Gezeigt werden in der Schwäbisch Haller Bahnhofsgalerie bis September 2019 kunstvolle Bilder des Fotografen Jose Arias Cano (Kolumbien), Plakate des Museo del Oro (Goldmuseum) in Bogota sowie die Findart-Serie „Algerhythmen“ von Hans A. Graef und weitere Findart-Bilder.
Von den Veranstaltern
Menetekel der Zerstörung der Goldkultur
Bei der Vernissage zeigte Kurator Hans A. Graef in seinem Dia-Vortrag Impressionen, Fotografien von der Kultur, Landschaft und Gesellschaft Kolumbiens, wobei er die Geschichte der Indigenas, des Kolonialismus und des Goldes im Dialog mit Marta Cano erläuterte. Die Suche nach dem Eldorado, dem Kult des goldenen Mannes im Guatavita-See nördlich Bogotas, wurde zum fatalen Mythos, zum Menetekel der Zerstörung der Goldkultur und Versklavung der Menschen.
Räuberische Invasion
In der Begrüßung betonte Graef den öffentlichen Wert des Bahnhofs für Schwäbisch Hall, denn hunderte Zugreisende und Passanten halten sich hier täglich auf. Durch seine Kunstausstellungen versucht er, dieses Eingangstor zur berühmten Kulturstadt zu beleben – auch wenn meistens geschlossen ist. Aber durch das Konzept als Außengalerie gibt es viele Besucher. Ins Auge fallen zunächst die goldenen Plakate des grandiosen Museo del Oro, auf dem kunstvolle ausdrucksstarke Figuren aus den einzelnen indigenen Kulturen der Muisca bzw. Chipcha, der Tairona oder Quimbaya zu sehen sind – meist enstanden lange vor der räuberischen Invasion der spanischen Konquistadoren.
Schönheit der kleinen Dinge
Die Fotografien von Jose Arias Cano zeigen weniger Gebäude und Menschen aus Bogota, Medellin oder Cartagena – dazu stellt Graef eigene Fotos aus –, sondern Szenen, Objekte und Sillleben aus dem kolumbianischen Alltag. Er will die Schönheit seines Landes, der kleinen Dinge vorstellen – man möge nicht nur an die massenmedial verstärkte Gewalt denken, wenn man sich mit diesem vielfältigen wundervollen Land befasst. Tatsächlich ist heute, so der Referent, die Vier-Millionenmetropole Medellin – von hier stammt der omnipräsente Kunststar Botero – eine sichere und saubere Stadt.
Meer kreiert Millionen Formen
Die Graefart-Ausstellung zeigt Findart und „Algerhythmen“, wobei die unerschöpfliche Formenvielfalt der Natur, der Meeresalgen der bretonischen Küste erkennbar wird. Kein Künstler könnte diese durch Natur geformte, nur scheinbar verwirrte Schönheit, übertreffen, denn das Meer kreiert Millionen Formen. Die Fotos auf Leinwand sind auf große Leinwände gezogen, wodurch die Galerie im Warteraum geprägt wird.
„Gemeinsam Wohnen im Bahnhofsquartier“
Weiterhin kann das städtebauliche Siegermodell der Bebauung des Haller Bahnhofsquartiers betrachtet werden; durch ein größeres Planungsmodell der Baugruppe „Gemeinsam Wohnen im Bahnhofsquartier“ werden die Dimensionen der zwar dichten, aber kleinteiligen Bebauung erkennbar.
Öffnungszeiten der Galerie im Bahnhof Schwäbisch Hall auf Anfrage:
E-Mail: hans.a.graef@t-online.de
Telefon: 0791-94668526