss. Das Umweltzentrum hat nach Alternativstandorten Ausschau gehalten, die es bei Rossfeld und Buch am Rande eines geplanten bzw. bestehenden Gewerbegebietes gefunden hat. „Auch dort lässt sich“, so Martin Zorzi, „in jeweils unverbaubarer, waldnaher Randlage ein für Besucher attraktiver Betrieb gestalten, zudem bestünde in beiden Fällen auch eine optimale Anbindung an das Verkehrsnetz.“
Naturschutzbehörde des Landratsamts lehnt Standort ab
Inzwischen freuen sich die Naturschützer über „doppelten Rückenwind“: Zum einen, dass sich vor Ort eine sehr lebhafte Bürgerinitiative gegründet hat, zum anderen, dass die Naturschutzbehörde des Landratsamts Schwäbisch Hall das Vorhaben an dieser Stelle ebenfalls ablehnt und die Stadtverwaltung Crailsheim gebeten hat, die vom Umweltzentrum genannten Alternativen zu prüfen.
Link zu einem Artikel in der Südwestpresse zum Thema:
Brauen soll zum Erlebnis werden https://www.swp.de/suedwesten/staedte/crailsheim/brauen-soll-zum-erlebnis-werden-15918959.html
Egal in welche Richtung ich in BW fahre, mindestens alle 300 Meter steht irgend ein Haus eine Hütte etc.Ich frage mich muß das
sein? Müssen denn die Gemeinderäte allen Schrott genehmigen? Zu was brauchen wir eine Erlebnisbrauerei?
Die Ausweitung des Geschäftsmodels dient doch sicherlich nur der Optimierung eigenen Ehrgeizes. Fremdenverkehr von dem manche
träumen dürfte wohl vordergründig das Ansinnen wichtig machen aber sonst ist es wohl ein Flop!
Eines wird allerdings erreicht, nämlich die Zunahme des Verkehrs in beide Richtungen, aber der wird ja in aller Regel erst hinterher
begutachtet und dann schlecht“repariert“! An eine Verkehrsberuhigung allein In Roßfeld wird seit 50 Jahren gebastelt!
Ein Baugebiet von 4 bzw.27 ha wegen einer“Erlebnisbrauerei“aus dem Boden zu stampfen ist in meinen Augen ohne Vernunft
und Verstand! Das Bauland für Gewerbe ist viel zu billig
Das jedenfalls meint ein Crailsheimer