Zwölf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gehören dem neuen Kreistag im Hohenlohekreis an. Insgesamt 40 Männer und Frauen sind bei der Kreistagswahl am 7. Juni 2009 in das Künzelsauer Kreisgremium gewählt worden. Der Anteil an Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Kreistag des Hohenlohekreises beträgt exakt 30 Prozent.
Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Fast jeder Dritte des Kreistags ist amtierender Bürgermeister
Fast jedes dritte Kreistagsmitglied ist also Rathauschef oder Rathauschefin in einer der 16 Landkreiskommunen. Überwiegend aus Bürgermeistern besteht die Fraktion der FREIEN WÄHLERVEREINIGUNG (FREIE). 7 von 11 Fraktionsmitgliedern (63,6 Prozent) sind von Beruf Bürgermeister. Nicht umsonst werden die FREIEN WÄHLER auch die Bürgermeister-Fraktion genannt. Bei der CDU sind im Hohenlohekreis fünf von von 15 Fraktionsmitgliedern Bürgermeister (33,3 Prozent). Die SPD (6 Sitze), die FDP (5 Sitze) und die GRÜNEN (3 Sitze) haben im Hohenlohekreis keine Bürgermeisterin und keinen Bürgermeister in ihren Reihen.
Kaum anzunehmen, dass Bürgermeister eigene Mängel in der Amtsführung anzeigen
Zu kritisieren ist bei dieser Konstellation des Kreistags, dass sich die Bürgermeister selbst kontrollieren müssen und dürfen. Gehört doch die Kommunalaufsicht zu einer der wichtigsten Aufgaben des Gremiums und der Kreisverwaltung. Das Kommunalamt ist dem Landratsamt angegliedert und ist auch für die Kontrolle der Kommunen, ihrer Bürgermeister und der Gemeinderäte zuständig. Schwer vorstellbar, dass einer der Oberhäupter der Städte und Gemeinden im Hohenlohekreis, die im Kreistag sitzen, auf Missstände in der eigenen Amtsführung und in der eigenen Kommune hinweisen, was eine ihrer wichtigen Aufgaben wäre.
Zahl der Bürgermeister im Kreistag des Hohenlohekreises ist deutlich gestiegen
Info: Die Zahl der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreistag des Hohenlohekreises ist von 9 in der Wahlperiode 2004 bis 2009 (Stand: November 2008/entspricht 22,5 Prozent) in der neuen Legislaturperiode 2009 bis 2014 auf 12 (entspricht 30 Prozent) gestiegen. Dies bedeutet einen Zuwachs von 7,5 Prozent.
Zum Vergleich: Im Landkreis Schwäbisch Hall betrug der Anteil an Bürgermeistern und Oberbürgermeistern im Kreistag in den Jahren 1999bis 2004 rund 33,9 Prozent, im Zeitraum 2004 bis 2009 waren es 31,66 Prozent, für die Jahre 2009 bis 2014 stieg der Anteil auf 37,9 Prozent / Von den 19 Bürgermeistern und Oberbürgermeistern im Kreistag des Jahres 2004 gehörten 13 der Fraktion der FREIEN WÄHLERVEREINIGUNG (FWV) an, 5 der CDU, 1 SPD. 2009: 13 FREIE WÄHLERVEREINIGUNG (FWV), 8 CDU, 1 SPD.
Die Zusammensetzung des Kreistags im Hohenlohekreis von 2009 bis 2014 (insgesamt 40 Mitglieder):
CDU (15 Mitglieder/davon 5 Bürgermeister)
Börkel, Karlheinz, Schöntal
Hohenlohe-Oehringen, Kraft, Fürst zu, Neuenstein
Knobel, Markus, Waldenburg (Bürgermeister)
Köhler, Andreas, Ingelfingen (Bürgermeister)
Kübler, Dorothea, Öhringen
Kunkel, Torsten, Pfedelbach (Bürgermeister)
Pallotta, Dieter, Bretzfeld (Bürgermeister)
Schmezer, Susanne, Ingelfingen
Schmitt, Willi, Dörzbach (Bürgermeister)
Stetten, Christian, von, MdB, Künzelsau
Tuffentsammer, Martin, Forchtenberg
Weibler, Rolf, Bretzfeld
Weissert, Roland, Öhringen
Wenzel, Manfred, Öhringen
Wunderlich, Karl, Künzelsau
Freie Wählervereinigung (FWV) (11 Mitglieder/davon 7 Bürgermeister)
Banzhaf, Günther, Bretzfeld
Bauer, Michael, Ingelfingen (Bürgermeister)
Baum, Ulrich, Dr., Ingelfingen
Böhnel, Robert, Mulfingen (Bürgermeister)
Eckert-Viereckel, Sabine, Neuenstein (Bürgermeisterin)
Filz, Patrizia, Schöntal (Bürgermeisterin)
Föhl, Thomas, Bretzfeld (Bürgermeister)
Kalmbach, Emil, Niedernhall (Bürgermeister)
Lenz, Volker, Künzelsau (Bürgermeister)
Weidmann, Otto, Prof. Dr., Öhringen
Wenninger, Dieter, Bretzfeld
SPD (6 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Hofmann, Wilhelm, Künzelsau
Höllmann, Tassilo, Bretzfeld
Kircher-Wieland, Irmgard, Öhringen
König, Chrstian, Niedernhall
Kümmerle, Herbert, Neuenstein
Rehm, Fritz, Kupferzell
FDP (5 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Dorp, Hans-Peter, van, Künzelsau
Feiler, Gerhard, Öhringen
Kuhnle, Achim, Dr., Weißbach
Oettinger-Griese, Ute, Kupferzell
Wieland, Jürgen, Pfedelbach
GRÜNE (3 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Bauer, Erika, Öhringen
Braun, Martin, Künzelsau
Staub, Margit, Schöntal
Zusammensetzung des Kreistags im Hohenlohekreis 2004 bis 2009
Stand: November 2008
CDU (17 Mitglieder/davon 4 Bürgermeister/Oberbürgermeister)
Börkel, Karlheinz, Schöntal
Härterich, Otto, Öhringen
Hohenlohe-Oehringen, Kraft, Fürst zu, Neuenstein
Kieß, Gerhard, Kupferzell
Köhler, Andreas, Ingelfingen (Bürgermeister)
Kübler, Jochen K., MdL, Öhringen (Oberbürgermeister)
Kunkel, Torsten, Pfedelbach (Bürgermeister)
Mischke, Joachim, Pfedelbach
Schmezer, Susanne, Ingelfingen
Schmitt, Willi, Dörzbach (Bürgermeister)
Specht, Werner, Zweiflingen
Stetten, Christian, von, MdB, Künzelsau
Tuffentsammer, Martin, Forchtenberg
Weibler, Rolf, Bretzfeld-Siebeneich
Weissert, Roland, Öhringen
Wenzel, Manfred, Öhringen
Wunderlich, Karl, Künzelsau
Freie Wählervereinigung (FWV) (11 Mitglieder/davon 5 Bürgermeister)
Föhl, Thomas, Bretzfeld (Bürgermeister)
Birkert, Eleonore, Bretzfeld
Eckert-Viereckel, Sabine, Neuenstein (Bürgermeisterin)
Filz, Patrizia, Schöntal (Bürgermeisterin)
Kalmbach, Emil, Niedernhall (Bürgermeister)
Lemke, Peter, Kupferzell
Lenz, Volker, Künzelsau (Bürgermeister)
Limbacher, Hermann, Mulfingen
Schimmel, Renate, Öhringen
Schneider, Wolfgang J., Ingelfingen
Wenninger, Dieter, Bretzfeld
SPD (5 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Kircher-Wieland, Irmgard, Öhringen
Hofmann, Wilhelm, Künzelsau
Kümmerle, Herbert, Neuenstein
Rehm, Fritz, Kupferzell
Schwarz, Leni, Öhringen
FDP (4 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Feiler, Gerhard, Öhringen
Dorp, Hans-Peter, van, Künzelsau
Kuhnle, Achim, Dr., Weißbach
Oettinger-Griese, Ute, Kupferzell
GRÜNE (3 Mitglieder/kein Bürgermeister darunter)
Reichardt, Magda, Niedernhall
Braun, Martin, Künzelsau
Bauer, Erika, Öhringen
Es ist schon ein Schildbürgerstreich. daß die zu Kontrollierenden in ihrem Kontrollgremium Sitz und Stimme haben dürfen.
Andrerseits – sie wählen sich doch nicht selbst in dieses Gremium.