Liebes Streiktagebuch (Von David Jäger, Gerabronn),
5000 Schüler und Studenten hatten sich gestern (17. Juni 2009) in Würzburg eingefunden, um gegen das ungerechte Bildungssystem zu demonstrieren. Mit dabei war eine 60 Männer und Frauen starke Delegation aus Gerabronn. Wir können stolz sein, dass eine solch kleine Schule – im Vergleich zu Würzburg mit alleine 30.000 Studenten, so viele Leute mobilisieren konnte. Die Demonstration an sich, verlief ruhig und planmäßig. Nun muss man sich natürlich fragen, ob das bei einer Demonstration erwünscht ist. Planmäßig bedeutet ja nur nach den Vorgaben der Stadt und Polizei. Auch fragt man sich warum, bei der augenscheinlich unterbesetzten Polizei, die Demonstration nicht ein bisschen mehr Mobilität gewinnen konnte. Sitzblockaden von eineinhalb Minuten verkommen da zu einer Farce. Bereits bei der Demonstration gegen die Studiengebühren vor zirka einem Monat, haben die selbsternannten Juso-Ordner die Demonstranten in vorauseilendem Gehorsam versucht von Sitzblockaden abzuhalten. Die Studierendenvertretung, die sich die Organisation der Demo größtenteils unter die Nägel gerissen hat, fährt einen sehr moderaten, angepassten Kurs. Größtenteils von Jusos und den Jungen Grünen besetzt, leiteten sie uns gezielt an relevanten Kreuzungen (relevant für Sitzblockaden) vorbei, hin zum Schlusskundgebungsplatz an den unteren Markt. Dort war wohl leider nur noch ein Viertel der Demonstranten angekommen. Viele hatten sich schon im Vorfeld, teils auf Grund der Langeweile, die bei solch einem Spaziergang aufkommt, teils aber auch wegen des schönen Wetters, abgesetzt. Die Gerabronner Demonstrationsgruppe setzte ihren Weg jedoch von Anfang bis Ende fort und tat ihren Unmut laut mit Trillerpfeifen und Tröten, kund. So gesehen und auch mit einer Zahl von 5000 Demonstranten in der katholischen Beamtenstadt Würzburg, ist die Aktion durchaus als Erfolg zu bewerten. Mal schauen, ob sich etwas bewegt.