Ihre Löhne sinken selbst in Boomzeiten, doch die Abgaben steigen stetig: Keine gesellschaftliche Gruppe wurde einer neuen Studie zufolge in den vergangenen Jahren so stark geschröpft wie die Arbeitnehmer. Profiteure waren dagegen Unternehmer, Selbständige und Beamte.
Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert
Wirklich überraschen, kann das doch niemanden. Was viele Arbeitnehmer ohnehin als gefühlten Trend im Alltag wahrnehmen, ist nun durch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt: Ihre Belastung durch Steuern und Sozialabgaben steigt stetig, die Löhne dagegen sinken. Arbeitnehmer hätten in den vergangenen fünf Jahren unter dem Strich immer weniger verdient.
Als „einmalig“ in der Geschichte der Bundesrepublik wertete das Institut das Phänomen, das die Löhne hierzulande auch nach dem 2004 einsetzenden Aufschwung weiter gesunken sein.
Andere Gruppen dagegen würden zunehmend entlastet, teilte das Institut am Mittwoch in Berlin mit. Die Einkünfte von Unternehmern und Kapitalanlegern seien seit 2003 „stark“ gestiegen.
Besonders bemerkenswert sei, dass die Löhne in Deutschland zurückgingen, obwohl die Menschen hierzulande immer öfter Berufe mit höherer Qualifikation ausübten.
Die schwache Lohnentwicklung sei zudem nicht darauf zurückzuführen, dass die Einkommen von gering Qualifizierten gesunken sei. Vielmehr seien die Einkommen aller Berufsgruppen gesunken. Laut der Studie sei zu vermuten, dass „die großen Beschäftigungsprobleme der Unqualifizierten immer wieder herangezogen werden, um Forderungen nach höheren Löhnen generell im Zaum zu halten“.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,642058,00.html
http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/jobkarriere/525/483966/text/
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/100473/09-33-1.pdf