„SPD demontiert gestandene Gewerkschafterin“ – Kommentar von Jochen Dürr über den Rückzug der SPD-Landesvorsitzenden Leni Breymaier

Es muss parteiübergreifend alle GewerkschafterInnen mehr als empören, wie die Kollegin Leni Breymaier, die langjährige Ver.di-Landesbezirksleiterin von ihrer Partei persönlich demontiert wurde. Das ist beschämend und sorgt für weitere Politikverdrossenheit.

Kommentar von Jochen Dürr, Ver.di-Ortsverein Schwäbisch Hall

Klaren Haltungen und aufrechter Gang

Leni hat für ihren Rückzug meinen höchsten Respekt, auch wenn ich es nie verstanden habe, dass sie zur SPD gegangen ist. Wie dieser mehrheitliche „Männerbund“ aus der Landtagsfraktion von langer Hand geplant, Leni jetzt abgeschossen hat und sie jetzt an den Pranger stellt, das muss jeden politisch klar denkenden Menschen erschüttern. Ein Mitglied dieses „Männerbunds“, der Kollege Nik Sakellariou hat in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter bei zwei aus meiner Sicht wichtigen Landesthemen … der Aufarbeitung der NSU-Verbrechen im Ländle und einem anderen Landtagswahlrecht für mehr Frauen ins Parlament … jahrelang den Bremser und Verhinderer gespielt. Zwei Themen, bei denen Leni Breymaier eine klare andere Meinung hatte. Leni Breymaier ist eine Frau mit klaren Haltungen und aufrechtem Gang. Das wollten diese Männer nicht –  deswegen wurde sie abgeschossen. Ich kenne und schätze sie persönlich sehr und ihr gehört deswegen meine vollste Solidarität.

Weitere Informationen im Internet über Lena Breymaier:

https://www.leni-breymaier.de/

   Sende Artikel als PDF   

3 Gedanken zu „„SPD demontiert gestandene Gewerkschafterin“ – Kommentar von Jochen Dürr über den Rückzug der SPD-Landesvorsitzenden Leni Breymaier

  1. Es ist völlig normal und geradezu unerlässlich, dass man nach einer dermaßen krachend verlorenen BTW 17 (16,4%) den Vorsitzenden auswechselt. Die wirren Verschwörungstheorien um angebliche „Männerbünde“ sind inhaltsloses Geschwurbel, das den Schreiber als Phrasendrescher und Worthülsenwechsler mehr denn als politisch denkenden – geschweige denn verstehenden – Menschen charakterisiert.
    Was sind eigentlich sog. „Männerbünde“? Weiß PM das wenigstens selbst? Oder macht er es wie all die anderen Verschwörungstheoretiker von rechts und linx – Herrn Höcke könnte ich noch bieten, will man in der Geschichte weiter zurück nicht gehen – und überlässt es unserer Fantasie, diese Leerformel zu füllen, hoffend, dass unsere Vorstellung Bilder vom Ku-Klux-Klan, Hetzjagden im Osten und NS-Aufmärschen im nahen Nürnberg heraufbeschwört?
    Woher weiß er, wann wer (ach, ja, der Männerbund, sorry, ich vergaß) was wie geplant hat? Und vor allem warum – wenn nicht der Wahlniederlage wegen? Was ja immerhin überaus plausibel wäre. Wie kam es, dass 9.137 – Mitglieder? Männer? das unheilvolle dritte Geschlecht gar? – sich GEGEN das Leni entschieden haben? Wo sie doch mit „klaren Haltungen und aufrechtem Gang“ aufwarten kann? Vielleicht, weil es ein aufrechter UNTERgang war? Wann wie und wo hat Nik Sakellariou „jahrelang den Bremser und Verhinderer gespielt“?
    Ich BIN ein „politisch klar denkender Mensch“ und kenne etliche solche – keinen aber, den diese Personalie erschüttert. Schon der Ausdruck! „Erschüttert“! Haben wir’s nicht ein bisschen kleiner? Was ist denn passiert? Eine Kandidaten für ein unbedeutendes Amt (Vorsitzender eines kleinen Landesverbandes einer Splitterpartei) hat geschmollt und zog ihre Kandidatur zurück. Na und? Soll’s geben. Ich möchte nicht wissen, wie der sich selbst als „politisch klar denkenden Menschen“ Beweihräuchernde reagiert hätte, hätte ein Mann sich so jämmerlich in die politische Schmollecke verzogen.
    Die SPD scheint das Ende ihres politischen Produktlebenszyklus erreicht zu haben oder doch in Bälde zu erreichen. Aber noch kann das Steuer herumgerissen werden, können die 40 %, von denen „der Alte Fritz“, der „Untote aus den Unionskarpaten“ für seine Partei schwärmt, auch für die SPD erreicht werden. Sie muss sich nur wieder auf ihre Kraft besinnen. Noch hat sie fast eine halbe Million Mitglieder! Noch hat sie Einfluss auf Gewerkschaften (wenn dies bei ver.di SHA auch anders sein mag)! Noch kann sie etwas bewegen!
    Aber nicht mit Frauen-Quoten und –Pornos, auch nicht mit der Schwulenehe oder der Stilllegung von – im Vergleich zur Stein- und erst recht zur Braunkohle topsauberen – Kernkraftwerken. Sondern mit Politik für Familienväter, für die Männer, die dieses Land aufgebaut haben und bis heute auf höchstem Niveau am Laufen halten; übrigens auch die Produktions- und DL-Bereiche, deren Angebot vorwiegend von Frauen nachgefragt wird. Die nicht fünf Minuten vor Feierabend zusammenpacken, damit sie ja auf die Minute genau an der Stechuhr sind. Die nicht jede Minute Überstunden abrechnen und Bildungsurlaub nehmen, um sich in ihrem Beruf weiterzuqualifizieren und nicht etwa grün-alternative Wellness-Luxus-Themen wie „Work-Life-Balance – Bildungsurlaub für Frauen am Meer“ (guckst du da: http://www.bildungsurlaub.de/seminare/seminar_work-life-balance-bildungsurlaub-fuer-frauen-am-meer_17-2-1021063.html; abgerufen am 02.12.18).
    Auch mit dem Kampf gegen Rechts kann die SPD – Breyleni hin oder her – nicht mehr punkten. Denn 1. hat ihn die Union übernommen, die früher mit Richard-Kopf-ab-Jäger und Franz-Josef Strauß („Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen vollbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen.“ – Zitat in der Frankfurter Rundschau, 13. September 1969, guckst du da: http://www.1001zitate.com/franz-josef-strau-ein-volk-das-diese-wirtschaftlichen-leistungen-vollbracht-hat-hat-ein-recht-darauf-von-auschwitz-nichts-mehr-hoeren-zu-wollen-zitat-in-der-frankfurter-rundschau-13-septem/; abgerufen am 02.12.18) über die Dörfer zog. Und 2. ist das für die SPD eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT, die dort keinerlei Erwähnung – wohl aber aller Anstrengung – bedarf. Wenn man uns von dort dies entgegenhält, sage ich nur: Na und? Sollen wir dafür dankbar sein? Wollt ihr’s euch vielleicht nochmal anders überlegen? Welch ein Quatsch!
    Gerade heute schreibt der Spiegel, dass die SPD BW nur noch eine Frage stellen müsse: „Ist da draußen noch jemand?“ (guckst du da: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-krise-in-bayern-und-baden-wuerttemberg-ist-da-noch-jemand-a-1241296.html). Die Antwort habe ich: Ja! Aber, um diese Menschen zu sehen, müsst ihr sie sehen WOLLEN! Den Nebel (s.o.), der euch von ihnen trennt, durchdringen.
    Erst wenn der letzte Arbeiter sich der AfD zu- und sich die letzte Frau von der Versagerpartei SPD abgewandt hat und auch im hinterletzten katholischen Drecknest in Niederbayern der Christopher Street Day ein gesetzlicher Feiertag ist – werden all die Polit-Farinellis merken, dass Menschen FÜHRUNG wollen und niemanden so sehr verachten wie den, der ihnen nach dem Munde redet, noch bevor sie ihn aufgemacht haben!

  2. Erst wenn der letzte Arbeiter sich der AfD zu- und sich die letzte Frau von der Versagerpartei SPD abgewandt hat und auch im hinterletzten katholischen Drecknest in Niederbayern der Christopher Street Day ein gesetzlicher Feiertag ist – werden all die Polit-Farinellis merken, dass Menschen FÜHRUNG wollen und niemanden so sehr verachten wie den, der ihnen nach dem Munde redet, noch bevor sie ihn aufgemacht haben!

    Was hilft all Das jammern, so lange die Tröge mit gutem Futter (Diäten und Posten) gefüllt sind?
    Erst wenn diese Grundlagen entzogen werden könnte sich etwas ändern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.